Ein schattiges Plätzchen [Caterina]

[März '17]
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Ilario
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Ein schattiges Plätzchen [Caterina]

Beitrag von Ilario »

Allein betrat Ilario Contarini das Elysium San Donato, von dem es schien dass die Kainiten es nicht besonders häufig aufsuchten. Seinen Stab lehnte er an die Wand neben einem Wächter. Unschöne Erinnerungen an das verwaiste Elysium Venedig wurden wach... Das konnte in Genua nicht der Fall sein, doch das gesellschaftliche Leben der Kainiten spielte sich hier auch nicht ab. Vielleicht lag es an der Düsternis des Ortes, Ilario kümmerte das hingegen nicht. Nein er begrüßte diesen Umstand sogar.

Sicheren Schritts trat er auf die Bronzetafeln zu betrachtete sie eingehend, ehe er auf die Knie sank und ein kurzes Gebet zum Dunklen Vater sandte.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Caterina
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Re: Ein schattiges Plätzchen [Caterina]

Beitrag von Caterina »

Der Toreador schwirrte der Kopf.
Rosa war zwar eine geduldige Person, doch forderte sie ähnlich ihrer Herrin. Caterina brauchte jetzt dringend ein paar Momente der Ruhe um das gelernte zu verdauen.
So stellte sich die Rose wieder einmal gegenüber einem Wächter und schärfte ihre Sinne. Sie lauschte und schnupperte besah die schwarze Gestalt ganz genau.
Diese Prozedur forderte die ganze Aufmerksamkeit und ließ so die Gedanken zur Ruhe kommen.
Wäre da nicht eine einsame Gestalt dazwischen getrampelt.

Mit einem Seufzen sah Caterina zur Störung und bekam sein seltsames Gebet mit.
Schon allein der Ort war seltsam. Die himmlischen Wahnsinnigen knieten normalerweise vor dem Altar, der Fremde hingegen bei den Bronzetafeln.
Wer war er überhaupt? Seltsame Gewandung, das Auftreten jedoch selbstbewusst.
Mit ruhigen, aber zielstrebigen Schritten war die Kaintin wieder bei Rosa und fragte diese, ob sie sich mit dem Fremden unterhalten durfte.
"Wenn du möchtest, Herrin. Die Dame hat es nicht verboten.", mit einem Stirnrunzeln dankte Caterina. Diese übermäßige Höflichkeit war die Toreador noch immer nicht gewohnt.
Doch immerhin schien die Hexe den Fremden zu kennen...

Da schritt die Toreador auf den Fremden zu und wartete in gebührendem Abstand, bis dieser fertig mit seiner Litanei war.
Sie würde ordentlich knicksen und Ilario freundlich begrüßen: "Buonanotte."
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Ilario
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Re: Ein schattiges Plätzchen [Caterina]

Beitrag von Ilario »

Sein in lateinischer Sprache gesprochenes Gebet war kurz gewesen und einen Moment verharrte Ilario in Stille und gedachte nach dem Dunklen Vater auch dem ersten seines Blutes. Als Caterina ihn ansprach erhob er sich und musterte dabei die Schönheit. Ein schlichtes Nicken, dann erwiderte Ilario ihren Gruß.

"Buonanotte werte Dame."

Erwartungsvoll blickte der Lasombra der Sprecherin entgegen, wusste er doch nicht wer sie war.
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Caterina
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Re: Ein schattiges Plätzchen [Caterina]

Beitrag von Caterina »

"Darf ich mich vorstellen?
Caterina Tebalducci, Kind aus dem Blute der Rose, Kind des Totto Adorno, Neugeobrener im Blute Arikels."
Kurz beobachtete die Frau den Fremden bevor der Blick über die Bronzetafeln und wieder zum Lasombra glitt: "Ich bitte um Verzeihung, sollte ich euch gestört haben. Meine Neugier trieb mich zu eurem unbekannten Gesicht."
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Ilario
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Re: Ein schattiges Plätzchen [Caterina]

Beitrag von Ilario »

"Nein, ihr stört mich keineswegs. Mein Gebet ist beendet."

Ein wohlwollendes Nicken blegleitete seine Worte, ein Kind von tadellosen Manieren wie es schien.

"Mein Name ist Ilario Contarini, Neugeborener im Clan der Schatten, Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten. Meine Ankunft in Genua liegt erst zwei Monde zurück, ich stamme aus Venetien, dementsprechend kenne ich noch nicht alle hiesigen Kainiten und deren Gepflogenheiten. Besucht euer werter Erzeuger dieses schöne Elysium denn auch hin und wieder?"
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Caterina
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Re: Ein schattiges Plätzchen [Caterina]

Beitrag von Caterina »

Ein Schatten also.
Instinktiv wollte die Toreador beim Erklingen des Clanes einen Schritt zurück weichen, hielt sich aber an Ort und Stelle. Welches Bild würde denn das abgeben? Bescheurte Altlasten, die ausgemerzt gehörten...
Seine Wortwahl war ungewöhnlich. Keiner der ihr bekannten Kainiten gab offen zu, sich für die Gepflogenheiten anderer zu interessieren.

So nahm Caterina das wohlwollende Nicken zum Anlass um sich wieder normal hinzustellen: "Es freut mich euch kennen zu lernen, verehrter Ilario Contarini vom Blute der Schatten. Ich hoffe, ihr seid in dieser kurzen Zeit gut angekommen im kleineren und nicht so glanzvollem Genua."
Während der kurzen Pause wurde die rosige Miene etwas nachdenklicher, bevor die Rose freundlich weitersprach: "Leider bleibt es meinem verehrten Erzeuger verwehrt diese Hallen zu betreten. Eure verehrte Clansschwester Acacia della Valenara war so gnädig mich unter ihre Obhut zu nehmen."

Dann kam Caterina auch schon auf ein anderes Thema zu sprechen. Und sah sich einleitend dazu im schlichten Elysium um.
Mit einem verstohlenen Schmunzeln begann die Toreador schließlich zu erklären: "Die anderen genuesischen Kainiten wird man leider nur bedingt an diesem Ort finden. Den einen behagen dunkle Kirchen nicht unbedingt, die anderen können es nicht leiden, wenn diese entweiht sind.
Doch aus euren Worten lässt sich schließen, dass ihr schon das eine oder andere Kainskind getroffen habt."
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Ilario
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Re: Ein schattiges Plätzchen [Caterina]

Beitrag von Ilario »

Ihre instinktive Vorsicht, ihr Beinahe-Zurückschrecken, entging Ilario nicht. Doch ging er vorerst nicht weiter darauf ein.
(Würfelthread: Empathie und Wahrnehmung: 3 Erfolge)

"Richtig heimisch geworden bin ich leider noch nicht, aber ich muss sagen Genua wohnt sein ganz eigener Glanz inne. Zum Beispiel dieser wundervolle Ort. Und vor allem scheint mir Genua eine sehr friedvolle Domäne."

Eine dunkle Erinnerung huschte über die Züge des Lasombra. Eine dunkle Augenbraue hob sich skeptisch, als Caterina davon sprach, dass ihrem Erzeuger das Elysium verwehrt und sie selbst unter der Obhut seiner Clansschwester stand. Sehr ungewöhnlich.

"Entweiht? Glaubt ihr das auch, das diese Kirche entweiht wurde?" Ein hintergründiges Lächeln zeichnete das ernsthafte Gesicht des Lasombra, die folgenden Worte galten weniger der Rose vor ihm als den Kainiten die San Donato mieden. "Es ist mir völlig unverständlich wie ein Wesen der Nacht, das den Kainsfluch trägt, Unbehagen in einer dunklen Kirche empfinden kann."
Er schüttelte leicht den Kopf, erstaunlich wieviel einer menschlichen Perspektive manchen Kainiten noch innewohnte...

"Bisher bin ich nicht allzu vielen Kainiten der Domäne begegnet: Zum einen der wohlwerten Herrin dieses Ortes und ihrem Wächter, dem werten Gangrel Brimir Bögvisson und dann wären da noch der Baumeister Vergonzo Faro von den Verborgenen und der fremdartige Toma Ianos Navodeanu vom Blut der Drachen."
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Caterina
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Re: Ein schattiges Plätzchen [Caterina]

Beitrag von Caterina »

"Friedvoll.", antwortete die Mailänderin in Gedanken und dachte ohne Umschweife an den Prozess und seine Ergebnisse. Dabei stahl sich ein erheitertes Grinsen auf die rosigen Züge: "Wenn ich mir gestatten darf. Ich würde Genua eher als... umtriebig bezeichenen."
Chaotisch traf es weitaus besser, aber es gab kein gutes Bild und manche Dinge musste man wohl selbst beurteilen.

Auf die Kirchenfrage zuckte Caterina hingegen mit den Schultern: "Ich war schon als Sterbliche eine zu schlechte Katholikin als dass mir Entweihung im Sinne der heiligen Kirche viel ausmachen würde.
Im Gegenteil- ich mag die Ruhe und spezielle Atmosphäre hier. Beides fördert die Konzentration."
Die Worte waren immer nachdenklicher und ernster geworden. Die Toreador schien dies ehrlich zu meinen.
Bei seinen Kommentar zu den Kainskindern musste Caterina dann doch weider schmunzeln: "Man sollte es nicht für möglich halten, aber es gibt Wesen die eine gemütliche Art pflegen und sich inmitten Komfort und kunstvollen Wandbehängen wohler fühlen als schlichten, kalten Mauern."
Dann wurde der Blick intensiver: "Würdet ihr San Donato einem warmen Plätzchen mit angenehmen Trunk vorziehen?"
Es hatte nicht alles mit menschlichen Perspektiven zu tun, vieles schlichtweg mit Luxus und Freude am Komfort.

Als der Lasombra schließlich aufzuzählen begann, nickte Caterina dem Mann zu: "Ihr habt eine interessante Mischung der Domäne kennen gelernt. Euch scheinen die Nächte nicht langweilig zu sein."
In Gedanken ging Caterina die wahrscheinlichen Treffpunkte für die jeweiligen Kainiten ab, der Schatten war auf jeden Fall unterwegs gewesen, wahrscheinlich genau so ziellos wie sie damals.
"Würdet ihr denn gern noch mehr Namen hören um eure Wanderungen durch la Superba etwas... zielstrebiger zu gestalten?"
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Ilario
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Re: Ein schattiges Plätzchen [Caterina]

Beitrag von Ilario »

"Umtriebig... aber immerhin friedlich genug um bei nächtlichen Spaziergängen Kainiten anzutreffen."

Er zuckte mit den Schultern, die Robe raschelte leise. Das Elysium zu besuchen war auch kein unlebensgefährliches Unterfangen. Immerhin. Friedlich.


"Welchen Platz ich einem anderen vorziehen würde, kommt immer darauf an zu welchem Zweck. Eine Kirche zur Einkehr, zum Gebet oder auch zu einem ruhigen Gespräch. Zum Beispiel eignet sich dieser Ort hervorragend um gefählichen Kainiten zu begegnen, einem Elysium angemessen. Einen warmen komfortablen Raum eher um einen Sterblichen in einen entspannten, gelösten Zustand zu versetzen. Beispielsweise."


Mal sehen wen ein Kind der Domäne für wichtig oder bemerkenswert hielt und ob Caterina ihn in bestimmte Richtungen beeinflussen wollte... Ilario fragte demnach interessiert nach.

"Was für Namen wären denn erwähnenswert, eurer Meinung nach?"
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Caterina
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Re: Ein schattiges Plätzchen [Caterina]

Beitrag von Caterina »

"Das ist wohl wahr. Ist dies in Venedig denn nicht der Fall?", kam die Erwiderung auf die seltsame Antwort des Lasombras.
Ilario hatte die Toreador auf einem Gebiet geschnappt, wo sie sich noch nicht einmal einbildete, etwas zu wissen. Es war ihr sichtlich unvorstellbar, dass ein Spaziergang für ein Wesen der Nacht unmöglich wurde.

Zu den Worten über die Orte, nickte Caterina nur. Der Fremde hatte Recht, außerdem gab es dem nur wenig hinzuzufügen.

Bei seiner abschließenden Frage kam ein erneutes gleichgültiges Schulterzucken:
"Es geht nicht darum, was ICH erwähnenswert finde. Ich wollte euch eure Spaziergänge nur effizienter gestalten helfen- eure Einschätzungen wollt ihr sicher selbst machen."
Schließlich wurde die Miene dann doch nachdenklich, streifte in die Ferne und leise Laute entrangen sich der Kehle.
Bald formten sich auch Worte, die jedoch wie zu sich selbst gesprochen schienen:
"Mhmmm. Die verehrte Hüterin hat euch bestimmt von den Ädilen und Liktoren erzählt. Wahrscheinlich auch von euren Clansbrüdern. und natürlich den Jagdgebiethaltern. Nebst ihnen sind mir noch Furfur vom Clan der Salubri, Seinfreda Gunnhildsdottir vom Clan des Todes, das Mondkind Angelique, sein Clansbruder Ferrucio Erminio, sowie Sousanna aus Byzanz vom Clan der Ravnos und Francesca di Leonardi aus dem Blute der Könige bekannt"
Dann wandte sich der Blcik direkt auf Ilario, wartend auf seine Reaktion.
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