[1003] Fructus Belli [Brimir/Titus]

[Titus]

Titus hob scheinbar ein wenig überrascht eine Augenbraue. Aber offenbar wollte er das nicht weiter kommentieren. Dann beantwortete er Brimirs Frage.

"Ich werde den Orden des heiligen Martin nun alleine führen und andere Geier davon abhalten sich ein Stück Fleisch zu sichern. Wenn es sein muss mit schmerzhaften Lektionen. Schließlich habe ich den Bau der Martinsfeste durchgeführt und den Orden mitbegründet. Außerdem überlege ich, das Domus Medicorum wieder zu errichten, was Maximianus niederbrennen lies."

Titus betrachtete Brimir.

"Darf ich fragen, was Deine Kriegsgeschichten sind?"

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"Ich habe viel zu wenige Kriegergeschichten... aus diesem Krieg. Die meiste Zeit war ich... für Politik unterwegs... um zu verhindern, dass Genua fällt... ... und wie es scheint habe ich am Ende verloren. Ich wollte ein freies und unabhängiges Genua... und nun sind wir Vasallen Mailands... ... das uns verarscht hat... unsere Soldaten niederschlug, obwohl wir uns genau an ihren Plan gehalten haben... ... das unsere Leute gefangen nahm... ..."

Brimir knurrte ungehalten darüber, was die Ahnen Mailands aus den Absprachen gemacht hatten. Dann jedoch kehrte ein müdes Lächeln auf die Lippen zurück.

"Ich habe mit Anderen eines der Tore genommen, um unseren Truppen einlass zu gewähren. Jenes welches Aurore letztlich nutzte, um die Stadt zurück zu erobern. Und während sie das tat, haben Acacia und ich Gefangene gemacht. Kainiten."

[Titus]

Titus hob eine Augenbraue, als er den Worten des Gangrel lauschte. Er versuchte die Worte zu deuten und sich der Bedeutung dieser Bewusst machen. Er zögerte und wusste zunächst nicht, was er sagen sollte. Doch nach einer Weile nickte er schließlich. Er nahm diese Informationen erstmal so auf.

"Zumindest konnte ich bei der Eroberung der Stadt aktiv eingriefen und die Truppen Aurores unterstützen..."

Damit schien er das Thema des Krieges ersteinmal abzuschließen und atmete einmal ein und wieder aus, mehr um sich auf das vorzubereiten, was er weiter noch fragen wollte.

"Ich kann mir vorstellen, dass Du von Politik im Moment die Nase voll hast, aber erlaubst Du mir ein anderes Thema anzusprechen?"

Es fühlte sich ungewohnt an, dem neuen Ankilla um Erlaubnis zu fragen, doch brachte Titus ihm diesen Respekt entgegen. Auch schien das Thema für Titus ein gewisses Gewicht zu haben, so dass er es nicht sofort von sich aus ansprach.

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"Dieser Krieg ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben, oder?" Kam es schließlich resignierend und seufzend über die Lippen des Wikinger. Es dauerte einen Moment, in dem sich Brimir klar machte, was diese Frage letztlich bedeutete. Es war auch für ihn noch immer ungewohnt nun Ancilla zu sein. Dann nickte er.

"Wir sind unter uns und bis heute immer ehrlich und offen miteinander umgegangen. Ich habe nicht vor das zu ändern. Was beschäftigt dich?"

[Titus]

Titus wandte sich dem Feuer zu und richtete seinen Blick in die Glut. Für einen kurzen Augenblick kamen ihm die Gedanken an die Zeit vor dem Jahr 1000, als er um seine Seele fürchtete und Gedanken an das Fegefeuer der Hölle stiegen in ihm auf. Sein Blick war gebannt auf das Feuer gerichtet als er sprach.

"Das Reich Christi ist nicht gekommen...zumindest nicht so, wie ich es erwartet hatte. Und meine Existenz hat weiter Bestand..."

Fast mochte man den Eindruck haben, dass er es ein Stück weit bedauerte. Doch der Eindruck verflog, als er weiter sprach.

"Für mich wird es an der Zeit einen weiteren Schritt zu tun. Ich möchte Dich um etwas bitten und gleichzeitig einen Gefallen einzufordern, den ich Dir vor vielen Jahren erwiesen habe. Ich benötige Deine Unterstützung als Ankilla Deines Blutes um für mich selbst den Status eines Ankillas vom Blut der Kappadozianer zu fordern."

Titus wandte sich wieder Brimir zu und blickte ihm offen in die Augen...seine Reaktion beobachtend.

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Der Nordmann fixierte seinen Amtsbruder mit dem tierisch-kühlen Blick eines Jägers... eines alten Jägers, der einem ebensolchen gegenüber stand. Aber irgendetwas schien Brimir an dieser Forderung oder Bitte wenig zu amüsieren. Tatsächlich war dies einer der Momente, in dennen Brimir absolut ruhig wurde.

"... Wie ich schon sagte... ehrlich und offen. Ich weiß, dass du mit deiner Stimme für mein Leben eingestanden bist. Und bei jedem anderen wäre ich mir sicher, dass ich seine Stimme nur bekommen habe, weil es ihm weiter hilft... also... sag mir, dass du mein Leben verschont hast, weil es dir zum Vorteil gereichte und nicht, weil du mich als Unschuldig betrachtet hast... und ich komme deiner Bitte ohne Zögern und ohne eigene Forderung nach."

Der Nordmann lehnte sich zurück und schien ersteinmal zu warten und über die Bitte nachzudenken. Augenscheinlich war er jedoch nicht überrascht, dass Titus nun auch diesen Schritt gehen wollte.

[Titus]

Titus nickte Brimir zu er öffnete die Hände wärend er sprach wie ein zeichen, dass er nichts hinter seinem Rücken und auch nichts in seinen Ärmel versteckte.

"Ehrlich gesagt...ja und nein. Ich hatte die Wahl...folgte ich dem Wort der Aufrechten, Melissa, die Dich als wildes Tier und gottlosen Heiden beschrieb, der unschuldige Kinder abschlachtete und den Tod verdient hatte? Doch hätte ich Dich der Vernichtung Preis gegeben, dann hätte Sizilien einen Sieg gegen Aurore errungen und sie gezwungen einen treuen Vasallen zu vernichten. Warst Du der Vernichtung und somit dem Bruches einer Tradition schuldig? Zweifellos. Wäre es gerecht gewesen Dich zu vernichten? Nein."

Titus seufzte schwer bei der Erinnerung.

"Ich weiß nicht ob Du es wusstest...doch Allocer hatte mich nicht lange nach meiner Ankunft in Genua buchstäblich zerrissen und mich beinahe vernichtet. Der dunkle Dämon hat sein Schicksal mehr als verdient und seine Seele schmort jetzt im Fegefeuer. Somit warst Du in meinen Augen unschuldig, aber es hat auch mir zum Vorteil gereicht. Ich habe diese Entscheidung bisher nie bereuht und ich hoffe ich konnte Dir zeigen, dass Du mir vertrauen kannst und Deinen Respekt verdiene."

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Brimir lauschte und nickte immer wieder. Offenbar hatten die Beiden ein ähnliches Bild davon, warum das Urteil so ausgefallen war, wie es nun stand.

"Ich wusste davon, bevor ich zu ihm ging. Und wahrscheinlich habe ich genau deshalb eher aggressiv gehandelt, statt ihm die Chance zu geben mich auch zu zerfetzen. Wenn man es so sehen will hast du mir sogar zweimal das Leben gerettet. Einmal bei der Verhandlung und einmal durch dein unfreiwilliges 'Opfer'."

Auch Brimir seufzte schwer und fixierte Titus, wobei der Blick etwas milder wurde.

"Ich vertraue dir... soweit unsere Art sich vertrauen kann... aber ich respektiere dich als Amtsbruder, als Krieger... und als Mann von Ehre. Und wärst du zu mir gekommen, um mich zu fragen, ob ich dich unterstütze... hätte ich dem ohne Zweifel zugestimmt. Auch ohne Forderungen nach Gefälligkeiten... ich weiß, wie dieses Spiel funktioniert... ich weiß, dass du es weißt... aber diese... herumreiten darauf... steht weder dir noch mir. Das ist die Art von Maximinianus."

Es folgte eine Pause in der Brimir nachdachte und er ließ sich tatsächlich Zeit dabei die Vor- und Nachteile abzuwägen, ehe er weiter sprach.

"Benedetto hat zwei Dinge von mir gefordert. Eine Blutgabe... und sehr persönliche Informationen. Ich werde es ähnlich handhaben... die erste Gabe eine Diziplin deiner Wahl - welche ich bei Benedetto nicht hatte -, die der Jagd dienlich ist... sei es im Kampf, bei der Spurensuche oder Heimlichkeit. Und... Zeit oder gar Unterstützung. Nachdem Gaius auf absehbare Zeit nicht wieder kommt - möge sein Erzeuger die Bedingungen Mailands erfüllen - braucht die Domäne einen Blutvogt. Ich will in die Fußstapfen meines Erzeugers treten und diese Aufgabe in Genua übernehmen. Dich, Titus, würde ich dabei sehr gerne an der Seite von unserer Geißel sehen. Ich denke zu dritt sind wir in der Lage die Stabilität und Sicherheit in Genua zu garantieren."

[Titus]

Titus blickte Brimir an und strich sich nachdenklich über das stoppelige Kinn.

"Zeit und Unterstützung sollst Du haben. Diese Forderung fällt mir nicht schwer zu leisten. Das andere allerdings..."

Er dachte nach.

"Es mag vielleicht noch das ein oder andere Jahr ins Land gehen, bevor ich Dir etwas anbieten kann, das Dir noch nützlich ist. Ich habe viel Energie hinein gesteckt und ich habe das Gefühl kurz vor dem Durchbruch zu stehen...Wärst Du bereit zu warten?"

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Brimir schien wirklich einen Moment überrascht, weil dieser Zweite Punkt derjenige war, bei dem er mehr Bedenken hatte ihn zu stellen. Irgendwie hatte er die Vermutung, dass Titus selbst dannach streben würde. Aber dem schien wohl doch nicht so. Das Nicken, was dann nach dem zweiten Punkt kam, brauchte keine lange Überlegung.

"Ich bin nicht so alt geworden, weil ich nicht in der Lage bin auf richtige Momente zu warten..." Zumindest nicht immer. Das wusste auch der Nordmann, dass er gerne mehr handelte, als redete. Aber wie in dieser Situation gab es nunmal auch die Momente, in dennen man nicht handeln konnte. "... wenn du bereit bist, diese Abmachung anzunehmen, bin ich bereit zu warten und dich zu unterstützen."

Damit streckte Brimir dem Liktorenbruder die Hand entgegen, um das Bündniss zu besiegeln.