[1004] Frühling für Genua (offen (gerade für die Neuen))

[Januar '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Livia
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[1004] Frühling für Genua (offen (gerade für die Neuen))

Beitrag von Livia »

Der Hafen lag schön und ruhig da in diesen Frühlingsnächten, die ersten kamen ins Lande, sie würden womöglich nur kurz währen, aber Genua nutzte sie. Vermehrt sah man wieder Menschen aller Arten auf den Promenaden und Stegen und Erhebungen, sie genossen das einzige was wirklich ihres war, das Meer. Das Meer, aufgewühlt von dutzenden Schiffen, in böser Erinnerung an all die Feinde, die es immer wieder brachte... doch heute Nacht lag es friedlich, dunkel und reflektierte nur die vielen Sterne der Nacht.

An einem solchen Pier saß eine junge Bardin, spielte melancholische Weisen von der Ferne, der Hoffnung, dem Vertrauen. Eine junge Frau in schöner und doch schlichter Bardenkleidung. Ein paar Zuhörer waren in der Nähe, ein paar mehr etwas entfernter. So fügte sich der Lautenklang ruhig in das Schweigen des nächtlichen Hafens.
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Lorenzo
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Re: [1004] Frühling für Genua (offen (gerade für die Neuen))

Beitrag von Lorenzo »

Lorenzo ging Gedankenversunken am Hafen Genuas spazieren. Er lies die sanfte Brise welche sanft seinen Körper liebkoste, auf sich wirken, und den Duft welche diese mit sich Brachte betörte seine Nasen. Der Geruch von Salzwasser und Fischabfällen mischte sich dann noch dazu. Plötzlich hörte Lorenzo Musik vom weiten. Musik welche Erinnerungen an eine Begebenheit in ihm hochkommen ließen, welche vor der Zeit in Genua spielte. Ein wunderschönes Mädchen war damals zu seiner Karawane hinzugekommen. Er sah Bilder von damals, vor seinem Inneren Auge ablaufen. Er ging weiter zu der Menge an Zuhörern, und dann sah er Sie. Er konnte es kaum glauben, Sie war es tatsächlich. Er stand relativ weit vorne und applaudierte ebenfalls mit der Zuschauermenge am Ende der einzelnen Darbietungen.
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Livia
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Re: [1004] Frühling für Genua (offen (gerade für die Neuen))

Beitrag von Livia »

Die sanfte Stimme der Bardin war keine große Kunst, aber doch erreichte sie immer wieder die Herzen der Menschen, die ihren Blick kreuzten... und die zarte Zauberei der schlanken Finger auf der Laute ernst. Nach dem Stück bedankte sich die Frau mit einem breiten Lächeln, Genua war doch modern genug, sie so manche Nacht hier zu akzetieren - ohne gleich mit Übergriffen zu reagieren - fast schon zivilisiert!
Ein paar Stimmen im Publikum forderten Lautstart das Sarazenenschlächterlied, aber noch ein paar mehr forderten den Roten Mond von ihr. Und in dieser schönen Nacht des wachsenden Mondes entschied sich Livia ihnen diesen fremden Schlager darzubringen, der derzeit überall in der Stadt zu hören war... sie hatte das Lied in der Nacht gespielt, als sie Sousanna kennen gelernt hatte, welch eine Nacht, welch eine unglaubliche Nacht, wohl die zweitbesonderste ihrer ganzen Zeit hier. Womöglich würde es auch heute wieder einen solchen Zauber auswirken?
Vermutlich nicht... war es doch immer wieder gehört und gespielt worden, aber nur der Herr mochte solches vorhersehen. Also griff sie wenig später wieder in die Saiten und verzauberte den fast ruhigen Hafen, die leichten brechenden Wellen, die Spiegelung des Mondes auf dem unruhigen Wasser - sie verwandelte sie in eine Geschichte, wenige Worte, noch weniger Klarheit, aber jeder hatte seine eigenen Imaginationen der unbeschreiblichen Schönheiten des goldenen Ostens... des goldenen Ostens unter einem roten Monde.


"Roter Mond über weiter See, Herzensglut wärmt den kalten Tee.
Hoffnungsschein, in der Nacht, und noch ist der neue Tag nicht erwacht!

Sterne stehn, hell am Firmament! Solche Nacht, findet nie ein End!
Dieser Ort, rau und schön, und wir dürfen seine Herrlichkeit sehn.
Dieser Ort, wild und schön, und wir dürfen seine Herrlichkeit sehn.

Weißer Fels, Holz, Lavendelkraut, weit entfernt schon der Morgen graut.
Fahne weht, weiß und rot, das Meer es schimmert, nachts so rot.

Fahrt vorbei, morgen geht es fort. Kommen wir wieder an gleichen Ort?

Osten ist unser Glück und in uns bleibt nur die Erinnerung zurück,
Osten ist unser Glück und wir schwören uns ein neues Zurück."

Zum Ende des Stückes schweifte ihr Blick über das Publikum, zuvor hatte sie es fast verloren, blieb er kurz lächelnd auf Marco hängen?! Schwer zu sagen... aber auf Lorenzo... das war nicht zu leugnen.
Wo der Toreador seine Blicke sowieso nie von Livia nahm, so war er ein paar Herzschläge - Herzschläge der Meute um sie herum - wie gebannt in den spiegelnden Monden ihres Gesichtes, der Zauber würde erst zum Ende des Stückes brechen... war es kurz, war es lang, war es eine Ewigkeit? Hatte sie ihn erkannt?! Sicherlich... oder nicht?
Livia beendete das Stück langsam, langsam unter dem sanften Applaus der kleinen Zuschauerschar. Hach, welch eine Nacht, lächelte sie in sich hinein.
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Lorenzo
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Re: [1004] Frühling für Genua (offen (gerade für die Neuen))

Beitrag von Lorenzo »

Lorenzo lauschte dem Lied und der bezaubernden Stimme Livias, und wie Sie es schnell merkte, konnte er dabei kaum den Blick von Ihr lassen. Mit einem entzückten Geschichtsausdruck war er plötzlich in einer anderen Welt. Bilder liefen vor seinem inneren Auge ab, welche sich dem Liedtext anpassten.

Als Lorenzo das Gefühl hatte, dass jemand Ihn direkt anblicken würde, öffnete er wieder die Augen und erwiderte den Blick mit einem leicht neckischen Lächeln, zeitgleich deutete er einen kleinen Knicks an und ging nachdem Sie Ihre Laute zur Seite gelegt hatte direkt auf Sie zu.

„Ich muss schon sagen, euer Gesang und das Lautenspiel war wieder einmal atemberaubend. Ich liebe es euch zuzuhören, und mich vom Zauber eurer Stimme an andere Orte bringen zu lassen.“
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Vittorio
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Re: [1004] Frühling für Genua (offen (gerade für die Neuen))

Beitrag von Vittorio »

Vittorio schritt in der Nacht am Hafen entlang, blickte kurz auf Meer und ließ sich die Brise um die Nase wehen, die seine Robe flattern ließ und warf dann seinen Blick ausgiebig über die belebte Hafengegend. Zum Studium zog er zwar die Ruhe eines Klosters vor, aber durch seine Reisen liebte er gerade die Sammlungen von Menschen an Häfen. Soviel Aktivität, Neuigkeiten - ob Tatsache, Gerücht oder Geschichte - die den Geist erhoben oder Künstler, die ihre Talente darboten. Es war durchaus angenehm, ab und an, diese weltlichen Genüsse zu haben, abseits des stillen Studium der Bücher.

Anderseits war man gut beraten steht ein Messer griffbereit zu haben. Betrunkene Seemänner oder andere, zwielichtigere Gesellen, waren ebenfalls unterwegs. Manche besaßen die Dreistigkeit einen Diener Gottes anzugreifen. Damals in Mailand, hatten einer dies bei ihm in einer dunklen Gasse versucht. Er würde nicht mehr sündigen...

"Dies ist also deine neue Heimat. Gar nicht schlecht, ich hätte mehr Verzweiflung erwartet. Die Leute scheinen unbekümmert, wenn man bedenkt, dass hier vor kurzem noch Krieg tobte. Vielleicht gehen sie einfach nur so damit um, Ablenkung.", grübelte der Mönch, während er unterwegs hier und da die Spuren eben jenes Konflikt sah, als er den Klang eines Liedes wahrnahm.

Seine Neugierde war geweckt und nach einem Moment bemerkte er einige Leute, die wohl auch lauschten, wie er und näherte sich der Quelle des Gesangs.
Eine junge Frau zeigte ihre Kunst mit dem Instrument, begleitet durch ihre helle Stimme.

Der Benediktiner stellte sich an einen freien Platz in der Menge und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als die Dame den goldenen Osten pries.
Als sie endete, griff er kurz in seine Geldkatze an seinem Gürtel, die mit dem Kleingeld, nicht die richtige, und fingerte ein paar kleine Münzen heraus, die übliche Menge für solche Darbietungen. Er näherte sich noch etwas, bemerkte den jungen Mann, der die Bardin ebenfalls bewunderte, sah die Dame an und sprach:
"Der Herr hat Euch mit einer lieblichen Stimme und Talent gesegnet, junge Dame"
Chaos, panic, disaster- my work here is done.

Zünde einem Mann ein Feuer an und er hat es warm für einen Moment. Zünde den Mann an und er hat es warm für den Rest seines Lebens.
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Livia
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Re: [1004] Frühling für Genua (offen (gerade für die Neuen))

Beitrag von Livia »

Die Künstlerin hatte ihr Stück final beendet und mit breitem Lächeln der applaudierenden Menge Verneigungen geschenkt, eine, zwei, dann eine ganz für Lorenzo.
Sie zwinkerte den Fremden spielerisch an und blieb dann doch an dem Mailänder hängen. Ein Priester! Der Herr gedachte seiner armen Schäfchen!
Während sich die erfreute Meute langsam anderen Zerstreuungen zuwandte und verstreute, blieb Livia mit den zwei anderen Kainiten zurück... ein schönes Bild, drei Monstren, mitten im Meer der Ahnunglosen, die Zeiten der Not brachten Hunger unter die Menschen, doch Sättigung unter die Kainiten...

Livia nickte dem Priester zu "Vielen Dank, Vater. Ich bin nur eine gehorsame Tochter, die die Schönheit des Herren ewiger Welt dort preist, wo sie es darf - wo die Kirchenchöre ihr doch verschlossen sind. Es ehrt mich, dass ihr meine Verehrung schätzt." Noch schenkte sie ihm einen Moment, wandte sich aber auch kurz Lorenzo zu, doch würde sie ihm volle Aufmerksamkeit schenken, oder müsste er sie sich verdienen? Nachdem was sie von Sousanna gehört hatte...
"Lorenzo!" Grüßte sie ihn nichtsdestoweniger mit breitem Lächeln. "Welch eine schöne Nacht. Bist du auch hier, der Schönheit der Schöpfung deine Aufwartung zu machen?" Dann glitt ihr Blick wieder zum Pater herüber, bei dem sie auch stand, Lorenzo würde sich schon dazu gesellen müssen - aber er hatte jetzt immerhin ein einladendes Lächeln geschenkt bekommen.
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Vittorio
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Re: [1004] Frühling für Genua (offen (gerade für die Neuen))

Beitrag von Vittorio »

Der Priester schenke der Bardin und dem anderen Fremden, der Lorenzo hieß, sofern ihn seine Ohren nicht betrogen, der ebenfalls ihre Kunst bewundert hatte, ein warmes Lächeln und ließ beiläufig ein paar Münzen in die Schale der Sängerin fallen. Offenbar kannten die beiden einander.

"Die Kirchenchöre sind einer frommen Dame mit einer schönen Stimme verwehrt?", grübelte Vittorio leise zu sich selbst: "Warum sollte...oh", da dämmerte ihn, dass er mehr mit diesen Fremden gemein haben könnte, als er anfangs dachte. Kainskinder?

Zuerst schaute sich Vittorio möglichst unauffällig nach der umstehenden Menge nach Lauschern um, dann besah er sich die Dame und den Herren genau. Hatte er sie schon einmal irgendwo gesehen?
"Gibt es denn keine Kirche die eher nachtaktiven...Menschen", er betonte das letzte Wort etwas zöge: Mein Name ist Vittorio."[/i][/b], sprach der Mönch und verneigte sich höflich, wobei er auch Lorenzo mit einbezog, auch wenn dieser noch nicht gesprochen hatte.
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Lorenzo
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Re: [1004] Frühling für Genua (offen (gerade für die Neuen))

Beitrag von Lorenzo »

Lorenzo erwiderte Livs lächeln, und ging zu Ihr, „Ja in der Tat ich bin auch hier um der Schöpfung und den schönen Dingen des Lebens meine Aufwartung zu machen. Was gibt es neues, wir haben uns ja schon länger nicht mehr gesehen.“

Während Vittorio sprach, schwieg Lorenzo, um seinen Worten zu lauschen. Als dieser sich vor Livia und Ihm verneigte, tat er es Ihm gleich, und schenkte Ihm ein freundliches Wohlwollendes Lächeln.
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Livia
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Re: [1004] Frühling für Genua (offen (gerade für die Neuen))

Beitrag von Livia »

Livia lächelte den Priester an. Ein warmes, freudiges Lächeln, welches dann etwas überraschter wurde... bei dessen rascher Schlussfolgerung.
"Ich eh... meinte zwar eher, dass Frauen in den Chören der Kirchen nicht willkommen sind...
Aber! Hach! Euer Gnaden, eure Sprache scheint kaum... misszuverstehen." Sie lachte breit. Hatte sie ihm zugesitmmt, oder nicht?

"Wollt ihr ein paar Schritte mit uns spazieren? Pater." Lud sie die beiden Männer schlicht ein. Am Pier sollte es ruhiger sein, als hier.
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Vittorio
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Re: [1004] Frühling für Genua (offen (gerade für die Neuen))

Beitrag von Vittorio »

"Es wäre mir eine Freude Eure Gesellschaft noch etwas zu genießen.", sprach der Mönch in Richtung der beiden Kainiten.
"Dürfte ich noch Eure Namen erfahren?", setzte Vittorio nach, mit einem leicht entschuldigenden Lächeln auf den Lippen, und ließ den Blick zwischen den beiden hin und her gleiten.
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