[1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

[Januar '18]
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Aelisea
Nosferatu
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Aelisea »

Aelisea hatte von den letztenVorkomnissen in der Stadt gehört und sie wußte, was in Bezug auf Genua und Mailand geschehen war, aber nun hier in diesem Saal zu stehen und zu spüren, wie sich die meisten hier vor einer Inneren Kälte wappneten, war zumindest ungewöhnlich. Still verharrte die Nosferatu an dem von ihr gewählten Platz, beobachtete die Gruppen und einzeln stehenden dezent, wenngleich nicht versteckt und prägte sich die Konstellationen ein, soweit sie erkennbar waren.

Dann kam Unruhe auf und die Türen öffneten sich ein weiteres Mal. Herein kamen zuerst der Benediktiner, dem Aelisea einen langen und kritischen Blick zuwarf, zusammen mit seinem Gefolge. Dann endlich und von allen erwartet, Aurore, die weiße Prinzessin von Genua, der Aelisea noch nicht ansichtig geworden war. Sie war ohne Frage ein wunderschönes Mädchen, mit marmorner Haut und dem Gesicht eines unschuldigen Kindes, aber an den Reaktionen der Anwesenden konnte Aelisea erkennen, dass sich hier ein anderes Bild der jungen Frau zeigte, als es zuvor der Fall gewesen war. An ihrer Seite und dennoch vollkommen unpassend neben ihr, schritt eine Gestalt, die dem Abgrund entstiegen schien und das, wo sie selbst dem Can der Verborgenen angehörte. Dies war Totila von Mailand und unmerklich zuckte die Nosferatu zurück. Noch bevor das Paar die Höhe überschritt auf der sie stand, zwang sie ihren Körper unter einem leisen Stöhnen auf die Knie.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich (Psalm 23,4)
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Bucklige stand fasziniert im Raum, schritt langsam hinkend vor sich hin, drehte seine Runden.
Er grüßte jeden der ihn ansah in angemessener Art und Weise, schaute sich jeden neugierig an und hatte stets das freundlich schiefe Grinsen im Gesicht hängen, das wie angeklebt und deplatziert aussah.

Anders als bei vielen hier, schaute er sich das Treiben und die öffentliche Zurschaustellung der eigenen Scharaden aufgeregt und voller Freude an.
Es waren kaum besondere Unterschiede bei seiner Reaktion auf die Eintreffenden Kainiten fest zu stellen, außer Neugier.
Allein die kommenden Nosferatu schienen eine wohlgesonnere Aufmerksamkeit zu erhalten.

Als die Prinzess erschien und an ihrer Seite das Übel aus der Ferne, wurden seine Augen vor Aufregung groß und er gluckste blubbernd.
Hinkend schnellen Schrittes huschte er durch den Raum und platzierte sich auf Aurores Raumseite so, dass er alles gut im Blick hatte.
Dann verneigte er sich tief und lang, so dass er quasi mit den Knienden auf einer Höhe war und seine Gedanken rasten in dem großen Kürbiskopf...
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Federico Augusto
Nosferatu
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Federico Augusto »

Die Gestalt, die sich Federico genannt hatte, verharrte in ihrer zurück gezogenen Haltung am Rand der Gesellschaft. Sie ignorierte die meisten der Gäste und blieb für sich, obwohl ihr Gesicht unter der Kapuze schwer zu lesen war.

Nur die Ancillae und Ahnen - über die der Fremde informiert genug zu sein schien, um sie ihrem Status entsprechend zu begrüßen - wurden mit längeren Blicken bedacht. Aber auch diese nur für eine kleine Weile, gerade genug, um eine gewisse Neugier zu zeigen. Gerade kurz genug, um eine gewisse Gleichgültigkeit und Distanz vorzuspielen.

Erst der Prinz und die Prinzessin erhielten seine volle Aufmerksamkeit.
Er sah sie, wie sie herein kamen. Die weiße Königin und der schwarze König, schön und schrecklich wie die Morgendämmerung. Einen kurzen Moment sah er sie nur an, die Schönheit, die er niemals erreichen würde oder könnte, wie lange seine Existenz auch währte.
Dann fiel sein Blick auf das Antlitz des Fürsten Totila und er sank auf die Knie.
Es besteht kein Grund, dass Ihr eure Hände beschmutzt, mein Herr. An meinen klebt genug Dreck für uns beide.
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Marco
Gangrel
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Marco »

Marco hatte erst ziemlich spät zu der mysteriösen Villa Illuminata gefunden. Nervös blickte er in den Saal mit den zahlreichen, für ihn völlig fremden Kainskinder. Nur den fetten Nosferatu Ill Ghiotto erkannte er sofort als den Mann mit dem er für seinen Erzeuger einige Nachrichten ausgetauscht hatte. Mit etwas Glück würde er also seinen ersten Auftrag schnell erledigen können. Nichts wollte er lieber als nach Nizza zurück zu kehren, denn schon jetzt war ihm diese Stadt unheimlich. Während der Überfahrt hatten ihn verstörende Visionen geplagt, die ihm seinen baldigen Untergang vorhersagten. Oder waren dies nur Trugbilder Satans die ihn verwirren sollten? Gott hatte ihn schon das eine oder andere mal geprüft, doch schien er noch nie so wütend auf ihn gewesen zu sein. War etwas sündhaftes an dieser Stadt, von der er sich fernhalten sollte? Er hatte von seinen beiden italienischen Ghoulen viel von dem großen Sklavenmarkt gehört, der sich hier befinden sollte. Aber vielleicht übertrieben sie auch nur maßlos. Dies sähe ihnen ähnlich. Marco hatte seine Begleiter am Eingang zur Halle zurück gelassen und betrat diese nun langsam. Der jugendlich aussehende Franke stellte sich in einen dunklen Winkel und beobachtete die Anwesenden genau. Wenn immer sie kurz Notiz von ihm nahmen erwies er ihnen den ihnen gebührenden Respekt, fing von sich aus aber keine Konversation an. Auch hätte Marco vielleicht etwas unbeholfen gewirkt, da er sich oft nur durch die Lingua Franca verständigen konnte. Eigentlich wartete er nur auf Aurore und den mailändischen Prinzen. Deren Auftreten beeindruckte ihn dann auch zutiefst. Wie alle Anwesenden sank er auf die Knie und huldigte den beiden edlen Untoten. Wie erhaben sie wirkten! Auf ihn wirkte diese ganze Zeremonie sehr prunkvoll, auch wenn einige der Anwesenden mit mehr Kunstverständnis erkennen konnten, dass die Villa ihre besten Zeiten bereits hinter sich hatte. Zugleich schämte er sich aber auch ein wenig dafür, dass er sich von diesem weltlichen Glanz so beeindrucken ließ. Gebührte so eine große Ehrerbietung nicht eigentlich nur Gott? Zähneknirschend musste er dies über sich ergehen lassen, denn es war für ihn wichtig, dass man ihn nicht gleich wieder aus der Stadt jagte.
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Il Canzoniere
Erzähler
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Il Canzoniere »

Auf die geballte Ehrerbietung, die der Saal beim Eintreffen der Prinzen hin zeigte, folgten gesprochene Worte. Mit einer seidig-jugendlichen Stimme die in jeden Winkel des Saals kroch wie heißer, dünnflüssiger Honig, wurde die Aufmerksamkeit der Unsterblichen wie Motten die sich um das Licht schaarten angezogen. Ungewöhnlicherweise nutze Auroe das Gossenitalienisch Genuas, das sie sonst doch so sehr mied. Was es damit auf sich hatte, ob der Alte neben ihr nicht das Lateins mächtig war oder ob eine versteckte Botschaft oder gar ein Zeichen darin steckte, war nicht jedem ersichtlich.

"Ich bin sehr glücklich darüber den treuen Vasallen Genuas unseren neuen Lehnsherr vorstellen zu dürfen. Totila, Prinz der Domäne Mailand, Ahn des Clans der Schatten aus der Linie des Boukephos, Herr der Lombardei und Gafaúrd des Zirkels der bitteren Erinnerung ist heute unser aller Gast. Willkommen, Totila. Und willkommen Vasallen und Gäste der Domänen Genua und Mailand, sowie die die es noch werden wollen."

Mit einer einladenden Geste erlaubte sie gleichzeitig dem Saal seine Ehrenpositionen zu verlassen. Die Knie zu entspannen und die Rücken zu glätten. Der neben ihr thronende Mann hatte einen Punkt auf der anderen Seite der Halle gewählt den er fixierte. Er blickte geradewegs über all ihre Köpfe hinweg. Schien jedoch ebenfalls noch etwas sagen zu wollen. Seine Stimme war rau, befehlsgewohnt und hart. Eine schwache Heiserkeit lauerte im Timbre der Worte die einen ungewöhnlichen Akzent ihr eigen nannten:

"Ich bedanke mich, im Namen der Krone Mailands, meiner Person und des Zirkels der bitteren Erinnerung für die heutige Gastfreundschaft, meine Liebe." dabei wandte er den Kopf leicht seitlich zu seiner Nachbarin und striff ihr Gesicht mit den Augen.
"Ich bin froh zu sehen das die Kainskinder heute hier so zahlenstark vertreten sind, auf das wir die Vereinigung unserer beiden Domänen angemessen feiern können. Auf das wir den Sieg über die sizilianischen Besatzer angemessen feiern können." sein Blick glitt dabei quer durch den Raum. Als ob er das Siegel auf dem gehaltenen Schreiben des unauffälligen Mannes sofort erkannt habe. Ob er jedoch ein Mann des Protokolls war oder es andere Gründe gab den Boten warten zu lassen, keiner der beiden thronenden ließ sich zu einer Geste hinab.
"Zu allererst jedoch, möchte ich den sehr verehrten Godeoc in den Reihen der Ahnen willkommen heißen." langsam erhob er sich. Eine Spur schneller noch als Aurore. Und beide begannen, erst allein, dann darauf wartend das jeder im Saal mit einstimmen würde, Godeoc, dem Prinzen der Gosse, zu applaudieren. Dessen Brust schwoll an und mit einem stolzen Nicken zu Totila wie auch Aurore nahm dieser die Worte an. Er sonnte sich - ein allerletztes Mal - in den Beifallsbekundungen der Anwesenden, ehe er den Weg dessen gehen würde was die Verborgenen Ahn nannten. Es dauerte Minuten, bis die beiden Ahnen aufhörten zu applaudieren - und damit auch dem Rest erlaubten dies zu tun.

Noch einmal so lange dauerte es bis der Allesfresser zu sprechen wagte und den Moment Godeocs vorerst beendete. Der mittlerweile neben dem Löwenthron stehende Il Onnivorno begann mit lauter, gut hörbarer Stimme zu verkünden:

"Nachdem die Begrüßung nun abgeschlossen ist, das Protokoll für heute Nacht: es beginnt mit den Vorstellungen der bereits angekündigten Zugereisten, darauf die der neuen, noch nicht gemeldeten Zugereisten vor ihrer Majestät Aurore...oder ihrer Majestät Totila. Die Vasallen Mailands zählen zu diesem Zweck als bereits angekündigt. Direkt im Anschluss können die Vasallenschwüre neuer wie alter Vasallen abgelegt werden. Anschliessend werden Bittgesuche, Nachrichten und Anspruchsmeldungen abgehandelt. Es folgt eine Beichte in diesem verschwiegenen Kreis kainitischer Geheimnisträger. Eine Beichte ob notwendiger - aber zu vergebender Untaten während des verlustreichen Konfliktes der vergangenen Jahre. Im Anschluss erfolgen die Richtsprüche Aurore von Genuas, wie auch Totila von Mailands sowie die Umdisposition der Ämterstruktur und -besetzung der Domäne Genua. Es folgen eine Reihe Hinrichtungen. Zum Schluss erfolgen die prinzlichen Entsendungen und das Anbringen hoheitlicher Ansprüche." ein ziemliches Programm. Der Allesfresser schien jedoch zuversichtlich das alles seinen Platz gefunden hatte, drehte sich zu den beiden Majestäten und verneigte sich tief.

Ohne viel Federlesens ging es dann auch los. Der nicht allen Anwesenden bekannte Mann der soeben noch beim Clan Brujah gestanden hatte, trat als erster vor und verbeugte sich tief vor den drei Thronen und den beiden Prinzen. Als Adresse seiner Vorstellung schien er sich jedoch für Aurore entschieden zu haben:

"Höchst verehrte Aurore, Prinzessin Genua, Enkelin seiner Gnaden Alexander, König Paris und Kind des Ventrue. Demütig betrete ich, Caspar, Ancilla des Clan Ravnos, großer Fürst der thrakischen Lande eure herrlichen Domäne, um der zweiten Tradition gemäß Gast- und Jagdrechte in der Domäne Genua zu erbitten. Meine Geschenke haben euch hoffentlich rechtzeitig und in angemessener Anzahl erreicht und eure Akzeptanz gefunden - wie auch mein Versuch der Erläuterung weshalb es mich nicht schon früher hierher verschlagen hat. Ich bitte euch mich anmerken zu lassen, dass ich mich bereits seit dem Jahr 1000 in Genua aufhalte und seither sehnlichst diesen Moment erwarte, ich kündigte mich bereits bei eurer verehrten Dienerin, Acacia della Velanera, Ancilla vom Clan Lasombra, im beisein ihrers Wächter, an und bat diese mich euch präsentieren zu dürfen." dankend warf er der Lasombra ein kurzes Nicken zu.

Einen Moment runzelte die Ventrue die Stirn als ob sie seine Schmeicheleien gegen sein Blut abwog, dann nickte sie. "Ich habe etwas mich euch vor, Ravnos. Und erteile euch daher das Wort der Aufnahme. Die Vorraussetzung sind jedoch unumstösslich: keine langen oder spontanen Reisen abseits meines Hoheitsgebietes ohne meine ausdrückliche Genehmigung. Und eine Möglichkeit für mich ständig mit euch in Kontakt treten zu können." und auch wenn ihre Miene glatt und ihre Stimme kühl dabei blieb, mochte man erahnen das soeben etwas passiert war. Irgendeine Gemeinheit in der Sprache der Ahnen.

Caspar jedoch verneigte sich nur abermals tief. Vor jedem der drei Throne einmal, dann blickte er auf und bedankte sich: "Ich werde mich selbstverständlich an eure Anordnungen halten und danke euch für eure Großzügigkeit." mit einem Wink Aurores war er entlassen.

Der nächste.


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OT: jetzt können sich, je nachdem wer zuerst will, Amalia, Federico, Ajax, Sousanna, Seresa, Lorenzo, Aelisea, Vittorio vorstellen.
Wenn die alle durch sind, kommen Livia und Marco an die Reihe.
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Sousanna
Ravnos
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Sousanna »

Jene Ehrerbietung ließ sogar das tote Herz der Ravnos höherschlagen. Einen solch erhebenden Moment hatte sie selten erlebt. Beinahe glich die Größe und Erhabenheit dieses Augenblicks jenen alten, goldenen Tagen in Byzanz.
Es war dazu das erste Mal, dass Sousanna verstand, was die weiße Prinzessin sagte und ihre Worte ließen sie erschauern. Als bringe es etwas tief in ihr zum Klingen. Etwas, das sie nicht kannte, und dass sie nicht einzuordnen wusste. Auch als der neue Lehnsherr sprach, bebte noch immer etwas in ihrer Brust. Ihre Anspannung stieg leise, während sie auch seinen Worten lauschte.
Auch sie würde rasch in den Applaus einsteigen. Dem Prinzen der Gosse Tribut zu zollen, war ein willkommener Aufschub, vor dem, was unweigerlich kommen würde. Dazu sprach allein der Trieb zur Selbsterhaltung dafür, dass man Godeoc besser applaudierte und ihm Respekt zeigte, als ihn im Zweifel darüber zu lassen, ob man eine Demonstration seiner Autorität benötigte.
Auf die Worte des Allesfressers schließlich würde sich der schmale Rücken der Schönen etwas straffen und sich innerlich für das Kommende wappnen.

Die Vorstellung ihres Vaters im Blute dann verfolgte die Ravnos schließlich mit aufmerksamen, wachen Augen. So sie Erleichterung darüber empfand, dass ihr geliebter Erzeuger die Prozedur so einfach überstand und sogar eine Aufgabe übertragen bekam, mochte man ihr, die in diesen Augenblicken wohl bewusst ihre übertriebene Menschlichkeit unterdrückte, nicht ansehen.

Stattdessen ging ein Ruck durch den schmalen Körper und sie trat auf den Wink nach dem Nächsten entschlossen nach vorne.
Vor den Thronen fiel sie in einer anmutigen Geste auf die Knie und zauberte noch während der Bewegung einen filigranen Gegenstand aus den Falten ihres seidigen Gewandes empor.
„Höchst verehrte Aurore, Prinzessin Genuas, Enkelin seiner Gnaden Alexander, König Paris und Kind Ventrues, in tiefster Demut möchte ich, Sousanna Kantakuzenos, Neonatin vom Blute der Ravnos, Tochter von Caspar, Ancilla der Ravnos, nun ebenfalls um die Gast- und Jagdrechte bitten, wie es die zweite Tradition gebietet. Seit die verehrte Acacia della Velanera, Ancilla vom Clan der Lasmbra, mich im Jahr 985 hier so freundlich empfangen hat, harrte ich nur auf die Gelegenheit, mich euch vorstellen zu dürfen. Die verehrte Acacia und der wohlwerte Ilario, Neugeborener vom Clan der Lasombra, werden gewiss bestätigen, dass ich euch treue und ehrliche Dienerin sein und stets zum Wohle eurer herrlichen Domäne handeln werde.“
Mit gesenktem Blick präsentierte sie dann ihr Geschenk. Eine Blüte von ausnehmender Schönheit, die einen sachten Duft nach fremden Landen verströmte. Fein und weiß war sie. So frisch als hätte man sie von einer Wiese in den Bergen gepflückt und direkt aus dem Morgentau vor die Prinzessin Genuas getragen.*
„In noch tieferer Demut möchte ich euch bitten, mein Geschenk als Zeichen meiner Treue und Symbol eurer Unvergänglichkeit anzunehmen. Eine Blüte, ebenso rein und schön wie ihr. Auf ewig soll sie eurer Größe, Gnade und Macht huldigen.“, hauchte sie, zwar leise, doch für alle gut vernehmbar. Ihre Stimme war nicht von Schüchternheit oder gar Respektlosigkeit gedämpft, sondern viel eher zeigte sich in ihrem Tonfall noch einmal die tiefe Demut, die sie vor ihrer Herrin empfand. „Ewig soll sie blühen, so wie ihr ewig blühen und der Stadt euren Segen schenken werdet.“
So verstummte sie und wartete in anmutiger Haltung voller Demut auf das Urteil der weißen Prinzessin.

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*Vor dem Hof gefertigt mit Chimaera (-1WK, -1 BP), permanent gemacht mit Permanency (-1BP)
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
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Federico Augusto
Nosferatu
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Federico Augusto »

Nachdem Sousanna den ersten Schritt getan hatte, geschah etwas, das vielleicht unerwartet war. Ein weiterer von niederem Geblüt drängte sich noch vor die Wartenden der hohen Linien, der edlen und eitlen Kinder des ersten Mörders.

Die Kreatur hatte von ihrer Nische aus die Eintretenden beobachtet. Zwei hatte sie erkannt, zwei von Mailand und Gerechtigkeit gebrandmarkte, die sie am Rand der Gesellschaft bemerkt hatte. Wertlos wie er.
Mit lautlosen Schritten löste sie sich aus ihrem Versteck. Eine Verbeugung vor dem Ahnen seines Blutes – die Vorstellung galt ihm ebenso sehr, wie dem Prinz und der Prinzessin – erfüllte sie auf seinem Weg.

Rasch war sie vor der Versammlung angekommen. Dort, unter den Blicken der Ahnen, die Domäne hinter sich, wo sie auf die Knie sank.
Eine erste Verneigung erfolgte vor dem Ahnen der Schatten, gefolgt von einem ehrfürchtigen Griff an die Brust, die linke, wo sich die Hand zum Gruß ballte.
„Heil euch, mein höchst verehrter Prinz“, sagte die Stimme, die sich nicht zu heben wagte.

Mit einer Bewegung öffnete sich die Knochennadel, die den Umhang an der linken Brust zusammen hielt. Stoff rutschte von einem Angesicht, von einem ganzen Körper, und entblößte sie: Die Kreatur und Stimme unter dem Stoff.
Ihr Schädel war kahl und mit Narben übersetzt, Flecken, an denen das Fleisch und die Haut fehlte.
Ihr Gesicht war eine Ruine, zerfressen von Verfall und Aasgeiern, die Augen milchig verschleiert.
Ihr Körper gehüllt in weiches Leder, ungepflegt und übersäht mit Tand. Mit Talismanen von Rattenklauen, Rabenschädeln, Taubenfedern, Silberzähnen, Bronzemünzen, die lautlos wehten.

Die Kreatur presste sich vor den Ahnen auf den Boden. Seine Hände legten sich flach auf den Stein, zerfressen wie sie waren.
Seine Stimme erhob sich ein Stück weit, als sie das Wort an die weiße Prinzessin zu richten begann.
„Höchst verehrte Aurore, Prinzessin Genua, Enkelin seiner Gnaden Alexander, König Paris und Kind des Ventrue:
Der Name dieses nichtswürdigen vor euch lautet Federico Augusto Leonardo di Brianza, Neugeborener der Verborgenen,
Kind der Madama Fogna, Ahnin der Verborgenen,
Kind des Desiderius, Ahn der Verborgenen,
Kind des Trajan, Ahn und Spinne von Rom,
Kind der Medusa, der schlangengesichtigen Ahnherrin,
Kind des Verborgenen,
Kind der Zillah, der Schönen,
Kind des Kain, des Wanderers.“


Für einen Augenblick ließ die Kreatur ihre Ahnenlinie im Raum schweben. Eine ansehliche Bande an Monstern und Ungeziefern, die er seine Ahnen nennen durfte, die ihn mit dem ersten und letzten Mörder verbanden. Eine Liste, über die nicht einmal alle der edlen und eitlen hier verfügen mochten.

Nach einem kurzen Augenblick fuhr sie fort, jedoch ohne den Blick von den Sandalen der Herrin zu heben.
„Ich bin geboren in der bitteren Nacht von Mailand, freigesprochen von dem höchst verehrten Prinzen Totila im Winter des Herrn 983 und sein Vasall im Namen des dunklen Vaters und seiner Gesetze.“

Eine erneute Pause, wohl temperiert und mit Hinterlist abgemessen. Ein kurzer Moment der Ungeduld, die auch sie erzittern ließ. Ein Augenblick nur, in dem die Kreatur zitterte, ehe sie die nächsten Worte als Opfer brachte.

„Mein Fürsprecher und Schirmherr ist seine Verehrung, der Ahn der Drachen, Laszlo Vojislav, Scoriado von Mailand. In seinem Namen komme ich, ein Geschenk meines Herrn an euch. Nutzt mich nach eurem Belieben oder schleudert mich in den Golf – euer Werkzeug sei ich, euch zur Freude und ihm zur Ehre.
Demütigst erbitte ich von euch, Prinzessin Genua, die Ehre der Gastfreundschaft und Jagd gemäß der zweiten Tradition.“
Es besteht kein Grund, dass Ihr eure Hände beschmutzt, mein Herr. An meinen klebt genug Dreck für uns beide.
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Lorenzo
Toreador
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Lorenzo »

Lorenzo behielt die Prinzessin und den Prinzen aus Mailand, welcher Ihn freigesprochen hatte genau in Blick. Er lauschte den Worten der Prinzessin ganz genau. Sobald Sie es gestattet hatte wieder eine Angenehmere Körperhaltung anzunehmen, als die eines am Boden knienden, tat Lorenzo dies sofort.

Als dann der Nosferatu, mit dem Namen Godeoc nach vorne gerufen wurde, um in den Stand der Ahnen berufen wurde, applaudierte Lorenzo mit all jenen mit, die ebenfalls zu applaudieren begannen, immerhin hatte er schon davon gehört, dass dieser einer jener Kainiten ist, denen man Respekt zollen sollte, wenn man nicht in Schwierigkeiten geraten möchte.

Nachdem sich Caspar, Sousanna welche Lorenzo schon kennen lernen durfte, und Federico sich vorgestellt hatten, trat Lorenzo nach vorne, lies sich wieder auf die Knie fallen, dann begann der Junge Kainit mit einem Lächeln auf den Lippen, welches wie süßester Honig war, zu sprechen.

„Habt dank höchst verehrte Aurora, Prinzessin Genuas, Enkelin seiner Gnaden Alexander, König von Paris und Kind des Ventrue, dass Ihr hier in euren Hallen bereit seid mich anzuhören.
Ich bin Lorenzo, Neugeborener vom Clan der Rose zu Mailand, Sohn von Adriano, Neugeborener von Clan der Rose zu Mailand. Ich bitte euch demütigst, um ein Bleiberecht in eurer Domäne hier in Genua, und um Jagdrechte innerhalb der Mauern Genuas. Selbstverständlich werde ich euch meine bescheidenen Dienste anbieten, wenn Ihr es in Betracht zieht,diese in Anspruch zu nehmen.

Wenn Ihr es gestattet, würde ich euch gern eine kleine Aufmerksamkeit, welche ich für euch für euch Ausgesucht habe überreichen.“ Dabei holte er 3 Schmuckschatullen hervor, welche eine wunderschön gefertigte Kette, zwei Ohrringe und einen Armreif enthielten, welche Perfekt miteinander harmonierten, und durchaus den Eindruck erweckten, eigens aufeinander abgestimmt angefertigt worden zu sein."Ich bringe euch dieses Geschenk in dem Wissen dar, dass kein Schmuck etwas zu eurer majestätischen und gebieterischen Ausstrahlung zu unterstreichen beizutragen vermag. " Mit diesen Worten hielt er der Schönheit die Schmuckstücke hin, in der Hoffnung, Sie nehme diese, und dass Sie damit sein Gastgeschenk als gut genug befand, um dieses als solches zu akzeptieren.

Mit einer extra tiefen Verbeugung vor der Prinzessin von Genua und dem Prinzen Mailands trat Lorenzo zurück an die Stelle wo er schon vorhin das Spektakel beobachtet hatte.
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Ajax
Brujah
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Ajax »

Nachdem sich die beiden Vertreter niederer Clans nach unziemlicherweise vor den Mitgliedern der hohen Clans vorgestellt hatten würde Ajax nach Lorenzo ebenfalls nach vorne treten. Sein Blick verfolgte Gesandten aus der Domäne Mailands noch einige Augenblicke und schien sich in seinen Rücken zu borhen. Irgendetwas sagte dem aufmerksamen Beobachter, dass wohl etwas an der Vorstellung des Nosferatu die Aufmerksamkeit des Brujah erregt hatte. Doch so schnell wie sein Interesse gekommen war, so schnell klang es auch wieder ab und Ajax setzte sich in Bewegung. Ebenso wie alle anderen hatte auch er dem Ahnen der Verborgenen Beifall geleistet.

Die Verletzung der Etikette schien er entweder nicht quiettieren zu wollen oder er unterließ es aufgrund der momentanen Situation, oder er legte schlicht keinen Wert darauf. Zielstrebig bahnte er sich seinen Weg in die Mitte der Versammlung vor die Throne. Vor ebenjenen angekommen warf er sich auf die Knie. Seine Stirn berührte ganz sachte den Stein unter ihr, doch ließ noch genug Platz dass seine Stimme von ihr wiederhallen konnte und so den Raum erfüllte.

"Heil euch meinem höchst verehrten Prinzen, Majestät Totila, Prinz der Domäne Mailand, Ahn des Clans der Schatten aus der Linie des Boukephos, Herr der Lombardei und Gafaúrd des Zirkels der bitteren Erinnerung. Ich Ajax Neugeborener vom Blute der Philosophen, Kind von Theodosius, Ancillae vom Blute der Philosophen erbete untertänigst um die Erlaubnis weiter in der Domäne Genuas verbleiben zu dürfen. Euer Wille sei mein Befehl..." er wartete die Antwort des Ahnen der Lasombra ab, welcher mit einem leichten Nicken seine Zustimmung andeutete, um dann seine Haltung leicht in Richtung des Löwenthrons zu korrigieren.

"Höchst verehrte Aurore, Prinzessin Genua, Enkelin seiner Gnaden Alexander, König Paris und Kind des Ventrue
Ich, Ajax vom Blute der Philosophen, Kind von Theodosius Ancillae vom Blute der Philosophen erbitte euch untertänigst nach der Ehre der Gastfreundschaft und der Jagd wie es die zweite Tradition, Kains des Vaters gebietet. Nach der Vergabe des vorübergehenden Gastrechts von der verehrten Acacia della Velanera, Ancilla vom Clan der Lasmbra wartete ich auf die Gelegenheit von euch ebenjenes Gastrecht endgültig und wahrhaftig zu erhalten. Ich habe Genua bereits im Kriege gedient und will der Domäne nun auch im Frieden dienen so wie es euch beliebt. Euer Wille sei mein Befehl..."

Demütig erwartete er ihre Entscheidung und würde sich dann wieder zurückziehen.
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Amalia
Salubri
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Amalia »

Als Godeoc die Ehre zuteil kam leistete natürlich auch Amalia ihren Teil und klatschte Beifall. Doch dann kam etwas, mit dem Amalia nicht gerechnet hatte.
- Dieser dreckige etikettenlose Bastard, wie kann so ein Stück Dreck es wagen sich einfach so zwischen uns und die Vorstellung zu stellen – Amalia lies sich zwar nichts anmerken, doch er brodelte in ihr, ihn würde sie sich später verknüpfen.

Nachdem Ajax zu den beiden Prinzen gegangen war und sich wieder zurückgezogen hatte, kam nun Amalia die Ehre zuteil sich den beiden vorzustellen.

Hingebungsvoll und wie einem Gebet der großen Mutter gleich, kniete sie sich vor den beiden Thronen, wobei ihr Kopf stehts gesenkt blieb. Ein passender und fremdartiger Akzent erfüllte die Hallen der weißen Prinzessin, als Amalia anfing zu sprechen.

„Mein höchst verehrter Lehnsherr. Heil euch, es ist mir eine große Ehre euch wieder zu begegnen und euch, Totila, Prinz der Domäne Mailand, Ahn des Clans der Schatten aus der Linie des Boukephos, Herr der Lombardei und Gafaúrd des Zirkels der bitteren Erinnerung, weiterhin als Vasallin zu dienen. “

Langsam und andächtig drehte sie den Kopf in Richtung Aurore, ohne auch nur ein einziges Mal aufzublicken. Kurz war die Zeit der Stille, ehe die Salubri wieder anfing zu sprechen. „Höchst verehrte Aurore, Prinzessin Genua, Enkelin seiner Gnaden Alexander, König Paris und Kind des Ventrue.
Es wäre mir eine Ehre, wenn ihr es mir, Amalia “ Varfër dhe shërbëtori i Nënës së Madhe“ Neugeborene im Blute Saulots, Tochter der Elisabeta, Ancilla vom Blute Saulots der Domäne Ravenna, Tochter der Mirana, Ahnin vom Blute Saulots der Domäne Odessa, freigesprochen von Katharina “luaneshë“ Ahnin vom Clan des Mondes und Prinz der Domäne Kruja, gestatten würdet die Ehre der Gastfreundschaft und das Recht der Jagd zu erlangen. Leider habe ich nichts, was ich eurer Majestät als Geschenk zukommen lassen könnte, außer meinen bescheidenen Diensten und Fähigkeiten. Sofern es mir möglich ist werde ich alles tun um eure Wünsche zu erfüllen.“

Mit diesen Worten verstummte die Albanerin und wartete eine Entscheidung ab, nach welcher sie sich zurückziehen und wieder zu ihrem Clansbruder stellen würde.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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