Fernweh [Brimir, Angelique]

[Juni '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Angelique
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Fernweh [Brimir, Angelique]

Beitrag von Angelique »

In einer lauen Frühlingsnacht, alles roch nach Aufbruch und den Versprechungen eines neuen Jahres, stand Angelique wieder einmal vor dem Kontor des Normannenhändlers, eher eine kleine Festung, denn ein offenes Emporium. Fremdenhass, besonders auf die heidnischen Barbaren, machte dies nötig.

Das Gebäude kam im die Jahre, aber die Anbauten und Verzierungen, die blasphemische Verwendung von Steinen als Baumaterial zeugten von großem Reichtum des Bewohners.

Angelique wirkte daher verloren und wie eine Bettlerin, als sie anklopfte und um Einlass bat.

Zu ihrer Überraschung fand sie ihren getreuen Roger bereits dort im Brettspiele mit Grimsteinn. Es schien, als habe sich im Laufe der vielen Jahre, die für das ewige Kind nur so dahin flogen, eine Freundschaft zwischen den Männern entwickelt, seit ihr Vasall hier gepflegt wurde.

"Meister Grimsteinn," meinte Angelique, den Pilgerhut in der Hand, "könnt Ihr mir eine Audienz mit dem Liktor verschaffen? Oder könnt Ihr mit mir aus eigenem Willen eine Partnerschaft für den Handel mit der Provence schließen?"
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Brimir
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Re: Fernweh [Brimir, Angelique]

Beitrag von Brimir »

Hnefatafl, das Spiel hatte Grimsteinn aus der heimat mitgebracht, stand in der Mitte zwischen den beiden Männern, die gemeinsam lachten und tranken. Und so kam nur ein 'Herein' seitens des Nordmannes, der am Zug war und seinen Stein setzte, als er Angeqliue angesicht wurde. Sofort stand er auf und verneigte sich tief vor der Valküre unter Menschen.

"Herrin, Angelique. Es ist wie immer eine Freude euch als Gast begrüßen zu dürfen."

Erst dann erhob sich der Kopf wieder und er lud sie ein, sich zu setzen. Wie immer, seitdem er nicht mehr für Brimir übersetzte, nutzte er für Kainiten nicht das Du.

"Die Geißel der Feinde Genuas ist momentan auf der Jagd, aber er wird noch heute wieder zurück kehren, falls ihr solange warten wollt. Für den Handel interessiert sich Brimir jedoch nicht... so obliegt es mir mich selbstständig darum zu kümmern. Wir können eure Wünsche also gerne solange besprechen, während ihr wartet, falls ihr nicht nur deswegen hierher gekommen seid. Falls doch, kann ich euch versichern, dass ich euch genauso gerne aufsuchen werde in der Zukunft, falls ihr über den Handel zu sprechen wünscht. Dann müsst ihr euch nicht die Mühe machen zu mir zu kommen."

Der Ghul war unterwürfig, wie eh und je, wenn er alleine mit Kainiten sprach. Lieber einmal zu viel das Knie gebeugt, als am Ende ein Problem für Brimir dargestellt zu haben.
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Angelique
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Re: Fernweh [Brimir, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique winkte verlegen ab. "Ich komme gerne zu Euch, Herr Grimsteinn. Eure Gastfreundschaft ist immer so herzlich. Und, ja, habe ich natürlich auch Geschäfte mit Brimir, aber Handel ist es, was ich ausführlich besprechen will. Ich möchte Schiffe, vollbeladen mit Gütern zwischen meiner Heimat und Genua hin- und hersegeln sehen. Ich möchte, dass Roger mit Söldnern diese Konvois beschützt. Und ich möchte, dass wir beide reich dadurch werden. Genua soll wieder reich und schön werden. Damit die Princeps satt und zufrieden ist. Ich habe auch eine gute Geschäftsidee, was Bücher und Kopien betrifft und Roger kennt viele Milites."
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Brimir
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Re: Fernweh [Brimir, Angelique]

Beitrag von Brimir »

Grimsteinn verbeugte sich wieder, als Angelique die Gastfreundschaft lobte. Dann aluschte er zunächst ihren Worten und hob ab und an Fragend eine Braue. Am Ende wirkte er sogar ein wenig iritiert.

"Aber, Herrin Angelique? Was... ... ist meine Aufgabe dabei? Wie kann ich euch helfen?"

Er verstand wirklich nicht, was die Malkavianerin von ihm verlangte.
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Angelique
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Re: Fernweh [Brimir, Angelique]

Beitrag von Angelique »

"Äh," meinte Angelique und fischte eine Geldkatze vom Gürtel, "ich möchte mich an Euren Geschäften beteiligen. Und Roger könnte einen vortrefflichen Begleitschutz für Eure Händler darstellen."
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Brimir
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Re: Fernweh [Brimir, Angelique]

Beitrag von Brimir »

Da schaute Grimsteinn ein wenig seltsam drein und schüttelte verlegen den Kopf.

"Es sind nicht meine Händler... also... ich besitze keine Flotte, falls ihr das meint. Die Händler stammen aus meiner Heimat und wissen, dass sie hier ihre Ware loswerden können. Aber... ... vielleicht wird es Zeit, dass sich das ändert. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken ein Handelsschiff anzuschaffen und vielleicht eines zur Begleitung. Aber... ... warum nicht gleich zwei, um eure Waren ebenfalls abzuholen."

Grimsteinn schien einen Moment darüber nachzudenken und nickte dann.

"Nur... seid ihr euch sicher mit Roger? Die Reise in den Norden ist lange... und... ... euer Blut hällt ihn jung. Wenn er nciht in eurer Nähe ist, Herrin... ... wird ein alter Mann zurück kehren... falls überhaupt, je nachdem, wie lange er in eurem Dienste steht."
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Angelique
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Re: Fernweh [Brimir, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Da lächelte Angelique und stützte ihr kindliches Kinn in die Hände.
"Oh, ich meinte nicht sooo eine lange Handelsreise für Roger zu diesen fernen Verwandten von Euch. Mir schwebte eher ein Handel mit Euren Christenverwandten vor, dem Stamm Gang-Hrolfs von der Normandie, große Krieger im Dienste der Franken und in den letzten Jahren gibt es immer mehr von ihnen in den Städten Siziliens und im Stiefel. Es heißt, keine besseren Panzerreiter gäbe es und sie nähmen ihre Familien mit in den Süden, um zu bleiben und zu herrschen. Welch bessere Handelspartner würde es für einen wie Euch dort geben?"

Sie beugte sich verschwörerisch vor. "Und welch bessere Vertauensbande gäbe es in der Fremde als Blutsverwandschaft? Welch reinere Währung?"
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Brimir
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Re: Fernweh [Brimir, Angelique]

Beitrag von Brimir »

"Nungut, nungut..." machte Grimsteinn, der die Münzen schon in seinen Taschen klimpern hörte.

"Wir müssten einige Händler vor Ort verdrängen, um genügend Kundschaft zu uns zu locken... und wir brauchen Schiffe... Schiffe und Seefahrer... ... diese kriegen wir sicher aus der alten Heimat. Ich werde Viere ordern, die wir zur Hälfte jeweils zahlen, und davor versuchen Kontakt zur Normandie herstellen. Könnt ihr euch darum kümmern, dass... ... der ein oder andere Händler vor Ort vielleicht das Interesse verliert und bereit ist günstig... zu verkaufen? Am Besten ohne einen der euren zu verärgern."
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Angelique
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Re: Fernweh [Brimir, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique grinste wölfisch. "Die Händler hier sind Feiglinge. Fetter, alter Landadel, die verstehen nichts von der Kunst des Wuchers, anders als ihr Ascomannen und Juden. Und ihre dämonischen Herren sind noch schlimmer. Nicht jeder stammt aus den heidnischen Tagen wie die Princeps, als Handel als Tugend und nicht als Laster galt." Sie überschlug keck die dünnen Beine und warf ihre Locken zurück, wie eine erwachsene Frau es getan hätte. Und wie immer sah das an ihr wie eine Parodie aus.

"Ich kenne den Wert des Handels und weiß, dass Landbesitz in einer Hafenstadt so nützlich wie ein Pflug auf einem Schiff ist. Und die Händler hier sind essentiell Landadlige, die keinen Profit machen dürfen. Eigentlich keine Konkurrenz für Euch, mein Freund. Aber ich will sehen, was ich tun kann, um Euch den Weg freizumachen."
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Brimir
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Re: Fernweh [Brimir, Angelique]

Beitrag von Brimir »

"Keine Konkurenz... ... nein... aber... die Läden würden sich gut machen, wenn wir expandieren wollen."

Grimsteinn legte ein Funkeln in seine Augen. Anders als Brimir wusste er sehr wohl, um den Wert von Reichtum und spielte das Spiel des Handels durchaus gerne mit.

"Aber wie gesagt... wir sollten die aufsuchen, die nicht in den Diensten von..."

Und als wäre er gerufen worden ging die Tür auf und ein nasser Gangrel stand im Eingang. Wahrscheinlich hatte zwischendurch ein heftiger Frühlingsregen die Nacht erfrischt.

"Grimsteinn, ich brauche trockene Kleidung..." sagte er zunächst und erblickte dann den Gast in seinem Haus. "Angelique... ... welch Überraschung."
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