[1009] Garten Eden, erblühe! [Sünder, offen]

[Sousanna]

Da die Tage wärmer wurden und auch die Nächte an Frost verloren, würde sich im Elysium ein Schriftstück finden, das in großer Kunsfertigkeit geschaffen, von einem wunderbar unerhörten Ereignis künden sollte.

Brüder und Schwestern in der Leidenschaft!

All jene, denen es nach gemeinsamen Taten, einem Vergnügen in der Gemeinschaft der Hingebungsvollen und nach Austausch von Wissen und Meinungen der einzig wahren Freude betreffend verlangt, der sei hiermit eingeladen in der Nacht der Sommersonnenwende ins Alla Murra in Ravecca zu schlendern.

Einjeder, der teilnehmen will, sei willkommen. Innerhalb des Alla Murra seien wir nur unter uns im Blute und im Vergnügen vereint.

Der Frohsinn möge in dieser Nacht unter uns weilen, auf dass wir unser gemeinsames Vergnügen bestärken oder erneuern. Möge in dieser Nacht Ira, Acedia und Invidia aus unserer Mitte verbannt sein und uns allein Caritas, Humanitas und Industria erfüllen.

Sousanna Kantakuzenos,
Neugeborene vom Clan der Wanderer,
Harpyie Genuas,
Kind von Caspar, Ancilla vom Clan der Wanderer, Fürst und Erretter der Thrakischen Lande

Einige, besonders liebe Brüder und Schwestern würden dazu auch gesonderte Einladungen erhalten, in denen die Ravnos sie persönlich und mit vertrauten Worten einlud, sich doch zu ihr zu gesellen.

In jener Nacht dann barg die Taverne ein wahres Babylon, gebaut aus den Wundern des Bluts der Wanderer, aus den Zaubern Byzanz' und vor allem aus den Träumen eines sündigen Geists. Beinahe schien es, als hätte jenes wohlgehütete Kämmerchen sich ausgebreitet wie Moder in faulem Holz. Was man sich erträumen mochte, das fand sich heute Nacht dort im Alla Murra. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie schienen lang verschoben. Der Schleier beiseite gerückt.

Und der Mitte des noch leeren Trubels thronte Sousanna, erwartete ihre Gäste gewissermaßen als unheilige Priesterin. Elegant, anmutig all jener harrend, die sich heute hier her verirren mochte, während um sie herum bereits eine erlesene Auswahl menschlicher Sünder das Mark des Lebens und des Todes in sich aufsogen. Das Haar offen, eine sonst nur selten zu erblickende Wildheit voller Sünde in den dunklen Augen. Den erlesenen Leib gehüllt in die besten Stoffe, freigiebig und doch noch nicht zu sündig.

Düfte wabterten umher, wie sie nur aus grausamschönen Träumen bekannt waren und die Farben verschmolzen zu einer Orgie. Schienen den in der Luft liegenden Rausch noch einmal zu beflügeln.

[Alain le Beau]

"Sousanna! Wie wundervoll." Als die Ravnos aufblickt, sieht sie, dass Alain hereingeführt worden ist. Der Tzimisce steht dort, eine kunstvoll gefertige Kiste in seinen Händen, wie einer der drei Könige an der Krippe des Jesuskindes. Nur deutlich rothaariger, natürlich. Sein Blick fährt über all die Kostbarkeiten und Verzierungen, welche den Raum schmücken und bleibt dann schließlich am Kronjuwel hängen - der Ravnos selbst.

Mit raschen, eleganten Schritten überbrückt Alain die Distanz zwischen sich und dem Thron, bevor er sich in einer grandiosen Geste verneigt. Tiefer, als es der Respekt gegenüber einer neugeborenen Amtsträgerin verlangen würde, in Anerkennung des beeindruckenden Schauplatzes für die nächtlichen Spiele.

Er reicht Sousanna die Kiste - "Eine Kleinigkeit für dich, werte Freundin. Nur eine Kleinigkeit" - und tritt dann zurück, während die Gastgeberin den Deckel aufschlägt. Drinnen liegt auf einem edlen Polster ein Armband. Natürlich, es ist wertvoll - offenbar aus Gold gefertigt und mit edlen Steinen besetzt.

Aber was der Ravnos sofort und viel dringlicher bewusst wird: Dies ist ein Kleinod aus ihrer Heimat, dem fernen Byzanz. Die vertrauten Muster, in Schlangenlinien geformt, die Anordnung der Steine, die Kunstfertigkeit der Verzierungen - all das ruft in ihr die Erinnerung an die Metropole am Bosporus wach.

Alain lächelt. "Ich musste lange suchen, bis ich das passende Stück gefunden hatte", sagt er leise. "Deine Landsleute haben eine unangenehme Vorliebe für Kreuze auf ihrem Schmuck."

[Sousanna]

Da der Drache eintrat, hellte ein breites Lächeln die Züge der scheinbar so unschuldigen Frau auf. In ihren Augen blitzte die Vorfreude auf das Kommende auf und jene Gier, die sonst nur in den intensivsten Momenten mit der Schönen zu sehen war.
In anmutiger, ja beinahe aufreizender Langsamkeit erhob sie sich aus ihrer träge eleganten Haltung auf ihrem seidenüberzogenen Divan und erwiderte die Respektbekundung mit einem kleinen Knicks.
"Es ist schön, ja geradezu wundervoll dass du zu diesem Abend voller Träume gekommen bist." Selbst ihre Stimme klang heute Nacht freier. Als hätte jemand zum weichen, gezähmten Samt die lodernden Lagerfeuer und wilden Tänze der freien Völker gemischt.

Dann erwachte ein Strahlen im bezaubernden Gesicht Sousannas, das den Raum geradezu so hell, so warm und wunderschön werden ließ, als scheine die Sonne geradewegs hinein. Und ohne, dass Alain es sich versah, hatte sich die Tochter der Wanderer in seine Arme geworfen, um drei Küsse auf jede seiner Wangen zu hauchen.
"Oh, das ist ganz und gar zauberhaft!", hauchte sie, um sich mit einem letzten Kuss auf die Stirn von ihm zu lösen und das Armband anzustrahlen, ehe sie es anlegte. "Ich habe selten ein so schönes Gastgeschenk bekommen."

[Alain le Beau]

"Und dennoch verblasst es vor der Schönheit seiner neuen Besitzerin", sagt Alain mit Nachdruck. "Ich bin ausgesprochen gespannt, was du dir für diesen Traum erdacht hast. Aber ich weiß ja, dass ich bei dir in den besten Händen bin. Und den kundigsten." Er nimmt ebenjene Hände in die Hand und beugt sich leicht vor, als wolle er die vollen Lippen küssen. Stattdessen flüstert er: "Und vor allem will ich wissen, was du beabsichtigst, meine Liebe. Wie gesagt: Ausgesprochen gespannt."

Dann geleitet er Sousanna zu ihrem Thron zurück und lässt sich auf die Kissen zu ihrer Rechten nieder, macht es sich bequem. "Wer wird heute erwartet? Vergonzo, vermute ich?" fragt er, wie nebenbei.

[Sousanna]

Das Lächeln der Tochter jener goldener Stadt wurde das einer Sphinx. Sie wich nicht vor diesem halben Kuss zurück, sondern schien sie wie durch Zufall noch etwas näher zu kommen, so dass ihr warmer Atem über seine Lippen kitzelte. "Begib dich einfach in meine Hände", raunte sie leise. Beinahe so leise, dass er ihre Worte mehr spürte denn hörte. "Noch will ich dir das schöne Spiel nicht verderben. Noch brauchst du etwas Geduld."

Elegant sank sie wieder auf ihren Platz zurück und schenkte Alain ein träges Lächeln. "Ein Bruder, vielleicht zwei Schwestern, vielleicht ein Vater, dazu neugierige Ohren. Es fehlte bisher einigen von uns der Mut, sich unseren Träumen grausamer Schönheit anzuschließen.", erwiderte sie schmunzelnd, ehe ein breites Grinsen aufbrach. "Aber genug langweiliger Vorbesprechungen. Darf ich dir etwas zu Trinken bringen lassen?"

[Alain le Beau]

"Ausgezeichnete Idee", sagt Alain. "Eine junge Dame, vielleicht, blond - sofern möglich - obgleich ich da heute nicht wählerisch bin. Und einen großen Krug von deinem edelsten Wein." Nein, Scham oder falsche Zurückhaltung kennt der Tzimisce nicht. "Auch einige Früchte. Das Blut will veredelt sein."

Dann lehnt er sich zurück, genießt die Freuden von Sousannas Haus und beobachtet die Tür, offenbar sehr gespannt, wer dort als nächstes eintreten würde.

[Bellina]

Auch Bellina hatte den Aushang gesehen, was ein freudiges lächeln über ihre Lippen huschen ließ, das war doch was nach ihrem Geschmack.

Vor dem Gebäude angekommen richtete sie ihre Kleidung nochmal...heute Abend hatte sie sich richtig viel Zeit und Mühe gelassen und gegeben um nicht wie eine Wilde auszusehen für den heutigen Abend. Ihre Wahl war auf ihr bestes Kleid gefallen, ein Kleid aus leichtem Stoff in Weinrot … wo das Highlight auf der schwarzen Corsage lagt die über dem Kleid gebunden wurde. Sobald sie den Raum betreten hatte, ließ sie ihren Mantel langsam von den Schultern gleiten und reichte den dem nächstbesten der wie ein Angestellter aussah. Bevor ihr Mantel weggebracht wurde stoppte sie die Person nochmals und griff in ihre Manteltasche, wo ein kleines Ledersäckchen dann zum Vorschein kam, was sie an sich nahm.

Im ersten Moment sah Bellina etwas verdutzt aus als sie Sou sah, musste dann aber sofort diabolisch grinsen“ Wie Passend!“ mit diesen Worten ging sie auf die schöne Ravnos zu, neigte den Kopf leicht und machte einen angemessenen Knicks vor ihr.

„ Es freut mich, euch zu sehen ...an so einem wunderschönen Ort“ bei den Worten machte sie mit ihrer Hand eine ausladende Bewegung die den ganzen Raum umfasste. Kurz darauf wanderte ihr Blick zu dem jungen Mann der neben Sou saß. Auch hier neigte sie leicht den Kopf und machte Mädchenhaft einen Knicks“ Seid Gegrüßt.... ich bin Bellina“

[Sousanna]

Eine kurze Geste mit der Hand - vielleicht schien die Ravnos die heutigen Vorlieben ihres Bruders bereits erahnt - und eine junge, hübsche Dame, blond natürlich, würde dem unbescheidenen Drachen Wein und Früchte bringen und jeden einzelnen seiner Wünsche zu erfüllen.

Eine Weile waren sie allen ihren Freuden nachgegangen, ehe eine weitere blonde Gestalt den Raum betrat.
Die Gastgeberin erhob sich mit einem breiten Grinsen erneut und würde ihr ganz im Gestus einer hohen Dame die Hand entgegenstrecken, um geküsst zu werden. Dann erst würde sie sich setzen und ihrem Bruder im Geiste die unbekannte Kainitin vorstellen: "Bellina ist, soweit ich weiß, eine Neugeborene der Gangrel und steht unter dem Schutz unseres Blutvogts."
Eine ruhige Geste, wies sie an, Platz zu nehmen. "Ich denke, du hattest noch keine Gelegenheit, unseren werten Bruder Alain, Kind des Konrad von Wolmar, neugeboren im Blut des Drachen, kennen zu lernen.", erklärte sie mit einem milden Lächeln.

[Alain le Beau]

"Entzückt, euch kennenzulernen, ma chère." Alain erhebt sich geschmeidig. Seine Stimme ist sanft, der Akzent darin wie eine Melodie. "Ich hatte ja keine Ahnung, dass so eine Blüte eures Clans in dieser Stadt weilt. Umso dankbarer bin ich unserer Gastgeberin, dass sie diese Zusammenkunft ermöglicht." Er neigt den Kopf erst leicht zu Sousanna, dann zu Bellina. "Bitte, gesellt euch zu uns..." Seine Hand weist auf die Kissen, von denen er sich gerade erhoben hat "...und erzählt uns einige blutige Geschichten vom Wirken eures Gönners und Beschützers."

Dann lehnt er sich seinerseits zurück, lässt sich auf das weiche Lager fallen - nicht ohne neben sich Platz für die Gangrel zu lassen. Nein, Zurückhaltung kann man Alain nicht vorwerfen.

[Bellina]

Sie nickt dankend und folgte der Einladung sich auf die Kissen zu setzen.“ Sehr gerne mache ich das“ Langsam ließ sie sich nieder, ihre Blicke wanderten langsam durch den Raum um jede Schönheit mit ihren Blicken in sich aufzunehmen. Danach wanderte ihr Blick wieder zu den beiden und blieb direkt an Sou hängen „ Ein wunderschönes fest“ gab sie mit einem schmunzeln von sich.

„ Wenn ich das hier so sehe, glaube ich nicht das die Geschichte die ich erzählen könnte“ Sie sah sich nochmal im Raum um und grinste kurz Diabolisch“ Das hier! Übertreffen könnte..... Aber seid doch so nett und erzählt mir erst mal wer ihr seid?“ bei den Worten schaute sie direkt Alain an mit ihren grünen Augen.