[1009] Garten Eden, erblühe! [Sünder, offen]

[Alain le Beau]

"Ich? Ich bin Alain - Liebhaber und Genießer. Wirklich, mehr gibt es über mich nicht zu sagen, ich bin ausgesprochen langweilig." Er zwinkert, wie um zu unterstreichen, dass er alles ist - außer langweilig. "Aber ich kann euch etwas über meine Heimat, die Bretagne erzählen. Weit, weit im Norden des Frankenreichs liegt sie und doch ist sie nicht kalt und ungastlich wie die Ufer der Nordmänner. Es ist dort im Sommer so warm wie hier und die jungen Mädchen schwimmen in den Fluten, während ihnen die Knaben vom weißen Strand aus zuschauen."

Ein Seufzen entringt sich seinen Lippen. "Ah! Aremorica, du Perle unter den Ländern. Weit bin ich gereist und doch habe ich deinesgleichen nie wieder gefunden. Aber ich denke, dass jeder von uns auf diese Weise seine Heimat mit sich herumträgt, wie ein Schatz. Die wenigsten sind so bereit, ihn zu teilen, wie es die wohlwerte Dame Sousanna ist." Er weist auf den Raum, auf die Ahnung des fernen Byzanz, die sich hier verwirklicht hat. "Sagt, Bellina - was ist eure Heimat?"

[Vergonzo Faro]

Eine 1,50m kleine Gestalt hinkte herein, gehüllt in dunkelgrünem wetterfesten Stoff und einer großen Kapuze weit ins Gesicht gezogen.
Die Gestalt, geschunden von der Welt, hinkte schwer an ihrem Buckel tragend Schritt für Schritt auf Sousanna zu, den Kopf gesenkt.
Ein unverständliches Murmeln kam unter der Kapuze hervor, gebrabbel? Gesang? Zauberformeln?
Es war nicht zu verstehen, könnte es auch durchaus eine gänzlich fremde Sprache sein?

Eine Gestalt, Alain, stand noch vor Sousanna und so wartete er geduldig, bis er an der Reihe war.
Stand es ihm zu sich an dem Fremden vorbei zuschieben und Sousanna zu begrüßen? Mit Sicherheit!
Tat er es? Nein, denn so konnte er immerhin noch die letzten Reste des Gesprächs mitbekommen, die jetzt noch kommen würden.

[Sousanna]

Ein Strahlen erwuchs, da die kleine Gestalt in diesen Raum voller Schönheit gehinkt war. Mit sachtem, zärtlichem Blick war sie in die Knie gegangen und hatte unter die Kapuze gestrahlt. Ein Strahlen, als gehöre es zur Sonne selbst.
Es war nicht so, dass sie die Gespräche der anderen Sünder langweilten, das gewiss nicht. Doch die Ravnos freute sich dennoch mehr als alles darüber, dass dieser Sohn der Nacht zu ihnen gefunden hatte. Einer, ihrer ältesten Freunde hier. Vertrauter, Schwester und Beichtvater. Viel zu selten konnte sie ihn als Bruder im Geiste erleben.

Ohne viel Federlesen befreite sie ihn von seiner Kapuze und drückte ihm einen Kuss auf die knollige Nase. "Welch Freude, dass du es geschafft hast, zu uns zu finden, liebster Beichtvater.", grinste sie und wuschelte ihm durch das bisschen Haar, das ihm geblieben war.
Kurz sah sie zu den sich unterhaltenden Sündern und grinste. "Kennst du meine Freunde hier schon?"

[Alain le Beau]

Alain riss sich von den Augen Bellinas los, um den hässlichen Neuankömmling anzugrinsen. "Vergonzo, Vergonzo... warum wundert es mich nicht, dich heute hier zu treffen? Du siehst mich erfreut." Dann wandte er sich rasch wieder der Gangrel zu. Nicht, dass er Vergonzo nicht mochte. Er war nur einfach kein schöner Anblick.

[Ravunthu Velchai]

Als sich die Tür zum nächsten Male auftat, ließ sie zwei Gestalten ein: Eine hoch aufgerichtet, die wilden Augen hell, die Haut totenblass, mit wertvollen Schmuckketten behangen, das lange schwarze Haar wie schimmerndes Pech und ein tiefdunkles, leicht durchscheinendes Kleid, das an eine Toga erinnerte. Die zweite Gestalt war deutlich kleiner, schmaler, vollständig mit einem schwarzen bodenlangen Schleier bedeckt und folgte der ersten auf dem Fuße.

Ganz selbstverständlich stellte sich die neu Hinzugekommene in der Reihe der Personen, die der Herrin dieses Gartens die Ehre erweisen wollten, hinten an. Führte die kleinere, verschleierte Gestalt neben sich, indem sie die Hand mit gespreizten Fingern auf den verborgenen Kopf legte. Musterte den Raum und die Personen, die darin waren, mit hoch erhobenem Haupt und einem Funkeln im Blick, das große Vorfreude versprach.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo nickte und grinste breit. Dann sah er zu Alain.
"Für wahr eine illustre Runde werden wir heute Abend abgeben wie es scheint."

Er neigte den Kopf zum Gruße und dann zwinkerte er Sousanna zu.
"Es scheint als würden die Gäste nun da ich hier bin in Scharen kommen." er kicherte grunzend und blubbernd ehe Sousanna frei gab und sich schräg neben ihren Platz stellte. Er hatte die ankommenden neuen Gäste wohl bemerkt.

[Sousanna]

Auf Sousannas Gesicht war unterdessen ein Strahlen aufgetaucht, dass die Sonne vor Neid zum Erblassen hätte bringen können. Ganz eindeutig war sie mehr als zufrieden mit den Gästen und dem bisherigen Verlauf der Nacht.
Auf den Hinweis des Verborgenen hin erhob sie sich elegant wie eine Tänzerin und trat nun auf die weiteren Gäste hin, zeigte ein freundliches Nicken, ehe sie der Schwester eine Umarmung anbot.
"Welche Freude, dass auch euch meine Nachricht erreicht hat, werte Schwester.", begrüßte sie sie fröhlich und musterte Ravunthus Gastgeschenk dann mit unverholenem Interesse. "Was habt ihr denn heute hübsches mitgebracht?"

[Ravunthu Velchai]

"Wohlwerte Schwester, welch eine Feier!", strahlte Ravunthu. Ganz selbstverständlich erwiderte sie die Umarmung und strich der Ravnos zärtlich über die Schulter, als sie sich wieder löste und ihr mit einem verschwörerischen Lächeln in die Augen sah.

"Etwas Neues natürlich. Mögt Ihr es gleich allen enthüllen, oder kurz allein unter den Schleier tauchen?"

[Bellina]

Bellina schien während die anderen Gäste angekommen waren, irgendwie in ihren Gedanken versunken zu sein, was wohl durch die Frage von Alain kam. Gerade tauchte sie aus diesen Gedanken wieder auf und setzte an um ihm eine Antwort zu geben, stockte dann aber als sie bemerkte das sich noch andere dazu gesellt hatten. Ihr Blick wanderte Neugierig über die Neuankömmlinge, niemanden kannte sie davon...was ihr etwas zu schaffen machte...wie viele gab es in dieser Stadt? Langsam erhob sie sich wobei ein lächeln ihre Lippen zierte. Ihr Blick wanderte kurz wieder zu Alain den sie ein zauberhaftes lächeln schenkte „ Aus Udine komme ich, wenn es euch was sagt.“

[Alain le Beau]

"Udine... Udine..." Alain schüttelt bedauernd den Kopf. "Ich bin ja selbst ein Fremder in diesem schönen Land. Vielleicht könnt ihr mir die Stadt eines Tages zeigen?" Er lächelt Bellina freundlich zu. "Es würde mich sehr freuen."

Dann erhebt er sich und neigt das Haupt in Ravunthus Richtung. Schenkt auch ihr ein Lächeln, unterbricht aber nicht ihren Dialog mit Sousanna, sondern legt sich wieder mit geschmeidiger Geste neben Bellina. "Euer Haar. Es ist faszinierend", sagt er leise zu der Gangrel. "Darf ich es berühren?"