[1011] Die Toten vor den Toren [Avelina]

[August '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1011] Die Toten vor den Toren [Avelina]

Beitrag von Alain le Beau »

Seine Haut ist warm und weich. Avelina riecht nicht den Schweiß ehrlicher Klosterarbeit, sondern nur einen Hauch von Duftwasser - Äpfel, wenn sich ihre Sinne nicht täuschen - und auch wenn ihre Lippen über die Stelle der Schlagader fahren, spürt sie keinen Puls. Offenbar ist dieser Mönch völlig entspannt bei der ganzen Angelegenheit.

Sie kann spüren, wie seine Hand gekonnt ihr Haar durchfährt. Eine sanfte und dennoch entschlossene Geste. Seine Wange, die nun an ihrem Ohr ruht, verschiebt sich. Die Toreador braucht einen Moment um zu verstehen, dass der seltsame Geistliche lächelt.
Love the Sinner. Love the Sin.
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1011] Die Toten vor den Toren [Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Der Duft der von ihm ausging war zugegebenermaßen betörend, sie wußte derartige Sinnenseindrücke zu schätzen. Und einen Moment lang schaffte sie es wohl die Situation auszublenden. So entfuhr ihr auch ein leises Seufzen, als seine Hand durch ihr Haar fuhr, ein Moment der Unachtsamkeit, in dem sie sich gehen ließ.

Irgendwo flüsterte eine Stimme in ihren Gedanken, dass der Puls sehr flach sein musste, dass dies verwunderlich war bei einem Mönch, für den diese Situation sehr fremd sein musste. Sie war sich irgendwo auch des befremdlichen Lächelns gewahr.
Doch war da die ablenkende Vorfreude auf das süße, rote Blut, das gepaart mit dem Duft nach frischen Äpfeln noch verlockender war. Sie spürte, wie ihre Fangzähne ob des kommenden Genusses länger wurden, und prüfend, fast vorkostend strich ihre Zungenspitze über die weiche Haut am Hals des Mönches.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1011] Die Toten vor den Toren [Avelina]

Beitrag von Alain le Beau »

Kein Puls, weiterhin, auch wenn seine Poren ganz exzellent duften. Da ist kein Salz auf dieser Haut, aber ein Hauch von dem, was Avelinas Tier begehrt. Eine Ahnung köstlicher Vitae, reich und nährend. Sie hört ein leises, zufriedenes Seufzen, dass dem Mund ihres geistlichen Gespielen entflieht. Dessen Hand gleitet mittlerweile ohne Hast ihren Rücken herunter, wobei die Finger an bestimmten Punkten kurz innehalten und streicheln. Die Toreador stellt mit neuem Erstaunen fest, dass der Mönch offenbar sehr genau weiß, was er da tut.
Love the Sinner. Love the Sin.
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1011] Die Toten vor den Toren [Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Irgendwann traf sie wohl die Erkenntnis, und dies glücklicherweise bevor ihre Zähne die zarte Haut am Hals des Fremden durchbohrten. So konnte er dann wohl ein sachtes Stutzen wahrnehmen. Kurz darauf schien ihr Körper sich unter seinen Händen anzuspannen.
Sie löste sich eilig von ihm, und blickte mit leicht im Zorn zusammengezogenen Brauen auf ihn hinunter. Er musste es gewußt haben. Im Gegensatz zu ihm, war ihre Haut blass und kühl. Für jeden der wußte, mit was er es zu tun hatte, war sie auf den ersten Blick eine Kainitin.

„Ihr.. ihr....“ ein frustrierter Laut, der ein wenig nach einem Knurren klang folgte dem stammelnden Suchen nach Worten.
Sie verschränkte die Arme.
„Ich schätze ihr findet das witzig?“ meinte sie schließlich trocken.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1011] Die Toten vor den Toren [Avelina]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Blonde scheint ehrlich überrascht vom plötzlichen Wechselbad der Gefühle. Aber er fasst sich rasch und breitet entschuldigend die Hände aus. "Werte Schwester... oder sagt man Tochter? Ich wollte euch keinesfalls verärgern. Ihr müsst wissen..." Er senkt die Stimme "...ich bin gar kein Mönch. Ich weiß, das kommt überraschend, da ich diese Rolle ja bis zur Perfektion gespielt habe. Tatsächlich aber bin ich ein Sohn von höherer Geburt und diese Scharade dient dem Zweck, mein Elternhaus vor Schande zu schützen."

Er klopft neben sich auf den Boden. "Ihr könnt euch also guten Gewissens wieder zu mir gesellen - Gott wird es euch verzeihen, das kann ich auch als Laie versichern. Schließlich verführt ihr keinen seiner Diener. Gebt eurem Verlangen nach!" Während er an der Mönchskutte zupft, grinst er schief. "Tatsächlich ist diese Kleidung recht unbequem und mit eurem Einverständnis würde ich sie ablegen." Keck zwinkert er Avelina zu.
Love the Sinner. Love the Sin.
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1011] Die Toten vor den Toren [Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie blinzelte und sah ihn ein wenig fassunglos an.
„Kein einfacher Mönch, wer hätte das gedacht?“ meinte sie trocken und sah ihn forschend an. Wen wollte er zum Narren halten? Ihm konnte kaum die Kühle ihrer Haut entgangen sein, ihr kainitisches Wesen. Aber schön, man würde sehen wie weit das Schauspiel ging. Sie würde es für den Moment mitspielen.
Sie rutschte ein wenig näher, allerdings ohne zu sehr auf Tuchfühlung zu gehen.

„Von hoher Geburt seid ihr? Wie treffend, dann scheint es wir haben etwas gemein.“ ein scheues, fast unschuldiges Lächeln eroberte ihre Lippen. Sie schien fast peinlich berührt.
„Ich weiß nicht was über mich gekommen ist, werter Herr. Es war... wohl dem Rausch des Augenblicks geschuldet. Euer Duftöl ist betörend, die Nacht ist wunderschön... ich schätze ich habe mich von dem Zauber der Sinne mitreißen lassen.“

Sie wandte den Blick ab, auf seine Worte hin und biss sich kurz auf die Unterlippe.
„Aber Signore, das wäre... sehr... ungehörig. Ich denke, wenn euch diese Kutte so sehr quält, kann ich aber... den Blick abwenden.“ sie warf unterdessen immer wieder vorsichtige Seitenblicke zu ihm. Ganz war ihr das Schauspiel wohl nicht abzunehmen, doch aus welchem Grunde dem so war... das konnte viele Ursachen haben. Vielleicht war sie gar nicht von Adel? Oder weniger unschuldig, als sie tat?
„Wie... darf ich euch denn nennen?“

~~~~~~~~
Manipulation + Subterfuge
@Avelina (Mona): 5d10 >=6 f1 = (3 5 4 2 9, 1 success) = 1
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1011] Die Toten vor den Toren [Avelina]

Beitrag von Alain le Beau »

Der junge Mann beobachtet diese ausgesprochen glaubwürdige Zurschaustellung von Schüchternheit amüsiert. Dann runzelt er die Stirn. "Ich? Ich bin Alain, werte Dame." Er legt die Hände zusammen und macht keine Anstalten, sich zu entkleiden. "Und ihr seid keine unschuldige junge Frau... ich hätte misstrauisch werden sollen, als ihr so mutterseelenallein die Straßen entlang spaziert kamt." Sein Grinsen wird breiter. "Aber einen Mönch verführen zu wollen, das braucht schon eine gewisse Dreistigkeit."

Seine Finger tippen langsam aufeinander. "Was ich mich frage ist: Seid ihr nur eine Kaufmannswitwe oder Adlige auf der Suche nach Abwechslung? Oder..." Der Blonde legt den Kopf schief und blickt Avelina neugierig an.

---
Wahrnehmung und Empathie: 3 Erfolge
Love the Sinner. Love the Sin.
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1011] Die Toten vor den Toren [Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie schmunzelte.
„Ich bin genauso wenig eine unschuldige, junge Frau, wie ihr ein einfacher adliger seid, nicht wahr?“
Sie richtete den Blick wieder auf ihn, nachdem diese Scharade beendet schien. Ein grünes Feuer loderte in ihren Augen, und sie war durchaus amüsiert.

„Nein, weder Kaufmannswitwe noch eine Adlige auf der Suche nach Abwechslung. Eine Adelige aber sehr wohl. Und keine Sorge, wenn der Mönch echt gewesen wäre, so hätte er seine Unschuld mitnichten verloren, sondern nur ein unbeflecktes Gefühl der Ekstase mit in den Morgen genommen, begleitet von einer zufriedenen Müdigkeit. Aber ich schätze das muss ich euch nicht erklären.“

Ihr Blick ruhte forschend auf ihm.
„Ich nehme an es ist das blinde Vertrauen vieler christlicher Frauen, das euch in eine kratzige Mönchskutte treibt?“ sie warf einen Blick auf den Stoff und rümpfte sacht die Nase, „Ohne Hintergedanken zwängt man sich wohl nicht in ein derartiges Gewand, wenn man anderes gewohnt ist. Ah, und das mit dem Elternhaus und der Schande... über diesen Punkt sind wir ja wohl hinweg.“
Das Schmunzeln war während ihrer Worte auf ihre Lippen zurück gekehrt.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1011] Die Toten vor den Toren [Avelina]

Beitrag von Alain le Beau »

"Was denkt ihr von mir?" Alain ist sichtlich empört. "Christliche Frauen bekomme ich auch ohne Mönchskutte ohne Schwierigkeiten ins Heu. Nein, es ist das blinde Vertrauen christlicher Mönche auf das ich spekuliere. Tatsächlich habe ich an dem Wegkreuz auf einen von ihnen gewartet, einen jungen Burschen, ausgesprochen strammer Kerl mit strahlend blauen Augen und den sinnlichsten Lippen, die Gott je einem seiner Diener geschenkt hat." Er kichert leise. "Und gewissen... Neigungen, von denen ich erfahren habe."

Er beugt sich vor und streift die Kutte ab, steht nun tatsächlich in der nackten Glorie seines Adamskostüms vor Avelina. "Bedauerlicherweise ist er nie erschienen, aber ich bin niemand, der verpassten Gelegenheiten nachweint. Ich..." Er tritt einen Schritt auf die Sitzende zu "...nehme das Vergnügen, in welch wundervoller Form es auch immer kommt." Dann neigt er den Kopf, die Hand vor die Brust gelegt. "Alain, Neugeborener aus dem Hause des Drachen, Kind des Konrad von Wolmar und zudem glühender Bewunderer weiblicher Schönheit."
Love the Sinner. Love the Sin.
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1011] Die Toten vor den Toren [Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Ihre Brauen wanderten in die Höhe ob seines offensichtlichen Selbstbewußtseins. Dass er derart von einem jungen Mönch schwärmte schien ihr dann aber interessanterweise eine gewisse Entspannung auf die Züge zu zaubern.
„Oh. Nun, dann tut es mir außerordentlich leid, dass ich womöglich eine Chance zu göttlicher Zweisamkeit empfindlich durch meinen Spaziergang gestört habe.“ meinte sie mit einem Schmunzeln. Das allerdings verwandelte sich sofort wieder, bei den nächsten Worten.

Fast ein wenig erschrocken blickte sie drein, als er die Kutte über den Kopf zog, und wandte schnell den Blick ab. Warum nur schienen alle Drachen keinen Wert auf angemessene Kleidung zu legen?
„Viscontessa Avelina di Braida von Varese, Neugeborene vom Clan der Rose, Tochter der Baronessa Sarina di Lerone, Ancilla vom Clan der Rose.“ meinte sie höflich, und richtete den Blick nochmals auf ihn. Unglücklicherweise eine ganz ungünstige Perspektive, saß sie doch immer noch auf dem Boden. Schnell streckte sie ihm das seidene Tuch entgegen, welches sie als Umhang nutzte und räusperte sich. Dann neigte sie höflich den Kopf, nur um den Blick sogleich wieder in die Nacht zu richten - Hauptsache in eine andere Richtung.

„Ihr habt nicht versucht mich zu beißen. Ihr wäret der erste Kainit Genuas der mir begegnet, der nicht den steten Hunger verspürt. Zudem bin ich verwundert einem Drachen zu begegnen, der offenbar die Leidenschaften der Sterblichen teilt. Und dies auch noch derart...“ nocheinmal warf sie einen vorsichtigen Blick zur Seite, „...inbrünstig.“

~ ~ ~

Bernardo weitete die Augen, als der junge, blonde Mann aufstand, und die Kutte über den Kopf zog. Er knurrte, und seine Muskeln spannten sich an. Was er sah gefiel ihm so ganz und gar nicht. Allerdings würde die Padrona es sicher nicht zu schätzen wissen, wenn er jetzt eine Szene machte. So biss er die Zähne zusammen, und verharrte mit geballten Fäusten in seinem Busch.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Gesperrt

Zurück zu „1011“