[1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

[Juli '18]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„In der Tat. Blut soll den Gästen durchaus dargereicht werden. Wenn auch nicht im Übermaß. Jedoch als Geste der Gastfreundschaft.“ Erwiderte Toma auf ihre Überlegung zu der Nährung.

„Nun ich dachte daran einen der Säle als Aufenthaltsraum zu nutzen. Ihr habt natürlich recht, es bietet sich sehr gut an um meine Kunst und die anderer zu präsentieren.
Unterkünfte für menschliche Diener gibt es bereits. Eine Schreibstube ist eine gut Idee. Auch an Räume für privatere Treffen und Unterredungen dachte ich bereits.“


„Eine Schenke…hm…ein Raum für die Diener, einer für die Kainiten…“ Nachdenklich glitt sein Blick zur Seite.

„Eure Idee des Verkaufs gefällt mir, doch würde ein nächtlicher Verkauf doch etwas seltsam anmuten für die lokalen Händler nicht wahr? Zumal wir ja nicht auffallen sollen.“ Dabei lächelte er etwas verbittert. „Jedoch…die Räumlichkeiten noch anderweitig zu nutzen…“
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

„Ich sprach von Handwerkern oder Händlern unserer Art.“

Ihre Worte klangen ernst, während ihre braunen Augen ihr Gegenüber taxierten. Hatte Toma tatsächlich angenommen, sie würde von Sterblichen sprechen?! Nun vielleicht tat sie es doch, aber in anderer Art und Weise.

„Eingeweihte Diener oder Hehler, welche es nicht kümmert, ob Tag oder Nacht.“

Sie kannte etwaige Skrupel bei dem Tzimiscen nicht, doch zimperlich hatte sie ihn noch nie erlebt. Zumal sie hier Möglichkeiten aufzählte und keine Dinge, welche nach einer exakten Umsetzung verlangten.

„Ein Ort der Begegnung für Jene, welche Fürsprecher suchen oder darüber nachdenken Fürsprache für Andere zu halten. Ein Ort um Kontakte zu knüpfen abseits einer einstigen sakralen Umgebung.“

Seresa warf die weitere Nutzungsmöglichkeit der Räumlichkeiten in den Raum. Sie wusste als jemand, der selbst noch nicht lange in der Domäne verweilte durchaus zu gut, mit welchen anfänglichen Schwierigkeiten zu rechnen war.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Oh…“ erwiderte Toma und blinzelte einmal. „Das macht auch mehr Sinn. Etwas ungewöhnlich dennoch, aber man könnte es versuchen.“ Auch wenn er eigentlich schon wieder dachte, welch Aufwand das noch bedeuten würde. Diese Aufgabe war ein Graus, aber nun war er einmal dabei, dann sollte es auch gut werden.

„Nun wenn ihr es euch sogleich ansehen wollt, so könnten wir uns dahin aufmachen, noch ist die Nacht jung.“ Bot er an. Dann würde dies immerhin gleich erledigt.
„Und immerhin steht eure Einladung ja schon eine Weile aus.“ Bemerkte er noch und Seresa verstand sicher was er meinte.
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Seresas Augenbrauen zogen sich leicht fragend zusammen, als Toma von ihrer Einladung sprach, bis es ihr schließlich dämmerte und sie sanft lächelte.

„Diese Einladung.“

Die Brujah senkte ihr Haupt respektzollend.

„Mir ist bewusst, welche Verantwortung und welche Last seit dem Hof auf Euren Schultern ruhen mag und meine Einladung war etwas, was Euch - und somit ebenfalls der Domäne - zur Ehre gereichen hätte können. Es war mein Anliegen Euch über dies in Kenntnis zu setzen. Es wäre mir unangenehm, wenn Ihr dies als eine unangemessene Einmischung in Eure Angelegenheiten empfunden hättet. Es war eine Möglichkeit mit der ich versuchte, mich durch mein Wissen - entsprechend dem Wunsch ihrer höchst verehrten Majestät - einzubringen und innerhalb der Gesellschaft nützlich zu machen. Etwas, was ich in der heutigen Nacht ebenfalls hoffe zu tun. Ich freue mich deshalb sehr über Euer mir noch immer entgegengebrachtes Vertrauen und die gebotene Chance meinen Wert beweisen zu dürfen.“

Seresa schwieg für einen kurzen Moment.

„Auf Eure unausgesprochene Frage: Ich habe mir diese Nacht für Euch freigehalten. So Ihr mir das Gästehaus zeigen möchtet, wäre es mir eine ausgesprochene Ehre.“

Die Brujah bereitete sich innerlich darauf vor sich zu erheben, sobald es der Drache tat und ihm zu folgen. Die weite Kapuze über ihr Haupt schlagend, so sie das Haus des Tzimiscen verlassen würden.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma hob für einen Moment eine Augenbraue bei Seresas Worten. Ihre Einladung hätte wohl kaum ihm zur Ehre gereicht. Nur vielleicht, wenn es etwas gebracht hätte, doch da er es nicht benutzen musste, werden sie es wohl auch nie herausfinden, wie nützlich dies gewesen wäre. Dennoch wollte er ihr ihre versuchte Hilfe nicht streitig machen oder dieser Wert absprechen.

"Es war eine Einmischung, doch ich empfand sie nicht als unangenehm. Interessant. Nur kam sie nicht zum tragen."
Er erhob sich von seinem Platz und ließ sich einen Umhang bringen, auch wenn er diesen eigentlich nicht brauchte.
"Wie dem aber auch sei. Lasst uns aufbrechen."
Als sich Seresa ihre Kapuze überzog, sah er sie etwas fragend an, aber stellte seine Frage nicht.
Zusammen mit Cerb, den er noch folgen ließ, verließen die beiden Vampire das Haus und machten sich auf nach Broglio.

Es war für den sonst immer verhüllten Tzimisce noch immer ein seltsames Gefühl den Wind auf dem Gesicht zu fühlen und nicht mehr ganz so eingeschränkt zu sehen, doch hätte er dies gern wieder getauscht gegen dieses Gesicht. Er hatte die Maske immer verachtet, doch nun hätte er sie lieber wieder, wenn es bedeuten würde, dass er darunter sein wahres Gesicht fühlen könnte.

Den Blick gesenkt folgt er der Straße gen Osten und sprach nicht, so Seresa es nicht tat.
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Seresa nickte bezüglich dem nicht zum tragen kommen. Scheinbar schien sie nicht erbost oder verärgert deshalb zu sein. Es war ein Angebot gewesen und der Drache hatte es abgelehnt, was sein gutes Recht gewesen war. So war das Leben einfach. Man sah Gelegenheiten und bot Dinge an. Manchmal war man erfolgreich damit. Manchmal nicht. Und manchmal war es für alle das Beste. Letzten Endes war da kein Grund vergangenen Chancen nachzuweinen. Das Leben kümmerte sich nicht darum und Seresa ebensowenig.

Sie hatte den fragenden Blick von Toma auf sich gespürt, als sie das Haus verließen. Sein damit verbundenes Zögern. In diesem Moment hatte Seresa jedoch nichts zu ihm gesagt. Erst als die Beiden schon einige Minuten unterwegs waren und der Drache weiter schwieg, wandte sich die Gelehrte mit leiser Stimme an den Tzimiscen.

„Nein.“

Das Wort von ihr kam unvermittelt und überraschend, doch ihr Blick ruhte bereits seit einigen Momenten auf Toma. Die Brujah wartete darauf, bis der Tzimisce sie anblickte, bevor sie weitersprach.

„Auf Eure ungestellte Frage meine ich.“

Die Gelehrte pausierte für einen kurzen Moment.

„Es ist nicht wegen Eurem Zeichen auf mir. In der Welt hinter der Welt mögen geflochtene Haare und ein Gelehrtengewand keinen Widerspruch darstellen. Außerhalb ist dieses Erscheinungsbild nicht denkbar und es würde unnötige Fragen aufwerfen. Ähnlich der Absurdität einer Frau in Kettenrüstung.“

Auf Seresas Lippen war ein sanftes Lächeln zu sehen. Es gab Dinge, welche die Stille gefährdeten und im Gegensatz zu Amalia benötigte die Brujah keine Nachhilfe eines Lehnsherren darin, was sich schickte und was nicht. Stattdessen nutzte sie geschickt den Graubereich aus, um etwas zu sein und doch nicht zu sein. Um ein Bild zu schaffen und anzupassen, welches ihr selbst einige Freiheiten gewährte, ohne sich selbst und ihre Wünsche gänzlich zu verändern. Einen Eindruck zu welchem das handwerkliche Können des Tzimiscen seinerseits eines Nachts ebenso weiter beitragen würde.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als Seresa plötzlich „Nein“ sagte und sich erklärte, hob der Tzimisce beide Augenbraue überrascht.“Das war nicht was ich mich gefragt hatte.“ stellte er sodann richtig und bedachte sie jedoch einen Moment mit einem musternden Blick. Sie hatte das Mal also doch bemerkt.

„Mir war entfallen dass ihr eine Frau seid und womöglich falsch gekleidet und fand es verwunderlich, warum ihr euer Antlitz verbergen solltet.“ erklärte er schlicht.
Der Drache musste wirklich schon eine Weile nicht mehr unter Menschen gekommen sein, wenn er vergaß, dass Frauen des nachts nichts draußen zu suchen hatten, so sie keine leichten Mädchen waren. Zumal für jemanden, der sich Jahrzehnte deshalb versteckt hatte, weil er einem Dämon glich, solche Kleinigkeiten, wie die falsche Kleidung, kaum von Belang waren.

Seine Augen fuhren über ihr Gesicht und blieben an ihrem Hals hängen, bevor sie sich wieder auf den Weg vor sich richteten.
Seine Markierung. Sie hatte sie erhalten weil sie ihn herausgefordert hatte und er würde sich nicht dafür rechtfertigen, noch diese einfach entfernen, so sie ihn nicht darum bat.
Dennoch war er neugierig darauf warum sie es ertrug, anstatt wütend zu werden und zu verlangen, dass er es entfernte.

„Seid ihr nicht wütend? Wollt ihr es nicht entfernt haben?“
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Ein amüsiertes Kichern war von der Brujah zu hören gewesen, als Toma meinte, dass ihm entfallen war, dass sie eine Frau war. Für viele weibliche Wesen wäre dies vermutlich schlicht eine der größten Beleidigungen überhaupt gewesen. Für Seresa nicht. Die Beiden hatten sich schließlich einst bereits darüber unterhalten, ob für Kainiten die Unterscheidung zwischen Mann und Frau überhaupt noch geltend war. Dennoch verkehrten auch sie in der sterblichen Welt. Einer Welt, in der auch Männer, welche bei Nacht auf den Straßen unterwegs waren sicherlich keinen ehrbaren Berufen nachgingen… Mit Ausnahme von eilenden Boten womöglich. Als Seresa dann antwortete klang ihre Stimme entspannt.

„Nein, ich bin nicht wütend.“

Offensichtlich keine Lüge, denn sie war in diesem Moment tatsächlich nicht wütend. Nicht, dass sie den Tzimiscen damals nicht am Liebsten in Asche verwandelt hätte, wie Godeoc beim Hof Tacita, doch im jetzigen Moment empfand sie keine Wut. Ihre Augen ruhten noch immer auf Toma, der seinen Blick abgewandt hatte. Dann blickte auch sie auf den Weg vor ihnen. Für einen Moment spielte sie mit dem Gedanken ihm die Gegenfrage zu stellen, weshalb sie es entfernt haben wollen sollte. Dann entschied sie sich dafür etwas anderes zu sagen.

„Und es kann nicht entfernt werden.“

Die Art und Weise wie sie ihre Worte betonte machte deutlich, dass sie nicht an seinen Fähigkeiten zweifelte und als sie weitersprach wurde deutlich was sie eigentlich damit meinte, dass es nicht entfernt werden könnte.

„Ihr selbst könntet ohne jedweden Zweifel machen, dass es nicht länger sichtbar wäre. Entfernen vermag es niemand.“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Für den ersten Moment sah er sie fragend an, dann hoben sich die Augenbrauen zu einem verstehenden Ausdruck. Er hatte sie markiert. Wie sein Eigentum gebrandtmarkt, sie damit unter ihn gestellt und selbst wenn ihre Haut kein Zeichen mehr davon zeigen würde, so würde diese Tatsache doch bleiben.
Ein schiefes Schmunzeln trat auf sein Gesicht.

Sie gab sich doch ohnehin so oft als Dienerin. Bot sich an, entschuldigte sich für so vieles. Gab sich demütig...so war es doch nur passend für sie.
Doch welcher Kainit konnte so sein? Welcher Kainit wäre nicht erzürnt und würde auf Rache sinnen?
Er sah sie kritisch von der Seite her an.
Sie war seltsam und dadurch umso faszinierender.
Es war ein gefährliches Spiel und er musste vorsichtig bleiben.

Er sprach nichts weiter zu dem Thema und nach kurzer Zeit kamen sie auch an dem Haus an, dass sie beide schon kannten.
Der massive zweistöckige Bau ragte dunkel und scheinbar verlassen in die Nacht, anders als beim letzten Mal. Am Rande des kleinen Vorplatzes davor und neben der Tür waren aber Männer zu sehen, die standen oder saßen, sich unterhielten oder Würfelspielen nachgingen.
Etwas schräg gegenüber des großen Baus stand einer kleinerer, der zur Villa dazugehörte.

Toma trat auf die Türwachen zu und wechselte ein kurzes Wort dann traten sie ein in eine Halle die sich über beide Stockwerke zog. Opulent und angeberisch. Cerb schritt durch den Raum und begann damit ein paar Kerzen anzuzünden. Langsam schwand der Dunkelheit einem schwachen gelben Schein. Es roch nach Holz und altem Stein. Die Grundmauern mussten noch aus der Zeit der Römer sein, während das Interior und das obere Geschoss mit Holz und Lehm weiter ausgebaut wurden. Auch war noch der ferne Geruch von Menschen wahrnehmbar, die ihr ja vor nicht allzu langer Zeit noch gelebt hatten.
Die Hauptwand der Halle, die der Eingangstür gegenüber lag und sofort in den Blick des Eintretenden fiel wurde von einem großen Fresko geziert, dass ein rauschendes Wellen erzeugendes Meer an einer leeren Küste darstellte.
Zur linken Seite gingen ein paar Türen ab. Zur rechten ein in Dunkelheit liegender Gang.
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte das schiefe Schmunzeln des Drachen wahrgenommen, doch ihn ihrem Gesicht war keine Regung zu sehen gewesen, als sie weiter neben ihm schritt, die Hände ruhig vor ihrem Körper haltend. Die linke unter die rechte Hand geschoben. Beide Handflächen der Hände nach oben zeigend.

Toma hatte Seresa in einer gewissen Art und Weise sicherlich gebrandmarkt und sie damit in ihre Schranken verwiesen. Tatsächlich hatte er jedoch viel mehr getan. Er hatte damit eine bereits begonnene Veränderung in Seresa schlicht weitaus stärker und schneller vorangetrieben. Wie sehr sie sich tatsächlich verändert hatte, dass mochte man schwer beurteilen. Sie war noch immer höflich, ruhig, respektvoll und hilfsbereit. Was Toma jedoch durchaus aufgefallen sein könnte, da er die Brujah verhältnismäßig oft getroffen hatte und was ihm in den Sinn gekommen sein könnte, als er sie gerade kritisch beäugte: Sie hatte sich in einigen Punkten durchaus verändert. Sie verneigte sich sehr viel und deutlich weniger. Sie bat nicht länger um Entschuldigung. Sie fragte nicht, ob sie eine Frage stellen durfte. Sie formulierte für ihre Verhältnisse deutlich kürzer und weniger ausführlich. Seresa passte sich langsam aber sicher an die Domäne an. Getrieben durch die Domäne selbst, den Umgang mit anderen Kainiten, aber vor allem durch ihre Geschwister im Blute.

Nachdem sie angekommen waren, wartete die Brujah geduldig, bis der Raum hell genug erleuchtet war, um etwas zu sehen. Als es heller war, blickte sie sich um und als sie bis auf Toma und den Ghul alleine waren, schlug sie erneut die Kopfbedeckung von ihrem Haupt. Sie betrachtete die Umgebung zum ersten Mal eingehend und in aller Ruhe, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Dann wanderte ihr Blick auf das Fresko, bevor sie wieder zu Toma blickte.

„Ich würde es mir gerne ansehen.“

Ihre Hand machte eine kleine, deutende Geste auf das Kunstwerk direkt vor ihnen.

„Ist es von Euch?“

Ob sie damit meinte, ob der Drache es selbst gemalt oder nur anbringen lassen hatte, blieb dabei offen.
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