[1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

[Juli '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Brimir
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[1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Brimir »

Jahre waren vergangen seitdem Grimsteinn Arianna in San Alerio abgeholt und adoptiert hatte. Es waren schöne Jahre für den alten Nordmann gewesen, die ihn daran erinnerten, wie es ist ein Mensch zu sein. Für einige Zeit konnte er vergessen, dass er ein Diener der Nacht war und, so die Götter es wollten sein Leben bis zum jünsten Tag und darüber hinaus anhielt, sollte sein Einherjer nicht fallen. Für die Jahre, in dennen er das Mädchen als Ziehtochter groß gezogen hatte, war er Vater gewesen und doch würde diese Zeit bald enden. Aber ein Handel war ein Handel und dieser musste vollzogen werden. Schmerzlich verzog er das Gesicht und gab einige Anweisungen an die anderen Nordleute, die zwar große Krieger waren, doch auch sehr wohl einfache Arbeiten im Haushalt erledigten.

Bis zum Abend hin ließ er jedoch seiner 'Kleinen' ihre Ruhe und behelligte sie nicht. Sollte sie ihre letzten Tage genießen, so unbeschwert es ging. Erst als die Nacht schon nahe war, ging er zu ihr. Grimsteinn hatte seine beste Kleidung rausgesucht und angelegt. Reich geworden war er mit dem Handel von Waren und Stoffen aus dem Norden und seitdem die junge Frau in dem Haus lebte, schien er keinen Tag gealtert zu sein.

"Arianna. Du weißt doch... wir kriegen Besuch. Jarl Brimir empfängt heute Nacht einen ganz besonderen Gast. Bist du schon fertig angezogen?"

Der Jarl - den Arianna in den letzten Jahren ein paar Mal gesehen hatte - war ein seltsamer Mann, der wohl tagsüber bei seinen Schiffen lebte und nur Nachts nach Luccoli kam. Er trank immer einen besonderen Wein, den nur einer seiner Leute ihm reichen durfte. Generell hasste er es, wenn ein anderer Mensch ihn berührte. Und dann waren da die Zeichnungen, die er sich hat unter die Haut stechen lassen: Federn eines Pfaus zierten die kahl geschorenen Seiten Seines Schädeln. Wenn er einen durch diese bernsteinfarbenen Augen anblickte, die durchaus an einen Wolf erinnern konnten, fühlte man sich oft, als säße man einem wilden Tier gegenüber, dass jederzeit zuschlagen konnte, um Beute zu machen. Doch das beunruhigenste an dem Mann, den die anderen Nordleute wie einen Herrscher behandelten war seine Stimme. Es war als würde er jedes Wort knurren. Aber die Nordleute an sich waren eh ein seltsames Volk, dass sich kaum mit den Italienern vergleichen ließ. Wer wusste schon, ob das bei ihnen Zuhause im Norden nicht normal sei? Und Grimsteinn hatte großen Wert darauf gelegt, dass sie sich mehr von den Bewohnern Luccolis abschaute, als von den Männern und Frauen hier in dem Haus.

Von Innen war das Gebäude einem Langhaus nachempfunden. Eine lange Reihe Tische und Bänke ließ Platz für die Bewohner und viele Gäste. In der Mitte war ein Feuer, dass des Nachts, wenn der Jarl kam nur sachte brannte. Auf der anderen Seite des Feuers stand ein großer Stuhl, auf dem die meiste Zeit nur die Felle lagen. Niemand wagte es sich darauf Platz zu nehmen und nur Brimir setzte sich dorthin. Seit einiger Zeit gab es einen weiteren Stuhl daneben. Die Felle, die dafür ausgewählt worden waren, waren allesamt von schwarzen Tieren und von der Verarbeitung her deutlich teurer, als die groben auf dem Jarls-Thron. Doch noch nie hatte Arianna jemanden darauf sitzen sehen.

Erwartungsvoll blickte Grimsteinn seine Tochter an und lächelte bei ihrem Anblick. Sie mochte keine wirkliche Schönheit sein, doch in seinen Augen, war sie das schönste Mädchen der Welt.
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Arianna
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Arianna »

Arianna liebte ihre Mitbewohner und auch Grimsteinn, welcher sie damals aus dem Waisenhaus geholt hatte, hatte sie schnell ins Herz geschlossen. Auch wenn die Nordleute eine seltsame Art hatten, anders als jene, die sie kannte, gewöhnte sie sich schnell daran. Dennoch, verbrachte sie beinahe mehr Zeit in den Wäldern als im Dorf oder in der Hütte. Auch die letzten Tage war sie viel im Wald gewesen, hatte wie so oft, Kräuter und Pilze gesammelt und dem Gesang der Natur gelauscht.

Auch heute war sie lange im Wald gewesen, doch dieses mal hatte sie einige Blumen gepflückt. Seitig war sie jedoch zurück um sich frisch zu machen und passende Kleidung an zu legen. Sie trug ein einfaches, blaues Kleid mit weiten Ärmeln während sie dabei war ihr langes, feuerrotes Haar zu bürsten. "Ich bin gleich soweit.", sagte sie und drehte den Kopf um Grimsteinn ein Lächeln zu schenken. Kurz darauf legte sie die Bürste beiseite und flechtete sich zwei Haarsträhnen nach hinten welche sie mit einer Kordel zusammen bannd und einige der Blumen hinein steckte.
"Fertig.", sagte sie und blickte den Mann aus ihren gold-bernsteinfarbenen Augen an. Auch wenn sie sich fragte warum der Jarl gerade in ihrer Hütte einen besonderen Gast empfing, wo er doch so eine wichtige Person zu sein schien, hatte Arianna nicht danach gefragt. Sie wusste, das es manchmal besser war etwas nicht zu wissen.
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Brimir
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Brimir »

Der alte Nordmann war hinter seine Ziehtochter getreten und half ihr dabei die Kordel ins Haar einzuarbeiten. Dann legte er seine Hände auf ihre Schulter und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Lächelnd beobachtete er sie, auch, wenn seine Augen mit Traurigkeit gefüllt waren. Doch kaum drehte sich Arianna zu ihrem Ziehvater um, verdrängte er diese Emotion aus seinem Blick.Ob sie etwas davon mitbekommen hatte?

"Du siehst bezaubernd aus... wie immer."

Dann deutete er aus dem hinteren Bereich des Zimmers nach vorne, um sie voraus gehen zu lassen.

"Das Essen ist schon fertig... Beyla und Kara haben Braten gemacht. Brimir sagte wir sollen schonmal Essen... er käme später zum Feiern dazu."

Die beiden Frauen, Halvard, Thorvald, Leif und Donar saßen bereits am Tisch und warteten auf die Beiden. Sogar Thorstein war heute zu Gast und hatte das 'Nordische Allerlei' in den Händen seiner Leute gelassen. Er war Ziehsohn von Grimsteinn und einige Jahre Älter als Arianna. Trotzdem hat er sie immer als kleine Schwester gesehen.
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Arianna
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Arianna »

"Hmm,... duftet herrlich. Wie immer.", sagte sie. Sie folgte seiner Geste und ging mit Grimsteinn hinüber um sich zu den anderen an den Tisch zu setzen. Arianna hatte das Gefühl irgendetwas war heute anders als sonst. Damit war nicht nur die Feier im Haus gemeint, alle Anwesend schienen sich irgendwie anders zu verhalten. Doch das Mädchen schob es auf Einbildung. "Wie war dein Tag, Thorsteinn?", fragte sie nach der Begrüßung und mit einem Lächeln. Arianna nahm auf ihrem üblichen Sitz platz.

Als die "Familie", denn als diese sah Arianna alle hier, auch wenn sie mehr Mitbewohner waren, mit dem Essen begann blickte das Mädchen für einen Moment in die Runde. Nachdenklich neigte sie leicht den Kopf und warf Grimsteinn einen kurzen Blick zu bevor auch sie mit dem Essen begann.
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Brimir
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Brimir »

Thorsteinn lächelte und nickte Arianna brüderlich zu.

"Gut... heute haben wir viel verkauft... die Händler aus der Heimat haben einen guten Preis gemacht, weil die Reise schneller ging als geplant. Thor stand ihnen bei und sie hatten kaum Unwetter erlebt."

Bevor das Essen begann folgten, wie zu jedem Essen Gebete an Frigg und die anderen Wannen und Assen. Ebenso betete man für Arianna auch ein Essensgebet an den Christengott, selbst, wenn Niemand außer ihr so wirklich an diesen glaubte. Grimsteinn hielt die Italiener in Sachen Glauben immer für die 'Seltsamen'. Aber man hatte sich halt arrangiert und ihr ihren Glauben gelassen. Selbst das Lächeln, als sie in die Kirche ging, hatte mit der Zeit nachgelassen.

Das Essen verlief - wie dieser ganze Abend - irgendwie Anders ab. Kaum einer war wirklich gespächig. Es wurde wenig gelacht und das Lächeln auf den Lippen wirkte dann doch irgendwie eher gekünstelt, als wirklich ernst gemeint. Irgendwann hielt Grimsteinn es nicht mehr aus und stand auf.

"Entschuldigt mich kurz... ich muss den Met wegbringen... "

Doch dies war der Moment, als die Türe aufging. Der fehlende Nordmann trat durch die Tür und erst, als er die Anderen wohlauf dort sitzen oder stehen sah, machte er den Weg frei für die Person hinter ihm, die sich aus der Dunkelheit der Nacht schälte. Drinnen angekommen reichte er dieser einen Arm und steuerte die beiden Stühle an. Derweil erhoben sich, wie immer, wenn der Jarl kam, alle Nordleute und schlugen sich zum Gruße die Hand auf die Brust.
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Arianna
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Arianna »

Arianna war etwas verwundert als Grimsteinn sich plötzlich erhob, nahezu im selben Moment in dem die Tür auf ging. Weshalb sie nicht dazu kam ihn zu fragen was denn los war. Sie hatte in all der Zeit die Riten der Nordmenschen beobachtet und teilweise angenommen. Ebenso wie den Gruß wenn er bei ihr auch etwas seltsam aussah. Das Mädchen senke schon fast aus Gewohnheit gleichzeitig ihr Haupt zu einer leichten Verbeugung. Da für sie früher als auch in den meisten anderen Regionen die Verbeugung als typischere Respekts-Form galt.

"Willkommen.", begrüßte sie die Gäste höflich.
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Acacia
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Acacia »

„Sieh sie dir an.“ Die raue, so vertraute Stimme ihres langjährigen Gefährten klang angespannt. „Ich glaube sie ist so weit.“ Für einen langen, schweigenden Moment ließ sie ihren Blick auf den herben Zügen ihres Gegenübers liegen, ehe sie nickte und ein weiches, warmes Lächeln ihre Züge erhellte. „Wann immer du willst.“ Ein Versprechen klang in ihrer Stimme mit, welches tiefer reichte als die einfachen Worte und die einfache Bitte, die eigentlich an sie herangetragen wurde.

Das Gespräch war ein paar Nächte her und heute sollte es soweit sein. Der Wind jagte die Wolken über den Himmel, während sie wie immer einen Moment in der Dunkelheit zurückblieb, ehe eine sachte Bewegung ihr signalisierte, dass der Raum sicher war. Sie trat einen ruhigen Schritt, in das von blassem Feuerschein erhellte Haus und hob in derselben Bewegung die Hände um die weite Kapuze des Umhangs zurück zu schlagen. Die blassen, ebenmäßigen Züge, die darunter zum Vorschein kamen mussten einem Engel oder einem anderen himmlischen Wesen gehören und wie immer spürte sie wie sich alle Blicke auf sie richteten – obwohl der Nordmann neben ihr deutlich größer war. Für einen Moment glitt der Blick aus den nachtschwarzen Augen kühl musternd über die Nordmänner und blieben dann an dem rothaarigen Mädchen hängen. Ein Herzschlag verging und ein zweiter folgte, ehe der Blick sich wieder löste und sie die Fibel an ihrer Schulter löste und der schwere Stoff von ihren Schultern glitt. Mit geübtem Griff fing der hinter ihr folgende Krieger den Umhang auf und stellte sich dann neben die Tür, als würde er nie etwas anderes tun. Die schmale, weiße Hand indes legte sich auf den wartenden Arm des Gangrel Jede Bewegung war so geschmeidig, dass sie schon tausend Mal in genau dieser Konstellation stattgefunden haben musste.

Der schwere Stoff des dunkelgrauen Kleides raschelte leise, als sie sich durch den Raum führen ließ und ihr Blick auf den beiden Stühlen hängen blieb. Ihr Kopf drehte sich ein wenig dem Wilden an ihrer Seite zu und ihre Mundwinkel hoben sich eine Spur, während ein Blick in ihre Augen trat, der nur sehr schwer zu deuten war. „Ich danke dir.“, murmelte sie leise, sodass nur die feinen Ohren des Nordmanns ihre Worte verstehen konnten. Anmutig ließ sie sich auf dem schwarz gepolsterten Stuhl nieder und mit einer eleganten Bewegung floss die schwarze Seide ihres Schleiers über ihre Schultern. Hier inmitten der einfachen Nordleute wirkte die italienische Adlige noch mehr wie ein Fremdkörper, wie sie es in einem einfachen Dorf wie Luccoli sowieso schon tat. Jeder Zentimeter der hoch gewachsenen, schlanken Frau strahlte Erhabenheit und eine geradezu himmlische Unberührbarkeit aus und doch war da etwas düsteres, finsteres in ihr, was eher an einen Racheengel, denn an ein gnädigeres Wesen aus Gottes Reich denken ließ. Erneut glitt ihr Blick über die Versammelten und blieb kurz an Grimstein hängen und so etwas wie … Verständnis? Mitgefühl trat auf ihre Züge, ehe dieser seltsame Ausdruck von einem sanftes Lächeln verdrängt wurde, ehe sie ihre Hände anmutig in ihrem Schoß faltete und … wartete.
Wir sind wie Eisblumen, wir blühen in der Nacht. Wir sind wie Eisblumen viel zu schön für den Tag.
Wir sind wie Eisblumen, kalt und schwarz ist unsere Macht.
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Brimir
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Brimir »

"Du trenger ikke å si takk. Hver av mine gjester å se hvor stedet er, hvis han kommer til oss." 1) war die Antwort des Nordmannes, gar nicht so leise gesprochen, wie Acacia Worte zuvor. Zielgerichtet brachte er die Lasombra zu ihrem Thron und wartete, bis sie saß, ehe er sich auf den Seinen setzte. Dabei ignorierte er die Menschen im Raum vollkommen.

"Vil du ha noe å drikke?" 2) Es war ein knappes Nicken der Dunklen, die Brimir dazu veranlasste Thorsteinn mit einer Geste nach hinten zu schicken, um den 'Wein' für die Beiden zu holen. Während sie warteten dankte er Grimsteinn, weiterhin auf der Sprache seiner Heimat, dass er diesen Abend so erfolgreich vorbereitet habe. Immerhin sei dies doch ein ganz besonderer. Als er seinen Blutdiener darum bat Arianna nach vorne zu schicken, fixierten die Augen das zweite bernsteinfarbene Paar im Raum.

"Der Jarl möchte, dass du nach Vorne trittst, Arianna", sprach ihr Vater, vielleicht eine Spur zu leise und machte ihr dann den Weg frei. Brimir derweil hob eine Hand und winkte sie heran.

"Grimsteinn de siste årene har tatt vare på henne. Deres trening gikk etter mine ønsker. Hun har lært det grunnleggende kamp ... arbeider med naturen. Din skade på øyet ... Jeg trodde først at det ville være en svakhet, men til slutt har blitt sterkere gjennom uførhet." 3)

Ohne die Augen von dem Mädchen zu lassen, wartete Brimir gespannt auf Acacias Urteil.

*************

1) "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Jeder meiner Gäste soll wissen, wo du hier stehst, wenn er zu Besuch ist."
2) "Willst du etwas trinken?"
3) "Grimsteinn hat sich die letzten Jahre um sie gekümmert. Ihre Ausbildung verlief nach meinen Wünschen. Sie hat die Grundlagen des Kampfes gelernt... den Umgang mit der Natur und Benimm. Ihre Verletzung am Auge... ich dachte zunächst, dass es eine Schwäche wäre, aber am Ende ist Sie durch die Behinderung stärker geworden."
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Arianna
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Arianna »

Das Mädchen beobachtete das Eintreten des Gastes, doch bei ihrem Anblick lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Auf den ersten Blick wirkte die Dame freundlich auf sie und doch beunruhigte etwas an ihr das Mädchen. Arianna schlug die Augen nieder und vermiet weiteren Blickkontakt, hob den Blick jedoch als eine weitere Person eintrat. Es war die Leibwache der Dame, so vermutete sie jedenfalls.

Während sie die beiden Gäste beobachtete, überlegte sie ob sie der Wache etwas zu trinken anbieten sollte. Für einen Moment leicht abwesend neigte sie den Kopf bevor ihr Blick jedoch Brimir und der Edeldame folgte.

Arianna wartete geduldig ebenso wie neugierig was ihr fremder, doch hoher Gast wohl hier tat. Obwohl sie Brimir überhaupt nicht verstand, machten seine Geste sowie Grimsteinns leise Worte ihr verständlich was sie tun sollte. Nachdem sie einen kurzen, schnellen Blick durch die Runde geworfen hatte trat sie auf Brimir zu. Nur wenige Fuß vor den beiden blieb sie stehen, ein Gefühl von Unbehagen machte sich langsam in ihr breit. Es irritierte Arianna da sie dies sonst nicht gehabt hatte. Zugegeben sie war dem Jarl auch zuvor nicht so nah gewesen. Doch vielleicht lag es auch an der Dame welche heute seine Begleitung war.
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Acacia
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Acacia »

Sie nickte sacht zu seiner Frage, während ihr Blick langsam durch den Raum wanderte, ehe sie diesen auf Thorsteinn richtete und den Becher entgegen nahm, den er ihr ehrerbietig reichte. Schweigend hob sie den Becher an die Lippen und trank einen Schluck, während sie den Worten des Nordmanns an ihrer Seite lauschte. Ganz offensichtlich verstand sie was gesagt wurde, denn sie nickte sacht und ebenso wie der bernsteinfarbene richtete sich auch der schwarze Blick auf die rothaarige, junge Frau.

„Komm her zu mir.“, forderte sie die junge Frau in weichem Italienisch auf, welches ein wenig seltsam klang – als wäre ein scher einzuordnender Akzent enthalten. Die Stimme der Schattenhaften war dunkel für eine Frau und klang nach dem Rauschen vieler … oder gewaltiger Schwingen. Dennoch klang sie nicht unfreundlich, wenn auch nicht übermäßig freundlich. Sie wartete bis Arianna näher getreten war und musterte sie dabei aufmerksam. „Sag mir, hast du Angst?“, fragte sie ruhig und ihr Blick schien geradezu unter die Haut der Rothaarigen kriechen zu wollen. Als würde sie ihr bis auf den Grund der Seele blicken wollen und jede Lüge bereits beim Denken erkennen, bevor sie auch nur die Lippen erreicht hatte.
Wir sind wie Eisblumen, wir blühen in der Nacht. Wir sind wie Eisblumen viel zu schön für den Tag.
Wir sind wie Eisblumen, kalt und schwarz ist unsere Macht.
Eisblumen blühen in der Nacht.
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