[1001] Blut meines Blutes [Arianna]

[Juli '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Brimir
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[1001] Blut meines Blutes [Arianna]

Beitrag von Brimir »

Einige Wochen waren vergangen, vielleicht ein Monat oder zwei. Brimir hatte Arianna die ganze Zeit alleine gelassen. Alleine mit dem Wesen in ihr, alleine mit den Gefühlen und Gewissensbissen. Doch auch, wenn sie alleine war, so war sie nie unbeobachtet. Einige Tiere im Wald hielten sich in Entfernung zu ihr auf, heimlich beobachteten sie das jüngste Kind der Nacht im Auftrag ihres Herren. Manchmal war es Brimir selbst, der in Tiergestallt die Kontrolle übernahm, aber diese Nacht war es Anders. Der Nordmann wollte mit ihr reden und in Erfahrung bringen, was die Wandlung aus ihr gemacht hatte. Immerhin hatte sie überlebt. Auch wurde es Zeit für die ersten Lektionen. Und so streifte er durch die Dunkelheit in dem Revier, dass Arianna die letzten Tage genutzt hatte.
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Arianna
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Re: [1001] Blut meines Blutes [Arianna]

Beitrag von Arianna »

Anfangs hatte sich Arianna mit ihrem neuen Dasein schwer getan. Es war ungewohnt nur noch in der Nacht unterwegs zu sein und Menschen zu jagen um ihr Blut zu trinken. In den ersten beiden Wochen hatte sie stets nach jedem Mahl gebetet. Sie hatte sofort gemerkt das, wenn sie nicht die Kontrolle verlor, musste sie die Menschen nicht töten was sie erleichterte. Doch mit der Zeit würden die Gebete weniger ebenso wie ihre Gewissensbisse.
Im Gegenzug dazu hatte sich das Mädchen einen eigenen Jagd-Stil angeeignet, zumindest wenn sie auf Wanderer traf. Sie hatte sich angewöhnt sich diesen mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zu nähern um sie im passenden Augenblick zu beißen. Dabei hielt sie sich stets an die Regeln die ihr Brimir bläut hatte. Weshalb sie stets nach spätestens Zwei Wochen das Territorium wechselte. Da jedoch nicht in jedem Bereich des Waldes eine Höhle war, welche ihr Tags über Schutz bieten konnte, hatte Arianna das Verbuddeln im Erdreich als eine Alternative für sich entdeckt. Anfang empfand sie es noch als Gewöhnungsbedürftig, doch gewöhnte sie sich schnell daran.
Als sie einmal auf der anderen Seite des Waldes war, zu weit vom Dorf entfernt, hatte Arianna jedoch einmal das Pech das sich kein Mensch in diesem Teil des Waldes aufhielt. Weshalb sie sich ein Tier als Ersatz suchte. Es schmeckte ihr nicht sonderlich und es machte auch nicht so satt wie Menschenblut, musste sie ebenfalls feststellen.

An diesem Abend, als die Sonne hinter dem Horizont versunken war, wanderte Arianna bereits durch ihr momentanes Territorium. Wobei sie sich in den Wipfeln der Bäume fortbewegte. Schließlich machte sie eine kleine Pause und setzte sich auf einen Ast um die Umgebung zu Sondieren.
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Brimir
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Re: [1001] Blut meines Blutes [Arianna]

Beitrag von Brimir »

Der Nordmann ging aufmerksam durch den Wald. Selbst hier in seinem Revier - oder gerade hier? - war die Anspannung groß. Der Krieg war von Nacht zu Nacht deutlicher zu spüren und gerade hier würde der Feind als erstes zuschlagen... wenn er dumm war.

Doch plötzlich knackte es über ihm, nicht laut, aber für die feinen Ohren des Nordmannes laut genug. Alarmiert sprang er nach hinten und blickte hinauf. Rot leuchtende Augen in der Dunkelheit fixierten Arianna auf ihrem Ast. An seiner Hand wuchsen die Fingernägel zu festen Hornkrallen, während Brimir grinste. Mit der Rothaarigen da oben hatte er scheinbar nicht gerechnet.

"Du bist zu laut..." erklang es nüchtern und irgendwie mahnend. Und doch grinste Brimir sachte. Mit einer leichten Geste der inzwischen waffenbewährten Hand deutete er einladend an, dass sie doch runter kommen möge. "Spring... keine Angst vor der Höhe... sie wird dich nicht umbringen."

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Arianna
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Re: [1001] Blut meines Blutes [Arianna]

Beitrag von Arianna »

Das Mädchen hatte die Beine hoch gezogen als sie Schritte gehört hatte und dabei war einer der leinen Zweige gebrochen. Doch sie war irgendwie etwas erleichtert eine vertraute Stimme zu hören. Es war Brimir. Sie wusste nicht wie lange es her war eine vertraute Stimme gehört zu haben. Geschweige denn jemanden gesehen. Arianna machte nach seiner auffordernden Geste einen Satz und rollte sich anschließend beim aufkommen auf dem Boden ab. Anschließend richtete sich das Mädchen auf und wendetet sich dem Nordmann zu. Ihr Haar fiel wallend und lang um ihre Schultern und eine ins Gesicht fallende Strähle strich sie sich hinter das rechte Ohr. "Für die Menschen reicht es.", sagte sie und lächelte verlegen und Schüchtern.
Ihr einstiges Nachtkleid hatte sie etwas gekürzt da es sie sonst bei ihren Aktivitäten behinderte und wies zudem einige Verschleiß spuren auf. Einige Ecken waren fransig, jedoch nicht viel und einige kleine Löcher wies es ebenfalls auf.
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Brimir
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Re: [1001] Blut meines Blutes [Arianna]

Beitrag von Brimir »

"Du hast also schon gemerkt, dass deine Sinne besser geworden sind. Gut! Gehör... Augen... Nase... Verlasse dich auf sie, denn sie helfen dir zu überleben."

Die roten Augen funkelten sie noch immer leuchtend an. Sein Blick fiel über die zerschlissene Kleidung, doch offenbar hatte Brimir Nichts mitgebracht, um ihr die Jagd zu erleichtern, indem er sie neu einkleidete. Auch eine Waffe brachte er ihr nicht mit.

"Du löst dich schnell von dem, was du einst als richtig erachtest hast. Acacia hatte recht. Sie sagte, dass du bereits erkennst, auch, wenn du noch nicht verstehst, welche Pfade ich gehe. Damals hast du dich für dein eigenes Überleben und das deines Rudels entschieden und das Leben der Stadt ihnen hinten angestellst. Überleben... ist das Wichtigste... Du oder sie? Dann du. Mein Weg... der Weg, den ich gehe, um diese Bestie in mir zu besänftigen... Nein. Dazu kommen wir irgendwann später, wenn du wirklich bereit dafür bist."

Brimir schüttelte den Kopf. Er hatte einen anderen Plan für diese Nacht.

"Hast du dich in den Tagen verletzt?" Tagen? Für Brimir mussten es wirklich Wimpernschläge gewesen sein. "Oder hast du gemerkt, wie das Blut in deinen Adern agiert? Blut... ist nicht nur unsere Nahrung, sondern die Quelle für unsere Macht. Gaben, die wir Diziplinen nutzen." Dabei deutete Brimir mit der Kralle auf sein Auge. "Und noch viel mehr können wir damit machen."
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Arianna
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Re: [1001] Blut meines Blutes [Arianna]

Beitrag von Arianna »

"Es hilft mir nicht, bei dem was ich nun bin.", erklärte das Mädchen auf Brimirs Erkenntnis hin. Bei seinen Worten jedoch neigte sie leicht den Kopf. Was meinte der Mann nur damit? Doch es war wohl noch nicht an der Zeit es ihr zu erklären.
"Am Anfang öfters ja. Aber sie sind schnell verheilt. Es fühlt sich seltsam an, als würden sich alle Geräusche klarer anhören, alles deutlicher riechen und kleine Einzelheiten deutlicher sichtbar sein. Manchmal hatte es sich seltsam pulsierend angefühlt. Als wollte es mich warnen oder auf etwas aufmerksam machen.",bei ihren Worten betrachtete Arianna einen Moment lang ihre linke Hand. In katzenhafter Eleganz bewegte sich das Mädchen geschmeidig, als es an Brimir vorbei ging und sich an den Baum lehnte von dem sich gesprungen war. "Ich habe vor einigen Monden eine seltsame Präsenz im Wald gesprüht. ", sagte sie nach einer kurzen Pause und etwas leiser. "Ich habe mich jedoch von ihr Fern gehalten, wie du es wolltest.", fügte Arianna hinzu.
Sie wartete gebannt auf das was Brimir ihr zu sagen hatte, denn er war sicherlich nicht einfach ohne Grund her gekommen. Er hatte es jedoch auch angekündigt gehabt.
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Re: [1001] Blut meines Blutes [Arianna]

Beitrag von Brimir »

"Es wird dir helfen, wenn die Zeit reif ist. Auch, wenn du es jetzt noch nicht erkennst."

Die Augen folgten ihr in der Bewegung zum Baum.

"Kratzer zu heilen ist das eine... aber tiefe Wunden bewusst zu schließen... das wirst du heute lernen." Dabei schaute Brimir ihr tief in die Augen. Endlose Sekunde, ohne ein Wort zu sagen. Und dabei wurde das Tier in ihrem Inneren immer ruhiger, bis sie kaum noch etwas davon spürte, als würde es friedlich schlummern. Schließlich griff Brimir nach der Axt an seinem Gürtel. Die Krallen formten sich dabei zurück.

"Halt still!" sagte der Nordmann und holte aus, um nach ihrem Arm zu schlagen.

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Lied der Ruhe
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Arianna
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Re: [1001] Blut meines Blutes [Arianna]

Beitrag von Arianna »

Wortlos wartete das Mädchen und beobachtete Brimir. Als dieser seine Axt hervor und damit ausholte verfolgte sie deren Klinge mit den Augen. Jeder andere wäre wohl instinktiv ausgewichen. Aber auf Brmirs Aufforderung hin blieb sie tatsächlich stehen obwohl ein kurzes zucken durch ihren Körper ging. Ebenso als die Axt sie traf und verzog vor Schmerz das Gesicht. Einen Aufschrei konnte sie jedoch unterdrücken.
Arianna ging in die Knie blickte jedoch zu Brimir auf, trotz des Schmerzes welcher in ihrem Gesicht stand waren ihre Augen mit Entschlossenheit gefüllt. Brimir schien zu wissen was er tat weshalb sie dem Mann vertraute.
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Brimir
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Re: [1001] Blut meines Blutes [Arianna]

Beitrag von Brimir »

Brimir wirkte zufrieden, als Arianna gehorsam stehen blieb und ihre reflexe unterdrückte. Sie hatte wirklich Mut. Die Axt fand ihren Weg zurück an den Gürtel, als brimir das Blut abwischte. Dann blickte das rote Augenpaar sie an. Kein Lob dafür kam über seine Lippen, auch, wenn Anerkennung in seiner Mimik lag.

"Erinner dich an das Gefühl, als die Kratzer sich schlossen. Konzentriere dich auf die Wunde und dann... stell dir vor, wie sie sich schließt. Es wird nicht auf Anhieb funktionieren... aber du wirst dich solange daran versuchen, bis du es kannst. Diese gabe kann dir das Leben retten... oder es vernichten, wenn ein Mensch dies sieht. Aber, wenn cih mit dir fertig bin, wird das so oder so eine Ausnahme sein, dass du überhaupt verwundet wirst."

Brimir verschränkte die Arme vor der Brust.

"Was für eine Präsenz war das? Und wo bist du ihr begegnet... wann?"
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Arianna
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Re: [1001] Blut meines Blutes [Arianna]

Beitrag von Arianna »

Das rothaarige Mädchen betrachtete einen Moment die Wunde nachdem der Mann ihr erklärt hatte was sie tun sollte und schloss anschließend die Augen um sich besser zu konzentrieren. Arianna versuchte sich zu erinnern, an das Gefühl als sie die Kratzer geschlossen hatten. Es war als wenn eine Horde von Ameisen über die Wunde laufen würden. Ein Kribbeln das langsam die Glieder hinauf wanderte.
Als sie sich vorstellte wie die Wunde sich schloss öffnete sie wieder die Augen und betrachtete die Wunde am Arm, tatsächlich wurde sie langsam kleiner schloss sich jedoch nicht ganz.

"Ich weis nicht genau. Vor Vier oder Fünf Nächten, im Nord-Osten nahe des Flusses. Es fühlte sich wie ein lauernder Schatten an der sich langsam über dem Gebiet ausbreitet und dabei wandert.", erklärte sie. "Es hat mir einen Schauer über den Rücken gejagt.", fügte sie hinzu und schaute schließlich zu Brimir auf.
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