[1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

[Juli '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Arash
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Arash »

Auf Arashs Gesicht erschien ein Grinsen und ein auflachen konnte er nicht unterdrücken, als Seresa von ihrem Blut sprach. „Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr und die von eurem Blut in der Lage seit anderen Leute das Gesicht zu zertrümmern. Man sagt den Brujah nach sie seien exzellente Kämpfer und nicht bei allen ist die Feder stärker als das Schwert. Oft sind beide gleich stark. Ich habe nicht vor herauszufinden, ob dies bei euch ebenso zutrifft.“ Auch, wenn die Worte mit einem Lachen begleitet wurden, meinte der Gangrel diese offenbar respektvoll. Schließlich nickte er der Brujah aber zu.

„Natürlich gereicht es niemanden zur Ehre, wenn man einen der Unsrigen tötet, genauso wie es unsinnig ist beim trinken einen Menschen oder ein Tier zu töten. Nur der Dumme schlachtet die Herde die er melken will. Sinnloses Töten generell ist etwas was ich und auch der Weg dem ich folge ablehnen. Töten ist nur legitim, wenn es darum geht, ob mein Gegenüber oder ich überleben. Eher würde ich jemand anderen vernichten, als dass ich selbst vernichtet werde. Aber dies sehen wahrscheinlich die meisten Kainiten so.“

Ein kurze Stille kehrte ein, nachdem Seresa über die Raserei sprach welche sie so hinweg gerissen hatte. Dann nickte der Gangrel erneut ernst.

„Meine Erzeugerin lehrte mich als eines der ersten Dinge das ich die Raserei nicht fürchten sollte, auch wenn man unserem Clan oft das Tier ansieht welches in uns schlummert. Die Raserei des Tieres sollte beinahe etwas natürliches für mich sein, damit sie ihren Schrecken verliert. Da viele unserer Art den Kontrollverlust fürchten...ist es an uns es zu verstehen, um die Kontrolle zu behalten, auch wenn das Tier hervor kommt.“

Der Gangrel hob die Hand und zeigte zwei Finger. „Auch brachte sie mir bei das es mehr als eine Art der Raserei gibt. Dabei zeigte sie mir auch was passierte, wenn ich versuchte das Tier in mir einzusperren. Immer wieder kitzelte sie es aus mir heraus. An die erste Raserei nach derjenigen, welche ich bei meiner Wandlung erfuhr, erinnere ich mich auch nur Schemenhaft.“

Kurz hielt er inne, als müsste er sich auf die Gedanken konzentrieren. „Wir reisten zu dieser Zeit durch die Berge meiner Heimat auf dem Weg nach Budapest. Es stellten sich uns allerdings Bergräuber in den Weg, die in uns trotz der nächtlichen Stunde eine lohnende Beute sahen. Sie begannen mich und meine Erzeugerin zu verprügeln...aber dann legte sich ein roter Schleier über meine Augen. Ich gab die Kontrolle auf, es hätte keinen Sinn gehabt das Tier zurück zu halten. In diesem Moment wollte es reißen, zerfetzen und trinken...ich lies es. Die Räuber fielen einer nach dem anderen meinen Fängen zum Opfer...satt kam ich schließlich wieder zu mir und sah meine Erzeugerin über mir stehen. Sie hatte sich nur an einem der Räuber gelabt aber war nicht in Raserei gefallen...später sollte ich erfahren das es ihre Ghule waren die ich in dieser Nacht ausgelöscht hatte. Sie hatte sie geopfert um mich zu lehren die Kontrolle gleichzeitig fallen zu lassen und doch das zu tun was ich wollte.“ er schüttelte leicht den Kopf. „Das war etwas sinnloses in meinen Augen, aber nicht für sie.“

Dann hob er zwar die Augenbrauen zuckte aber gleichzeitig entschuldigend die Schultern.

„Dann verzeiht das ich offenbar von falschen Voraussetzungen ausgegangen bin. Darf ich vielleicht fragen was für Beute ihr hier draußen jagt und wie ihr dies tut?“ Der Gangrel schien durchaus interessiert daran. „Euer Interesse im Einklang mit dem Tier zu leben ist lobenswert. Allerdings denke ich das ihr dafür den Weg der Menschlichkeit verlassen müsst. Sollte es euch allerdings gelingen den Pfad selbst beizubehalten und im Einklang mit dem Tier zu leben dann würde ich mich freuen, wenn ihr mir davon berichtet. Denn davon habe ich noch nichts gehört. Vielleicht gelingt es euch ja einen neuen Weg zu gehen und ich gebe euch recht, dass dieser Versuch es wirklich Wert ist ausprobiert zu werden.“
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Seresa
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Seresa »

Seresa nickte, als Arash geendet hatte.

„Ich fühle mich auf meinem Weg inzwischen durchaus wohl und entsprechend läge es mir fern ihn zu verlassen, auch wenn ein gänzlich neuer Weg eine wahrlich interessante Möglichkeit wäre, über welche ich bisher nicht nachgedacht hatte.“

Die Gelehrte blickte leicht zu Boden und legte ihren Kopf schräg, während sie kurz nachzudenken schien. Schließlich nickte sie und blickte erneut zum Gangrel.

„Ich nehme an, es wäre dabei nützlich mein Wissen über andere Wege der Nacht weiter auszuweiten. Woher sie stammten und welche Ideologien damit verbunden sind. Wie es dazu kam, dass es Manchen gelang ihr Tier zu reiten. Ob und welchen Einfluss gewisse Überzeugungen oder gar das eigene Gewissen auf den Umgang mit dem eigenen Tier haben.“

Seresa schwieg für einen kurzen Moment, bevor sie seufzte.

„Bedauerlicherweise sprechen die Wenigsten offen über ihre Wege der Nacht oder darüber, weshalb sie wahrlich auf ihnen wandeln.“

Die Brujah zuckte leicht mit den Schultern.

„Entsprechend danke ich Euch für Eure Offenheit und gewährte Einsicht.“

Ein leichtes Nicken in Richtung des Gangrels folgte.

„Ich nehme an, es war auch bei Euch letzten Endes nicht einzig die Opferbereitschaft Eurer Erzeugerin, welche Euch weg von der Via Humanitatis führte.“

Fragend blickte sie auf Arash, auch wenn ihre Aussage keine direkte Frage zu sein schien. Dann beschrieben ihre Hände eine sich öffnende Geste.

„Was jedoch Eure Frage bezüglich der Jagd angeht, so nähre ich mich von Tier wie Mensch gleichermaßen.“

Die Brujah schwieg einen Moment lang und ihre braunen Augen ruhten auf dem Gangrel. Dass sie sich als hoher Clan zum Nähren von derart minderwertiger Beute herabließ, schien sie nicht weiter zu kümmern. Stattdessen fuhr sie ruhig und überzeugt fort.

„Das wie unterscheidet sich hierbei jedoch von den sich bietenden Gelegenheiten.“

Erneut zuckte Seresa mit den Schultern.

„Ein guter Jäger verlässt sich nicht einzig auf eine Art der Jagd, doch ist dies ohne Zweifel nichts, was ich jemandem wie Euch wahrlich erklären müsste. Bei Zeiten wünschte ich mir, ich verfügte über Kenntnisse im Fallenbau oder würde mich in den Wäldern besser zurechtfinden. Entsprechend bleiben mir manche Arten der Jagd verwehrt. Auch weil es sich bei den Genua nahen Wäldern um eine ausgesprochene und von ihrer Majestät Aurore anerkannte Jagddomäne Eures Ältesten im Blute handelt, welche ich zu respektieren und achten weiß. Davon unabhängig wünschte ich mir, ich wäre in dieser Art der Jagd wahrlich erfahrener. Andererseits vermag ich es durchaus mit Pfeil und Bogen, Speer oder schlicht dem Messer zu jagen, jedoch bevorzuge ich es mich auf die Fähigkeiten meines eigenen Körpers zu verlassen. Letzten Endes bleibt bei der Jagd jedoch eine Sache immer wahr: Es macht wenig Sinn ein Tier oder gar einen Menschen zu schlachten, so man die Herde melken will.“
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Arash
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Arash »

"Wer sich von seinen Instinkten leiten lässt, sollte von seinem Weg überzeugt sein. Ansonsten läuft er Gefahr sich im Tier zu verlieren. Manche wie ihr halten sich mit Selbstbeherrschung davon ab dem Tier vollkommen anheim zu fallen. Andere wie ich folgen dem Pfad des Tieres instinktiv und nur unsere Überzeugung das es der richtige für uns ist hält un davon ab die dünne Linie zu übertreten, die uns davon trennt uns zu verlieren. Es ist ein Tanz. Ein anderer, als ihr ihn geht aber auch ein Weg den man gehen wollen muss."

Die Stimme war ruhig nicht belehrend. Die Haltung des Gangrels weiter entspannt. Schließlich aber schüttelte er den Kopf.

"Was mich vom Weg der Menschlichkeit entfernte war die reine Notwendigkeit des Überlebens nach meinem Eintritt in die Nacht. Sicherlich war meine Erzeugerin nicht ganz untätig mir diesen anderen Weg zu zeigen, aber so sehr unterscheidet sich der Weg auf dem ich wandele nicht von dem von dem ich abkam. Es sind nur die grundlegenden Ansichten andere. Der Antrieb Dinge zu tun ist ein anderer, die Dinge die man tut, ändern sich gar nicht so sehr. Aber dies ist vielleicht ein Thema für eine andere Nacht."

Es schien den Gangrel nicht zu kümmern oder zu wundern, dass sie sich als Hoher Clan auch von Tieren ernährte. Weiter zu interessieren schien ihn das allerdings nicht.

"Nun der Fallenbau ist für unsere Art der Ernährung nicht wirklich nützlich. Ihr könnt damit vor allem kleine Tiere fangen, die aber nicht sättigen. Ihr müsst euch eher an größeren Raubtieren orientieren. Diese fangt ihr aber nicht mit Fallen. Ihr müsst sie ihn einem Kräftemessen schlagen. Ihr müsst sie selbst jagen."

Sein Blick glitt in die Ferne. "Vielleicht sollten wir dieses Gespräch aber zu einem späteren Zeitpunkt in einer anderen Nacht fortsetzen?"
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Seresa
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte nur genickt, als Arash meinte, dass die Veränderung ein Thema für eine andere Nacht wäre und erneut, als er davon sprach das Gespräch in einer anderen Nacht fortzusetzen.

„Dann sei es so, wie Ihr es vorgeschlagen hattet.“

Die Brujah blieb für einen Moment stehen und sah sich ruhig um, um zu erkennen, wohin sie ihr weiterer Weg führen müsste, bevor sie wieder auf ihr Gegenüber blickte.

„Es war mir eine Freude Eure Bekanntschaft gemacht zu haben, werter Arash.“

Sie nickte dem Gangrel zu.

„Gehabt Euch wohl.“

Wenig später trennten sich die Wege der beiden Kainiten.

Zusammenfassung:

An einem Bachlauf im Umlauf kam es zu einem ungewöhnlichen Zusammenstoß des Otters Cazimir und der Brujah Seresa. Kurz nachdem dieser herausgefunden hatte, dass es sich bei dem merkwürdigen Stein um eine unbekleidete Kainitin handelte, tauchte sein Herr, der Gangrel Arash auf. Die Beiden stellten sich recht zügig einander vor. Während Seresa sich bekleidete, sprachen die beiden darüber, ob Seresa dem Otter etwas schuldig sei und wie diese Schuld auszusehen hätte. Arashs Versuch in den Rücken der Gelehrten zu schleichen, wurde von Seresa unterbunden. Danach unterhielten sich die Beiden über ihre Gründe in Genua zu sein, die unterschiedlichen Ansätze im Umgang mit dem inneren Tier und der damit verbunden Via. Sie verabschiedeten sich voneinander und verlegten weitere Gespräche auf andere, kommende Nächte.
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