[1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

[Juli '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Seresa
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa betrachtete Galeno einen Moment schweigend. Sie hätte zusagen und einen Gefallen dafür fordern können, doch sie wusste, es würde die Situation nur verkomplizieren.

„Ich danke Euch aufrichtig für Euer geäußertes Vertrauen, werter Galeno, doch in Anbetracht der Umstände, wüsste ich womöglich Jemanden, deren Unterweisung Euch weitaus stärker zur Ehre gereichen würde. Mir war es einst vergönnt Bekanntschaft mit der Viscontessa Avelina di Braida, Neugeborene vom Clan der Rose zu schließen. Sie ist eine ganz und gar bezaubernde Persönlichkeit, welche sich mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit wahrhaft meisterlich innerhalb den schwierigen und trüben Gewässern der Etikette zu bewegen versteht. Ich würde Euch die Unterweisung durch sie ans Herz legen, denn sie ist eine der wenigen Neugeborenen hier in Genua, die sich auf diese Kunst wahrlich verstehen.“

Die Brujah pausierte für einen kurzen Moment, bevor sie weitersprach.

„Was Ravunthu angeht, so sind die althergebrachten Differenzen zwischen dem Clan der Könige und dem Clan der Gelehrten kein Geheimnis. Unsere gemeinsame Vergangenheit war nicht immer eine glorreiche und die Feindschaft vergangener Nächte, trägt sich hinüber bis in die heutigen. Von meiner Seite aus habe ich keinen Disput mit den Mitgliedern vom Clan der Könige, anderenfalls hätte ich nicht um Einreise in eine Domäne gebeten, in welcher damals sowohl ihre Majestät, wie auch ihr Seneschall vom Blute Ventrues waren. Entsprechend gab und gibt es für mich keinen Grund, weshalb ich mich gegenüber Ravunthu anders als zu jedem anderen Fremden unserer Art verhalten hätte sollen. Ich hatte durchaus mit einer spitzigeren Zunge von Ihr mir gegenüber gerechnet. Demnach war ich wahrlich angenehm überrascht von ihr, als dies nicht der Fall war.“
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Nubis
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

"Vielleicht hat sie schlechte Erfahrung mit dem Clan des Todes, statt mit dem der Gelehrten gemacht..." meinte Galeno nur düster. "Jeder hat so seine ganz persönlicgen Differenzen mit diversen Clans. Oder sie hat es einfach verborgen. Aus was für Gründen auch immer."

Er musste an das erste Zusammentreffen mit Avelina denken und konnte sich ein leichtes Kichern nicht verkneifen.
Allerdings räusperte er sich, bevor er weiter sprach, sodass das Kichern nicht in die folgenden Worte eingebracht wurde.

"Avelina di Braida... Ja, ihr sagtet Rosen und Könige verstehen sich darauf sehr gut. Nun, ich kenne sie und wollte sie ohnehin noch einmal besuchen. Sie wirkte auf mich allerdings gar nicht so, wie ich es von Kainiten mit hohen Kentnissen in Etikette gewohnt bin. Unser erstes Zusammentreffen war sehr .... "

Er überlegte, wie er es formulieren sollte, ohne das Ansehen der Viscontessa zu trüben.

"... war sehr überraschend in vielerlei Belang. Sie ist sehr vorsichtig und sehr freundlich. Ich denke, sie ist wirklich eine gute Wahl dafür und vielleicht liegt auch schon etwas Vertrauen zwischen uns vor."
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Seresa
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte mit den Schultern gezuckt, als Galeno davon gesprochen hatte, dass Ravunthu möglicherweise schlechte Erfahrungen mit Kappadozianern gemacht hatte. Die Brujah kannte die Ventrue nicht und wusste auch nichts von einer generellen Feindschaft zwischen den beiden Clans. Sofern Galeno diese Annahme besser gefiel als die Annahme, dass er sich selbst etwas außerhalb der angemessenen Etikette bewegt hatte. Seresa war weder Harpyie noch Hüterin. Es würden Andere beurteilen wer sich wie zu Recht oder zu Unrecht im Elysium verhalten hatte. Entsprechend war ihr gesprochenes Wort ein schlichtes.

„Möglich.“

Dann wanderte auf ihre Lippen ein leichtes Lächeln, bevor sie zustimmend nickte, während sie weitersprach.

„Was die Viscontessa angeht, so ist sie dies durchaus. Doch was genau meint Ihr damit, wenn Ihr sagt, sie wirkte auf Euch allerdings gar nicht so, wie Ihr es von Kainiten mit hohen Kenntnissen in Etikette gewohnt seid?“
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Nubis
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

Galeno überlegte und ychüttelte dann mit dem Kopf.
"Nein, tut mir leid, aber ich kann darüber nicht reden."
Er lächelte knapp und blickte dann wieder aufs Meer hinaus.

"Mhhh...." er überlegte etwas.

"Sagt, wie genau geht das Aufnahmeverfahren hier weiter? Wenn ich meine Fürsprecher habe, wie kann ich diese dann am besten vorweisen? Und sollte ich dies beim wohlwerten Herold erledigen, oder etwa wo anders? Und wisst ihr zufällig, wie man sich ein Haus zulegen kann? Also nach dem Erhalt des Gastrechtes natürlich."

Er kratzte sich etwas verlegen am Kopf. "Wenn ich zu viele Fragen stelle, dann ignoriert es einfach... Wahrscheinlich ist es auch ziemlich langweilig, weil jeder Neuling hier sicherlich die gleichen Fragen stellt."
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Seresa
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte Galeno kurz fragend angeblickt, als er meinte er könne nicht darüber reden. Dann zuckte sie jedoch leicht mit den Schultern. So er nicht darüber sprechen wollte, war dies sein gutes Recht.

„Solange ich die Fragen beantworten kann, versuche ich zu helfen. Allerdings weiß ich nichts über die Führung der Stadt. Toma - als Herold ihrer Majestät Aurore - hätte Euch meines Wissenstandes nach über derartige Dinge in Kenntnis setzen sollen.“

Erneut zuckte sie leicht mit den Schultern.

„Nach der Umstrukturierung der Domäne im Jahre 1004 anno Domini bin ich mir zwar im Klaren darüber, wer welches Amt innehält. An wen man sich bei Euren spezielleren Fragen jedoch wenden muss ist mir nicht bekannt. Im Zweifel solltet Ihr Euch noch einmal bei Toma hierüber informieren. Was Euer Haus hingegen angeht, so wäre mir abseits von den ausgesprochenen Domänen von keinerlei Einschränkungen bekannt. Da ich selbst jedoch bei meinem Bruder im Blute Unterschlupf gefunden habe, kam ich nie in die Verlegenheit mich um eine alternative Unterkunft kümmern zu müssen. Entsprechend weiß ich nicht, wie die Dinge hier in diesem Punkt wahrlich geregelt sind.“
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Nubis
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

Skeptisch blickte er sie an. Sie sprach viel und doch war es nur eine Aussage. Viele Worte, wo nur eines gereicht hätte.

Er seufzte.

"Also gut, wisst ihr denn dann etwas über den Mondsenat? Wie kann man ihn erreichen? Wer gehört dazu? Wisst ihr dazu etwas? Toma hatte ihn in Zusammenhang mit der Fürsprache erwähnt."

Wieder fiel sein Blick auf die tosende See. Es war schon ein beachtliches Spiel der Wellen und des Windes. So viel Kraft und Ausdauer dahinter. Wer diesen Wellen und den Felsen zu nahe kommen würde, wäre wohl ein guter Kandidat für seine Forschungen.

"Oder jemanden, der mir da Auskunft geben kann, der nicht Toma heisst? Ja, er ist Herold und eigentlich könnte ich ihn fragen, aber ich möchte ihm erst wieder begegnen, wenn ich das Gastrecht vorweisen kann..."
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Seresa
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa blickte Galeno einige Momente schweigend an, bevor sie den Kopf schüttelte und mit den Schultern zuckte.

„Euren Ältesten Benedetto. Er ist Mondsenator von Burgus.“

Ihre Stimme klang ungewohnt ernst und distanzierter als zuvor, bevor ihr Blick dann selbst zur See wanderte und sie die Wellen betrachtete. Mehr schien sie in diesem Moment zu dem Thema nicht sagen zu wollen.

„Weshalb möchtet Ihr Toma erst wieder begegnen, wenn Ihr das Gastrecht vorweisen könnt?“
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Nubis
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

Galeno hüstelte leicht, als habe er sich verschluckt. Ja, das war mal eine ..nein, eigentlich war es keine Überraschung.
"Ah wie praktisch..." meinte er dann und lächelte wieder.
"Dann werde ich unseren Ältesten fragen, wie ich dabei dann verfahren soll."

Dann kam sie auf Toma zu sprechen, auch das war absehbar gewesen. Er seufzte.

"Nunja, als ich mich vorstellte, hatten wir nicht wirklich Differenzen, ganz im Gegenteil. Wir schienen uns gut zu verstehen, bis er dann seine Preise nannte. Zu viel, viel zu viel. Da ich anderes vorschlug und er dies aber nicht als Zahlungsmittel annehmen wollte, weil es ihm zu unsicher war, meinte er, er werde nicht mein Fürsprecher und würde ich keine zwei finden, wäre ich es ohnehin nicht wert. Also finde ich welche, ganz ohne ihn und sein Zutun in irgendeiner Weise. Das ist so etwas wie ein eigener, innerer Antrieb!"

Er lächelte.

"Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn erst in fünf Jahren wieder aufsuchen werde, um vielleicht dann unser Gespräch auch fortzusetzen. Vielleicht hat mein Wort dann auch mehr Gewicht."
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Seresa
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa schmunzelte leicht.

„Ich würde an Eurer Stelle mit keinen allzu großen Erwartungen an das erneute Gespräch mit Toma herangehen. Er wird Euch sicher nicht dafür beklatschen oder gar beglückwünschen, dass Ihr zwei Fürsprecher in fünf Jahren gefunden habt.“

Die Gelehrte blickte ernst zu dem Kappadozianer.

„Es sind die Mindestanforderungen, welche an unserer Art gestellt werden, wenn wir in der Domäne Genua dauerhaft verweilen möchten. Deswegen ist es durchaus richtig und verständlich was Toma sagt, auch wenn seine Formulierung und seine direkte Art, Euch in diesem Punkt womöglich in Eurer Ehre gekränkt haben mögen.“

Die Brujah schwieg für einen Moment, bevor sie mit den Schultern zuckte. Es gab weiteraus schlimmere Kränkungen in dieser Domäne. Wenn Galeno bereits an Tomas Worten scheitern würde, hätte er kein einfaches Leben hier.

„Die Preise für eine Fürsprache in der Domäne variieren. Zudem geht jemand, der für jemand anderen spricht immer selbst ein gewisses Risiko mit ein. Dies solltet Ihr im Hinterkopf behalten. Für einen Fremden nur auf Grund des ersten Eindruckes seine Hand ins Feuer zu legen ist eine riskante Angelegenheit. Entsprechend will man sein eigenes Risiko ausbezahlt oder abgesichert wissen.“
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Nubis
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

Mit einem lauten Klatsch der Gicht, die an Felsen zerschellte, sah Galeno sie finster an und der Wind zerrte an seinen Haaren.
„Wenn ihr so denkt, dann beleidigt ihr mich gerade. Ich sagte mit keinem Wort, dass ich beklatscht werden will, oder gar beglückwünscht.“

Es folgte eine kurze Pause.

„Mein Wort kann Gewicht haben, indem meine Arbeit gut ausfällt, indem ich mir vielleicht Verbündete geschaffen habe. Das hat nichts mit sinnloser Huldigung zu tun, nichts mit falscher Anerkennung...ich will versuchen mir einen Namen zu machen. Nur werde ich das sicher nicht können, wenn ich permanent zu ihm als Herold laufe und ihn um dies und das bitte. Ich werde mir meine Hilfe anderweitig suchen und ich habe begonnen dafür Dinge zu tun, die ich mir in meiner Heimat nie erträumt hatte, die ich sogar gefürchtet habe. Der innere Antrieb ist kein Groll gegen ihn, sondern ein eigener Ehrgeiz, um über den eigenen Schatten zu springen, selbst Dinge in die Hand zu nehmen.“

Er schüttelte fast schon enttäuscht mit dem Kopf, ehe sein Blick sich festigte und erneut aufs Meer hinaus glitt.

„Was zählt ist der eigene Fortschritt, die eigene, harte Arbeit, das Entwickeln neuer Fähigkeiten. Meine Zeit in einem goldenen Käfig ist vorbei und das eigentlich Unleben mit all seinen Tücken liegt vor mir. Ich werde sicher ein paar Mal Hilfe brauchen, von anderen, die weiter sind... aber im Falle von Toma gab ich ihm ein Versprechen. Wir sehen und in 5 Jahren erst wieder, erst, wenn ich Fürsprecher habe und ich sicherlich auch schon an verschiedenen Projekten arbeiten werde, nicht nur meiner Aufgabe für die Aufnahme hier. Und dieses Versprechen werde ich nicht brechen. Ich werde ihn daher erst aufsuchen, wenn ich etwas vorweisen kann, was meiner auch würdig ist...“

Nun hafteten seine Augen auf ihr, ernst fragend.

„Versteht ihr es nun?“
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