[1010] Schlapphütchen und der kleine, böse Wolf [Angelique, Arash]

[Angelique]

Der Junge war gut, sehr gut. Anderenfalls müsste ein alter Gangrel auch mit einem Sack über den Kopf aus Scham herumlaufen, dass er einen unfähigen Jäger geschaffen hatte.
Angelique hatte den billigsten Trick angewendet, der ihr einfiel. Die einfachsten waren immer die besten Lösungen bei Vampiren. Die Untoten dachten immer zu kompliziert.

Der katzenhafte Jüngling hatte versucht, ihr mit den Blicken zu folgen, also war Angelique um eine große Eiche herumgelaufen und hatte sich immer auf der gegenüberliegenden Seite gehalten. Ihre gesteigerten Sinne ließen sie die schnellen Bewegungen Araschs vorhersehen und so blieb sie immer außer Sicht. Kaum war dieser sicher, dass sie woanders sein musste, ließ sie ihn sie mit der unheimlichen Geistesmacht der Verdunklung übersehen und überhören.
Schnell hatte sie gemerkt, dass er die Ohren spitzte, um zu lauschen, wie Tiere das taten.

Lautlos kicherte sie, schlich sich an und wie bei einer nervösen Katze wedelte sie mit einem Grashalm an seiner Ohrspitze herum.
Selbst das brach die mystische Kraft der Verdunklung nicht. Und Arasch wurde am Ohr gekitzelt und vielleicht vermochte er ein geisterhaftes Lachen zu hören, das aber auch seiner Fantasie entsprungen sein konnte.

Geistesschärfe + Heimlichkeit für diese krasse Gefährdung der Verdunklung 6d10 = (10+4+6+9+5+6) = 40

[Arash]

Immer schneller wurde das Kopf drehen, auch der Körper folgte der Bewegung, während er langsam eine halb geduckte Haltung annahm. Es war keine Angst in seinem Gesicht zu erkennen, nur Verwirrung und vielleicht etwas Wut auf sich selbst, dass ihm das kleine Mädchen entwischt war. Sein Zunge fuhr nervös über seine Lippen, sogar die Ohren bewegten sich leicht. Nicht wie bei einer Katze, dass lies die Anatomie nicht zu, aber man merkte doch, dass er versuchte die kleine Malkavianerin zu hören.

Leicht kniff er die Augen zusammen, als es an seinem Ohr kitzelte. Seine Hand fuhr blitzschnell an seinem Ohr vorbei, wie eine Katze, die nach einem Schmetterling angelte. Er beobachtete die leere Stelle vor sich eindringlich. Aber da war nichts.

Ein geisterhaftes Lachen war alles was er hören konnte, aber wo kam es her? Es war ohne Richtung...kam von überall und nirgends. Der Kopf des Gangrels ruckte schnell hin und her, ohne das sich der Körper vom Fleck bewegte. Im Gegenteil, er ging in die Hocke und stützte sich mit den Händen leicht vom Boden ab. Jetzt sah er tatsächlich aus wie eine menschliche Katze. Es fehlte nur der Schwanz, der nervös zuckte. Wo war sie?

[Angelique]

Oh, das war so spannend! Andere, allen voran ihr armer Alerio, hatten zuerst immer einen Dolch oder Fänge aus dem Nichts gefürchtet. Und so etwas hatte ihr immer den Spaß verdorben.
Aber Arash ging darauf ein und spielte mit. Wie ein neugieriges Kätzchen suchte er nach ihr, lauschte und spähte.

Also sollte er eine kleine Belohnung bekommen.
Angelique ergriff lautlos einen Stein und warf ihn ebenso ohne Geräusch in ein nahes Gebüsch, wo er hörbar raschelnd einschlug. Würde Arash dieser Finte folgen, würde sie das viele Male wiederholen. Echte Kazen wurden ja auch nie müde, wenn man sie so zum Spielen brachte.

[Arash]

Der Kopf des Gangrels schnellte herum, als es plötzlich in einem Gebüsch raschelte. Die Augen glühten rot auf und es schien, als würde er das Unterholz dort besonders genau mustern. Ein leises Knurren entglitt der Kehle des Kainiten. Langsam, lautlos machte er sich auf das Geräusch genauer zu untersuchen.

Dann raschelte es erneut hinter ihm, blitzschnell fuhr er herum und sprang mit einem gewaltigen Satz in das raschelnde Gehölz, allerdings war da nichts. Nicht einmal seine verbesserten Augen halfen ihm die kleine Malkavianerin zu entdecken. Weiterhin knurrend, richtete er sich etwas auf, um einen besseren Überblick über die Umgebung zu erhaschen.

Durch sein Blut waren die Schatten zwischen den Bäumen gewichen und er konnte wieder Gras sehen, einzelne Blätter, Insekten die durch die Nacht taumelten, aber keine Spur des kleinen Orakels.

Noch ein Rascheln, diesmal blieb er allerdings sitzen und drehte nur erneut den Kopf, genaueres zu sehen...aber sie war nicht da. Sein Kopf zuckte hin und her, als ein erneutes Rascheln, diesmal sehr dicht hinter ihm, ihn dazu brachte das Geräusch anzuspringen, aber wieder war da nur Leere.

Das Knurren wurde etwas lauter, aber noch schien es ein Spiel zu sein. Auch für ihn.

[Angelique]

"Das hat unglaublich viel Spaß gemacht, Arash", erklang eine Stimme von Nirgendwo zwischen den Bäumen, aus den Wipfeln und mal von hier, mal von dort. Dem jungen Gangrel wurde fast schwindelig. "Aber jetzt sollten wir aufhören. Ich muß noch zurück, bevor der Morgen graut."

Ein Kinderlachen ertönte und entfernte sich. "Gewonnen!", war noch leise zu hören und ein "Das müssen wir unbedingt wiederholen."


Olaf rolled 47. (8 + 10 + 4 + 8 + 7 + 10 = 47) Verdunkelt trotz Gelabers.

[Arash]

Ein enttäuschtes Schnauben entrang sich der Kehle des Gangrel, als sich das Kinderlachen entfernte. Er hätte gerne mehr gelernt, aber die Malkavianerin hatte mit ihm gespielt. Nicht das es keinen Spaß gemacht hatte, aber es war doch ein enttäuschendes Ende dieser Nacht.

Er richtete sich wieder vollkommen auf und blickte in die Dunkelheit. Das rote Glühen in seinen Augen lies nach, seine Haltung entspannte sich. Sicher würde er Angelique wieder sehen. Das Gespräch war interessant und weitere würden Folgen. Insbesondere, weil sie ihm Dinge lehren wollte. Die Frage des Preises musste noch geklärt werden aber das würde auch noch kommen. Seufzend machte er sich in eine anderen Richtung auf den Weg. Wieder tiefer in den Wald hinein. Bald würde die Sonne aufgehen und er wollte noch trinken.
Arash und Angelique treffen sich im Wald und es entwickelt sich ein Gespräch über Orakel und verschiedene andere Themen, welches schließlich in einem Katz und Maus Spiel endet, welches Angie dank Verdunkelung gewinnt. Beide wollen sich aber wieder treffen und die Gespräche fortführen und eventuell voneinander lernen.