[1009] Von Federn und Rosen [Sousanna, Avelina]

[Juni '18]
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Avelina di Braida
Toreador
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Re: [1009] Von Federn und Rosen [Sousanna, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie musste Lächeln. Es war mehr ein Lächeln zu sich selbst. Eine überaus interessante und sehr seltsame Situation. Hier saßen zwei weibliche Kainitinnen, die so viele Ähnlichkeiten hatten, und doch unterschiedlicher nicht sein konnten. Aber eines stand ganz sicher fest: waren die Frauen schon jede für sich von der Schönheit gesegnet, so wäre es äußerst interessant wie ein Kloster voll Mönche auf die beiden gemeinsam reagieren würde.
Entsprechend amüsiert ob ihrer Gedanken lachte sie leise.

Dann wandte sie sich wieder ihrer Gesprächspartnerin zu.
„Das müssen wir unbedingt, wohlwerte Harpyie. Und ich freue mich schon auf eine derartige Gelegenheit. Doch für die heutige Nacht werde ich mich wohl lieber noch einmal vor die Tore begeben, und versuchen meinen Durst zu stillen.“
Noch einmal glitt ihr Blick zu Sousannas Hals, doch nur einen Moment, dann lächelte sie entschuldigend und erhob sich elegant, das Himation wieder vorsichtig über den Kopf ziehend.
„Es war mir eine ausgesprochene Ehre, Signora Sousanna. Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass ich euch schon verlassen will.“ sie neigte den Kopf und senkte den Blick dabei gen Boden.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Sousanna
Ravnos
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Re: [1009] Von Federn und Rosen [Sousanna, Avelina]

Beitrag von Sousanna »

Ruhig nickte die Harpyie. Sie schien sich nicht von diesem Abgang beleidigt zu fühlen, schmunzelte lediglich über den kurzen Blick auf ihren Hals und schüttelte vergebend das Haupt. "Grämt euch nicht für diese Gedanken." Ein vertrauliches Grinsen huschte über die Züge der Schönen und kurz blitzte Schalk in ihren Augen, ehe sie sich noch einmal vorbeugte und verschwörerisch wisperte: "Ihr seid nicht die erste und werdet gewiss nicht die letzte sein, die diese Gaukelei meines Leibs zumindest ... faszinierend findet."

Mit einem letzten Lächeln erhob sie sich dann und neigte dann ebenfalls sacht den Kopf. "Es war mir eine wahre Freude, euch kennenzulernen, werte Viscontessa, und es wird mir eine Freude sein, wenn mich besucht, um Geschichten auszutauschen." Der warme Tonfall ließ erahnen, dass es sich bei dieser Einladung um keine bloße Floskel handelte. Sousanna schien sich tatsächlich auf einen solchen Besuch zu freuen.
"Ich wünsche euch eine erfolgreiche Jagd und ertragreiche Nächte hier." Mit diesen Worten, war die Rose entlassen.
Livia stellt Avelina die Harpyie Genuas vor. Sousanna und die Toreador unterhalten sich und stellen im Gespräch einiges an Unterschieden und Gemeinsamkeiten fest. Schließlich entschuldigt sich die Viscontessa und Sousanna lädt sie zu einem weiteren Treffen ein.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
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