[1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

[Januar '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Brimir
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Brimir »

Auch bei dem dritten gefangenen Sizilianer war der Ausdruck in den Augen des Nordmannes der eines Jägers, der seine Beute betrachtete. Er schaute einmal durch die Runde und hob schließlich das Hinrichtungswerkzeug zum vorletzten Schlag des Abends und verteilte nocheinmal Asche, wie Schnee auf dem Boden, als der Körper des Brujah zu Staub zerfiel und das Unleben aus ihm wich.

Mit kalter Mine stellte Brimir die Axt mit dem Stil neben sich und schaute gespannt auf die letzte Person. Neugierde legte sich in seine Augen. Offenbar war diese die einzige Kainitin, von der er nicht wusste.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
Grettirs Saga
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Il Canzoniere
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Il Canzoniere »

So schnell war der dritte Brujah hingerichtet das man kaum erfassen konnte wer dort überhaupt gerichtet wurde. Wurden die Zahl der Deliquenten höher...dann wurde offenbar noch weniger nachgefragt, in diesem despotischen System. Doch wieder gab es keine Wider- oder Gegenworte. Ganz gleich aus welcher Richtung.

Der Abschluss dieses Abendpunktes fokussierte sich nun auf die letzte noch nicht zu Asche vergangene Gestalt. Die des Allesfressers lag jedoch noch einen Moment auf der Asche des Vormannes. Kurz hatte sich seine Stirn gerunzelt, dann blickte er wieder auf das Pergament vor sich. Fuhr mit dem Protokoll fort. Der leise Hauch des Zweifels, den man einen Augenblick auf seinem Gesicht gesehen hatte, war verflogen.

"Folda Kaðadóttir, Neugeborene des Clan Gangrel, Kind von Kaða, Ancilla vom Clan Gangrel, Kind von Espen 'Sturmrufer' Kjellsson aus Seeland, Ahn vom Clan Gangrel, Kind von Wetzel 'Klingenwind' vom Clan Gangrel, Kind von Manasco vom Clan Gangrel, Kind von 'Panaka', Ahnherrin vom Clan Gangrel, Kind von Ennoia vom Clan Gangrel, erste ihres Blutes und Enkelin Kains. Aufgrund illegaler Zeugung, der Vernichtung gemeldeter Kainiten, Vernichtungen die durch ihre illegalen Kinder durchgeführt wurden und offenen Angriffen auf menschliches Gefolge fremder Kainiten wird sie des Traditionsbruchs der dritten, vierten, fünften und sechsten Tradition für schuldig befunden und von ihrer Majestät Aurore von Genua zum Tode verurteilt. Das Urteil wird nun vollstreckt."

Während der die Rolle zusammenrollte, wohl um zu unterstreichen das dies die letzte Hinrichtung sei, nickte er den beiden Männern zu, die gerade erst wieder ihre Position bei den Gefangenen erreichten. Sie rissen der Frau den Sack vom Kopf und zogen sie, wie auch alle anderen zuvor, zum Richtblock. Abwartend was der Blutvogt hierzu zu sagen hatte.
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Livia
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Livia »

All jene Asche, all jenes Blut, all jene Vernichtung.
Nie hatte Livia auch nur eine Vernichtung erlebt und heute war es gleich mehr als ein halbes Dutzend... Genua hatte nicht nur eine geschwächte Seite, sie trug in sich auch den Zorn der Geschlagenen.

Sie selbst wäre wohl noch eine albern menschliche Leiche geworden, doch jedes Wesen hier, selbst das vernichtete Küken, sie alle wurden zu Staub... Welch grausamer Tanz, welch grausamer Zustand ihrer geliebten neuen Heimat.

Den Schreck und die Angst konnte die jugentliche Merkurianerin nicht verhehlen, sie erstarrte. Als der Allesfresser die erste Gangrel unzureichend vorstellte, Brimir ihren Namen aber vortrug und ihre Verwandtschaft betonte, war ihr schon Flau im gesättigten Magen geworden... doch als der Allesfresser diesmal die Ahnenlinie selbst benannte... erkannte auch die Fremde, was hier gerade geschah.
Sie wagte es nicht, den Gangrel mitleidvoll anzublicken, so fixierte sich ihr Blick auf Angelique - der einzigen kleinen Ruheposition in ihrer Nähe. Bebend. Die Rechte offen am Körper hängend. Sehnend.
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Brimir
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Brimir »

Kaum war der Vorname ausgesprochen, spannte sich der gesamte Leib des Gangrel an. Seine Augen ruckten ungläubig zum Allesfresser und nun war er es, der in den Augen des Jägers zur Beute wurde. Je weiter die Name der Ahnen ausgeführt wurde, desto wahrscheinlicher schien es zu werden, dass der Nordmann den Lieblingsghul ihrer Hoheit in der nächsten Sekunde anspringen würde, um ihn verstummen zu lassen.

'Ennoia vom Clan Gangrel, erste ihres Blutes und Enkelin Kains' Die Augen wanderten langsam zu Acacia - um Ruhe zu finden - und dann zur Prinzessin persönlich. Was war das hier? Ein Test seiner Loyalität? Hatte er sich nicht oft genug bewiesen? Sein Gesicht verzog sich wütend. Und genauso wütend erklang seine Stimme, als die Wachen die Gangrel zum Block geschliffen haben und Brimirs Kopf zu diesen herum fuhr.

"Nehmt ihr den verfluchten Pflock raus!"

Noch während die Männer dem Befehl hoffentlich nachkamen, sank der Nordmann vor Aurore auf beide Knie - unachtet der Mischung aus Knochenresten, Asche und Blut in der er stand - und senkte den Kopf tief. Man konnte hören, wie er tief durchatmete um sich selbst zu beruhigen.

"Herrin... ... ich flehe euch an und ersuche euch um Gnade für meine Schwester. Bitte gestattet mir ihren Fall noch einmal zu öffnen und gemeinsam mit den Liktoren zu bearbeiten. Sollte... ... ..."

Dann versagte die Stimme des gestählten Nordmannes für einen Moment und er wagte es nicht wieder auf zu sehen.

"Solltet ihr mein Gesuch ablehnen, so bitte ich euch wenigstens, um ein letztes Gespräch unter vier Augen mit ihr, bevor... ... ... ich meiner... ... Pflicht nachkommen werde."
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Sousanna
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Sousanna »

Die neuernannte Harpye hatte die Hinrichtungen in scheinbarer Ruhe verfolgt. Es schienen nicht die ersten Vernichtungen zu sein, die sie sah, und eine bittere Gewissheit in ihrem untoten Herzen flüsterte, da sich die erste Asche über den Boden ergoss, dass es gewiss auch nicht die letzten Seelen sein würden, die sich vor ihren Augen ins Nichts auflösten.
Die schlanken Arme im Rücken verschränkt verharrte sie. Bei manchen Verkündungen der Untaten hatten sich ihre Augenbrauen gehoben, doch sonst war sie allem in mildem Interesse gefolgt.

Lediglich als Caterina an den Richtplatz gezerrt wurde, war noch etwas anderes in ihrer Miene zu lesen gewesen. Die dunklen Augen waren starrer auf der Verurteilten gelegen und in ihrem Nacken hatte sich ein Muskel angespannt, der je näher die Vernichtung rückte, zu zucken begann. Immer schneller ging das Pulsieren und immer hektischer schlug der Muskel gegen die weiche Haut. In ihrer Wange hatte sich etwas verkrampft und bald schmeckte die Sünderin ihr eigenes Blut - wie als Tribut an ihre einstmalige Schwester. Wäre es noch möglich gewesen, wäre Schweiß ihren Rücken hinabgeronnen.
Konnte es sein? Färbte sich das warme Braun in Sousannas Augen tatsächlich mit dem Rot, blutiger Tränen? Da die richtende Klinge fiel, senkte sich in jedem Fall ihr Haupt um eine Spur. Wie eine letzte, kaum merkbare Respektbekundung einer Weggefährtin gegenüber, die man mehr als nur geschätzt hatte. Wie für eine geliebte Freundin.

Es brauchte einige Augenblicke, ehe sie sich wieder so weit gefasst hatte, dem Geschehen in sphinxischer Ruhe zu folgen - auch wenn ihr Interesse wohl deutlich abgenommen hatte.
Erst da Brimir die Stimme erhob und ... bat, würde das wache Glänzen in ihren Blick zurückkehren. Kurz huschten ihre Augen zwischen Henker und Opfer hin und her, dann trat leises Verstehen in die großen, braunen Runde. Aufmerksam lag ihr Blick nun auf den beiden Hoheiten, während sie versuchte, die Situation abzuschätzen. Wohl einen Entschluss zu treffen.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
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Il Canzoniere
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Il Canzoniere »

Die beiden Wachen kamen der Aufforderung nach, zogen den Pflock aus dem kalten Herz der Gangrel und traten dann eilig einen Schritt zurück. Sie wollten nicht die ersten sein, die der potentiellen Raserei des Monstrums zum Opfer fielen. Es passierte jedoch nichts dergleichen. Folda glitt rasch auf die Knie und sah sich dann im Raum um, als ob sie schlagartig wach geworden war. Beim Ton von Brimirs Stimme wanderte ihr Blick zu diesem hinüber und starrte einen Moment auf dessen Rücken ehe sie sich langsam erhob. Wieder blickte sie umher, überflog die anwesenden Gesichter. An Godeoc blieb der Blick einen Moment hängen, dem sie kaum merklich zunickte, der sich aber auf keinerlei Gegenreaktion einließ sondern weiter missmutig dreinblickte. Dann erreichte ihr Rundumblick Maximinianus. Allein dessen Anblick ließ sie schon ins Taumeln geraten. Kraftlos sank sie in sich zusammen. Beugte das Knie vor diesem.
Auf dem Gesicht des Ventrues wurde zum selben Zeitpunkt ein überhebliches Lächeln geboren mit dem wirklich niemand ernsthaft bedacht werden wollte.

Aurore hingegen schenkte Folda wenig ihrer Aufmerksamkeit. Brimir dafür umso mehr. Sie lächelte müde und nickte matt. Als ob sie dessen Anliegen durchaus verstehen würde. Dennoch war das Lächeln schmaler, das freundliche in ihrem Wesen weniger deutlich als früher. Als vor kurzem. Langsam schüttelte sie den Kopf. Durchaus traurig. "Nein, Ymirus. Ich habe mir den Fall genau angesehen. Hatte Sorge das es eine Intrige gegen dich sein könne..." einen kurzen Moment warf sie einen Blick zu dem dunkel gekleideten Priester hinüber, der bis vor kurzem ein hohes Amt bekleidet hatte "...aber es ist alles wahr. Sie hat es größtenteils sogar gestanden. Es steht alles in Maximinianus Protokollen. Er war da sehr akribisch." einen weiteren, längeren, Moment lag ihr Blick auf dem vor ihr knieenden Gangrel, dann nickte sie ganz leicht. "Was deine Bitte um ein letztes Gespräch angeht, gestatte ich es dir - da du mir lange und treu gedient hast und ich mit dir fühle. Ich verpflichte Maximinianus außerdem dir die Protokollpunkte des Verhörs zugänglich zu machen und dir Rede und Antwort diesbezüglich zu stehen." ein Blick wanderte zu ihrem Neffen hinüber, der sich mit einer knappen Verbeugung zur Verfügung stellte.

"Nimm dir einen Augenblick." sie deutete zu Folda hinüber, die noch in mitten der Asche kniete. Offenbar musste so etwas wie Privatsphäre noch erfunden werden. Oder das Protokoll schien diese zu überwiegen. Das Gespräch sollte jedoch hier im Saal stattfinden, auch wenn es offenbar getattet wurde sich in eine entfernte Ecke zurückzuziehen. Der gesamte Hof schien währenddessen zu pausieren. Was einen gewissen Druck auf die Länge des Gesprächs erzeugte, die die beiden Geschwister führen könnten. Das eiserne Protokoll, das Foldas Hinrichtung als nächsten Punkt vorsah, schien immun gegen Flexibilität zu sein. Totila verzog bereits jetzt geringschätzig das Gesicht.
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Brimir
Gangrel
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Brimir »

Die Augen des stolzen Nordmannes schlossen sich, als Aurore mit ihrer Erklärung endete. Und wahrscheinlich war es gut, dass Brimir in diesem Moment nur die Prinzessin im Fokus hatte und nicht ihren Neffen. Vieles sprach dafür, dass Brimir nicht wirklich zögern würde das zu beenden, was Acacia und er gemeinsam mit dem Großteil der Domäne begonnen hatten, wenn das Faß überlaufen würde. Und dafür könnte dieser eine Blick reichen.

Als das letzte Wort der Prinzessin verklang, verharrte Brimir noch immer angespannt. Für einen Moment mochte man meinen, dass er brach oder etwas in ihm zerriss. Vielleicht war dies einer der Momente, wegen dennen die Ältesten sich freiwillig in den Schlaf der Starre begaben? Doch als Brimir sich erhob, war davon Nichts mehr in seinem Blick zu erkennen. Er nickte Aurore dankbar und zugleich kühl zu; wusste den Wert, den sie ihm mit der Aufschiebung des Protokolls schenkte durchaus zu schätzen. Doch seine Augen waren zudem voll brennender Wut. Ancilla standen zwischem der Kälte, die den Ahnen innen wohnte und dem Feuer der die Neugeborenen noch so nah an ihre Zeit als Lebende brachte. Und vielleicht war Brimir in diesem Moment genau die Verbildlichung dieser Eigenschaft, die sein Status mitbrachte.

Die Richtaxt wurde dem Ghul in die Hand gedrückt, der sie ihm gebracht hatte. Dann ging er auf Folda zu und legte sanft seine Hand auf ihre Wange. Nach einem Kuss auf die Stirn - wahrscheinlich hatte nur ein Vampir in diesem Raum jemals Brimir eine so zärtliche Geste an einem Zweibeiner durchführen sehen - schritt der Nordmann um sie herum und schnitt mit dem Kriegsbeil von seinem Gürtel die Fesseln los.

Zusammen gingen die beiden Gangrel in eben jene Ecke. Erst waren es leise und vertraute Worte, die die Zwei tauschten. Dann mischten sich hitzigere Szenen dazu. Das Feuer der Wut brannte noch immer in den Augen, als Brimir zu Maximinianus und auch zu Godeoc schaute. Doch auch, wenn der Druck deutlich zu spüren war, stellte Brimir alle Fragen, die wichtig waren, ehe die beiden Nordmänner zurück in die Mitte kamen.

"Macht Platz! Und schafft den Bock weg." Die Prinzengarde hörte auf die Anweisung des frischgebackenen Blutvogts. Sie schafften einen größeren Bereich und brachten alles, was im Weg stand fort. Dann winkte Brimir den Axtträger heran. Noch bevor er die Richtwaffe nahm, drückte er Folda eben jenes Beil von seinem Gürtel in die Hand. Angespannt verfolgten die Ghule was nun kommen würde. Würden die beiden Gangrel sich dem Urteil widersetzen? Glaubten sie eine Chance zu haben gegen die gesamte Domäne?

Als der Jäger nach der Zweihandaxt griff und sich zu Folda umdrehte hob diese den Blick, der ungläubig auf dem Beil lag. Sie schüttelte den Kopf.

"Ich kämpfe nicht gegen dich, Bruder."
"Doch das wirst du... weil ich es dir befehle... und weil du weist, dass es der einzige Weg ist."

Zögernd ließ Folda die Axt sinken. Sie blickte zu Boden und schloss die Augen, nur um einige Senkunden später zu nicken. Ein müder Schrei kam über die Lippen der Nordfrau, als sie mit dem Beil nach Brimir schlug. Der Ancilla blockte den Schlag mühelos und wich zurück zu einem Ort, der noch nicht voll Asche und Blut war. Es folgten zwei, drei weitere Hiebe seitens der Frau, die immer müder wirkten, ehe die Kriegsaxt sie hart in die Seite schlug. Kein Anzeichen von Blutkräften, die man vielleicht von Brimir oder anderen Gangrel kannte, waren zu sehen. Eine klaffende Wunde blieb zurück und kurz darauf folgte eine weitere. Folda parrierte den nächsten Hieb, sank aber erschöpft auf die Knie. Brimir fixierte sie und sein Gesicht verzog sich zum finalen Schlag. Ein Rabe krätzte laut auf und zauberte der Nordfrau ein Lächeln auf die Lippen - das letzte Lächeln, das Brimir jemals von seiner Schwester sehen würde. Die Axt traft sie am Hals und trennte auch diesen Kopf vom Nacken.

Und als eben jener Körper der hübschen, blonden Kriegerin zu Boden sackte, starb in Brimir der letzte Rest seines Sterblichen Seins. Ein lauter, kehliger Schrei, der mehr nach Tier als nach Mensch klang, drang durch die Halle und in Mark und Bein. Schmerz, Trauer und unbändige Wut vermischten sich. Aber die Gesetze der Nacht waren heilig und die Pflicht das Urteil zu vollstrecken ebenso.

****************

Einschüchtern
@John_'Brimir'_Wick (Stefan): 5d10 = (3+7+6+8+4) = 28
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Il Canzoniere
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der ganze Hof verfolgte den Tanz der beiden Geschwister. Manche schweigend. Einige raunend, andere mit sichtbarem Unglauben, einige mit einem... zufriedenen Lächeln. Ein Kampf auf Leben und Tod und auch wenn noch so offensichtlich von seinem Ausgang, war nichts das man häufig zu Gesicht bekam. Vermutlich war es das erste mal seit ihre Majestät Aurore das Ruder übernommen hatte.

Als das absehbare Ende eintrat und beinahe wieder soetwas die Ruhe in den Hof zu kommen schien, brüllte der frisch gebackene Blutvogt seine Gefühle heraus während er bis zu den Knöcheln in denen stand die andere für Feinde der Domäne befunden hatten. Sein Schrei ließ die vorderste Reihe der Zuschauer zurückweichen und andere unwirsch die Lefzen hochziehen. Draußen im Wald griffen, nur ein wenig zeitversetzt, einige Dutzend Wolfsstimmen den Ruf ihres Bruders auf. Kaskadenförmig breitete sich ihre Botschaft aus. Unter den Zuschauern verblasste ein selbstsicheres Lächeln.

Es war schließlich Lucio il Onnivorno der das Protokoll weiter vorantrieb, wie es der Wunsch seiner Herrin gewesen sein mochte. Nachdem er die Prinzengarde damit beauftragt hatte die martialischen Werkzeuge der soeben absolvierten Vernichtungen ein wenig in den Hintergrund zu rücken - nicht jedoch sie zu entfernen - erhob er abermals die Stimme, nachdem alle eine gewisse Zeit dem Ruf der Wölfe lauschen konnten und sich bereits eine Falte auf der Stirn Totilas gebildet hatte.

"Wir kommen nun zum vorletzten Punkt der heutigen Nacht: der Verkündung der prinzlichen Entsendungen." dabei streckte er eine Hand zu einer neuen, ihm von einem Diener dargereichten Schriftrolle aus, deren Siegel er offiziell brach und sie anschließend langsam entrollte. Ohne vorher einen Blick darauf zu verlieren begann er nahtlos abzulesen. Offenbar hatte er im Laufe der Jahre eine gewisse Übunng absolviert.

"Die sehr verehrte Aurore von Genua entsendet Maximinianus, Ancilla des Clans der Könige, Kind des Giacomo di Camaiore Ahn des Clans der Könige zu Florenz, Kind des Platynus, Ahn des Clans der Könige und Seneschall der Domäne Parma, Kind des Gildo, Ahn des Clans der Könige und Voltumna des etruskischen Bundes, Kind des Caracallas, Ahn des Clans der Könige und Herrscher der Zwölf Städte, Kind des Lucius Tarquinius Priscus Ahnherr des Clans der Könige, Fürst des etruskischen Bundes und seiner Verbündeten, Kind Ventrues, erster seines Blutes und König der Könige, Kind Enoch des Weisen, Kind des Kain, des Vaters als Botschafter der Domäne Genua an die Höfe des etruskischen Bundes. Dort wird er diplomatische Beziehungen zwischen dem Voltumna und der Domäne Genua vertiefen und Absprachen zu beiderseitigem Vorteil treffen. Außerdem wird er dabei helfen das erschütterte Vertrauen in alte Bündnisse zu erneuern." der Angesprochene straffte sich, soweit dies überhaupt noch möglich war und ging erneut vor seinem Prinzen auf die Knie, ehe er sich langsam erhob und sich mit eiserner Miene erneut umwandte. Sein Blick lag auf dem fernen Ende der Halle.

"Daneben..." fuhr der Allesfresser ungerührt fort "...entsendet ihre höchst verehrte Majestät Josef Szokyel, Neugeborener des Clan Brujah erneut als Botschafter auf die Insel Sardinien wo er seine begonnenen Aufgaben fortführen wird und diplomatische Kontakte zu den Kainiten der Insel hegt und pflegt sowie feindliche Aktivitäten vor Ort im Auge behält." auch der angesprochene Brujah trat einige Schritte vor und ging ehrfürchtig und ehrerbietig auf die Knie, verharrte einen ganzen Moment länger und tiefer gebeugt als sein Vorgänger und erhob sich dann langsam.

Lucio il Onnivorno blickte ein wenig missmutig zur Tür am anderen Ende der Halle, während er fortfuhr: "Außerdem entsendet die höchst verehrte Aurore von Genua Phosoa von Byzanz, Neugeborene aus dem Blute der Salubri, Kind des Ecuriel, genannt der erste Schlag, Ahn der Salubri, Kind von Neheketa, genannt die Dunkelsucherin, Kind von Uriel dem Wegbereiter, Kind von Samiel, genannt der Erste, Kind von Saulot, dem sanften Heiler, Kind von Enoch, dem ersten Herrscher, Kind von Kain, des Wanderers als Botschafterin an die Höfe Korsikas, wo sie ihre begonnenen Aufgaben fortführen wird und diplomatische Kontakte zu den Kainiten der Insel hegt und pflegt sowie feindliche Aktivitäten vor Ort im Auge behält."

Als sich sein Blick wieder auf das Pergament vor sich legte, stockte er einen Moment ehe er ohne Pause weiter vortrug: "Zuletzt erklärt La principessa bianca Melissa, Kind des Korinthers aus Ravenna, Neugeborene des Drachenblutes zur Botschafterin Genuas auf Sizilien. Ihre Aufgabe ist das glätten der Wogen, des bösen Blutes und das herstellen von Kontakten zu den dort ansässigen Kindern Kains." kurz erlaubte sich der Allesfresser einen Blick in die Runde ehe er das Schreiben ausklingen ließ.

"Die Damen und Herren Botschafter legen mit dieser Entsendung alle ihre verbliebenen Ämter innerhalb des Mondsenates und darüber hinaus nieder. Ihr alleiniger Fokus wird das hohe Amt der Botschafter der Worte und Absichten Aurore von Genuas sein." langsam ließ er das untere Ende der Schriftrolle los und begann es nach oben aufzuwickeln.
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Il Canzoniere »

Das mächtige Protokoll des Abends war beinahe komplett durchgearbeitet worden. Nur noch ein Punkt stand auf der Tagesordnung und vielleicht einige Kleinigkeiten im Anschluss die keiner prinzlichen Autorität bedurften.

Viel war geschehen in diesen Stunden der Hofhaltung. So viel das es die Geschicke der Domäne auf Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte prägen sollte. Etwas behielt der graue Hoftag jedoch sogar jetzt noch zurück. Der letzte Richtungswechsel der Nacht: die hoheitlichen Ansprüche der Domäne Genua. Der weißen Prinzessin.

Langsam erhob sie sich hierfür selbst von ihrem löwenköpfigen Thron und ließ den traurigen Blick über die Versammlung schweifen. Ehe er einen Augenblick bei der Gruppe der Brujah hängen blieb. Einen einzigen Moment kehrte ihr Lächeln zurück, dann wurde es von der Schwere ihrer Worte hinweggetragen. An die gesamte Versammlung gewandt sprach sie mit leiser, klarer Stimme:

"Ich, Aurore von Genua, rufe eine Blutjagd gegen Nicolo, Neugeborener vom Clan der Wanderer, aus. Er hat die zweite Tradition mehr als ein Dutzend mal gebrochen. Darauf steht der Tod. Ich will nicht wissen wie er stirbt oder welche Geheimnisse er vor seinem Tod noch preisgibt. Wichtig ist nur das er stirbt. Als Beweis der beendeten Blutjagd möge er lebendig, in Starre oder mitsamt eindeutig identifizierbarer Überreste vor mich gebracht werden. Auf den Überbringer wartet hier dann eine zusätzliche Belohnung."

"Ich, Aurore von Genua, erhebe außerdem Anspruch auf die Krone der Insel Sardinien. Basis dieses Anspruchs ist das gegebenen Worte des Consigliere del padrone profondo, sanguigno cacciatore di Catania, der 985 als Diplomat der See der Schatten das Versprechen gab mich zur Lehnsherrin über den sardischen Prinzen zu machen, sollte ich beweisen können das seine Anschuldigungen gegenüber meinen wichtigsten Vasallen frei erfunden waren. Das konnte ich. Ich gebe den sizilianischen Verbänden zehn Jahre Zeit für ihren Abzug und die Einrichtung einer Übergabe. Die Überbringung dieses Ultimatums und die Kommunikation währenddessen übernehmen der ehemalige Botschafter Siziliens..." ihr Blick fiel auf den schwarzen Umriss zu ihren Füßen "...sowie die genuesische Botschafterin in Sizilien."

Langsam ließ sie sich daraufhin nieder. Durchaus huldvoll und mit durchgestrecktem Rücken. Mit einem Wink eröffnete sie daraufhin den Amtsinhabern die Möglichkeit ihre eigenen Proklamationen in ihrem Windschatten loswerden zu können.
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Brimir
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Re: [1004] I principi di Genova [Alle, Versammlung]

Beitrag von Brimir »

Brimir hatte sich, nachdem er den Schmerz in die Nacht gebrüllt hatte, neben Acacia zurück gezogen. Der Nordmann hatte die Augen geschlossen und wirkte in sich gekehrt. Die Entsendungen nahm er - wenn überhaupt - nur noch verbal wahr, als habe ihn der Tod der Schwester aus dem Dasein gerissen und nur noch die Hülle dagelassen. Selten hatte man den Wikinger so... leer gesehen, wie in diesen Momenten.

Doch all das änderte sich, als Aurore sich erhob und die Blutjagd ausrief. Der Name des Ziels war nichteinmal gefallen, da kehrte der unmenschliche Glanz und die Gier in die Augen des Gangrel zurück. Eine Jagd... eine echte Jagd... eine heilige Jagd. Wenn es irgendetwas auf dieser verfluchten Welt gab, dass Brimir von dieser letzten Hinrichtung ablenken konnte, dann war es etwas, was seine Schwester und er als heiligste Aufgabe gesehen haben, etwas, dass ihr Andenken in Ehren halten würde. Dieser Verkündung war wie Ambrosia und erweckte neues Leben in ihm.

Ein kurzer Blick zu den Ahnen folgte, dann trat Brimir wieder einen Schritt vor und kniete sich nieder.

"Sowohl die Jäger Genuas... als auch eure Geißel und eure Liktoren werden von mir geeint auf das Ziel eurer Blutjagd. Ich werde nicht ruhen, bis der Traditionsbrecher vor euren Füßen liegt oder vernichtet ist."

Er wartete, ob sich weitere Kainiten einem ähnlichen Schwur anschließen wollten, bis er sich wieder erhob und sich durchstreckte.

"Desweiteren entsage ich hiermit, Sirius, Kind des Clans Gangrel mein Mündel zu sein. Er ist im Krieg verschwunden... gefangen... vernichtet... oder in Schande geflohen. So oder so... hat er bei seiner Aufgabe, die ich ihm gab versagt. Wer ihn lebendig zu mir bringt, damit ich über ihn urteilen kann, soll meiner Dankbarkeit gewiss sein. Aber bis zu seiner Rechenschaft steht er nicht mehr unter dem Schutz der heiligen Traditionen und sei ein Kind ohne Erzeuger. Ihn zu schützen oder davon kommen zu lassen wird zur Anklage gegen die Traditionen führen."
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