[1009] Der Herr der Knochen [Galeno, Benedetto SL]

[Juni '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Nubis
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[1009] Der Herr der Knochen [Galeno, Benedetto SL]

Beitrag von Nubis »

Galeno hatte den Besuch bei Toma abgeschossen und sich dazu entschieden, sich nun endlich auch bei Benedetto vorzustellen. Also verfasste er ein kurzes Schreiben, um sich anmelden zu können. Wirklich Lust hatte er keine, denn er wusste nicht, wie Benedetto so war und hatte ehrlichen Unmut dabei, sich bei einem Ältesten vorstellen zu müssen. Er erhoffte sich allerdings auch einige Möglichkeiten, um unter anderem seiner Aufgabe nachgehen zu können.
Also lies er den Brief zustellen und wartete dann sogar recht nervös und ungeduldig auf eine Antwort.
Sehr verehrter Benedetto, Ancilla und Ältester des Clans des Todes, Chronist in Genua,
ich, Galeno Fiore, Neugeborener im Clan des Todes bin auf meiner Pilgerreise nach Genua gekommen, um zu lernen und zu helfen.
Nun erbitte ich eine Audienz in euren Hallen, um vorstellig werden zu können.

Hochachtungsvoll
Galeno Fiore
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Il Canzoniere
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Re: [1009] Der Herr der Knochen [Galeno, Benedetto SL]

Beitrag von Il Canzoniere »

Die Antwort ließ einige Nächte auf sich warten, kam jedoch dann in Form eines, in benediktinische Roben gehüllten Mönches mit Tonsurschnitt und nicht sonderlich hohem Alter. Er wirkte ein wenig unterwürfig oder gar schüchtern, was jedoch beides keine Eigenschaften waren die bei einem Boten völlig an der falschen Stelle waren. Sich selbst als Citus vorstellend brauchte er ein wenig bis er es geschafft hatte zu Galeno selbst vorzudringen. Diesem teilte er dann, in kurzen, prägnanten Worten mit, das sein Herr, Bruder Benedetto, selbstverständlich Zeit für Familienangelegenheiten habe. Er lädt dich daher zum kommenden Neumond ins Kloster San Marcellino, außerhalb von Burgus ein.

In besagter Nacht wartete der selbe Mönch an der kleinen Nebenpforte die Galeno genannt worden war. Er ließ den Kappadozianer ein und schloss die Tür danach vorsichtig wieder. "Willkommen in San Marcellino." begrüßte er den fremden Mönch und bat ihn ihm mit einer Geste zu folgen. Während sie ihren Weg durch den Kräutergarten und den Hof nahmen begann Citus ein unverfängliches Gespräch. "Ich hoffe eure Anreise war komplikationslos? Die nächtlichen Straßen können teilweise etwas...rau sein."

Ihr Weg führte offenbar zum Hauptgebäude hinein. Denn dies steuerten die beiden geradewegs an. "Bruder Benedetto freut sich bereits darauf euch kennen zu lernen. Das kann ich sehen. Ich diene ihm bereits eine ganze Weile... er hat immer ein Ohr für die Familie." aufmunternd warf er einen Blick über die Schulter. "Wann seit ihr angekommen?"
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Nubis
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Re: [1009] Der Herr der Knochen [Galeno, Benedetto SL]

Beitrag von Nubis »

Als Galeno den Boten empfangen hatte, hatte er diesen freundlich behandelt und ihm für die Überbringung der Nachricht gedankt.

Als er dann an der Pforte wenige Tage später erneut auf den Mann, der sich als Citus vorgestellt hatte, traf, nickte er ihm freundlich gesonnen zu und lies sich von ihm führen. Allerdings blieb er recht schweigsam, denn die Gedanken kreisten schon um die Vorstellung.

Als Citus ein Gespräch beginnen wollte und ihn wegen der Anreise fragte, antworte er nur knapp. "Ja, ohne Komplikationen."

Ihr Weg führte sie zum Hauptgebäude und er wurde zusehens nervöser. Die Worte des Dieners schienen darauf keinen all zu grossen Einfluss zu nehmen. Auch würde es nicht bringen, einen alten Ghul über seinen Meister zu befragen, da dieser ohnehin nichts Negatives sagen würde. Vor allem nicht hier vor Ort.
Also hielt er es wieder recht knapp, meinte es aber nicht böse.
"Ich bin gespannt.... angekommen bin ich vor einigen Tagen und musste mich erst zurecht finden...."
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Il Canzoniere
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Re: [1009] Der Herr der Knochen [Galeno, Benedetto SL]

Beitrag von Il Canzoniere »

Offenbar erkannte der Mönch (mittlerweile) wann ein Gespräch gewünscht war und wann nicht, die dialogfähigen Worte seinerseits hielten sich danach in Grenzen. Hier und da sagte er noch etwas zur historischen Bewandtnis einzelner Kleinigkeiten. Das San Marcellino stark gewachsen sei seit der Heer Benedetto hier tage, es sei von einer unbedeutenden Priorei gar zu einer Abtei aufgestiegen die die Baumaßnahmen am genuesischen Dom orchestriere. Es sei außerdem viel gebaut worden. Die Mauer sind doppelt so hoch und dreimal so dick wie damals, der Brunnen sei doppelt so tief, man habe einen Gemüsegarten der es in sich habe. Niemand habe so fruchtbare Erde wie sie hier in San Marcellino. Man verkaufe davon sogar manchmal etwas an die Bauern von Burgus.

Der offenbar etwas geschwätzige Diener überließ es Galeno zuzuhören oder nicht, aber offenbar fühlte er selbst sich damit besser während er Galeno ins Hauptgebäude führte, hier einen schmalen Nebengang nahm, eine kleine Wendeltreppe hinab, durch ein beinahe völlig nachtdunkles und irgendwie unbewohnt wirkendes Stockwerk schritt, Türen öffnete und hinter Galeno wieder schloss, eine Leiter mit den entschuldigenden Worten: "Der andere Weg ist leider aktuell versperrt..." hinabkletterte und den leichenblassen fremden Mönch immer tiefer in die Eingeweide der Erde hinabzog.

Es dauerte überraschend lang bis sie die letzte, schmale Wendeltreppe hinabstiegen, die direkt vor einer massiven Eichentür endete an der Citus unvermittelt klopfte und eintrat. Der Raum, offenbar eine Schreibstube (die dunkelste die Galeno je betreten hatte) war recht unaufgeräumt. Hier und da lagen Werkzeuge und Pergament herum, auch wenn eine gewisse Ordnung darin zu erkennen war. Es roch nach Blei, Kupfer, Schwefel und frisch geschnittenem Rasen - unverkennbar die Gerüche einiger angerührter Farben die neben einem prunkvollen Buch standen, an dem der kappadozianischen Ancilla offenbar aktuell arbeitete. Eine nachtschwarze Tür am anderen Ende des Raumes zog eine, irgendwie bedrohliche, Aufmerksamkeit auf sich. Wenig einladend wirkte sie wie das Tor in eine noch dunklere Unterwelt. Von der feisten Gestalt Benedettos war jedoch nichts zu sehen.

Offenbar störte sich Citus jedoch nicht daran, stellte seine Kerze ab, verneigte sich ein wenig unbeholfen vor Galeno und verließ den Raum auf dem gleichen Wege auf den sie gekommen waren. Hinter sich zog er die Tür zu, ließ den Fremden allein zurück. Dieser hatte nun die Chance sich ein wenig umzusehen. Am verlockendsten war natürlich das aufgeschlagene Buch, wo gerade eine halbfertige, wundervoll detaillierte Zeichnung aufgearbeitet wurde auf der ein dunkel gekleideter Priester mit gespaltener Zunge, dämonisch wirkendem Schatten von einer weiß gekleideten hochherrschaftlichen Frau mit weit von sich gestrecktem Finger und unter tosendem Applaus aller Zuschauer hinausgeschickt wurde. Einige der Zuschauer kamen ihm dabei eigenartig bekannt vor....

In Totenstille war währenddessen die knauflose schwarze Tür aufgeglitten. Der Geruch von Verwesung und Tod breitet sich mit dem Erscheinen Benedettos aus. Oder kam er von dem was hinter der Tür lag? Bleich wirkte der wulstige, kahle Mann. Wirklich bleich. Am Hals ließen sich rotviolette bis blaugraue Verfärbungen der Haut erkennen die unter seiner dunklen Mönchsrobe verschwanden, ganz ähnlich wie bei so manch einer Leiche die Galeno im Laufe der Jahre erblickt haben mochte. Die geweiteten, lichtstarren Pupillen schienen nicht auf die sich ändernden Lichtverhältnisse im Zimmer hier zu reagieren - obwohl er aus dem Stockdunklen hereinkam.
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Nubis
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Re: [1009] Der Herr der Knochen [Galeno, Benedetto SL]

Beitrag von Nubis »

Galeno hatte durchaus den Worten des Dieners gelauscht und die Neuerungen oder Verbesserungen, seit Benedetto hier anwesend war, zur Kenntnis genommen. Ihm schien viel daran zu liegen, das Kloster auszubauen und auch Genua damit zu bereichern.
Allerdings nickte er nur, antwortete mit keinem Laut. Der Diener war schon laut genug. Und solange sich der Diener gut damit fühlte, hatte auch Galeno nichts daran auszusetzen. Es war keine Dummschwätzerei, sondern es waren Informationen, die man durchaus brauchen konnte.

Sie stiegen dann in die Tiefen hinab und landeten schlussendlich vor einer Tür auch Eiche, massiv, schwer und sicher einiges bewahrend, was von Wert war. Da hegte er keinen Zweifel.

Citus klopfte an, trat ein, stellte seine Kerze ab, verneigte sich vor ihm, der nun staunend den Raum betreten hatte. Tatsächlich, hier lagerten Schätze. Eine Schreibstube, recht unordentlich und vielleicht doch mit System dahinter, aber voll Wissen, welches man schon beim Eintreten förmlich riechen konnte.
Galeno dankte Citus nur knapp und blickte ihm gar nicht hinterher.

Die Gerüche der Farben lockten ihn zu dem Buch, an dem wohl gerade gearbeitet wurde. Galeno versuchte sich zusammen zu reissen und nicht hinein zu sehen, schliesslich war dies die Schreibstube eines Ältesten. Aber verlockend war es schon. Er suchte im Raum umher, ob er jemanden sehen würde, vielleicht ja hinter einem Stapel, einem Regal oder etwa hinter dieser dunklen Tür, die schon irgendwie unheimlich war, selbst für ihn als Kappadozianer, der im Vergleich zu Menschen sicherlich schon einiges gesehen hatte.

Das Buch war noch immer von grossem Interesse für ihn und die Farben..oh wie sie lockten...
Einen kurzen Blick, solange der Älteste noch nicht da war, konnte doch nichts schaden. Es war schliesslich auch aufgeschlagen, als wenn er gewollt hätte, dass Galeno sich diese Zeichnung ansehen würde. Schliesslich war er ja auch hier her eingeladen wurden und man erwartete ihn.
Ausserdem konnte es gut möglich sein, dass er zu dem Buch oder der Illustration etwas gefragt werden würde. Er steckte ein wenig in einer Zwickmühle.

Also entschied er sich, vor den Tisch mit dem Buch stehen zu bleiben und nicht direkt drumherum zu gehen und nachzuschauen. Nein, er blieb davon und stellte sich auf Zehenspitzen, um einen kurzen Blick auf die Illustration werfen zu können und vielleicht auch so zu wirken, als wolle er sich strecken, seine Zehen dehnen.
Er erhaschte einen Blick, natürlich verkehrt herum, von einer halbfertigen, sehr detaillierten Arbeit, die ihn durchaus dazu veranlasste, noch einmal etwas länger auf den Zehenspitzen zu stehen und weitere Eindrücke zu sammeln, solange der Älteste noch nicht im Raum war.
Die Darstellung der dunklen Elemente gefiel ihm sehr, aber auch der Kontrast der herrschaftlichen Frau auf diesem Bild, war interessant. Was es wohl darstellen mochte? Vielleicht hatte er Gelegenheit zu fragen. Einige der Gäste hatten ausserdem Ähnlichkeit mit manch einem, den er schon getroffen hatte, oder irrte er sich? Titus hatte erwähnt, dass Benedetto ein Chronist sei. Vielleicht arbeitete er gerade an einem Teil dieser Chronik, die er verfasste?

Als der Geruch der Verwesung auch in seine Nase stieg, stutzte er und zuckte leicht zusammen. Er hatte in diesem Moment tatsächlich noch einmal mit dem Gedanken gespielt gehabt, doch noch etwas weiter die Details zu erforschen, die da so verführerisch vor ihm lagen, doch er hatte es sein lassen und wirkte, wie ein braver Mönch, der einfach wartete.
Benedetto selbst war keine besonders schöne Erscheinung, aber auch das war Galeno so gewohnt vom Clan des Todes. Sie waren alle nicht besonders hübsch anzusehen, er eingeschlossen. Durch die starren Augen, die sich nicht an das Licht anpassten, wirkte der Älteste durchaus wie ein richtiger Toter.

Galeno wendete sich ihm sofort zu und verneigte sich vor dem Ältesten.

"Ich grüsse euch, sehr verehrter Ältester. Ich bin Galeno Fiore, Neugeborener unseres Clans, Kind von Bruder Martinus, Ancilla. Ich danke für die Möglichkeit, mich heute bei euch vorstellen zu können."
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Re: [1009] Der Herr der Knochen [Galeno, Benedetto SL]

Beitrag von Il Canzoniere »

Er winkte ab, als ob er zuviel der Ehre sagen wollen würde. Vermutlich war das auch gar nicht so verkehrt.
Mit einem weiteren Wink bedeutete er Galeno sich zu erheben, ehe er ihn in prüfenden Augenschein nahm und ihm, ein wenig brummig, zunickte. "Guten Abend Galeno, Kind von Bruder Martinus. Ich bin Bruder Benedetto, Ancilla unseres Blutes und Chronist der Domäne Genua. Willkommen in San Marcellino. Ich hoffe CItus war nicht allzu neugierig? Unsereins, besonders Clansgeschwister lassen ihn immer etwas nervös werden." entschuldigte er sich umständlich für seinen Diener.

Dann glitt sein Blick zum offenen Buch und dem davorstehenden Galeno, sagten jedoch nichts dazu. Als ob schon klar wäre was hier passiert sei und das es - für den Augenblick - nicht schlimm zu sein schien. Anstalten irgendetwas wegzuräumen machte der feiste, krötenartige Mann überhaupt keine.

"Schön das wir uns kennenlernen. Clansgeschwister sind immer gern gesehene Gäste." er bestätigte diese Aussage mit einem raschen Nicken welches sein Körperfett in Wallung brachte. Dann betrachtete er Galeno nachdenklich. Offenbar noch nicht ganz sicher was er von diesem halten sollte. "Wie gefällt es euch bisher?"
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Nubis
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Re: [1009] Der Herr der Knochen [Galeno, Benedetto SL]

Beitrag von Nubis »

Galeno verfolgte aufmerksam den Blick des Klanältesten und lächelte, als dieser zum Buch wanderte. Er war nicht gut im Lügen, was sich dadurch herauskristalisierte, dass er doch etwas verlegen wirkte. Doch schien der Älteste dies nicht zum Thema zu machen, zumindest vorerst nicht. Nicht desto trotz fühlte sich Galeno, als der völlig Neue unter diesem Dach, nicht ganz so wohl in der Anwesenheit seines Ältesten und dessen nachdenklichen Blickes.

"Ich bin noch nicht lange hier und muss gestehen, ich habe noch nicht all zu viel von Genua gesehen, als dass ich sagen kann, wie es mir gefällt. Es ist gross, recht lebhaft und besitzt einen Hafen, sollte also auch sehr interessant für Handelstreibende sein. Sicherlich gibt es hier viel zu entdecken und Neues zu lernen. In der Hinsicht muss ich sagen, dass ich gespannt darauf bin, was sich ergeben wird und wie mein Weg hier beginnen und hoffentlich auch fortlaufen wird."

Er blickte sich noch einmal um. So in etwa wüde wahrscheinlich auch seine zukünftige Schreibstube aussehen, vielleicht mit etwas mehr künstlerischem Einfluss, vielleicht auch etwas aufgeräumter und ohne diese dunkle, noch immer unheimlich wirkende Tür, aber eben so in etwa.

"Eine wirklich schöne Schreibstube habt ihr hier." versuchte er sich in einem Kompliment. Noch etwas, was er selten tat und nicht besonders gut verstand. Doch es war ernst gemeint.
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Re: [1009] Der Herr der Knochen [Galeno, Benedetto SL]

Beitrag von Il Canzoniere »

"Ihr werdet sicher bald seinem ganz speziellen Reiz erlegen sein. Und wenn ihr erst die Leute kennenlernt... Wobei ich an eurer Stelle nicht unbedingt am Hafen anfangen würde. Außer ihr wollt nach San Giorgio. Eine wirklich hübsche Kirche. Auch wenn es sicher nicht die charmanteste ist." er leckte sich mit der bleichen Zunge über die leicht blau angelaufenen Lippen und gluckste erneut.Wie über einen Witz den nur er verstand.

Ob es Lobs über seine Werkstatt, nickte er seinem Bruder dankbar zu und nickte eifrig. Die Speckfalten an seinem Hals schlackerten dabei einen Augenblick nach und erinnerten an die Haut eines gerupften Hühnchens, so bleich waren sie. "Vielen Dank. Ich verbringe recht viel Zeit hier unten. Illustriere seit Jahrzehnten Folianten. Mit der Zeit hat man sich recht komfortabel eingerichtet würde ich sagen. Versteht ihr etwas davon? Von wo kommt ihr denn wenn ich fragen darf? Ihr macht einen gelehrigen Eindruck auf mich. Nichts würde mich mehr freuen als mich mit euch über gemeinsame Interessen auszutauschen." er wirkte ein wenig überschwänglich. Vielleicht hatte Galeno ja genau das richtige Thema getroffen, mit seinem Lob.

"Habt ihr schon eine Unterkunft? Ihr müsst wissen das euch Burgus jederzeit offen steht. Es ist Jagdgebiet unseres Blutes. Nunja, bis auf den Spähturm. Überall sonst seid ihr Willkommen. Unser Bruder Titus, die Geissel Genuas, hat ein waches Auge auf die Ortschaft, wann immer er eins entbehren kann."
bedachte man die Eigenheiten des Clan des Todes....war auch das ein vieldeutiger Satz. Benedetto schmunzelte leicht. Und starrte Galeno mit starrem Blick neugierig an.
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Nubis
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Re: [1009] Der Herr der Knochen [Galeno, Benedetto SL]

Beitrag von Nubis »

Galeno verstand das Glucksen Benedettos tatsächlich nicht, wunderte sich etwas, aber verwarf den Gedanken daran auch wieder sehr schnell. Es war nicht wirklich wichtig.
Lieber sah er sich noch einmal um und musterte genauer einige Ablagen und die Tinten.
Ein sehr zufriedenes Lächeln zierte seine Lippen und man konnte einen gewissen Schimmer in seinen Augen erkennen, Eifer vielleicht, oder aber Begeisterung.
"Ich illustriere ebenfalls und Male auf Holz und erarbeite auch Fresken. Ich mag diese Arbeit sehr. Ich stamme aus einer kleinen Einsiedelei im Südosten des Landes, wenn ich damit korrekt liege. Allerdings ist sie wirklich klein und hat nicht lange viel zu bieten, ausser Sicherheit und eine funktionierende Gemeinschaft von Mönchen, die kaum bis gar nicht gestört wird von Fremden."

Eine Unterkunft hatte er tatsächlich noch nicht und so schüttelte er verneinend mit dem Kopf. "Ich traf auf den wohlwerten Titus und er empfahl mir euch aufzusuchen und alles Weitere mit euch zu klären. Es wäre schön, vielleicht eine Zelle im Kloster zu bekommen, viel mehr benötige ich erst einmal nicht. Für alles weitere würde ich die kommenden Nächte sehen, was ich hier genau möchte, wie lange ich bleiben will und was ich eventuell selbst hier erarbeiten kann. Das Jagdgebiet klingt gut, ich danke dafür, dass ich dort jagen kann. Dies erleichtert die erste Zeit hier sicherlich ungemein."
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Re: [1009] Der Herr der Knochen [Galeno, Benedetto SL]

Beitrag von La Cronista »

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