[1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

[August '18]
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

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Avelinas Kopf neigte sich zur Seite. Ganz offensichtlich konnte sie den Worten der Salubri nicht gleich folgen. Schließlich trat sie noch näher, und ließ sich auf den Polstern neben Benita nieder. Die junge Frau, schlang auch sofort die Arme um sie, als hätte sie gehörige Angst vor Amalia, und schluchzte leise – die Salubri konnte womöglich nicht umhin zu bemerken, dass eine Menge Schauspielerei in dieser Geste lag.

Die Viscontessa legte den Arm um Benita und blickte weiterhin Amalia fragend an.
„Was hat sie getan? War sie unhöflich zu dir?“ dann allerdings schloss sie kurz die Augen und sie zögerte.
„Wir sprechen von Bernardo?“
Es war ihr anzusehen, dass Avelina noch immer unwohl bei dem Thema war. Sie seufzte.
„Wieviel weiß sie?“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Amalia
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Amalia »

Der Blick der Salubri ruhte einen Augenblick auf der Menschlichen ehe sie lächelte

“Benita, Gäste mit schlechtem Schauspiel in eine missliche Lage bringen zu wollen ist nicht sehr nett. Ich habe lange Jahre als Foltermagd gearbeitet … ich kann das recht gut unterscheiden.“

Nun blickte sie wieder auf Avelina

“Sie hat mich am Ende förmlich mit Fragen bedrängt und durchaus den Respekt vor mir vernachlässigt. Ich lasse vieles durchgehen, doch erwarte ich, dass man mir höflich und respektvoll begegnet.“

Die Salubri nickte

“Genau Bernardo … ich habe nicht viel gesagt, in erster Linie, hast du es ihr verraten, mit der Aussage, dass wir drei Ähnliches erlebt haben … doch was sie nun weiß … sind die Narben … doch die hätte sie früher oder später auch gesehen …“

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Wahrnehmung + Aufmerksamkeit (SK-2 durch Auspex) (3 6 9 8 6 10, 5 successes) = 5
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Hm...“ Avelina nickte ein wenig, und wendete sich zunächst an Amalia, „Verzeih, ich hätte euch nicht alleine lassen dürfen. Es tut mir sehr leid, dass sie nicht den benötigten Respekt zeigte. Ich hätte es ihr vermutlich sagen müssen. Sie ist alt genug und gehört zur Familie. Wenn dir dennoch eine bestimmte Strafe für ihr Verhalten vorschwebt, so zögere bitte nicht, dies zu äußern.“
Sie zögerte, bevor sie in aller Ruhe den Arm von Benita nahm, und ihr die Hände auf die Oberarme legte.
„Dreh dich um zu mir.“
Der jungen Frau war nun anzusehen, dass sich die gespielte Angst und Panik abermals in wirkliche Angst wandelte. Existenzbedrohende Angst. Das Zittern schien echt und sie wagte es nicht einmal ihrer Padrona in die Augen zu sehen. Sie leistete allerdings ihren Worten Folge.

Avelina schien die Ruhe selbst. Ihre Züge waren sanft, sie wirkte kein bißchen zornig, als sie Benita nun ansah.
„Benita, ich habe meine Gründe Dinge zu tun, auch wenn sie dir auf den ersten Blick nicht schlüssig erscheinen. Du willst wissen was mir widerfahren ist? Ich könnte es dir erzählen in allen dreckigen Einzelheiten, doch es würde nur Zorn schüren und niemandem von uns helfen. Aber ich nehme an du kannst die Unwissenheit nicht gänzlich hinnehmen, habe ich Recht?“
Benita schien verwirrt. Der Zorn ihrer Padrona blieb aus. Sie schickte sie weder weg, noch ignorierte sie sie. Unsicher blickte sie auf in die strahlend grünen Augen und nickte vorsichtig.

„Ich darf euch bitten, dass diese Worte diesen Raum nicht verlassen. Ich habe nie mit jemandem darüber gesprochen, und die einzige die davon weiß, die dabei war, ist Sophia.“
Avelina schloss kurz die Augen und nickte ebenfalls, bevor sie weiterhin mit ruhiger und sanfter Stimme zu erzählen begann.
„Vor vielen Jahrzehnten, als ich noch... sterblich war, wurde ich aus meiner Heimat nach Varese geschickt. Ich wurde mit dem Viscont di Braida vermählt. Er war älter als ich, ein krankhaft eifersüchtiger und gewaltätiger Mann, ein Mann der... sagen wir schlicht seine Phantasie in derartigen Dingen war... weit jenseits der Normalität. Zärtlichkeit kannte er nicht, stattdessen schien ihn der Anblick von Blut noch anzustacheln. Wenn wir Gäste hatten, so genügte ein anerkennender Blick eines Mannes, um mir die nächsten Nächte zur Hölle auf Erden zu machen. Irgendwann habe ich versucht Hilfe zu suchen, bei den Priestern... Nun, es war... die falsche Entscheidung. Sie legten mir nahe, dass es mir lag, weil wir Frauen die Sünde verkörperten. Und schließlich erzählten sie ihm, dass ich bei ihnen war. Danach wurde es noch schlimmer...“ sie zögerte, die Brauen zogen sich zusammen und für einen Augenblick schien sie weit fort in Gedanken.
Dann allerdings blinzelte sie und schüttelte sacht den Kopf.
„Fünf lange Jahre vergingen auf diese Art und Weise. Und in einer Nacht, von der ich sicher war sie nicht zu überleben, wurde mir der Kuss geschenkt. Ich wurde zu dem, was ich heute bin. Und ich wußte, dass das schlimmste was mir geschehen konnte nun war die Menschlichkeit zu verlieren. Zudem war ich eine Frau, und als solche... man kommt nicht weit, als Frau alleine in dieser Welt, ganz gleich ob sterblich oder unsterblich. Ich machte ihn zu meinem Diener. Du magst es nicht verstehen, aber er liebt mich, das tat er bereits vorher. Und ganz gleich was er getan hat, dies alles liegt so lange zurück... es ist nicht mehr wichtig. Es ist Teil meiner Geschichte. Er erinnert mich jede Nacht von neuem daran, wie wichtig es ist, die Menschlichkeit zu bewahren. Und... ebenso tust du das.“ sie lächelte und strich sanft mit den Fingerspitzen über Benitas Wange.

Die junge Frau hatte die Augen aufgerissen und betrachtete ihre Padrona erschrocken. Es schien als brauchten die Worte eine Weile bis sie durchsickerten.
„Ich werde dich nicht aufhalten, wenn du immer noch versuchen willst auf Bernardo los zu gehen. Ich denke wir sind an einem Punkt, an dem ihr beide das unter euch klären müsst.“
Doch Benita schien für den Moment nicht die geringsten Anstalten zu machen sich zu rühren. Reichlich verwirrt saß sie auf der Liege, offensichtlich überfordert. Alleine schon, weil ihre Padrona ihr alle Freiheiten ließ.

Avelina wiederum lächelte zu Amalia. Sie schien keinerlei Angst zu haben, trotz ihren Schilderungen von Bernardo, dass Benita etwas geschehen könnte.
„Nun? Welche Strafe hältst du für angemessen?“
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Amalia
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Amalia »

Amalia hörte aufmerksam zu, doch als sie nach einer Strafe gefragt wurde Schnaubte sie vergnügt. Sie saß hinter Benita und nur Avelina konnte sie sehen. Mit gespielt böser Stimme sagte sie "Nun ... ich könnte ihr meinen Namen in den Körper ritzen, aufdass sie mich nie vergessen wird" Ihre Hände legten sich nun wieder auf die Schultern Benitas "Ohh ich habe wundervolle Dinge gelernt ... schmerzhafte Dinge ... doch ich habe eine bessere Idee" Nun blickte sie der Geliebten Avelinas wieder tief in die Augen.

Auch wenn sich Avelina darüber bewußt war, dass Amalia einen Scherz machte, so zuckte ihre Nasenspitze und sie sah sehr unbegeistert aus, bei der Vorstellung den Namen der Salubri auf Benitas weicher Haut lesen zu können.
Die junge Frau schien unterdessen noch immer wie paralysiert von Avelinas Schilderungen. Nur langsam blickte sie wieder zu Amalia, und schob die Brauen zusammen. Die Gedanken noch immer bei Bernardo, bei der Vergangenheit ihrer geliebten Padrona und den schrecklichen Dingen von denen sie nichts wußte, schienen ihr die Worte der Salubri von weit her zu kommen.
Als aber der Sinn der Worte langsam zu ihr durchdrang, straffte sie trotzig die Schultern ein wenig.

Ein Grinsen zierte ihre Mundwinkel "Vorsicht meine Kleine ...". Sie starrte sie noch für ein paar Sekunden an, die Luft war zu Schneiden als die Entstellte plötzlich auflachte "Och Gottchen, gar nichts wird die Strafe sein, gib ihr ein, zwei Kläppse auf den Hintern wenn du magst ... vielleicht mopps ich mir auch eines ihrer Kleider" Sie legte den Kopf schief und kicherte. "Ich habe nur eins"
Avelina schmunzelte in leichtem Amüsement.
„Ich bezweifle, dass du in ein Kleid von ihr passt. Und über die Kläppse werde ich nachdenken.“
Benita blinzelte, und sah ein wenig erschrocken zu ihrer Padrona bei diesen Worten. Zumal die emotionale Situation schwierig für sie war. Natürlich war die ganze Sache mit Bernardo für Avelina … naja, sie lebte schon viele Jahrzehnte mit ihm. Für Benita aber waren all diese Informationen neu, und brachten noch einen gewissen Schock mit sich, den es zu verdauen galt.
„Nun schau nicht so. Du kannst froh sein, dass die werte Amalia derart vergebend ist.“

Nur ganz leise, und deutlich vorsichtiger richtete sie die Worte an Avelina.
„Ich bin kein Kind mehr.“
Doch Avelina schmunzelte abermals, beugte sich zu ihrem Ohr und flüsterte mit fast schon anzüglichem Ton in der Stimme, so dass es allerdings für die Salubri noch deutlich zu hören war.
„Wer sagt, dass Kläppse nur etwas für Kinder wären?“

Die Salubri nickte und zwinkerte Avelina zu: "Das war die Idee meine Liebe" Dann blickte sie zu Benita "Glaub mir, Kläppse können was sehr prickelndes sein ... wenn es die richtige Hand ist ... daraus ergibt sich vielleicht mehr" Ein weiteres Zwinkern und die Salubri lehnte sich grinsend zurück, das Grinsen war doch etwas dreckiger als vorher.
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Benita wurde die Sache zusehends unheimlicher. So kannte sie ihre Padrona nicht, und schon wieder wurden ihre Wangen knallrot. Zumal die Fremde da so überhaupt kein Blatt vor den Mund nahm. Es war nicht so, dass Benita sonderlich schüchtern war, aber so ernst wurde die Sache bisher ja auch noch nicht. Und sie hatte Avelina noch nie derart... zutraulich erlebt, nie derart anschmiegsam. Die ganze Zeit bereits irritierte sie der kühle, weiche Körper in ihrem Rücken.

„Meine Güte, du bist ja völlig angespannt...“ murmelte da die vertraute Stimme hinter ihr, und sie spürte die Hände Avelinas auf ihren Schultern, die mit langsamen Bewegungen die Knoten bearbeiteten, die sich dort gebildet hatten.

„Es... es geht schon...“ murmelte die hübsche junge Frau, und riss die Augen plötzlich auf, als sie die vollen Lippen ihrer Padrona auf dem Hals spürte. Doch es war nur ein kurzer, wenngleich zärtlicher Kuss.
Dann blickte Avelina, während sie weiter die Schultern ihres Schützlings massierte, wieder zu Amalia.
„Du wolltest mir von dem Ruf erzählen, den du dir gemacht hast. Es klingt, als habest du Furcht in den Landen verbreitet, aus denen du stammst? Und du hast nach all den Jahren, bis du den Kuss empfangen hast, den Priester wieder gesucht, der dir das antat?“
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Amalia
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Amalia »

Amalia betrachtete die Zärtlichkeiten der beiden und biss sich wie von selbst auf die Unterlippe. Es dauerte eine Weile bis sie merkte, dass sie angesprochen wurde.

“Wie? Was? Ah ja. Ähem.“

Die Salubri nickte eilends und ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen

“Ähem. Nun wie du vielleicht weißt trage ich den Beinamen „Die Bestie von Kruja“ der Name kommt nicht von selbst. Als ich noch meine Zeit mit allerlei Verbrechen totgeschlagen habe um irgendwie zu überleben habe ich vor nicht viel halt gemacht. Diebstahl, Raub, Erpressung, Folter, Brandstiftung und, und, und …“

Sie räusperte sich erneut ehe sie wieder nickte

“Ja ich fand den Mann … zu seinem Leidwesen.“

Wieder ein breites Grinsen ehe sie sich zu ihrer Freundin begab und ihr etwas ins Ohr flüsterte.
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Avelina di Braida
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Mit zur Seite geneigtem Kopf lauschte Avelina der Erzählung Amalias.
„Die Bestie von Kruja? Das hörte sich aber an, als wäre das eine längere Geschichte.“ sie schmunzelte, „Dafür klingt sie nun reichlich knapp. Wie bist du gewandelt worden? Wann? Warst du zuvor, oder danach die Bestie von Kruja? Oh, und was genau hast du mit dem Mann gemacht?“

„Sie hat ihn gefoltert und kastriert.“ meinte Benita leise. Ein ganz offensichtlicher Beweis dafür, dass sie doch zugehört hatte.
Avelina schaute die Salubri etwas erschrocken an.
„Du hast... was?“ und sie verzog das Gesicht dabei leicht angewidert, „Ich... ich meine... sicher, er hat es verdient, aber...“ sie hob entschuldigend die Schultern, „Ich... könnte so etwas nicht.“

Kurz meinte man etwas wie ein Lächeln über Benitas Lippen huschen zu sehen, bei den Worten ihrer Padrona. Sie schloss die Augen und ihr Kopf fiel ein wenig nach vorne, während sie die Massage sichtlich genoss. Ja, sie war wirklich verspannt gewesen und fühlte sich nun leicht benommen, als sich die Muskeln langsam lösten.

Avelina runzelte die Stirn, als Amalia aufstand und zu ihr kam, um ihr ins Ohr zu flüstern. Ihre Augen wurden bei den Worten größer und sie schüttelte heftig den Kopf.
„Nein, das... so etwas... das....“ sie geriet ins Stottern. Offensichtlich hatte Amalia sie wirklich aus der Fassung gebracht, und wenn sie hätte Rot werden können, so wäre dies in diesem Moment sicher geschehen, „Das kann ich nicht machen.“ meinte sie schließlich entschieden, wobei ihr anzusehen war, dass die Idee sie dennoch reizte.
Benita warf einen fragenden Blick über die Schulter.
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Amalia
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Amalia »

Langsam nickte sie ein erneutes Nicken als Benita ihr die Antwort vorwegnahm,

“Wie ich bereits in den Thermen sagte … ich habe meine Menschlichkeit verloren als dieser Bastard mich ins Feuer presste. Ich habe ihn gezeichnet, so wie er mich gezeichnet hat. Ich brach seinen Verstand und schmiedete ihn neu. Gab ihm ein zweites Leben. Ein besseres Leben.“

Sie seufzte und lehnte sich zurück.

“Die Bestie war ich schon vor meiner Wiedergeburt. Diesen Titel hatte ich inne als ich dafür sorgte, dass man den Mann, welcher meine erste Liebe tötete, am Außenwall fand … an verschiedenen Stellen des Außenwalls. Gewandelt wurde ich, als ich im Sterben lag. Als ich Dario stellte war er schneller als ich und ich war geschwächt vom Kampf gegen seinen Bruder. Er stach mir ins Herz und meine Mutter hat mich gerettet. Sie gab mir ein zweites Leben, weshalb ich Dario auch eines gab.“

Als Avelina so aus der Fassung kam kicherte Amalia noch freudiger.

“Avelina meine Liebe … zier dich nicht. Wir sind unter uns und ich schwöre bei meiner Ehre, meine Lippen bleiben versiegelt … vertrau mir, es fühlt sich für beide mehr als wundervoll an, ich spreche aus Erfahrung.“

Ein Zwinkern und ein erneutes Kichern.
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Amalia! Ich weiß wie es sich anfühlt!“ meinte sie fast ein wenig vorwurfsvoll, „Für wie unschuldig hältst du mich?“
Um Benita nicht erneut zu alarmieren, verkniff sie es sich zu betonen, dass sie dank Bernardo wohl auch schon mehr gesehen und erlebt hatte als ihr lieb war.
Und ja, die Worte gingen auch an der jungen Frau nicht vorüber. Sie warf einen zweifelnden Blick auf die Salubri, verkniff sich aber diesmal jeglichen Kommentar. Sie war ja lernfähig. Stattdessen blickte sie wieder fragend über die Schulter zu Avelina.

Diese lächelte sacht.
„Schon gut, cara mia, Amalia bringt mich scheinbar nur gerne in Verlegenheit.“ und sie fuhr fort die Schultern der jungen Frau zu kneten, die Aufmerksamkeit wieder der Kainitin zuwendend.
„Ich habe nie jemanden auf einem anderen Pfad als dem der Menschlichkeit wandeln sehen, der dennoch derart menschlich wirkt. Ich glaube nicht, dass es Menschlichkeit ist die aus dir spricht, aber es ist in gewisser Weise sehr faszinierend.“

Sie schien über die Worte Amalias bezüglich Dario nachzudenken.
„Ich nehme an mit dem zweiten Leben, das du Dario gabst, meinst du du machtest ihn zu deinem Diener? Nicht zu deinem Kind, oder? Und... das ist er noch immer?“

Vielleicht war es Trotz, doch ihre Hände wanderten von Benitas Schultern zu ihren Seiten, wobei sie sie mit sanftem Druck nach hinten zog, damit die junge Frau sich an sie lehnte. Sobald sie die wärme des Körpers an sich spürte, strichen die Hände über ihre Taille, wanderten höher und die Fingerspitzen berührten dabei schließlich sanft die äußeren Konturen ihrer Brüste. Ihr Kinn legte sie dabei auf der Schulter der jungen Frau ab, und blickte zu Amalia hinüber.
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Re: [1011] Besser ein Herz voller Narben als gar kein Gefühl [Amalia, Avelina]

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Amalia lächelte

“Ja, ich zwang ihn in die ewige Dienerschaft“

Das Lächeln wurde nun dreckiger und verständnisvoller. Sie genoss sichtlich den Anblick der beiden schönen und verliebten Frauen, wie sie so zärtlich waren. Das Grinsen wurde breiter.

“Nun … noch halte ich dich für sehr Unschuldig meine Liebe …“

Sie blickte auf die Hände und legte ihren Kopf schief.

“Soll ich euch einen Moment alleine lassen? Ihr wirkt so, als ob ihr es mehr als nötig hättet.“

Sie kicherte und hatte sich schon erhoben.
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