Re: [1026] Sündermund [Alain, Aurore (SL)]
Verfasst: Mo 5. Aug 2019, 13:49
Alain nimmt mit zitternden Händen den Kelch, den er sich so ersehnt hat. Er blickt tief in die rötliche Flüssigkeit hinein. Rötlicher Schweiß steht auf seiner Stirn. All die Rechtfertigungen, die er sich zurechtgelegt hat, all die Ausreden - sie halten nicht vor dem Moment der Wahrheit stand. Sein ganzer Körper beginnt zu beben, als sein Verstand gegen das Tier kämpft, zum ersten Mal seit Jahren der Mensch und die Bestie uneins sind. 'Kette!' - 'NAHRUNG!' - 'Sklaverei!' - 'DURST!' - 'Gefangenschaft!' - 'TRINK!'
Die Worte kommen stockend, monoton. "Ich... erkenne Aurore... vom Geblüte Alexanders..." Das Gesicht des Tzimisces verzerrt sich grässlich, wirkt nun menschlich-verzweifelt, nun von tierischer Wut geprägt. Beinahe verschüttet er das Blut. Beinahe. "...der mir mein Blut... und alle... alle..." Beinahe spuckt er das nächste Wort aus "...Gesetze! schenkte..." Wie im Zwang nähern sich die Lippen dem Kelch, treten die Fangzähne aus dem Oberkiefer hervor. Der Mensch ist zu schwach. Das Tier obsiegt. "...zu beschützen!" Das Wesen, das zuvor Alain war, stößt einen tierischen Laut aus und stürzt den Kelch hinunter, leckt die Reste mit langer Zunge aus dem Gefäß, nicht einen Tropfen verschwendend. Für einen Moment steht äußerste Glückseligkeit auf den Zügen. Dann bricht der Körper zusammen.
Alain liegt auf dem Boden der Halle, der Kelch seinen weißen Fingern entglitten. Er starrt ins Nichts. Nur ganz leise ist ein Wimmern zu vernehmen. Aber ob es der Mensch ist, der dort weint, oder das Tier? Es lässt sich nicht länger unterscheiden.
Die Worte kommen stockend, monoton. "Ich... erkenne Aurore... vom Geblüte Alexanders..." Das Gesicht des Tzimisces verzerrt sich grässlich, wirkt nun menschlich-verzweifelt, nun von tierischer Wut geprägt. Beinahe verschüttet er das Blut. Beinahe. "...der mir mein Blut... und alle... alle..." Beinahe spuckt er das nächste Wort aus "...Gesetze! schenkte..." Wie im Zwang nähern sich die Lippen dem Kelch, treten die Fangzähne aus dem Oberkiefer hervor. Der Mensch ist zu schwach. Das Tier obsiegt. "...zu beschützen!" Das Wesen, das zuvor Alain war, stößt einen tierischen Laut aus und stürzt den Kelch hinunter, leckt die Reste mit langer Zunge aus dem Gefäß, nicht einen Tropfen verschwendend. Für einen Moment steht äußerste Glückseligkeit auf den Zügen. Dann bricht der Körper zusammen.
Alain liegt auf dem Boden der Halle, der Kelch seinen weißen Fingern entglitten. Er starrt ins Nichts. Nur ganz leise ist ein Wimmern zu vernehmen. Aber ob es der Mensch ist, der dort weint, oder das Tier? Es lässt sich nicht länger unterscheiden.