[1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

[Juli '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Vielleicht er selbst. Vielleicht jemand anderes. Vielleicht etwas anderes." Der Tzimisce zuckte mit den Schultern und sagte nichts weiter mehr dazu. Er lächelte nur leicht, wissend und entfernte sich dann wieder von ihr. Fabrizio war nicht mehr, was brachte es also noch ein Geheimnis daraus zu machen? Zumal es nur seine Augen gewesen waren? Doch warum sollte er sie mit der Nase darauf stoßen.
"DIe Welt ist voller Rätsel."

Unvermittelt wechselte er das Thema.
"Auch ihr habt euch verändert. Ihr redet weniger, ihr entschuldigt euch weniger. Wirkt standhafter. Bereits schon das letzte Mal...
Hat euch etwas oder jemand verändert?"
In seiner Frage lag durchaus eine perfide Doppeldeutigkeit, die er nicht so beabsichtigt hatte aber es bemerkte.

Sicherlich war sie in ihrer Zeit hier aber auch vielen Kainiten begegnet. Man kam nicht umhin, dass die Wege die man ging von denen mit gestaltet wurden, die man darauf traf. Ein Elend, aber ein kaum vermeidbares.
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

„Ihr meint, außer Ihr?“

Ein mehrdeutiges Schmunzeln lag auf ihren Lippen, bevor ihr Blick auf das Wandgemälde überging.

„Die Welt ist voller Rätsel.“

Seresa wiederholte ruhig die Worte des Tzimiscen.

„Und die Zeit verändert uns.“

Der Blick der Brujah wanderte schweigend über den Drachen, bevor sie wieder in Richtung Wand blickte.

„Einen jeden von uns.“

Nicht nur Seresa hatte sich verändert. Während Ihr Blick weiter in Richtung Gemälde gerichtet war, warf sie scheinbar ungerichtet eine doppeldeutige Frage in den Raum.

„Stört Ihr Euch daran?“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Das noch leichte Lächeln auf seinem Gesicht verschwand immer mehr und sein Blick war eindeutig eisig und bedrückt zu nennen.
Seine Augen richteten sich ins Leere.
Veränderung. Etwas das er geliebt hatte nun hatte jedes Gespräch darüber eine bittere Note.
„Zum Guten, als auch zum Schlechten.“ Erwiderte er ominös.
„Ob ich mich an euch störe? Keineswegs.“ Die andere Implikation ließ er aus zu beantworten.
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Ihre Augen bewegten sich kurz zu dem Drachen, doch ihr Kopf blieb seitlich zu ihm gewandt. Für einen Moment schloss sie die Lider und öffnete sie erneut, bevor sie zu ihm sprach.

„Das freut mich zu hören.“

Ihr Blick wanderte wieder geradeaus. Ihr Gesicht spiegelte keine tatsächliche Freude wieder und doch wirkte ihre Stimme überzeugt genug, dass sie durchaus meinte, was sie da sagte.

„Ich mag Euch und Euer Denken.“

Ruhig, fast systematisch wanderten ihre Augen hin und her, bevor sie innehielt und ihr Blick gegen Boden wanderte, wobei sie leicht ihren Kopf senkte.

„Ich weiß nicht warum und diese Tatsache sollte mir durchaus und weitaus mehr Sorgen machen, als sie es wahrlich tut.“

Dann hob sich ihr Kopf wieder und sie blickte geradeaus.

„Genua verändert einen. Zum Guten, als auch zum Schlechten. Dennoch bedauere ich es nicht hierher gekommen zu sein. Mir war es dadurch vergönnt einige überaus interessante Persönlichkeiten kennenlernen zu dürfen.“

Ihr Blick wanderte für einen Moment zum Drachen zurück.

„Ich glaube, ich hatte Euch dies nie gefragt, doch was führte Euch Eurer Zeit nach Genua? Weshalb seid Ihr hiergeblieben?“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma sah die Brujah an als hätte sie etwas völlig absurdes gesagt und er musterte sie eine ganze Weile bevor er wieder sprach.
„Warum?“ war das einzige was er erwiderte. Er hätte mehr sagen können, auf ihre Frage antworten, doch es irritierte ihn mehr als es vermutlich sollte, was sie gesagt hatte. "Ihr seid seltsam."

Sie wussten beide was er getan hatte. Er wusste, dass sie es sehr wohl bemerkt hatte..und doch...wie konnte sie ihn da wirklich mögen?
Spielte sie hier nur ein Spiel mit ihm?
Andererseits war sie schon immer anders gewesen, auf eine Art faszinierend... und dass ausgerechnet er das dachte...

Es war nicht das erste Mal in den letzten Jahren, dass ihm jemand einen gewissen Grad an Zuneigung, Vertrautheit, gestanden hatte...doch war es in diesem Fall einfach zu ungewöhnlich. Etwas das er nicht von ihr erwartet hatte.
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Seresa blickte Toma ihrerseits nun fragend an.

„Was meint Ihr mit ´warum´ und dass ich seltsam wäre?“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Ihr seid seltsam, weil ihr sagt ihr mögt mich und wahrlich keinen Grund dazu hättet. Wie ihr selbst sagt." erwiderte er und sah sie stirnrunzelnd an, als ihm noch mehr durch den Kopf ging.
"Wenn ihr euch von mir markieren lasst und es hin nehmt...wenn ihr mich dann noch wirklich mögen könnt...dann verhaltet ihr euch wie ein Guhl. Etwas von dem ich gerade angenommen hatte, das ihr eigentlich abgelegt habt. Eine solche Unterwürfigkeit.
Und wenn es nicht so ist, dann führt ihr mich einfach nur an der Nase herum.
Keines von beiden schätze ich besonders hoch."
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

„Ich sagte, ich weiß nicht warum ich Euch mag, nicht dass ich keinen Grund dazu hätte.“

Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen.

„Es war mein Fehler, dass ich mir Sorgen um Euch machte und es war mein Fehler, dass ich Euch als meinen Fürsprecher wollte. Ich hätte mich nicht derart weit vorwagen sollen und ich hätte nicht meine Hand gegen Euch erheben sollen.“

Ihre braunen Augen lagen ruhig in den seinigen.

„Dennoch würde ich es jederzeit wiedermachen.“

Die Brujah schwieg für einen kurzen Moment, bevor sie leicht mit den Schultern zuckte.

„Nun, gewiss nicht gänzlich gleich. Ich würde besser auf Eure Ghule achten und ich hätte nicht die Hand gegen Euch erhoben. Aber ich denke Ihr versteht, was ich meine.“

Seresa pausierte erneut, bevor sie ernster auf den Tzimiscen blickte.

„Ob es mir nun gefällt oder nicht, die Tatsache ist, Ihr hättet damals weitaus schlimmere Dinge mit mir tun können. Ihr hättet mich blutsbinden können. Ihr hättet meinen Körper versteifen können. Ihr hättet mich gegen meinen Willen aufschneiden und mein Innerstes begreifen können. Schlicht: Ihr hättet alles mit mir tun können, was Ihr gewollt hättet und ich hätte letztlich nichts dagegen tun können.“

Für einen Augenblick wanderten die Augen auf den Boden zwischen ihnen. Dann erschien ein schräges Lächeln auf ihren Lippen, bevor sie den Drachen wieder anblickte.

„Stattdessen habt Ihr einzig dafür gesorgt, dass ich mich daran erinnere, vor wem ich das Haupt zu beugen habe.“

Seresa zuckte leicht mit den Schultern.

„Ich denke, dies ist mitunter ein mehr als guter Grund Euch - gänzlich ohne falsche Unterwürfigkeit - dennoch zu mögen. Meint Ihr nicht auch?“

Fragend blickte die Brujah auf Toma.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma sah sie an als würde er sie das erste mal sehen, mit diesem inspizierenden musternden Blick.
Sein Kopf neigte sich auf die eine, dann auf die andere Seite.
Sie hatte es erkannt. Verstanden, dass sie in diesem Moment von seinem Willen abhängig gewesen war.
Obschon sie ihm helfen wollte, hatte er sie für sein eigenes Ego erniedrigt. Und doch machte ihr das nichts aus? Machte sie das nun stärker oder schwächer?

Und was wollte er eigentlich?
Was erwartete er?
Dass sie seine Überlegenheit anerkannte war ihm nicht gut genug, weil es sie in seinen Augen wertloser machte.
Wenn sie sich gewehrt hätte? Wäre das besser gewesen? Wäre er nicht auch wütend dann geworden?

Toma schüttelte den Kopf und drehte sich einfach um.
„Ich werde aus euch nicht schlau und ihr schafft es immer wieder mich selbst in Frage zu stellen.“
War das gut oder schlecht?

„Lasst uns gehen.“
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Seresa
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Re: [1010] Ein filigranes Handwerk [Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Ein sanftes Lächeln war auf Seresas Lippen zu sehen gewesen, als der Drache meinte, er würde aus ihr nicht schlau. Ihr Blick wanderte dann noch einmal über das Gemälde, bevor sie sich umwandte um Toma zu folgen. Dann fiel ihr Blick nach links, auf die Tür im Dunkeln, durch welche sie bisher noch nicht geschritten waren. Fragend blickte sie zu dem Drachen.

„Ich nehme an, dort befinden sich entsprechend ähnliche Räumlichkeiten?“

Seresa deutete in das Dunkel neben sich, bevor sie kurz pausierte.

„Und was das nicht schlau werden angeht: Es hält Euch doch wahrlich niemand davon ab Fragen zu stellen und mich kennen zu lernen, oder?“

Skeptisch musterte sie Toma, bevor sie leicht mit den Schultern zuckte, während sie weitersprach.

„Und sich selbst zu hinterfragen ist doch etwas Gutes. Es sorgt dafür, dass wir uns weiterentwickeln.“
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