Re: [1003] Wie ein Spiegel IV [Toma]
Verfasst: Sa 3. Mär 2018, 14:52
„Martha, ein Ghul von Euch?“, hakte sie nach „Ich würde sie zu gerne kennenlernen. Darf ich fragen, welches Ziel Ihr bei ihr verfolgt?
Auf seinen Kommentar zum Thema Pergament hin lächelte sie, packte das aufstöhnende Mädchen fester am Arm und begann zu erzählen.
„Ja, in meiner Zeit im Kloster lernte ich im Scriptorium mit Pergament umzugehen, Farben und Tinte herzustellen und auch das Anfertigen des Pergaments lag im Aufgabenbereich des Klosters. Die Schafe und Ziegen wurden uns von den Bauern der Umgebung im Herbst als Kirchensteuer oder unter dem Jahr als Bezahlung für unsere Hilfe gebracht…manchmal auch als Mitgift für eine junge Schwester, wobei wir nur selten Damen von niederem Geblüt aufnahmen...“
So berichtete sie von dem Leben im Frauenkloster Sainte-Croix in Poitiers, von der wunderschönen Kirche der heiligen Radegundis, Sainte-Marie-Hors-les-Murs und dem malerischen Land Neu-um das Kloster herum. Sie berichtete aber auch von der harten Arbeit, den strengen Tagesabläufen, von den wiederholten Plünderungen des Dorfes, davon, wie vor dreihundert Jahren die Mauren an der Straße der Märtyrer zurückgeschlagen worden waren und von den häufigen Hinrichtungen auf dem Gerichtsplatz nicht weit des Klosters. Sie berichtete von dem nächtlichen Arbeiten bei Kerzenschein und den mühsamen Kopierarbeiten und Malarbeiten zu Ehren Gottes an den Codices und von der Kälte in den Knochen, wenn sie bei jeden Wetter Garten und Obstplantagen pflegen mussten. Sie berichtete von den drakonischen Strafen der älteren Schwestern und dem schlaftrunkenen Wandern durch die Hallen zum Nachtgebet und dem dröhnenden Läuten der Glocken, die zum Gebet riefen. Sie erzählte von den häufigen Tagen, an denen es nichts zu Essen gab und gefastet wurde und von den beruhigenden Lesungen aus den Stundenbüchern…und sie berichtete von dem mühseligen Einweichen, Enthaaren und Aufspannen der dünnen Häute an Gestellen. Davon, wie die Hände aufgeweicht und wund geworden waren und es oft genug geschehen war, dass das Endprodukt nicht dem Anspruch des Klosters entsprach…
„Ich kann Euch gerne einmal zeigen, wie wir es hier im Kloster machen“, meinte sie dann abschließend „Aber es ist zeitintensiv und oftmals nicht vin Erfolg gekrönt…“
Sie betrachtete Tomas Arbeit und wunderte sich ein wenig, dass das Mädchen schlimmer aussah als beim letzten Mal, wo ja deutlich mehr unternommen worden war… Als wäre sie ordentlich verprügelt worden, wie eine überreife Pflaume sah sie aus. Doch die Kappadozianierin erahnte den kleinen Fortschritt, tätschelte das Mädchen lobend und wollte Toma gerade gratulieren, als sie den unzufriedenen Ausdruck auf seinem Gesicht sah. War etwas schief gegangen, das sie nicht sah? Sie musterte das Werk mit gerunzelter Stirn.
„Toma, ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Ergebnis haben werden, wenn die Schwellung vergeht? Was ist los, Ihr wirkt…unzufrieden?“, fragte sie vorsichtig.
Auf seinen Kommentar zum Thema Pergament hin lächelte sie, packte das aufstöhnende Mädchen fester am Arm und begann zu erzählen.
„Ja, in meiner Zeit im Kloster lernte ich im Scriptorium mit Pergament umzugehen, Farben und Tinte herzustellen und auch das Anfertigen des Pergaments lag im Aufgabenbereich des Klosters. Die Schafe und Ziegen wurden uns von den Bauern der Umgebung im Herbst als Kirchensteuer oder unter dem Jahr als Bezahlung für unsere Hilfe gebracht…manchmal auch als Mitgift für eine junge Schwester, wobei wir nur selten Damen von niederem Geblüt aufnahmen...“
So berichtete sie von dem Leben im Frauenkloster Sainte-Croix in Poitiers, von der wunderschönen Kirche der heiligen Radegundis, Sainte-Marie-Hors-les-Murs und dem malerischen Land Neu-um das Kloster herum. Sie berichtete aber auch von der harten Arbeit, den strengen Tagesabläufen, von den wiederholten Plünderungen des Dorfes, davon, wie vor dreihundert Jahren die Mauren an der Straße der Märtyrer zurückgeschlagen worden waren und von den häufigen Hinrichtungen auf dem Gerichtsplatz nicht weit des Klosters. Sie berichtete von dem nächtlichen Arbeiten bei Kerzenschein und den mühsamen Kopierarbeiten und Malarbeiten zu Ehren Gottes an den Codices und von der Kälte in den Knochen, wenn sie bei jeden Wetter Garten und Obstplantagen pflegen mussten. Sie berichtete von den drakonischen Strafen der älteren Schwestern und dem schlaftrunkenen Wandern durch die Hallen zum Nachtgebet und dem dröhnenden Läuten der Glocken, die zum Gebet riefen. Sie erzählte von den häufigen Tagen, an denen es nichts zu Essen gab und gefastet wurde und von den beruhigenden Lesungen aus den Stundenbüchern…und sie berichtete von dem mühseligen Einweichen, Enthaaren und Aufspannen der dünnen Häute an Gestellen. Davon, wie die Hände aufgeweicht und wund geworden waren und es oft genug geschehen war, dass das Endprodukt nicht dem Anspruch des Klosters entsprach…
„Ich kann Euch gerne einmal zeigen, wie wir es hier im Kloster machen“, meinte sie dann abschließend „Aber es ist zeitintensiv und oftmals nicht vin Erfolg gekrönt…“
Sie betrachtete Tomas Arbeit und wunderte sich ein wenig, dass das Mädchen schlimmer aussah als beim letzten Mal, wo ja deutlich mehr unternommen worden war… Als wäre sie ordentlich verprügelt worden, wie eine überreife Pflaume sah sie aus. Doch die Kappadozianierin erahnte den kleinen Fortschritt, tätschelte das Mädchen lobend und wollte Toma gerade gratulieren, als sie den unzufriedenen Ausdruck auf seinem Gesicht sah. War etwas schief gegangen, das sie nicht sah? Sie musterte das Werk mit gerunzelter Stirn.
„Toma, ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Ergebnis haben werden, wenn die Schwellung vergeht? Was ist los, Ihr wirkt…unzufrieden?“, fragte sie vorsichtig.