[1009] Blut an Reben [Ravunthu]

[Juni '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als die Dienern der Ventrue plötzlich aufschrie und vor ihr zurückwich, schaute Martha verwirrt, war völlig überrascht. Seit Jahren hatte niemand anders auf sie reagiert als mit Ignoranz oder Interesse. Dann glitt ihr Blick zu Toma und Ravunthu und Angst zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. Hatte sie jetzt etwas falsch gemacht. Hätte sie sie nicht sehen dürfen?
Kaum dass Ravunthu Martha den Kelch abgenommen hatte, fiel diese vor der Ventrue auf die Knie. "Verzeiht, verzeiht, verzeiht...." haspelte sie und rutschte dann auf den Knien über den Boden zu Toma, um sich hinter ihm zu verstecken.

Die Wachen hatten kurz gezuckt, als der Schrei ertönte, doch nichts weiter getan, als sie erkannten, dass die Frau sich nur erschrocken hatte. Agatha, die noch mit anwesend war, schien das ganze einfach zu ignorieren oder zeigte zumindest keine besondere Regung.

Der Tzimisce indes hatte die Reaktion der Dienern nur mit einem abschätzigen Hochziehen der Augenbraue kommentiert und stumm zugesehen wie Ravunthu sie dann geschlagen hatte. Ein zustimmendes Nicken folgte dazu -Toma schätzte disziplinarische Maßregelung- dann sah er zu Martha hinunter, die zu ihm kroch und legte ihr beschwichtigend die Hand auf den Kopf.

"Verzeiht, wenn sie euch überrascht hat."
sagte er dann jedoch nicht an die Guhlin gewand, sondern zu Ravunthu. "Das ist Martha, eines meiner Werke. Doch bleiben wir doch erst einmal bei eurem." fuhr er fort und deutete mit der flachen Hand auf Ravunthus Rebstock. Auch ein Zeichen dafür diese unschöne Szene nun zu ignorieren.
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Ravunthu umfing den Becher ein wenig so, als müsse sie sich an ihm festhalten, doch als Toma so entspannt reagierte, lösten sich auch ihre Züge in einem geradezu dankbaren Lächeln.

Sie trat an den Mann auf dem Tisch heran, nachdem sie sich eine dicke Verbandsbinde genommen hatte, und öffnete mit einem geübten Biss eine Wunde am Unterarm des Mannes. Den ersten Fluss ließ sie in den Verband gehen, doch umgehend breitete sich ein schwerer Blutgeruch im Raum aus.

Routiniert leitete Ravunthu den Fluss, notfalls unter Zuhilfenahme des Verbandskissens, in den Knochenbecher, stellte diesen beiseite, drückte den Stoff auf die Wunde, bis sie mit dem Gesicht nah genug war und schloss die Öffnung wieder. Nicht ein Tropfen war auf Tomas Möbeln gelandet.

Die Ventrue überreichte ihrem Gastgeber den Kelch feierlich mit beiden Händen. An ihrer Miene war deutlich abzulesen, wie gespannt sie auf dessen Meinung war.

"Auf die Kunst, die aus Fleisch geschaffen wird", schlug sie vor und lächelte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als der süße Geruch des frischen Blutes abermals und diesmal stärker die Luft erfüllte, schnupperte Toma , witterte den unverkennbaren und doch etwas anderen Geruch des roten Lebenssaften nach und fixierte dessen Austreten aus der Wunde und wie es in den weissen Kelch lief.

Bedächtig nahm er diesen dann entgegen. Den Kelch ebenso erhaben hochhaltend wie sie und führte ihn dann zu seinem Gesicht, jedoch noch nicht um davon zu trinken, sondern den Geruch weiter aufzunehmen.

Seine Sinne waren gesteigert und mehr noch als sie oder andere Kainiten drang der vertraut wirkenden aber auch unbekannte Geruch in seine Nase und schien alles andere zu verdrängen. Der Geruch von Holz und Stein, gekochtem Essen und Feuer, die die Menschen immer riechen mussten, er aber nicht, schien er in diesem Moment gar nicht wahrzunehmen, auch wenn sie noch viel stärker für ihn waren als für die anderen. Er konzentrierte sich nur auf das Blut und nachdem er Ravunthu noch einen kurzen Blick zugeworfen hatte führte er den Kelch an seine Lippen und ließ einen ersten Schwall der warmen Flüssigkeit in seinen Mund laufen, seine Zunge berühren, die einen überraschenden Geschmack feststellte. Etwas das er tatsächlich noch nie geschmeckt hatte. Blut von jungen Männern, auch von schwachen und älteren, hatte er zur Genüge gehabt und selten waren darin große Unterschiede festzustellen gewesen. Natürlich jedes Blut war in seinen Nuancen irgendwo einzigartig, aber oft war es im großen und Ganzen ähnlich. Doch dies. Dees war neu. Begeistert weiteten sich die Augen des Tzimisce. Er war sich noch nicht sicher ob es ein guter Geschmack war. Aber er war wahrlich einzigartig und besonders.

"Meine Hochachtung, werte Ravunthu. Solch einen Geschmack habe ich noch nie gekostet. Ihr hattet recht. Etwas wahrlich Besonderes." erwiderte er zwischen einem kurzen Absetzen des Kelches, bevor er erneut einen Schluck davon nahm. Diesmal versuchte er mehr herauszuschmecken was es war dass sich unterschied. Ob es eine bestimmte Nuance war oder mehrere Komponenten. Doch er war kaum erfahren damit Blut so genau auseinander zu nehmen. So blieb ihm nur die Gewissheit dass eine ungewöhnliche Süße darin lag.

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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Ravunthu konnte nicht anders, als ab und zu einen verstörten, wenn auch zunehmend interessierten Blick auf die Kreatur ... Kreation ... des Tzimisce zu werfen. Ihr Blick ging natürlich umgehend zu ihrem Gastgeber, als dieser den Kelch absetzte, um seine Meinung kund zu tun. Die Ventrue strahlte.

"Es freut mich, Euch etwas Neues geboten zu haben, wohlwerter Toma. Wenn Ihr es wünscht, könnt ihr gern noch einen Kelch von ihm trinken. Und ihn untersuchen, so weit und so tiefgehend Ihr es wünscht. Er wird die nächste Stunde nicht überleben." Der letzte Satz klang nach leisem Bedauern.

Der nächste Zug, den Toma nahm, stellte die zwei Geschmäcker deutlich nebeneinander, die das Blut in sich trug. Zum Einen die ungehemmte Süße, zum Anderen einen herben Nachgeschmack, der mit der ersten Note zu tanzen schien und sie bereicherte. Die intensiven Sinne, die der Tzimisce besaß, zeigtem ihm in den wenigen Momenten, die er das Blut im Mund hatte, dass die herbe Note jedoch ganz leicht stärker wurde. Es war anzunehmen, dass das Blut 'vergällen' würde und zu einem deutlich späteren Zeitpunkt als diesem sicherlich nicht mehr so wohlschmeckend wäre.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Martha hatte die Guhlin beobachtet, fast herausfordernd irgendwie, in Anbetracht ihrer ängstlichen Reaktion. Scheinbar hatte sie nichts falsch gemacht. Toma war nicht wütend geworden, also hatte die andere etwas falsch gemacht. Weniger unterwürfig hatte sie sodann hinter Toma gekniet und abwechselnd zwischen den Vampiren hin und hergesehen und nur etwas den Blick gesenkt, als die Kainitin sie angeblickt hatte.

Das war ein Angebot, das der Tzimisce schwerlich abschlagen würde. Zwar war das nicht seine bevorzugte Umgebung für eine tiefgehende Untersuchung, aber er würde diese Möglichkeit neuen Erkenntnisgewinns sicher nicht wegen eines potentiell versauten Bodens verstreichen lassen.
Zumal der Mensch nur noch eine Stunde leben würde? So schlecht stand es bereits.
Was immer sie mit ihm tat, es tötete ihn. Langsam...was dem Blut, dass er nun so intensiv schmeckte noch eine besondere Note mehr gab. Ja es verendete, doch machte es das seltsamerweise auch noch reizvoller. Das Blut brachte Tod statt Leben.
Es war gleichzeitig widerwärtig und enttäuschend etwas enden zu sehen und doch gerade dadurch herausragend. Womöglich verstand er nun besser was Seinfreda damit meinte dass Kunst besonders war, wenn sie vergänglich war.
Nichts desto trotz war es bedauerlich.
Genüsslich, das Blut und dessen Aroma ganz auskostend leerte er den Kelch und stellte ihn zur Seite.
Er hätte gern noch mehr getrunken, doch dann wäre der Mann an dem Blutverlust noch schneller gestorben und er wollte ihn ja schließlich noch untersuchen.

"Eine Schande, dass er nicht weiter solches Blut produzieren wird." kommentierte Toma als er näher an den schwachen Mann heran trat und über dessen Arm strich, wo Ravunthu ihn gebissen hatte. "Und gleichzeitig fühle ich mich doch geehrt, dass ihr mich an seinen letzten Tropfen habt teilhaben lassen."

Die Augen des Tzimisce waren einzig auf den Körper vor ihn gerichtet und weiter fühlend, tasteten sich seine grazilen Finger über die warme Haut. Spürten den Adern darunter nach, drückten auf die Muskeln um deren Zustand zu testen. Krabbelten kalt über den sterblichen sterbenden Körper. Berührten sein Gesicht, untersuchten Auge, Mund und Zähne bevor sie tiefer wanderten, die Decke zurückschlug, die den schwächlichen Mensch zuvor noch wärmen sollte, und ungeniert und grob den Rumpf des Mannes abtasteten. Gezielt die Organe suchte und für den Mann sicherlich schmerzhaft hineindrückte.
Dann besah er sich noch besonders ausgiebig das Bein des Mannes, dass unter einem Verband teilweise verborgen lag. Berührte das absterbende Gewebe und besah sich die geröteten Ränder und das saftende Fleisch wo sich der Körper noch dagegen ankämpfte Teile zu verlieren, aber das Blut schien entweder nicht bis hier her vorzudringen, was nicht der Fall sein konnte, da es nicht abgeschnitten war oder es war doch so dass das Blut ihn nicht mehr am Leben halten konnte. War es schwach geworden, konnte es den Körper nicht mehr nähren? Oder andersherum...stärker und zerstörerischer und der Körper war einfach nur zu schwach damit klar zu kommen? Es war süß und herb zu gleich, ein kräftiger Geschmack. Nichts fades. Es war zerstörerisch.

Für einen Moment sah er die Ventrue, die das geschaffen hatte, an. "Ihr lasst ihn mich so tiefgehend untersuchen wie ich wünsche?" fragte er nach. Schließlich gab es sobald er das tun würde, kein Zurück mehr. "Auch wenn es seinen Tod dann beschleunigt? Und für euch vielleicht wenig ansprechend werden wird?"
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Der schlafende, entrückte Mann stöhnte unter der harschen Behandlung, und seine Lider flatterten, doch er erwachte nicht.

"Ein Jammer, ja", schloss sich die Ventrue dem Bedauern des Tzimisce an. "Wie ich ja bereits schrieb, wusste ich um seinen Zustand und darum, dass er mich nicht mehr oft beschenken kann. Es ist mir ein Vergnügen, Euch mit seiner letzten Ernte ejn Erlebnis zu bereiten."

Ravunthu runzelte kurz nachdenklich die Stirn, als Toma nachfragte, ob sie sich wirklich sicher sei, als fiele ihr erst jetzt etwas daran auf. Sie blickte nachdenklich ins Leere, jedoch nur für einen Herzschlag. Danach war der Ausdruck in ihren Augen fest und ernst. "Ja, ich meinte es, wie ich es sagte. Lasst nur meine Dienerin heimschicken, wenn Ihr mein Angebot annehmen möchtet, wohlwerter Toma."
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma nickte auf diese Bedingung und wartete, dass die Ventrue ihre Dienerin fortschicken möge.
Kaum dass sie ihm anschließend den Blick wieder zugewandt hatte, hatte er plötzlich ein kleines Messer gezückt und ein begeisterter Ausdruck voller Vorfreude stand auf seinem Gesicht.
"Eine hervorragende Nacht." bemerkte er und trat an den dösenden Mann heran, nur um dann kurz noch einmal inne zu halten und einen Blick zurück auf Ravunthu zu werfen. Das würde ihn sicher etwas kosten.
Doch machte ihm dies nichts aus und so senkte er die kleine Klinge in das Fleisch am Rande des nekrotischen Gewebes an dem Bein des Mannes und schnitt einen Teil davon ab und setzte einen längeren Schnitt kreuzend dazu. Das Blut, das dabei noch aus der Wunde trat, versuchte er so gut es ging in dem Becher aufzufangen. Man wollte ja nichts verschwenden, doch er wollte den Körper so lebend wie möglich noch betrachten.

Agatha hatte indes angewidert den Blick abgewandt und betrachtete stattdessen gedankenverloren das prasselnde Feuer in der Herdstelle. Nur Martha reckte den Kopf und beobachtete ihren geliebten Herren bei dem was er tat.

Schnell sah Toma, dass die Adern die vom Körper zum Fuß liefen nicht gesund aussahen. Seine Finger griffen schonungslos in die Wunde hinein und tasteten vorsichtig die größte Ader ab. Die sonst schlacksigen weichen Stränge waren hier teilweise härter und steifer. Und uneben wenn er sie zusammendrückte, als würde sich etwas darin befinden.

Äußerst interessant. Im Blut musste also etwas sein, etwas, dass die Adern veränderte oder etwas darin ablegte...

Plötzlich zog der Tzimisce die Ader ein Stück heraus und schnitt sie durch. Was den Mann nun wirklich sterben lassen würde. Ob das Blut nun anders schmecken würde, wo neuer Schmerz und vielleicht Angst noch dazu kam?
Den kleinen Schlauch einfach in den Becher haltend, ließ er das Blut ab, dass aus der Ader floss und stellte dabei auch fest, dass es langsamer war. Nun ja, ie hatten ihm auch schon einiges beraubt, dennoch schien es sich schwer zu tun beim Hindurchfließen. Was unterstützte was er bereits vermutete.

Als kein Blut mehr kam, schnitt er einen Teil ab und öffnete die kleine Röhre fachmännisch mit einem Längsschnitt, sodass sie sich zu einem flachen Blatt aufrollte. weiches dünnes Gewebe, dass mit kleinen weisslichen Körnchen belegt war.

"Erstaunlich."
bemerkte der Drache mehr zu sich selbst redend als zu Ravunthu.
Er schien nur Augen dafür zu haben was er gefunden hatte, für das Objekt seiner Untersuchung, doch den Mensch der es war, nahm er nicht wahr. Sein Tod kümmerte ihn nicht, seine Schmerzen ebenso wenig.


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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Ravunthus Dienerin hatte schon bei der Erwähnung der Ventrue, dass sie weggeschickt werden sollte, angefangen in Windeseile die Taschen mit den Utensilien zusammenzupacken, die sie für die Pflege des Mannes mitgebracht hatte. Als Ravunthu sie mit einer Geste gen Türe schickte, reagierte sie also bereits mit einem selbstverständlichen Nicken und brauchte nur noch wenige Momente mehr, um alles zusammenzuraffen. "Schick Milan mit Ersatz her", teilte die Blutwinzerin nur noch in flachem Tonfall mit, ehe die Ghulin sich - nach einem tiefen Kniefall vor Toma - gemeinsam mit dem Gepäck endgültig entfernte.

Der Blick der Ventrue, als Toma die Verbände löste und seine Untersuchung druckvoller durchführte, war schwer zu ergründen. Zweifellos sah man dort Bedauern, aber ob es Trauer um den Menschen an sich oder um das Werk war, das er darstellte, konnte man natürlich nicht sagen.

Als der Mann unter der groben Behandlung erwachte, stand Ravunthu mit alarmiert geweiteten Augen auf und ging zu ihm herüber. Als sich das kleine Messer in sein Fleisch senkte, begann er haltlos zu brüllen, mit den Händen zu schlagen und mit den Beinen zu zappeln, doch war dies längst nicht kraftvoll genug, um den Griff des Tzimisce zu brechen. "Schweig", zischte die Ventrue ihn an, und er schwieg, doch das Zappeln stellte er nicht ein. So half Ravunthu, den Mann niederzuhalten, das Tun Tomas mit längeren Seitenblicken aber durchaus verfolgend.

Der Blutverlust schwächte den Mann letztlich so weit, dass seine Bewegungen vernachlässigbar wurden. Die Winzerin ließ ihren Rebstock los und ging gemessenen Schrittes um ihn herum, um neben dem Drachen zum Stehen zu kommen. Die Trauer auf ihren Zügen wich unverhohlener Neugierde, als sie den Inhalt der Ader betrachtete, die Toma gerade freigelegt hatte. Sie nickte deutlich auf seine Äußerung hin.

"Verzeiht, ich habe eine Theorie", bat sie ihn und nahm eines der rätselhaften Klümpchen mit einem Fingernagel auf, wenn Toma sie denn lassen würde ... und steckte es in ihren Mund, die Lider bei der Geschmacksprüfung konzentriert senkend.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Neugierig sah er zu wie Ravunthu eines der winzigen, kaum fassbaren Körnchen in ihren Mund steckte und schaute dann selbst auf die Substanz auf seiner Hand.
War es Blut? Ein Bestandteil von Blut? Er hatte das noch nie gesehen. War es das was sie ihm zu trinken gegeben hatte?
"Eine Theorie?" fragte er die Ventrue, als er wieder aufblickte. "Was ist eure Theorie?" und seht ihr sie nun bestätigt, schien sein fragender Blick noch zu sagen.
Dann kratzte er selbst ein Körnchen davon ab und berührte es mit der Zungenspitze. Ein seltsamer Geschmack. Es schmeckte nicht direkt nach Blut, aber auch nicht ausschließlich nach Asche, wie sonst alles, was kein Blut war. Es war jedoch auch nicht süß, wie der vordergründige Geschmack des Blutes gewesen war.
Es war auf jeden Fall kein angenehmer Geschmack.

"Ich hatte mich gefragt ob es ein Teil des Blutes ist oder mehr Teil des Fleisches...scheinbar beides?"
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Ravunthu Velchai
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Re: [1009] Blut an Reben [Ravunthu]

Beitrag von Ravunthu Velchai »

Ravunthu schob das Körnchen mit nachdenklicher Miene im Mund hin und her, schüttelte dann leicht den Kopf und setzte es mit der Zunge wieder auf eine Fingerspitze, wo sie es versuchte, mit einem weiteren Finger zu zerreiben.

"Sie trifft nicht zu", leitete sie ein. "Ich dachte, es schmeckt sehr süß oder sehr herb, aber beides stimmt nicht."

Sie hielt den Blick weiter auf das Körnchen gerichtet, obwohl sie eigentlich mit Toma redete.

"Ihr müsst wissen, dass sein Blut meistens völlig gewöhnlich schmeckt. Erst wenn man ihm Süßes gibt, wird der Effekt erreicht, den Ihr kosten durftet. Er kann es nicht normal verarbeiten", teilte sie mit. "Es muss ein Produkt seines kranken Blutes sein... es ist auch in der Ader. Aber geschmacksneutral ... Phlegma?"
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