[1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

[September + Oktober '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

Benutzeravatar
Arash
Gangrel
Beiträge: 2736
Registriert: Do 10. Mai 2018, 18:29

Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Während des Gesprächs hatte Arash sich kaum bewegt, aber nun kam wieder Bewegung in den Körper des Gangrels. Er zog dien Beine an und setzte sich in den Lotussitz, was im ersten Moment recht unbequem wirkte, schien ihn aber nicht weiter zu stören. Dann erwiderte er das Lächeln und schloss dabei die Augen. "Gut. Dann komme ich sobald, mir der Sinn danach steht. Aber das garantiert natürlich nicht, dass dann Galeno auch da sein wird." schmunzelte er.

Es schien allerdings so, dass ihm das gar nicht so unrecht wäre die Toreador wieder allein zu treffen. Schließlich folgte er ihrem Blick aber zu den Sternen. Auch auf seinem Gesicht spiegelte sich Verträumtheit wieder. "Ich bin an der See aufgewachsen. Ich kenne die alten Geschichten genauso wie ich weiß wie man sich anhand der Sterne an Land oder auf der See orientiert."

Sein Finger deutete auf einen der hellsten Sterne am Himmel. "Das dort ist der wichtigste Stern für die Navigation. Der Polarstern. Er steht immer dort. Immer im Norden. Allerdings hat mir das ein alter Mann aus unserem Dorf beigebracht. Er war der Meinung man sollte immer wissen wo man sich befindet. Ich denke er hat recht. Auf See ist das aber noch einmal deutlich schwieriger. Ich weiß nicht wann mich meine Erzeugerin ausgewählt hat. Aber sie ist speziell was ihre Kinder angeht. Ich weiß zwar das sie vor mir schon andere geschaffen hat aber...ich habe sie nie getroffen."
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Oh, ich werde... ihr könntet mir grob sagen, wann ihr mich zu besuchen gedenkt, dann werde ich Galeno Bescheid...“ sie beobachtete die Bewegungen des Gangrel mit leichter Irritation. Sie selbst sah auch nicht gerade entspannt aus für den Moment, doch ihr Gegenüber schien stets in Sprungbereitschaft, selbst wenn er saß.

Bei den nächsten Worten huschte ein Lächeln über ihr Gesicht.
„Ich nehme an es gibt viele verschiedene Geschichten über die Bilder am Himmel.“ sie folgte seinem Deut und blickte zum Polarstern, den Kopf zur Seite neigend. Dann allerdings wanderte ihr Blick wieder zu Arash.
„Ich weiß nicht, ob meine Schöpferin andere Kinder hat. Darüber habe ich nie mit ihr gesprochen. Und sie hat es nicht erwähnt.“ sie runzelte sacht die Stirn, „Ihr seid zu Lebzeiten viel zur See gefahren wie es sich anhört.“

Wieder glitt ihr Blick zum Himmel.
„Der helle Stern von dem ihr sprecht ist Teil des Bildes des kleinen Bären. Ich habe erst unlängst der Harpyie die Geschichte von Kallisto erzählt... die Geschichte der beiden Sternbilder, des großen und des kleinen Bären, wie die Alten aus dem Reich der Hellenen sie erzählen. Aber womöglich ist eure Geschichte eine andere.“ sie lächelte sacht, „Ich habe es richtig verstanden, dass ihr aus dem Norden kommt?“ bei dieser Frage lag Neugier in ihren Augen.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Arash
Gangrel
Beiträge: 2736
Registriert: Do 10. Mai 2018, 18:29

Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Arashs Kopf legte sich leicht schief. "Ja. Ich denke das kann ich." schnurrte er. Dann wurde sein Blick aber noch einmal lauernd und er sah ihr mit einem intensiven Blick direkt in die Augen. Sein Gesicht kam näher an sie heran. Fast so nah wie er es schon beim letzten Mal getan hatte. Wieder berührte er sie nicht. Seine Zunge fuhr über seine Lippen. "Wieso habt ihr Angst? Warum fühlt ihr euch in meiner Gegenwart unwohl?" Das Schnurren hatte einen fast bedrohlichen Klang angenommen, auch wenn die Neugier ebenso mitschwang. "Ich bin meist nur in Küstennähe gefahren. Ich wäre gerne weiter in See gestochen. Aber ich war noch zu jung." knurrte er etwas enttäuscht.

Dann lehnte er sich wieder zurück und machte der Signora etwas Platz. "Vermutlich gibt es genauso viele Geschichten über die Sterne wie es Menschen gibt." bestätigte er. Sein Blick wandte sich ebenfalls wieder gen Himmel, um die Sterne zu betrachten, die ihre Gesichter erleuchteten. "Ich würde die Geschichte auch gerne hören." Seine Stimme war etwas abwesend. So vertieft war er in das Blinken der Lichter am Himmel. "Im Anschluss erzähle ich euch gerne die Meine, solltet ihr sie hören wollen." flüsterte er. "Ich komme allerdings mehr aus dem Osten, wenn auch ein wenig nördlich. Das stimmt." Sein Blick richtete sich wieder langsam auf die Toreador, deren Kleid im Mondlicht fast genauso funkelte, wie der Sternenhimmel. Genau so fasziniert sah er er dorthin.
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Ihre Augen weiteten sich ein wenig, als er so nah heran kam und es dauerte einen Moment ehe sie antwortete.
„Es ist... ich... ich fühle mich nicht wirklich Unwohl in eurer Gegenwart. Aber... ihr seid... manchmal für mich schwer einzuschätzen? Ihr.. seid... ein Mann...“ kam ein wenig stockend und zögerlich und sie senkte den Blick – deutlich erleichtert als er wieder etwas Abstand nahm.
„Verzeihung, ich... will euch nicht beleidigen, es tut mir leid, wenn ich... den Anschein gebe mich in eurer Gegenwart unwohl zu fühlen. Doch.. wenn dem so wäre, würde ich eure Gesellschaft nicht suchen.“ erklärte sie leise.

„Und.. ja, ich würde gerne eure Geschichte hören, und will euch auch gerne jene erzählen, die ich kenne.“ ihr Blick richtete sich wieder auf ihn, und sie sah ihn forschend an, ein wenig neugierig gar.
„Ihr... ihr kommt aus dem Norden? Wie weit aus dem Norden? Sprecht ihr Fränkisch? Oder meint ihr noch weiter nördlich? Ich meine... vielleicht haben wir mehr Gemeinsamkeiten, als... wir denken?“ sie lächelte sacht.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Arash
Gangrel
Beiträge: 2736
Registriert: Do 10. Mai 2018, 18:29

Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Arashs Kopf neigte sich nachdenklich von rechts nach links. Dann drückte er sich in die Hocke hoch und saß nun noch einmal viel sprungbereiter vor ihr. Die Hände ruhten auf dem rauen Stein. Seine Finger aber beregten sich ständig. Kratzten über den Stein und hätte er richtige Klauen gehabt, wahrscheinlich auch Spuren darin hinterlassen. Ein leises Knurren stieg aus seiner Kehle auf. "Ein Mann, oder..." kurz lies er wieder Stille zwischen seinen Worten einkehren. "ein Monster? Ein Tier?" Die Frage war bedrohlich gestellt. Zwar hing auch der Hauch von Neugier in der Stimme, aber das Knurren überwog deutlich.

"Ich komme mehr aus dem Osten. Vom Schwarzen Meer. Ich spreche noch die Sprache meiner Heimat, die ihr wahrscheinlich nicht kennt. Bulgarisch nennt man sie. Welche Gemeinsamkeiten meint ihr?" immer noch war das Knurren aus seiner Stimme nicht gewichen.
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie lehnte sich zurück, als er wieder in die Angriffsposition ging und sie anknurrte. Ihr war deutlich nicht behaglich bei diesen Drohgebärden und sie schüttelte sacht den Kopf. Zunächst schien es, als wolle sie nicht wirklich mit der Sprache heraus, doch dann setzte sie zu einem eher geflüsterten „Ein... Mann...“ an.

„Und... nein, verzeiht... ich lag falsch. Keine Gemeinsamkeiten.“ noch einmal schüttelte sie den Kopf, „Ich... kann kein... bulgarisch. Ich dachte nur... da ihr... auch nicht von hier, und nicht aus dem Süden kommt...“
Ihren Blick hielt sie nun auf ihn gerichtet, sie war vorsichtig geworden ob seines Verhaltens. Wenngleich auch Irritation zu sehen war, sie verstand offenbar nicht, wieso er plötzlich in diese Jagdhaltung überging.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Arash
Gangrel
Beiträge: 2736
Registriert: Do 10. Mai 2018, 18:29

Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

Die Antwort schien den Gangrel zu beruhigen und die Angriffslust verschwand aus seinen Zügen. Auch der Körper entspannte sich sichtlich. Er lies sich wieder in eine bequeme Sitzposition sinken - lies ihr Luft - auch wenn sie nicht mehr atmete. "Gut." schnurrte er. Wieder sah er sie intensiv an, schien aber nicht weiter auf seinen vorgehenden Ausbruch eingehen zu wollen.

"Wo kommt ihr her? Ihr spracht oft über die Wälder und die Wildnis. Welche Erfahrungen habt ihr in der Vergangenheit gemacht?" Die Neugierde brach sich wieder Bahn. Es war schwer zu sagen, wie die Stimmung des Gangrels sich weiter entwickeln würde. Aber er schien durchaus sprunghaft.
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Verwirrung lag in ihrem Blick. Sie schien nicht zu verstehen, was an ihrer Antwort in seinen Augen 'gut' war, und dementsprechend zeigten sich sachte Falten auf ihrer Stirn, doch sie beruhigte sich einigermaßen. Immerhin nahm er ein wenig Abstand, und wirkte mit einem mal weit weniger bedrohlich.

Sie blickte zu Boden bei seinen nächsten Fragen.
„Ich... ich wurde als ich noch jünger war nach Varese verheiratet. Das ist... in den Bergen nördlich von hier. Nahe des Reichs der Franken. Mein Vater stammt aus dem Norden.. meine Mutter aus Italien.“ antwortete sie ruhig, dann sah sie ihn wieder leicht scheu und mit fragender Miene an, „Was... meint ihr mit Erfahrungen? Erfahrungen... welcher Art?“ hakte sie unsicher nach.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Benutzeravatar
Arash
Gangrel
Beiträge: 2736
Registriert: Do 10. Mai 2018, 18:29

Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Arash »

"Ihr spracht von eurer Liebe zur Wildnis. Euer Haus strahlt die Verbundenheit zu den tiefen Wäldern aus und auch ihr riecht nicht nur nach stinkender Stadt." Er schnurrte und schnupperte erneut in die Richtung der Toreador. "Nein. Euch haftet der Geruch von Wäldern und der Weite an. Auch, wenn ihr diese nun nicht mehr so sehr genießen könnt."

Sein Blick haftete kurz auf der jungen Signora. Dann verzog sich sein Gesicht zu einem Gähnen und sein Blick schweifte in die Finsternis, die sie umgab. "Wie habt ihr die Wildnis wahr genommen, als ihr noch lebendig wart? Habt ihr nur den licht durchfluteten Wald des Tages gesehen? Oder auch den nächtlichen Wald der voller Geheimnisse und ungeahnter Kräfte lauert. In dem die Magie lebendig wird und die Tiere herrschen?" Seine Stimme war dabei immer mehr zu einem Raunen geworden. Einem verheißungsvollen Flüstern, welches Bilder von verwunschenden Lichtungen und nebelverhangenen Kultplätzen alter Hexen heraufbeschwort. Tief in den Wäldern verborgen nie gefunden von den Menschen. Aber dieser junge Gangrel hatte vielleicht diese Orte gesehen. Sehr wahrscheinlich sogar. Schließlich lebte er hier draußen.

"Oder habt ihr im Sommer eine Quelle gesehen, deren Wasser so klar war, dass ihr den Grund sehen konntet und aus der eine Nymphe emporsteigen konnte?" erwartungsvoll blickte er sie an und wartete gespannt auf die Antwort der Frau, die ihn hier in seinem Reich aufgesucht hatte.
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
Benutzeravatar
Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [1012] Die Melodie der Wälder [Arash, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie lächelte sacht bei seinen Fragen, und etwas verträumtes schlich sich in ihren Blick. Man sah ihr an, dass sie in Erinnerungen hinabglitt, die offenbar erfreulich für sie waren. Nach einem Moment begann sie mit leiser, angenehmer Stimme zu sprechen.
„Meine Mutter, eine italienische Adlige, wollte aus mir eine dieser Vorzeigetöchter machen, die brav in ihrem Turm saßen und stickten, und lediglich dazu geboren waren um den Männern zu gefallen, um einst einen einflussreichen Ehemann zu finden. Meine Familie war von hohem Adel müsst ihr wissen. Doch mein Vater war der Natur verbunden geblieben. Unsere Familie stammt von weit her, von einem Ort an dem Frauen ursprünglich nicht nur als politische Handelsware galten und an dem man daran glaubte, dass Geister und Feen um uns herum leben, sich im tiefen Grün verbergen. Er ließ mir meiner Mutter zum Missfallen Freiheiten, die sich für ein Mädchen nicht gehören.“
Sie seufzte leise, man sah ihr an, dass sie für diesen Mann viel empfunden haben musste.

„Meine Schöpferin stammt ebenfalls von dort. Sie hatte mich damals bereits erwählt, und ich kannte sie nur als... freundliche Tante, die ein paar Eigenarten an sich hatte. Ich schlich mich oft des Nachts zu ihr, und machte mir keine Gedanken darüber, wieso sie am Tage nicht aufzufinden war. Sie erzählte mir jene Geschichten aus der Heimat meiner Familie oder von den alten Göttern... der unsrigen und jenen aus Hellas, Rom oder dem Land über dem Meer. Und hin und wieder nahm sie mich mit in die Wälder. Wenngleich sie stets betonte, dass diese gefährlich sein für uns... ich wusste damals nicht, was sie mit 'uns' meinte... aber ich denke sie sprach von mir schon als Kainitin und spielte auf die Wolflinge an.“ sie hob sacht die Schultern.
„Am Tage war ich oft mit dem Pferd in der Natur, wenngleich ich wusste, dass dies jedesmal einen schrecklichen Ärger mit meiner Mutter geben würde.“ sie schmunzelte ein wenig, doch dann huschte ein Schatten über ihr Gesicht.
„Nun, ich war jung damals. Die Zeiten ändern sich. Es... scheint mir nicht mehr wahr zu sein, ein anderes Leben.“

Den Gedanken abschüttelnd blickte sie wieder zu Arash.
„Ist es wahr? Sind dort Wolflinge? Und sind sie so gefährlich, wie meine Schöpferin es erzählte?“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
Gesperrt

Zurück zu „1012“