[1006] Bearbeitung [Sousanna]

[März '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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La Vedova
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Re: [1006] Bearbeitung [Sousanna]

Beitrag von La Vedova »

"Das denke ich nicht", meinte die Witwe aufmunternd "Selbst wenn Ihr keine Schriftenkundige seid, so könnt Ihr dennoch Eure Gedanken äußern. Unser Glaube ist doch mehr als das, was geschrieben steht...Es ist ja auch nunmal so, dass es unsereins nicht an Zeit fehlt. Wir haben also die Möglichkeit, so viel Wissen anzusammeln, wir sollten sie nutzen. Wenn Ihr noch nicht viel über eine Sache wisst, so könnt Ihr sie Euch immer aneignen- daran sollte Euch nichts und niemand hindern.
Und ja, tatsächlich würde mich interessieren, wie es um diese Sache steht. Ich kann mich aber auch direkt an die zuständige Person wenden, dann habt Ihr keinen Aufwand."

Sie lehte sich wieder zurück als Sousanna sprach und hörte ihr zu. Als sie erneut von Toma berichtete, biss sie sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf "Ja, das mit den Zähnen hattet Ihr ja schon berichtet. Es klang nur so, als wären noch weitere Dinge vorgefallen, das hätte mir Sorge bereitet. Was damals bloß in ihn gefahren ist...vermutlich nackgter Forscherdrang, er muss mit ihm durchgegangen sein. Was er mit dünnblütig meint, ist mir sowieso schleierhaft. Was soll das sein?"
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Sousanna
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Re: [1006] Bearbeitung [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Sousanna wirkte ein wenig wie ein Schuljunge, der nicht so recht wusste, ob der Lehrer ihn ermuntern oder bloßstellen wollte. Sie blickte an der Kappadozianerin vorbei, als fürchtete sie, durch ihren Blick noch mehr ihrer Unfähigkeit zu offenbaren.
Ein wenig wie früher, biss sie auf ihrer Unterlippe herum und spielte am blutrotem Ärmel ihres Kleides herum. Mit einem Mal wurde offenbar, dass sie wohl jung oder sehr junggeblieben sein musste, als ihr Erzeuger ihr den Kuss geschenkt hatte.
"Ich würde mich dennoch schrecklich blamieren. Ich könnte meinem Glauben nicht gerecht werden. In der Goldenen, da gibt es Männer ... die halten Reden wie flammende Schwerter. Die sagen die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Und ich ... ich kann noch nicht einmal meine heilige Schrift lesen." Die Wangen röteten sich zur Farbe reifer Äpfel. Es war so deutlich, dass sich die Schöne schämte, dass ihr erster Mann von der anderen Seite der Halle zu ihr hinüber blickte und besorgt die Stirn in Falten legte.

"Er hat die Zähne nie auch nur genau angesehen. Sie nur als Druckmittel benutzt.", erzählte Sousanna mit einem Seufzen und schüttelte das Haupt. "Er hat mich entführt, festgehalten über den Tag, meinen Leib gewaltsam geöffnet, obwohl ich dem zugestimmt habe, so er mich betäuben würde, und gepflockt, als ich mich wehrte. Er verschandelte meinen Leib und setzte mich so vor die Türe wie einen Straßenhund. Und schlussendlich wollte er mich zwingen, mich der Sonne auszusetzen, wolle ich nicht Vernichtung oder Sklaverei entgegengehen." Jedes einzelne dieser Worte schien lang geschliffen worden zu sein. Nadeln, die in dem Fleisch der Schönheit gesteckt waren und nun in seltsam kalter Wut gezogen wurden. Eine Dunkelheit hatte die Ravnos ergriffen, die noch nicht einmal im Ansatz jene erreichte, die sie umgeben hatte, da sie den ersten Blick auf den armen Wicht geworfen hatte, dessen Hände nun goldene Wunden waren.
Von Schmerz und Demütigung getränktes Zucken hatte ihre Wangen erreicht und es brauchte einige Momente, ehe sie sich soweit beruhigt hatte, um der rothaarigen Tochter des Kains zu antworten. "Es bedeutet, dass der Verdacht im Raum stand, ich sei mehr Mensch denn Tochter Kains. Durch die Gesetze unserer höchstverehrten Herrin, wäre ich darum vernichtenswert gewesen."
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
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La Vedova
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Re: [1006] Bearbeitung [Sousanna]

Beitrag von La Vedova »

Als Sousanna so sprach und ihrem Blick auswich stand Seinfreda auf um kam um den Tisch herum auf sie zu. Vorsichtig legte sie der anderen die Hand an die Schulter, während sie beruhigend zu ihrer Wache blickte.
"Seht her...genau das ist es doch, das ich ändern möchte! Natürlich lässt man uns Frauen absichtlich unwissend...denn wer nichts weiß, der kann auch keine Einwände erheben. Wer nicht rechnen kann, bemerkt nicht, dass er übervorteilt wird, wer nicht lesen kann, muss glauben, was uns erzählt wird. Das ist es, wo ich ansetzen möchte: Bildung. Ich glaube daran, dass Frauen genau so gelehrig sein können wie Männer, auch wenn diese es oft abstreiten. Ich habe solch kluge und wache Köpfe bei mir im Kloster, die Nonnen können mit den Mönchen mithalten...und diese Möglichkeit sollten auch andere Frauen bekommen, Töchter aus hohen Familien, die eigentlich nur gut verheiratet werden sollen...oder auch auch nicht so hohen Familien, die dadurch ihren Männern hilfreich zur Seite stehen könnten. Es gibt so viele Möglichkeiten anzusetzen. Doch das wichtigste ist...", sie sah Sousanna ernst an "Es ist keine Schmach, etwas nicht zu können. Wir können nichts dafür, dass man uns entmündigt hat und nichts beibringen wollte. Wir können nur etwas dafür, wenn wir in dieser Rolle gefangen bleiben statt uns aufzulehnen und uns die Fähigkeiten anzueignen, die uns genau so zustehen wie den Männern. Wir können genau wie sie lesen und schreiben und verschiedene Sprachen lernen. Wir können auch die sieben freien Künste genau so lernen wie sie...wir müssen es nur klug anstellen, dürfen ihnen nicht als Gefahr erscheinen, sondern als HIlfe...dann lernen sie uns schätzen statt zu fürchten."
Sie betrachtete Sousanna, verstand sie, was ihre Vision war?
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Sousanna
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Re: [1006] Bearbeitung [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Sousanna sah die Witwe an. Lag da Verbitterung in ihrem Blick? Oder waren es nur die Schatten auf ihrem Gesicht. "Ich bin das beste Beispiel dafür.", stellte sie ruhig fest und der leise Ton in ihrer Stimme bestätigte die Ahnung der Bitterkeit. "Als Frau stammte ich aus einer der höchsten Familien der Goldenen. Man hat mir ebenso viel Bildung geschenkt, dass ich nützlich war. Doch als ich mehr sein wollte, als nützlich. Als ich die Geschäfte meines Vaters besser zu leiten begann, denn mein Bruter, da wollte man mich in die Heirat zwingen."
Bedauernd schüttelte die Schöne den Kopf und wandte sich offen an Seinfreda. "Inzwischen bin ich klug genug, ihnen allein einzureden, ich bräuchte Schutz. Die Illusion zu erschaffen, sie hielten die Zügel in den Händen Aber ich frage mich" Nun stand eine seltsam selbstkritische Offenheit in den ebenmäßigen Zügen. "Ob ich es damit nicht noch schlimmer mache. Die alle" Sie deutete auf die grob scherzenden Menge. "Sie dienen mir - und wissen das auch. Sie haben gelernt, eine Frau als ebenbürtig oder höherstehend zu sehen. Aber was ist mit dem Rest? Was ist mit all den Frauen, die weniger kaltblütig und grausam sein können, wie ich? Tue ich denen nicht mit meinem Spiel Unrecht, da ich die Geister der Männer in ihrer Blindheit bestätige?"
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La Vedova
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Re: [1006] Bearbeitung [Sousanna]

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda zuckte mit den Schultern "Das vermag ich nicht zu beantworten. Beide Wege sind sicherlich Wege, die beschreitbar wären...welches der klügere ist, kann ich noch nicht sagen. Doch ich bin eine Freundin davon, die Dinge an der Wurzel zu packen und nicht grob auszureißen, sondern erst den Erdboden darum herum zu lockern, bis sich das Kraut beinahe von alleine löst. Dabei geht weniger kaputt und das Kraut wächst nicht nach. Ich glaube, wir tun gut daran, unauffällig zu agieren."
Seinfreda nahm wieder etwas Abstand und betrachtete die Dienerschaft Sousannas abschätzend "Nein, ich denke nicht, dass Ihr jemandem damit Unrecht tut...die Zeit ist vielleicht einfach noch nicht reif für eine Politik der Rebellion und Stärke..."
Dann wendete sie sich der Ravnos zu "In Eurer neuen Funktion als Harpye bieten sich EUch doch sicherlich Möglichkeiten, die DInge zum Besseren zu wenden?"
So ganz hatte Seinfreda die Funktion des neuen Amtes noch nicht überblickt, jedoch konnte eine solche soziale, verbindende Rolle nur von Vorteil sein.
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Sousanna
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Re: [1006] Bearbeitung [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Sousannas Lächeln wirkte im Ansatz bitter. "Meine Funktion als Harype berührt nur die Welt der Nacht.", erklärte sie ruhig und strich sie nachdenklich eine Strähne aus der Stirn. "Und hier sind wir nicht mehr Mann noch Frau. In der Nacht sind wir wandelnde Leichen. Tiere, Bestien ohne Geschlecht. Es gibt wohl kaum solche, die sich wirklich noch auf solchen Unterschieden ausruhen oder sie ausgeprägt sehen."
Dann aber blickte sie die Kappadozianerin und lächelte nun doch etwas munterer. "Aber ich halte eine Rebellion ohnehin für klüger, wenn sie langsam von statten geht und so sacht, dass niemand sie bemerkt." Etwas an ihrem Blick ließ unwillkürlich an das Bild eines Taschendiebstahls denken.

Doch offensichtlich stand der Schönen der Sinn nach Gesprächen über das Geschäft. "Aber sagt, wie würdet ihr die Bedingungen der Damen in unseren Häusern verbessern wollen - wir werden ja wohl doch nur dort anfangen können, oder wie seht ihr das?", wollte sie wissen. "Mich interessiert im Augenblick vor allem die Frage der Gesundheit und ihr scheint mir darin eine Expertin. Was gibt es, außer der Sauberkeit, auf das man achten muss?"
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La Vedova
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Re: [1006] Bearbeitung [Sousanna]

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda zog sich einen Stuhl heran und setzte sich wieder neben Sousanna. Dann nickte sie "Ja, manche sehen es wohl so. Ich fühle mich dennoch dem Geschlecht verpflichtet, als das ich geboren wurde. Und tatsächlich habe ich mir schon sehr viele Gedanken zur Verbesserung der Situation der Frauen verschiedenster gesellschaftlicher Schichten gemacht, allen voran natürlich den Dirnen, die sowieso sehr gefährdet sind... Ich habe schon oft mit ehemaligen Dirnen zusammengearbeitet..einige von ihnen wurden zu Heilerinnen, als sie zu alt für ihren Beruf wurden.
Ich halte es für sehr wichtig, dafür zu sorgen, dass auch gesundheitliche Vorsorge getroffen wird, dass die Frauen selbst auf ihre Gesundheit achten und dass schnell gehandelt werden kann, wenn es zu Krankheiten oder Schwangerschaften kommt. Deshalb fände ich es nützlich, alle paar Monate Kontrollen von eigens dafür ausgebildeten Heilerinnen durchgeführt werden. Dies soll ein kostenloser Dienst sein, damit die Dirnen nicht abgeschreckt werden. Wenn sie wirklich krank sind und diese Krankheit nicht zu heilen ist, sollen sie an andere Berufe vermittelt werden, damit sich die Krankheiten nicht ausbreiten. Natürlich soll eine Stigmatisierung verhindert werden.
Bei ungewollten Schwangerschaften sollte eine Zusammenarbeit mit den Waisenhäusern der Stadt stattfinden, sodass die Schwangerschaften durch die Heilerinnen gut betreut werden können, die Sterberate von Müttern und Kindern bei der Geburt zurückgeht und frühe Kindstode verhindert werden. Meine Kräuterkundigen Heilerinnen können außerdem Empfängnisverhütende Kräuter herausgeben, was ich jedoch nicht an die große Glocke hängen möchte, da ich weiß, dass viele Gläubige dem sehr kritisch gegenüberstehen.
Außerdem würde ich versuchen, die allgemeine Körperhygiene in der Stadt zu fördern, um Krankheiten vorzubeugen. Ich weiß, dass es viele mit dem Waschen nicht so haben, aber es könnte helfen.
Ich nenne diese ganze Idee den Dirnenschutz."

Sie sah Sousanna fragend an "Was meint Ihr dazu? Ich habe auch noch einige weitere Ideen zum WItwenschutz und zur Mädchenbildung..."
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Sousanna
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Re: [1006] Bearbeitung [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

"Den Frauen verpflichtet bin ich auch.", erwiderte Sousanna und sah an sich hinab. Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Aber ich bin nicht mehr die Dienerin eines Mannes. Selbst wenn die Heirat zu Stande gekommen wäre, wäre ich nie unter Ramon gestanden oder hätte seine Befehle angenommen, nur weil er mein Gemahl gewesen wäre."

Aufmerksam hatte die Schöne zugehört. Die Augen halb geschlossen schien sie jedes einzelne Wort in ihrem Haupt niederzuschreiben. Zwar war sie wohl sicher nie hoch gebildet gewesen, doch ihr Verstand war wach wie ein Eichhörnchen und scharf wie die Klinge eines Ritters.
Schließlich nickte sie leicht. "Man könnte damit durchaus versuchen an den Senat zu gehen.", überlegte sie schließlich und nickte leise. "Ich persönlich weiß aus eigener Erfahrung aber auch, dass die Bedrohung der Huren nicht nur durch Krankheiten oder Schwangerschaften kommt. Es braucht einen umfassenderen Schutz. Gleichzeitig denke ich auch, dass es eine Verwaltung durch Frauen geben muss. Nur so kann eine Vertrauensbasis entstehen. Diese beiden Angelgenheiten wären meine Ziele."

Schließlich fuhr sie sich über die Lippen. "An diesen beiden Themen bin ich nicht nah genug.", gab sie zu. "Aber wenn ihr mir eure Ideen offen legt, kann ich vielleicht etwas dazu beisteuern."
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La Vedova
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Re: [1006] Bearbeitung [Sousanna]

Beitrag von La Vedova »

Seinfredas Augen leuchteten auf. Nun war sie in ihrem Element und auf einmal wurde ihr klar, was Livia gemeint hatte und empfand eine teife Dankbarkeit der jungen Merkurianerin gegenüber. Sie hatte Recht gehab, es gab hier gemeinsame Interessen und sie würden gemeinsam so viel erreichen können, wenn sie über die kleinen Unterschiede zwischen sich hinwegsahen. "Ja, eine Verwaltung durch Frauen halte ich in diesen ANgelegenheiten eindeutig für das Beste.", stimmte sie ihr zu.

Als Sousanna Ramon erwähnte, schlich sich ein wenig Besorgnis in ihren Ausdruck. "Die Sache mit Eurem Verlobten tut mir Leid. Am Hoftag habt Ihr sehr kühl reagiert, als er seinem Schicksal ins Auge blicken musste...", sagte sie vorsichtig "Geht es Euch noch nach, was geschehen ist oder ist es Euch gelungen, mit der Sache abzuschließen?"
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Sousanna
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Re: [1006] Bearbeitung [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Sie nickte heftig. Eifer lag in Sousannas Blick. "Wie soll ein Mann verstehen, was eine Frau durchmacht, wenn sie blutet? Wie soll er ihr solche Sicherheit bieten, dass sie es wagt, sich mit den kleinsten Anzeichen einer Krankheit an ihn zu wenden. Keine Frau sagt einem Mann gern, dass es juckt oder brennt.", erklärte sie und sah die Kappadozianerin fest an. "Es wäre der erste Schritt zur Selbstbestimmung."

Dann aber verdüsterte sich ihr Blick und sie wandte sich ab. Schien es nicht zu ertragen, ihre Pein sichtbar werden zu lassen. "Er hat mich im Krieg und davor verraten.", hauchte sie und etwas an ihrem Mundwinkel zuckte. "Ich musste davon ausgehen, dass es wieder geschehen würde. Es hat mir das Herz zerrissen, doch ich musste tun, was getan werden musste..."
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