"Natürlich würde ich das", antwortete Angelique, ebenso schüchtern lächelnd. "Aber ich fürchte, sollteste du mit deiner Kunst die Erinnerung beschören, ich den Rötschreck erleide. Mich erschrecken schon schnöde Fackeln so sehr, dass ich das ganz Hafenbecken durchschwimme."

Sousanna zuckte die Schultern. "Das muss ein jeder selbst wissen.", murmelte sie, ehe sie sich verschwörerisch zu ihrer kleinen Freundin herunterbeugte, um grinsend zu verraten. "Aber diesen grummeligen Teufelsdrachen Toma hat es ziemlich erschreckt. Schade, dass er es gemerkt hat."

"Oooch, das hätte ich gerne gesehen. Halt, Moment! Vielleicht lieber nicht. Dann wäre ich ja genauso betroffen gewesen! Und bei meinem Glück hätte ich Stigmata entwickelt, die mich in ein Häufchen Asche verwandelt hätten. Aber sag, hat er gequiekt wie ein Mädchen und ist weggelaufen?"

Sousanna kicherte. Es war faszinierend wie gehässig so ein hübsches Wesen wie sie lachen konnte - und wie artig sie dabei noch immer wirkte.
"Oh ja, das hättest du hören sollen. Als hätte ich ihn an seinem komischen Kopfschmuck gezogen.", berichtete sie voller Freude an solchem Klatsch. "Ich sollte ihn das nächste Mal daran erinnern... Auch wenn er danach grob geworden ist, es war ein Spaß."

Angelique drückte Sousanna. "Ach, ich bin so froh, dich zur Freundin zu haben. Ich hoffe, dass das immer so bleiben wird. Wir sind ein guter Beweis, dass es nicht unser Schicksal ist, dass wir uns immer gegeneinander wenden müssen wie Kain und Abel."

Schmunzelnd drückte Sousanna die kleine Malkavianerin an sich und wuschelte ihr Schwesterlein durchs Haar. "Und ich bin froh, dass du meine Freundin bist.", lächelte sie und gab dann zu: "Ich kenn mich nicht mit Schicksal aus, aber so böse kann doch keins sein, dass es uns trennt."

Angelique blieb noch ein Weilchen, dann umarmte sie die Freundin herzlich zum Abschied.

"Es ist gut, wenn man Freunde hat in der Langen Nacht. Ohne wäre es kaum erträglich, nicht wahr? Laß dich nicht auffressen von deinem Harpyienamt. Du willst doch Spaß haben und frei sein, oder? Fall nicht in ein Korsett, dem du in der Jugend entkommen konntest."

Mit diesem Rat machte sie sich wieder bereit zum Aufbruch.

Auch Sousannas Umarmung war herzlich. Sie gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Und du pass auf dich auf.", hauchte sie und lächelte ihr zartes, junges Lächeln voller Unschuld. "Es würde mir mein Herz sprengen, dich traurig zu sehen."
Dann verschwand auch sie.
Durch das Zusammentreffen mit anderen Sündern beeinflusst, trifft Angelique auf Sousanna und will von ihr Antworten über deren Pfad. Sousanna versucht ihn zu erklären und betont die Unterschiedlichkeit der Auslegungen. Schließlich betonen sie noch einmal ihren Zusammenhalt und scheiden in der Freude über ihre Freundschaft voneinander.