[1009] Bezaubernde Schattenrosen [Avelina, Ilario, Seresa]

[Juni '18]
Benutzeravatar
Ilario
Lasombra
Beiträge: 3195
Registriert: Di 28. Feb 2017, 09:41

Re: [1009] Bezaubernde Schattenrosen [Avelina, Ilario, Seresa]

Beitrag von Ilario »

Er gab Mercurio ein knappes Zeichen, woraufhin dieser den Raum kurz verließ und nach wenigen Augenblicken wiederkam. Dann, als alle saßen, begutachtete Ilario das Geschenk. Anscheinend fand es sein Wohlgefallen.

"Habt dank für diesen edlen Stoff werte Viscotessa. Gewiss werde ich eine angemessene Verwendung finden, ein neues Gewand... eine Robe womöglich.
" War Ilario eine zeitlang dazu übergegangen sich eher in die schnittigeren Tuniken des Adels zu hüllen, mochte nun eine Rückbesinnung anstehen. Der Gelehrte fand nach den Jahren der Politik wieder in den Vordergrund.

"Nun, was Genua für euch, aber auch für jeden von uns bereithält... liegt an uns selbst. Unser Talent entscheidet darüber, wir sind unseres eigenen Glückes Schmied. Was nun andere Toreador in Genua betrifft und betraf mögt ihr nicht gänzlich unrecht haben, doch der verblichene Liktor Matteo di Ventura hatte einen durchaus guten Leumund. Auch wenn man ihm wohl Hartherzigkeit nachssagte, so ist ihm doch eine Gedenkstätte im Elysium gewidmet. Die hingerichtete Caterina wiederum empfand ich persönlich als äußerst vielversprechend, vermutlich wurde sie das Opfer der Umstände gewisser Gerüchte. Man durfte niemanden brüskieren und so war es leider der gangbarste Weg das Kind dem endgültigen Tode zu überantworten. Lorenzo allerdings schien mir auch vielversprechend, ist es vielleicht auch noch... wenn man ihn lehren würde sein Wort nicht leichtfertig zu brechen. Aus diesem Grund liegt er im Zwist mit der werten Harpye Sousanna. Unklug würde man meinen.
Allerdings bin ich der Meinung, dass jede Domäne davon profitiert wenn der Clan der Rose floriert. Daher bin ich geneigt dies zu unterstützen falls ihr dies möchtet. "


Eine unschienbare Dienerin brachte drei Pokale mit noch warmem Blut und zog sich schnell wieder zurück.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1009] Bezaubernde Schattenrosen [Avelina, Ilario, Seresa]

Beitrag von Avelina di Braida »

Hatte sie Seresa zuvor noch ein Lächeln geschenkt, so lag der Blick aus strahlend grünen Augen nun aufmerksam auf Ilario, als er zu erzählen begann. Und sie schien mehr als angetan von jenem kultivierten Austausch, der doch nicht nur reines Geplänkel war, sondern überaus erhellend.

Fast scheu war das Lächeln bei seinen letzten Worten, und sie zögerte leicht bei der Antwort.
„Mir war bisher in der Tat nicht bewußt, was es wirklich mit den hingerichteten Rosen auf sich hatte. Zu Matteo di Ventura konnte mir niemand etwas sagen, ich höre nun auch zum ersten mal, dass es sich bei ihm um einen Liktor handelte. Und mir kam zu Ohren, dass er vor Caterina gerichtet worden sei. Was wiederum zur Folge gehabt hätte, dass die junge Caterina keinen Mentor von ihrem Blute finden konnte, nachdem sie nicht freigesprochen werden konnte. Aber wie dem auch sei, dies ist Vergangenheit.“ sie wirkte einen Moment nachdenklich, wohl selbst ein wenig irritiert ob der verwirrenden Geschichten.

Dann allerdings wurde sie für den Moment abgelenkt, durch die Pokale, welche gebracht wurden. Es war ihr anzusehen, dass sie den Geruch warmen Blutes schon von weitem witterte. Sie schien zwar weder gierig, noch machte es den Anschein als müsste sie sich alleine wegen des Duftes beherrschen, doch es veranschaulichte, dass ihre Reise nach Genua und die derzeitigen Umstände dafür sorgten, dass der Hunger wohl nie gänzlich gestillt war.
Sie nickte dankend, und würde dennoch warten, bis der Herr des Hauses den Pokal ergriff.

Sie wog den Kopf, und schien sich mit den nächsten Worten ein wenig schwer zu tun.
„Was Lorenzo betrifft, so ist es wohl seinem Schöpfer anzukreiden, dass er versäumte ihn auf adäquate Weise in die Nacht zu geleiten. Doch er scheint nun einen Mentor gefunden zu haben. Die wohlwerte Geißel Titus vom Clan der Kappadozianer hat sich seiner angenommen.“ auch wenn ihre Stimme noch immer sanft klang, haftete ihr bei diesem Thema eine sachliche Note an, und es mochte zu erahnen sein, dass sie sich eingehender mit diesen Ereignissen befasst hatte. Und womöglich auch ihre Skepsis hegte.
„Ihr sagt er liegt im Zwist mit der wohlwerten Harpyie?“ fragend wurde ihr Blick, „Das ist in der Tat gleichwohl unklug und bedauerlich.“
Ein Schatten huschte über ihre Züge, bei diesen Neuigkeiten. Es schien doch, als hätte er eine Signora vor sich, die sich viele Gedanken um die Ehre ihres Clans machte.
„Ich muss gestehen, dass mich eure Worte über uns Rosen erfreuen. Ich war sehr in Sorge wegen der Dinge die ich über die Rosen in Genua hörte. Es ist erleichternd, dass wir offenbar dennoch weiterhin einen guten Ruf besitzen. Aus reiner Neugier: an welche Unterstützung hattet ihr gedacht?“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Ilario
Lasombra
Beiträge: 3195
Registriert: Di 28. Feb 2017, 09:41

Re: [1009] Bezaubernde Schattenrosen [Avelina, Ilario, Seresa]

Beitrag von Ilario »

"Der werte Lorenzo, ich hatte bis dahin eigentlich ein gutes Bild von ihm, hat der werten Harpye Sousanna wohl Versprechungen gemacht und diese dann nicht einhalten wollen. Die Details solltet ihr aber besser bei eurem Bruder im Blute oder der werten Sousanna erfragen. Vermutlich am besten bei beiden Parteien. Ich für meinen Teil finde lediglich, dass Wortbruch einen äußerst unangenehmen Nachgeschmack hat."

Ilario trank einen Schluck und ließ den roten Lebenssaft danach im Becher kreisen, wirkte dabei nachdenklich. Dann blickte er auf und sah nacheinander zerst Seresa und dann Avalina an.

"Es gibt vielerlei Arten der Unterstützung, manche offensichtlicher als andere... Angefangen damit, dass ich hoffe ihr würdet euch in Mascharana niederlassen und damit guter Nachbarschaft, über mögliche Verbindungen in Handel und Politik oder auch meine Fürsprache falls ihr diese benötigen solltet. Falls es in eurem Sinne wäre und ihr ein wichtiges Anliegen haben solltet, könnte ich auch eine Audienz bei ihrer höchst verehrten Majestät erwirken."
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1009] Bezaubernde Schattenrosen [Avelina, Ilario, Seresa]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie schloss für einen Moment die Augen genießend, als sie von dem warmen Blut trank und sinnierte über Ilarios Worte.

„Ihr stimme euch voll und ganz zu. Ich versuche sein unbedachtes Handeln der Tatsache zuzuschreiben, dass sein Erzeuger einiges versäumt hat. Aber letztendlich ist Lorenzo selbst verantwortlich für seine Taten, und ein Wortbruch ist mehr als nur unangenehm. Ich werde dies sicher weiterhin im Auge behalten. Das ist das mindeste was ich tun kann, um die Ehre meines Blutes zu wahren.“

Bei den weiteren Ausführung wirkte sie ehrlich überrascht ob des generösen Angebotes, nur um Ilario gleich darauf ein strahlendes Lächeln zu schenken.
„Es erfreut mich überaus, dass ihr das sagt. In der Tat würde ich mich liebend gerne in Mascharana niederlassen, und befinde mich bereits auf der Suche nach einem geeigneten Domizil. Ich hatte sehr gehofft, dass dies eure Zustimmung findet, wohlwerter Signore Contarini. Zudem bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für die Aufgabe, welche mir der Herold gab, bei der ich ebenfalls die vage Hoffnung hege, diesen Grund in Mascharana zu finden.“

Sie zögerte sacht, wobei der Blick noch einmal zu Seresa ging. Sie überspielte diese Pause mit einem weiteren Schluck aus dem Pokal. Die Worte die folgten, richtete sie sehr bedächtig an ihr Gegenüber – die Erinnerungen an das letzte Angebot der Fürsprache und deren Tauschwert waren doch noch sehr präsent.
„Nun, offengestanden benötige ich tatsächlich Fürsprecher. Einen Vasallen und einen der Unsrigen der das Aufenthaltsrecht bereits erwirkt hat, wie ich hörte – ganz davon ab natürlich, dass die Aufgabe begonnen werden muss. Und wie ich bereits feststellen konnte, sind die... Wertvorstellungen bezüglich einer Fürsprache sehr breitgefächert.“
Die leise Frage nach seinen Wertvorstellungen diesbezüglich klang sicherlich in ihren Worten mit, bevor sie leise anfügte, „Ich muss gestehen ich wäre natürlich hocherfreut die höchst verehrte Majestät kennenzulernen. Ich habe viel von ihr gehört. Allerdings muss dies wohl warten, bis die... nun, Auflagen erfüllt sind.“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Seresa
Brujah
Beiträge: 2254
Registriert: Sa 29. Jul 2017, 23:49

Re: [1009] Bezaubernde Schattenrosen [Avelina, Ilario, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte sich bei dem Thema Rosen zurückgehalten und war erst beim Wortbruch seitens Lorenzo sichtlich hellhörig geworden. Als der Schatten danach auf die Gelehrte geblickt hatte, konnte er deutlich sehen, dass sie weiteres Wissen über die Rose hielt, ihr der Wortbruch jedoch neu war und sie ihn nicht guthieß. Anschließend hatte sie Ilario dezent und beistimmend zugenickt, als er von vielerlei Arten der Unterstützung gesprochen hatte.

Dann hörte sie weiter Avelina zu. Als die Rose auf die Gelehrte sah, wirkte es als folgte diese durchaus aufmerksam dem Gespräch der Beiden. Sie schien sich offensichtlich nicht weiter zu stören, dass sie gerade außenvor gelassen wurde. Vielmehr freute sie sich darüber, dass sie sowohl die Rose wie auch den Schatten scheinbar richtig eingeschätzt hatte. Zumindest hatte sie den Eindruck, dass die Beiden sich durchaus gut verstanden.

Als Avelina geendet hatte, überlegte sie für einen Moment, ob sie sich hier äußern sollte, stattdessen legte sich auf ihre Lippen nur ein sanftes Lächeln. Sie selbst hatte vor sechs Jahren ein ähnliches Gespräch mit dem Schatten geführt. Über unangemessene Preise für Fürsprache. Es schien sich wenig in Genua verändert zu haben diesbezüglich. Da es ihr jedoch als kein angemessener Zeitpunkt erschien sich hier einzumischen, schwieg sie weiter hin und genoss es dem Gespräch der Beiden für den Moment schweigend zu folgen.
~*~ Die Glut des Herzens ist am besten in den Nächten voller Dunkelheit zu erkennen. ~*~
Benutzeravatar
Ilario
Lasombra
Beiträge: 3195
Registriert: Di 28. Feb 2017, 09:41

Re: [1009] Bezaubernde Schattenrosen [Avelina, Ilario, Seresa]

Beitrag von Ilario »

Aufmerksam folgte Ilario den Worten der Toreador, nur kurz huschte ein schwaches Lächeln über sein Gesicht und er tauschte einen wissenden Blick mit Seresa. Dann nickte er, schien Avalina in allen ihren Ausführungen zuzustimmen. Und mehr noch...

"Es gereicht euch zur Ehre werte Signora, dass ihr die Dignitas eures Blutes zu wahren gedenkt. Ohne Ehre, ohne Integrität... was wären wir noch? Was nun Mascharana angeht, so hoffe ich dass es euch gelingt. Sollte dem so sein würde ich micht gerne mit euch über gewisse Einflusssphären unterhalten, die es zu wahren gilt. Auf dass wir einander nicht in die Quere kommen mögen.
Betreffend der Fürsprache für eure Person, so würde ich euch die meine zusichern... sofern ihr dies im Gegenzug irgenwann einmal für mich tun würdet. Für mich sprechen, sollte dies einmal notwendig werden. Außerdem, so sehr mich euer bisheriger Auftritt auch überzeugt hat, würde ich gern mehr über euch erfahren. Schließlich sollte ich wissen für wen ich Fürsprache halte oder nicht?"


Quid pro quo, mehr wollte Ilario nicht. Mit einem sachten Lächeln erwartete er Avalinas Antwort.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1009] Bezaubernde Schattenrosen [Avelina, Ilario, Seresa]

Beitrag von Avelina di Braida »

Die Viscontessa schien sich nicht im geringsten daran zu stören, dass die Brujah dem Gespräch beiwohnte. Sie schenkte ihr sogar zwischendurch ein Lächeln, und einen entschuldigenden Blick dafür, dass sie lediglich Beisitzer war für den Moment.
Dann allerdings galt ihre Aufmerksamkeit wieder voll und ganz dem Gastgeber und sie lauschte seinen Worten, begleitet von einem sachten Nicken hier und einem und einem respektvollen Kopfneigen dort.

„Nun, ich bin mir nicht gänzlich sicher, was ihr mit 'Einflusssphären' meint, doch ich bin neu in der Stadt und natürlich werde ich euch eine Nachricht zukommen lassen, sollte ich eine entsprechende Unterkunft finden. Es liegt mir sehr fern euch in die Quere zu kommen.“ sie lächelte und fügte leise hinzu, „Zumal sich mir bisher selten die Gelegenheit zu solch erfreulicher Konversation in Genua bot, und ich sehr hoffe, dass wir Gelegenheit finden dies zu vertiefen.“
Sie senkte die Lider um den Blick einen Moment fast scheu gen Boden zu richten. Es wirkte ehrlich an ihr.

„Und natürlich habt ihr das Recht mehr über mich zu erfahren. Nun, wo soll ich beginnen?“ sie zögerte, und wog den Kopf ein wenig.
„Wie ihr bereits hörtet lebte ich in Varese. Ich wurde zu Lebzeiten dorthin vermählt, mit dem Visconte di Braida. Die Familie hatte dort die Aufsicht über unser Anwesen und die Ländereien. Varese ist bekannt für die Weberei und Gerberei, so gehört zu unserem Hause auch der Handel mit Stoffen und Leder. Ich setzte mich zudem dafür ein, dass die Seidenspinnerei bei uns Einzug halten konnte – hier sicherlich Normalität, doch weiter im Norden ist Seide durchaus seltener.“
Sie hielt inne, und blickte zu Ilario.
„Verzeiht, ich nehme an euch interessiert vor allem, was mich nach Genua brachte. Nun, das ist eine... wenig spannende Geschichte. Ich will ehrlich sein, ich fühlte mich recht wohl in Varese, doch es ist nicht unbedingt einfach für unsereins an einem solchen Ort länger zu verweilen. Vermutlich war ich bereits viel zu lange dort. Varese ist keine Stadt wie Genua, es ist viel kleiner. Die Leute sind neugierig auf ihren Adel und wollen ihn zu Gesicht bekommen. Eine scheinbar nicht alternde Viscontessa mag bei den Leuten für zehn Jahre Begeisterung hervorrufen, doch irgendwann kommt der Punkt an dem man beginnen muss sehr zurückgezogen zu leben. Organisieren und planen. Über Jahrzehnte. Nur um dann seine eigene Tochter zu miemen für wiederum höchstens ein Jahrzehnt.“
Sie seufzte und richtete den Blick einen Moment in die Leere, scheinbar in Gedanken versunken. Dann jedoch schüttelte sie den Kopf und blickte wieder zu Ilario.
„Irgendwann muss man wohl weiterziehen. Doch unsereins kann auch nicht auf seine Rücklagen verzichten, also führte mich mein Weg nicht allzu weit weg. Die Situation in Mailand scheint derzeit schwierig, und so fiel die Wahl auf Genua.“
Mit einem heben der Schultern und einem Lächeln beendete sie damit scheinbar diese Erklärung, und wandte sich nochmal höflich an den Lasombra.
„Fragt gerne nach, wenn ihr etwas bestimmtes wissen wollt, wohlwerter Kastellan.“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Ilario
Lasombra
Beiträge: 3195
Registriert: Di 28. Feb 2017, 09:41

Re: [1009] Bezaubernde Schattenrosen [Avelina, Ilario, Seresa]

Beitrag von Ilario »

"Ich verstehe. Dann verfügt ihr also weiterhin über Verbindungen nach Varese?" Stellte Ilario eine eher rhetorische Frage, ehe er fortfuhr. "Eure Umsicht die Stille des Blutes betreffend, vor allem in Hinblick auf die Wahrnehmung der Sterblichen, spricht für euch. Ich bin sicher Genua wird von eurer Anwesenheit profitieren. Abgesehen von Varese... sagt habt ihr Bande zu anderen Domänen? Seid ihr einer der größeren Fraktionen zugetan oder verpflichtet?"

Natürlich würde eine Spionin hier niemals die Wahheit sagen, doch gab es ja genug andere bei denen solche, manchmal auch nur noch losen Bande, eine Rolle spielten. So auch bei Ilario selbst, obwohl er ein loyaler Diener Aurores war. Dies waren auch Dinge die ihn als Kastellan tangierten und die im Gespräch mit der Prinzessin erwähnt werden mochten. Unabhängig von der Rose Antwort jedoch ergänzte Ilario sein Angebot der Fürsprache.


"Eure eben erwähnte Umsicht, und das Gesamtbild welches ihr abgebt, lassen mich umdenken und folgendes Angebot unterbreiten: Ihr könnt mich als euren Fürsprecher nennen. Alles was ich dafür möchte ich, dass ihr euch in nicht allzu ferner Zukunft einen Vorschlag von mir anhört und euch mit diesem ernsthaft auseinandersetzt. Ihn mit mir diskutiert und eure ehrliche Meinung kundtut. Es geht nur darum, dass ihr euch anhört was ich euch unterbreiten werden, mehr nicht."
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1009] Bezaubernde Schattenrosen [Avelina, Ilario, Seresa]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie nickte sacht auf seine erste Frage hin.
„Ich habe mein Haus nicht verlassen, um mittellos in Genua anzukommen. Das wäre sehr blauäugig gewesen.“ antwortete sie trotz der Rhetorik der Frage noch einmal mit Bedacht, dann neigte sie den Kopf ein wenig zur Seite, bei seinen nächsten Worten.
„Ihr seid sehr direkt, wohlwerter Kastellan, das weiß ich durchaus zu schätzen. Ich bin niemandes Vasall, falls ihr darauf ansprecht. Ich habe allerdings viel gutes über die höchst verehrte Majestät gehört und bin mehr als gewillt sie zu unterstützen. Zumal unsere Clans sich für gewöhnlich sehr nahe stehen. Eine Tradition mit der ich sicher nicht brechen will.“
Sie hielt kurz inne.
„Ich weiß natürlich nicht wie sehr ich von Hilfe sein kann, als schlichte Verehrerin der Künste und nicht sehr bewandert auf der großen politischen Bühne. Die scheinbar diversen großen Fraktionen sind mir ein Rätsel und ich schätze ich kenne nicht annähernd die Hälfte jener. Auch weiß ich nicht wer wem in welcher Weise zugetan ist, oder auch nicht. Was ich hier lediglich bislang hörte ist, dass Genua – und ich nehme an damit war die Prinzessin gemeint - Vasall von Mailand ist. Aber da hört meine Information auch schon wieder auf.“
Bei ihrem vorletzten Satz schwang eine leichte Frage mit und sie blickte ihn aufmerksam an.

Zwar gefiel es ihr nicht erwähnen zu müssen, dass sie sich noch immer mit Varese verbunden fühlte, doch wer die Rosen kannte, würde sich das so oder so vorstellen können. Es war ihre Heimat in den letzten Jahrzehnten, dort hatte sie eine Grundlage aufgebaut für ihr 'Leben', und wenn man Träger eines Adelstitels war, warum sollte man diesen einfach wegwerfen? Es öffnete einem so manche Tür in der Welt der Sterblichen.
Nun, und dass jeder irgendwo Verbündete hatte, oder gar freundschaftliche Bande zu anderen Kainiten war doch normal? Zumindest in ihrer Welt. In der Welt der Toreador. Aber das hatte ja auch nichts mit politischen Dingen zu tun, oder nur bedingt. Sie zumindest hatte niemandem die Treue geschworen bislang, sie war in gewisser Weise frei, sah man einmal von dem guten Verhältnis zu ihrer Schöpferin ab. Sofern man als relativ junger Kainit in irgendeiner Weise überhaupt frei war. Wer wußte schon so genau wo er stand im großen Schachspiel der Ahnen?

Über die nächsten Worte dachte sie einen Moment nach. Bislang wirkte der Lasombra auf sie sehr ehrenvoll und zudem zeigte er, dass ihm an Etikette gelegen war. Ein eloquenter und sehr angenehmer Gesprächspartner, und das war seltener als man annehmen mochte.
Aber die Änderung des 'Preises' seines Angebotes machte sie nachdenklich. Hinter der hübschen Stirn arbeitete es wohl ob der Planänderung. Nach einer Weile nickte sie jedoch vorsichtig. Wenn sie ein Angebot guten Gewissens nicht ausschlagen konnte, dann wohl dieses.
„Nun, ich bin euch sehr verbunden für dieses Angebot und gedenke es anzunehmen. Ich danke euch.“ sie neigte den Kopf zur Bezeugung ihrer Worte. Ein wenig Neugierde mochte man in ihren Augen funkeln sehen. Was konnte der Kastellan wohl mit ihr diskutieren wollen?
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Ilario
Lasombra
Beiträge: 3195
Registriert: Di 28. Feb 2017, 09:41

Re: [1009] Bezaubernde Schattenrosen [Avelina, Ilario, Seresa]

Beitrag von Ilario »

Ein sachtes Nicken bestätigte Avelinas Kenntnisse. "Ja, Genua ist Vasall Mailands seit ihre höchstverehrte Majestät das Knie vor dem hochverehrten Himerius, stellvertretend für seine höchstverehrte Majestät Totila von Mailand, beugte. Es ehrt euch, dass ihr die höchstverehrte Prinzessin unterstützen wollte und ich kann auch versichern, dass all das Gute was ihr über sie gehört habt von der Wirklichkeit noch übertroffen wird werte Viscontessa.
Sicherlich haben auch andere Fraktionen ihr Interesse an Genua, allen vorran der Ethruskische Bund. Aber auch die sächsischen Ventrue unter Hardestadt, die Schatten Siziliens, die fränkischen Höfe der Liebe und Byzanz haben sicher ein Auge auf die Domäne... und Informanten."
Ilario selbst gehörte zu jenen deren Loyalität Aurore sicher war, sie selbst hatte diese unbarmherzig geprüft. Seine Heimat war nun Genua und er gehörte zu den Ihren, ungeachtet dessen dass seine Wurzeln venezianisch waren.

"Gut, dann habt ihr hiermit einen Vasallen als Fürsprecher vorzuweisen. Ich bin sicher einen weiteren Kainiten aufzutreiben der für euch spricht wird nicht schwierig sein... aber lasst euch nicht über den Tisch ziehen. Wie man so schön sagt. Alles Weitere meinen Vorschlag betreffend dann zu gegebener Zeit. Für weitere Fragen stehe ich euch aber gern zur Verfügung."
Der Lasombra schien sich sicher, dass die Viscontessa welche haben würde.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
Gesperrt

Zurück zu „1009“