[1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

[Juli '18]
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Seresa
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

„Ein gegebenes Versprechen sollte gehalten werden.“

Seresa nickte dem Kappadozianer zu.

„Demnach ja, ich verstehe durchaus was Ihr bezüglich Toma meint.“

Die Brujah schwieg für einen kurzen Moment, während sie ihr Gegenüber musterte.

„Und nein, es war nicht meine Absicht Euch damit zu beleidigen. Ich hatte selbst einige Male mit Toma zu tun und seine Umgangsformen sind mitunter gewöhnungsbedürftig. Es war demnach schlicht eine Einschätzung der Situation meinerseits. Zumal Eure offenen Fragen nichts damit zu tun haben, ihn um dies oder das zu bitten. Es ist seine Aufgabe als Herold Euch über gewisse Dinge zu informieren, worunter meiner Meinung nach zählt Euch darüber in Kenntnis zu setzen, wem Ihr Eure Fürsprecher zu nennen habt. Womöglich irre ich mich diesbezüglich auch.“

Die Gelehrte zuckte leicht mit den Schultern.

„Was Euer Bild mit dem goldenen Käfig indes angeht, so seid Ihr nur von dem einen in den anderen gewechselt. Von einem kleinen und scheinbar sicheren, in einen bei welchem Ihr meint mehr Freilauf zu besitzen. Was Ihr überseht ist die Gefahr, die Aufmerksamkeit von anderen Raubtieren auf sich zu ziehen. Denn diese hat sich im Gegenzug zu Eurem Dasein hinter Klostermauern vergrößert. Es gibt durchaus gute Gründe, weshalb sich Titus schützend vor Euch stellte.“

Seresa schwieg für einen Moment, während sie nachdenklich auf das Meer blickte und leise mehr zu sich selbst zu sprechen schien, als zu dem Kappadozianer.

„Den Preis, welchen wir für Veränderungen zahlen müssen, ist ein hoher und bitterer.“

Dann schüttelte sie leicht den Kopf, als würde sie einen unliebsamen Gedanken vertreiben, bevor sie wieder zu Gelano blickte.

„Gebt auf Euch acht, werter Galeno. Genua ist kein freundlicher Ort.“
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Nubis
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

"Ich denke, er hat mich ausreichend über dies und das informiert. Alles andere kann ich eben auch anders in Erfahrung bringen." meint er nun tatsächlich lächelnd.

"Ich weiss, dass man nie komplett frei sein kann, denn das lassen schon unsere gesellschaftlichen Strukturen wenig bis gar nicht zu...ausser, man lebt vielleicht in der Wildnis, fernab anderer Kainiten. Und ich weiss, dass es gefährlich wird, eben, den goldenen Käfig verlassen, war ein Schritt, der Mut erforderte. Aber neben der Gefahr bieten sich auch Chancen, die nicht ignoriert werden können. Ich hätte euch zum Beispiel nicht kennengelernt und so manch anderen auch nicht."

Ein noch etwas breiteres Lächeln wurde sichtbar, er dachte gerade wirklich an Amalia.

"Ich werde auf mich acht geben, danke für die Warnung und die Sorge. Generell danke für alles bisher. Ihr seid wirklich eine hilfsbereite Person, auch wenn ihr oft manches viel kürzer ausdrücken könntet."

Er lachte nun.

"Aber das ist wohl eure Art, oder ehemalige Erziehung, die da aus euch spricht und so etwas lässt sich schwer abstellen."

Dann stand er auf, klopfte sich den Sand aus der Robe und blickte zu ihr.
"Eigentlich wollte ich euch auch nur wiedergeben, was ihr bei uns vergessenhattet und noch ein paar Worte mit euch wechseln. Ich möchte euch nicht all zu lange aufhalten."

Er lächelte wieder ein wenig. An sich lächelte er nun scheinbar etwas öfter, viel mehr, als er es sonst getan hatte, war vielleicht etwas nahbarer, als sonst.
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Seresa
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte den Umhang aufgenommen und sich dann ebenfalls erhoben. Sie nickte ihm leicht zu, als sie vor ihm stand.

„Und ich danke Euch dafür, auch wenn Ihr Euch in dem Punkt irrt, dass ich Ihn vergessen hätte oder darin, dass Ihr mich aufhalten würdet.“

Die Brujah deutete in Richtung der Straße.

„Mein Weg führt mich in diese Richtung. Sofern Ihr mich noch ein Stückweit begleiten möchtet, wäre es mir eine aufrichtige Freude. Anderenfalls würde ich mich an dieser Stelle von Euch verabschieden.“

Für einen Moment schwieg die Gelehrte, bevor sie fortfuhr.

„Was die Länge meiner Antworten angeht, so habt Ihr wohl recht. Es ist meiner Erziehung geschuldet. Denn würde ich beispielsweise einzig sagen - ´Dort schwimmt etwas Grünes im Meer.´ - so wüsstet Ihr zwar, dass sich dort etwas Grünes befindet, jedoch nicht, was meine wahre Absicht hinter dieser Aussage ist. Denn womöglich schwimmt dort gar nichts. Womöglich schwimmt dort stattdessen sogar etwas Rotes. Womöglich aber wollte ich Euch in diesem Moment sagen, dass Hoffnung von der See kommt. Oder aber - so grün mich als Farbe anwidert - dass ich die See nicht mag. Oder aber, dass ich eine schwache Hoffnung in der See sehe, obwohl sie dunkel und schwarz ist. Oder aber ich spreche über solch belanglose Dinge, weil ich die Stille und das Schweigen nicht ertragen kann und lieber irgendetwas sage als nichts.“

Seresa zuckte leicht mit den Schultern und pausierte einen kurzen Augenblick.

„Wie dem auch sei. Ich freue mich, so ich Euch helfen konnte und werde mich - Eurem Wunsch entsprechend - künftig Euch gegenüber kürzer fassen.“
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Nubis
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

Hatte sie dan Umhang mit voller Absicht vergessen oder besser liegen lassen? Vielleicht war es genau ihre Strategie gewesen, einen Vorwand zu schaffen, ihn noch einmal zu treffen und wenn es eben nur wegen des Umhangs gewesen wäre. Aber er hätte wohl auch so mit ihr gesprochen. Auch wenn es so natürlich einfacher erklärbar gewesen war.

Er liss sich nicht in seine Gedanken blicken, wirkte nicht sonderlich erstaunt über ihren Kommentar, schien es einfach hin zu nehmen. Es war eben so.

"Ich komme gern noch des Weges mit, bis sich unsere Pfade tatsächlich trennen müssen."
Sein Lächeln kehrte zurück. Luciano hatte nicht gesessen während des Gesprächs, sondern stumm gewacht undnun gesellte er sich wieder hinter Galeno, wie sein steter Schatten.

"Mich würde eher interessieren, warum ihr es so kompliziert ausdrückt. Wenn etwas Grünes im Meer schwimmt und dies mitteilen wollt, dann ist da eben etwas Grünes. Dagegen, wenn ihr meint, es käme Hoffnung vom Meer, warum dann nicht gleich dies sagen, als es in umständlichen Metaphern zu verbergen?"

Er lacht wieder.
"Ihr könnt meinetwegen reden, wie ihr wollt. Ich will euch bloss versuchen zu verstehen, warum ihr nicht direkte Ausdrücke nutzt, statt um den heissen Brei herum zu reden. Denkt ihr womöglich, ihr müsst euch in Rätseln spinnen, Worte benutzen, um eben ein Geheimnis aus dem zu machen, was ihr wirklich meint? Manche Leute mögen rätselhafte Personen... Ist es deswegen? Wenn ja, habt ihr es geschafft."

Nun muss er tatsächlich leicht kichern, ein knabenhaftes Kichern, wie bei einem kleinen, spassigen Scherz.

"Die mysteriöse und leicht anstrengende Seresa."

Wieder lächelte er sie an, ein aufrichtiges und freundliches Lächeln dieses Mal. Er meinte es nicht böse, sondern sogar eher als Kompliment.
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Seresa
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa blickte aus den Augenwinkeln auf Galeno und ging einige Schritte schweigend neben ihm her, bevor ihr Blick wieder nach vorne ging.

„Nein.“

Ihre Worte waren ruhig und doch schwang in ihnen eine unabweisbare Ernsthaftigkeit mit.

„Lasst mich versuchen es Euch anders zu erklären. Nehmt die Muschel, welche Ihr heute in den Sand gezeichnet hattet. Warum habt Ihr sie nicht vereinfacht dargestellt? Einige wenige Striche und jeder hätte gewusst was Ihr damit meint. Schlicht, einfach, informativ. Stattdessen habt Ihr weitere Linien hinzugefügt. Habt sie ansehnlich gemacht. Dem Auge wohlgefällig. Warum würdet Ihr - so Euch jemand darum bitten würde - ein Abbild von Maria mit einem Kind zeichnen? Weshalb würdet Ihr dem Werk unterschiedliche Farben beimessen? Weshalb würdet Ihr einen entsprechenden und ansprechenden Hintergrund wählen?“

Die Brujah schwieg für einen Moment, während sie erneut zu Galeno blickte.

„Ob Ihr Euch dieser Tatsache nun bewusst seid oder nicht, doch wollt auch Ihr damit verhindern, dass Eure Kunst missverstanden wird. Dass Maria fälschlich als einfache Frau wahrgenommen wird. Euch würde wohl Niemand dafür kritisieren, dass Ihr Bilder ausschmückt und ihnen dadurch eine weitere Bedeutung zukommen lass. Diese Eigenart von Euch ist etwas, was Eurer eigenen Erziehung geschuldet ist. Doch sagt, werter Galeno, wie würdet Ihr reagieren, wenn jemand Euch fragen würde, warum Ihr es so kompliziert zeichnen müsst? Was würdet Ihr entgegnen, wenn Euer Gegenüber sagen würde, Ihr wärd mysteriös und leicht anstrengend, weil Ihr zu jeder Zeit solch schwierig zu verstehende und ausufernde Werke erschaffen müsst?“
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Nubis
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

"Werte Seresa.. ich fürchte, wir reden etwas aneinander vorbei. Oder haben einfach etwas andere Ansichten über manche Punkte.."

Er kratze sich leicht am Kopf.

"Euer Beispiel verstehe ich als eine verfeinerte Definition dessen, was ich zeichne. Zeichne ich nur eine Muschel, oder eine bestimmte Sorte davon. Zeichne ich eine Frau, oder eine mit Kind und bestimmter Kleidung, um zu zeigen, wer sie ist. Das könnt ihr auch mit Worten, ausschmücken. Dafür gibt es beinahe die gleichen Werkzeuge, wie ich sie als Maler nutze. Farben, Formen und vieles mehr. Der Blaue Himmel, statt einfach nur Himmel, die sittsam gekleidete Dame, die auf einer Lyra im Wald Harfe spielt und auf einem Stein sitzt, statt einfach nur der Dame, die Musik macht."

Er setzt kurz ab.

"Eure vielen, langen Wortspielereien, das Umspielen von etwas, was einfacher umschrieben werden könnte, sehe ich eher so, als würde ich ein Gemälde von mir verhüllen, sodass auf den ersten Blick nicht alles zu sehen ist, der Betrachter Vermutungen anstellen kann, aber sich nicht sicher sein kann, ob etwas dahinter liegt. Und ja, das ist rätselhaft und irgendwie auch anstrengend, denn er reckt vielleicht den Hals, um einen nicht verdeckenden Spalt im Tuch zu entdecken und doch schon einen kleinen Eindruck, der anderen verborgen bleibt, frühzeitig zu gewinnen."

Er lächelt weiterhin sanftmütig und schaut zum Himmel hinauf, wo die stürmischen Wolken sich mittlerweile verzogen hatten, auch das Meer hinter ihnen wurde wieder ruhiger. Es war kein Regen gekommen, sehr schön.

"Aber fasst es nicht als Beleidigung auf. Ich mag Rätsel von Zeit zu Zeit und ja, in der Tat, ich male ab und an tatsächlich auch anstrengende und rätselhafte Werke. Werke, die auch nicht jeder verstehen soll. Dann aber, werte Seresa, arbeite ich mit Symbolen, die nicht allen bekannt sind und mit Figuren, die einer Erklärung bedürfen. Das würde wahrscheinlich treffender sein. Einfache, ausgeschmückte Bilder, wie die Muschel, aber eher nicht."

Wieder setzt er ab und überlegt.

"Im Falle der meisten meiner Arbeiten ist es ohnehin so, dass ich im Auftrag arbeite, was bedeutete, dass ich so male, wie es gewollt oder verlangt ist. Ich schmücke aus, was ausgeschmückt gehört in den Augen derer, die es dann bewundern wollen. Ich vereinfache, ich vergolde, ich male umständliche Symbolik wo gefordert. Die Kirche diktiert die meisten meiner Arbeiten, so wie ihr einst eure Wortwahl lerntet. Doch in eigenen Arbeiten, wie zum Beispiel bei meinen Studien, kann ich frei arbeiten und da wird gezeichnet, was sein muss, um es zu definieren. Ich wähle eine weniger umständliche Art, eine mehr definierende, erklärende, wie auch meine Worte."

Er lächelte wieder, richtete den Blick geradeaus, um auch die Strasse im Blick zu haben.

"Aber generell ist all dies sehr subjektiv. Ihr seht es so, ich wahrscheinlich anders. Was uns gefällt und was nicht, liegt stets in unserer eigenen Ansicht und man kann nur schwer jemanden anderen dazu bringen, komplett die eigene Ansicht zu ändern, vor allem in den künstlerischen Aspekten, sei es nun das Wort oder das Bild.

Ihr sollt nur wissen, falls an dem so ist, ich kann mit allem leben, mit allen Worten, allen Formulierungen, egal ob ausschweifend, einfach, ausgeschmückt oder brutal hingeworfen. Im Falle ihr verstellt euch womöglich, um dank Worten besser zu gefallen, so muss dies nicht sein. Nicht bei mir.

Aber ich denke, es gehört zu euch und ihr lebt es, verteidigt es ja auch. Es passt auch zu einer Schriftgelehrten. Somit freue ich mich einfach auf weitere, leicht anstrengende und oftmals rätselhafte Unterhaltungen mit euch. So wird wenigstens der Kopf nie müde und ich liebe es, meinen Geist zu schulen."


Sein Blick wanderte zu ihr. Kein Groll war zu sehen, nur Sanftmut, Freundlichkeit.

"Ich hoffe, ihr nehmt mir die gesagten Worte nicht übel. Es wäre zu schade, solch einen freundlichen und zuvorkommenden Gesprächspartner für immer zu verlieren."
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte auf die indirekte Frage nach dem übel nehmen nur leicht verneinend den Kopf geschüttelt. Mehr gab es hierzu nicht zu sagen. Etwas anderes - was Galeno erzählt hatte - war gerade für sie weitaus interessanter.

„Ihr erzähltet, Ihr malt ab und an rätselhafte Werke?“

Ihr Blick wanderte fragend zu Galeno.

„Es wäre mir eine Freude eines Nachts eines dieser Werke betrachten zu dürfen.“
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Nubis
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

"Ja, habe ich ab und an schon als Auftrag bekommen, vor allem aber als Illustration in Büchern bisher. Diese stehen in der Einsiedelei. Gelehrte verstehen die Zeichnungen, ein normaler Betrachter würde ein paar hübsche Figrue erkennen, nicht aber ihren Sinn."

Er zuckt mir den Schultern.

"Wenn ich wieder ein solches Werk in Auftrag bekomme und der Auftraggeber da keine Einwände hat, warum nicht. Ich finde, dass Kunst durchaus dazu da ist, betrachtet zu werden."
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa nickte dem Kappadozianer zu, bevor ein sanftes Schmunzeln auf ihren Lippen erschien.

„Euch ist bewusst, werter Galeno, Eure Worte klingen in meinen Ohren fast nach einer offenen - gar provokativen - Herausforderung, da ich selbst vom Clan der Gelehrten abstamme?!“

Die Kainitin vom Clan der Gelehrten schmunzelte breiter, was ihren Worten viel der Härte nahm, welche man in ihr vermuten hätte können.

„Es wäre durchaus interessant herauszufinden, ob mein Blut reicht oder ob auch wir nicht mehr als normale Betrachter wären, die nicht mehr als ein paar hübsche Figuren erkennen, nicht aber ihren Sinn.“

Dann wurde ihr Blick wieder etwas ernster, fast nachdenklich.

„Eure Einsiedelei. Ihr hattet sie bei Eurer Vorstellung erwähnt. Ebenso wie Euren Erzeuger den Prior Martinus. Ihr hattet damals darauf verzichtet seinen Rang zu nennen. Liegt dies daran, dass er nicht länger unter Jenen unserer Art verweilt?“

Die Worte der Brujah waren vorsichtig und sie schien aufmerksam darauf zu achten, ob sie gerade ein Thema anschnitt, welches das Tier des Kappadozianers unbeabsichtigt reizte.
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Re: [1010] Gefährliche Brandung [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

"Wer weiss.." meinte er lachend, wurde dann leicht ernster. "Ich sprach vor allem von den Gelehrten unseres Klosters, also Schriftgelehrte im Auftrag Gottes...aber sicherlich gibt es auch andere Gelehrte, die hinter die Fassade blicken können und erkennen, um was es sich handelt und was ausgesagt werden soll. Wenn euch also die Herausforderung reizt, nehmt sie an...wenn ihr es als solche versteht."
Das Lachen kehrte zurück.
"Ihr könnt es gern herausfinden, wenn ich denn solch einen Auftag bekomme, wie gesagt, wenn alles passt, könnt ihr euch dem Rätsel stellen, welches ihr euch gerade selbst auferlegt habt."

Als sie die Einsiedelei ansprach, blickte er verwundert auf und lächelte dann. Nichts war von einem wütenden Tier zu sehen, ganz im Gegenteil.
"Wie sagte dies so schön, die liebreizende und werte Ravunthu? Wenn man nicht alles von sich Preis gibt, so läuft man auch nicht Gefahr, jemandem Informationen zukommen zu lassen, die denjenigen verärgern oder gar auf eine andere Seite stellen könnten? Ich ehre meinen Erzeuger und unseren Clan mit Taten, weniger mit Titelnennungen. Ersteres hat für mich einen höheren Stellenwert und manchmal halte ich es nicht für nötig, gleich alles Preis zu geben, sei es nun, weil ich es in der Situation nicht für wichtig oder angebracht halte. oder weil derjenige sich nicht als würdig erwiesen hat, dies Information schon zu erhalten.
Die Situation im Elysium war etwas...verwirrend. Mag sein, dass ich es einfach aus der Verwirrung heraus vergessen habe. Der verehrte Bruder Martinus verweilt noch immer unter uns und leitet die Einsiedelei
."

Noch immer benannte er nicht direkt den Rang, ging aber alleine von der Anrede, die er gewählt hatte, stark davon aus, dass sie selbst auf den Rang kommen würde.
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