[1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

[Juni '19]
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Nicolo Trevisan
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

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„Ich wäre Euch sehr verbunden, wohlwerte Seresa, wenn Ihr mich gegenüber der Wohlwerten Amalia und den Werten Jacques und Galeno Vorstellen könntet.“ Nicolò senkte dankbar sein Haupt, während er sprach.
Er hatte gemerkt, dass sie offensichtlich der Mondsenatorin mehr Ehrfurcht entgegenbrachte als den andern und strich sich nachdenklich über den Bart.
„Ich danke Euch für Euren Rat, der mir sehr sinnvoll erscheint. Wo kann ich die sehr verehrte Acacia della Velanera auffinden, damit ich dorthin einen Boten mit der Bitte um Empfang senden kann. Oder könnt Ihr mir einen vertrauenswürdigen Schreiber empfehlen, da ich ihr meine… ähem… unschöne Handschrift nicht zumuten möchte.“ Bei den letzten Worten, senkte Nicolò leicht den Blick.


Als die Sprache auf den Unterricht kam, schlich sich dagegen ein Lächeln auf sein Gesicht, soweit sie sich erinnern konnte, zum ersten Mal während ihres Gesprächs.
„Das würde mich überaus freuen. Insbesondere interessiere ich mich für das Lateinische, welches ich mir bisher leider nicht aneignen konnte. Dieses ist für mich aber in mehrfacher Hinsicht äußerst interessant, da es nun mal auch die Sprache der Gelehrten ist. Ich muss allerdings gestehen, dass wohl auch meine… ähem Schreibkunst, wie soll ich sagen…, verbesserungswürdig ist.“ Das lächeln erstarb bei diesen Worten, er senkte erneut leicht den Blick und stieß einen falschen Seufzer aus: „Wisst Ihr, ich schätze Gelehrsamkeit überaus. Entsprechend schätze ich Euren Clan, wohlwerte Seresa, da er doch für eben diese Gelehrsamkeit steht. Umso mehr bedaure ich, dass meine Fähigkeiten und Wissen hier doch stärker beschränkt sind, als mir lieb ist - bis auf die Heilkunst, in welcher ich das Glück hatte, mir ein gutes Verständnis aneignen zu können.“

Beim Themenwechsel zu den Teufelsanbetern, nahm Nicolò eine sehr aufrechte Sitzposition und einen sehr konzentrieren Gesichtsausdruck an. Der offensichtliche Knoten auf seiner Stirn öffnete sich zu seinem dritten Auge – sofern man es anschaute, konnte man erkennen, dass es sich eigentlich nicht von den anderen beiden Augen unterschied. Es war genauso dunkel und hatte die gleiche Form. Seine Hände legte er offen vor sich. Während er anfing zu sprechen, begann er jedoch leicht zu gestikulieren, wie um seine Worte zu unterstreichen.
„Nun das war zum einen im Übertragenen Sinne gemeint. Das heißt, wir kümmern uns um diejenigen, welche seelische oder körperlichen Schäden davontrugen - als Heiler, was wir sind. Zum anderen bezog es sich aber auch darauf, dass wir uns, ähnlich wie ein sterblicher Feldscher, um die Wunden unserer Clansgeschwister, welche sie im Kampf gegen die Teufelsanbeter erlangten, …kümmern. Mein Freispruch in Bologna liegt erst kürzlich zurück, daher habe ich selbst noch keine Erfahrung in dieser Hinsicht gemacht.“ Der aufmerksame Beobachter könnte bei Nicolò ein Wechselspiel der Emotionen zwischen Bedauern und Erleichterung ausmachen. „Ich bin mir aber der... Gepflogenheiten meines Clans bewusst, was heißt, dass ich vermutlich diese Erfahrung noch machen werde, sollte ich lange genug leben und es das Schicksal nicht anders wollen oder meine Clansbrüder und -Schwestern so erfolgreich seien, dass daran kein Bedarf mehr bestünde…“ So wie sich sein Mund verzog, hielt er letzteres offensichtlich für wenig wahrscheinlich.

Die Brujah war möglicherweise über das recht offene Gebaren überrascht und Nicolò machte für den aufmerksamen Beobachter den Eindruck vielleicht mehr gesagt zu haben, als er eigentlich wollte. Nach einem langen falschen Atemzug schloss das Einhorn seine Augen, öffnete nur die zwei gewöhnlichen und sagte: „Ein unerfreuliches Thema. Ich hoffe doch nicht, dass Ihr in dieser Hinsicht irgendwelche Probleme in Genua haben solltet und Eure Fragen daher nur der Neugierde und dem Bedürfnis nach Wissen entspringen.“
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Seresa
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Das Öffnen des dritten Auges hatte die Brujah offenkundig überrascht, hatte sie scheinbar nicht mit derartigem gerechnet oder gar zuvor gesehen. Doch keine Abscheu war in ihrem Blick zu erkennen gewesen. Stattdessen hatte sie ihn eher neugierig und interessiert angesehen, während er weitergesprochen hatte und sie ihm schweigend zugehört hatte, während sie ihn aufmerksam betrachtete.

„Wissen ist stets wertvoll, werter Nicolò. Nur ein Narr würde nicht versuchen es zu mehren, denn es gibt überall Gerüchte, auch wenn ich selbst - dem Herrn sei Dank - noch Keinem dieser Brut wissentlich oder gar willentlich begegnet bin. Die Art und Weise jedoch, wie Ihr davon sprecht, dass Ihr Euch um die Wunden Eurer Clansgeschwister kümmert klingt wenig hoffnungsvoll. Ich hatte gehofft, dass es für derlei Wunden Heilung geben könnte.“

Seresa schwieg einen kurzen Moment, indem sie den Gast einzig stumm betrachtete, bevor sie mit einem anderen Thema fortfuhr.

„Was Eure Schwester im Blute, Galeno und Jacques anbelangt, so werde ich Euch hierüber informieren, sofern Ihr mir einen Ort nennen könnt, an welchem ich Euch in den kommenden Nächten erreichen kann. Was indes die verehrte Acacia anbelangt, so ist sie die Hüterin des Elysiums in der Kirche San Donato im Sestiere Ravecca, an der Grenze zu Broglio und Clavicula. So Ihr einen Schreiber benötigt, so ist es mir möglich Eure Worte kunstvoll zu Pergament zu bringen, ist dies nebst der Tätigkeit als Übersetzer mein Handwerk. Anderenfalls steht im Elysium eine ihrer Dienerinnen bereit, welche sprachliche Nachrichten entgegennehmen kann und Euch ebenso die dortigen Aushänge vorlesen würde. Davon ab, wäre es mir eine Freude Euch das Latein beizubringen und Euer Schriftbild zu verbessern. Ob es sich jedoch bei Latein um die Sprache der Gelehrten handelt, darüber würden sich wohl Manche ganz und gar vortrefflich mit Euch streiten wollen.“

Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, bevor sie kurz mit den Schultern zuckte und milde fortfuhr.

„Ihr sagtet, Ihr schätzt meinen Clan für eben diese Gelehrsamkeit. Wie vielen meiner Geschwister im Blute seid ihr denn bereits begegnet und habt sie selbst kennengelernt, werter Nicolò?“
~*~ Die Glut des Herzens ist am besten in den Nächten voller Dunkelheit zu erkennen. ~*~
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Nicolo Trevisan
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolo blickte Seresa sehr intensiv und kritisch an, nickte dann und antwortete. Wiederum untermalten dabei seine Hände gestikulierend seine Worte: "Je nach Fähigkeit des einzelnen, vermögen wir Einhörner körperliche Wunden zu heilen, vollständig meine ich, selbst wenn diese schwerster Natur sind. Was den Geist angeht, den Ahnen sagt man darüber hinaus noch weitere Kräfte nach..."
Nicolo beendete den Satz und schien nicht bereit, diese Gerüchte über die Kräfte der Ahnen zu vertiefen. Er klang etwas vage und vielleicht auch unsicher bei diesen letzten Worten, während er über die Heilung der körperlichen Wunden mit absoluter Überzeugung sprach und somit leicht zu erkennen war, dass er sich hierbei mit einbezog.

Nicolo nickte Nicolo Seresa dankbar zu:

"Ich danke Euch sehr für Eure Angebote, wohlwerte Seresa.
Sehr gerne möchte ich auch Eure Dienste als Schreiberin in Anspruch nehmen.
Leider habe ich noch keine andere Unterkunft gefunden, außer jenes Pisanische Schiff, welches jedoch bald seine Fahrt fortsetzen wird. Ich bin auf der Suche nach einem geeigneten Haus und hoffe, dass es einen Gasthof gibt, wie das ´A Tarda Ora´, in dem ich zwischenzeitlich unterkommen könnte."

Er räusperte sich kurz: " Nun ich kenne hauptsächlich die Gelehrten der Kirche, daher kam ich zu dieser Annahme. Wie schon leider festgestellt bin ich eben selber kein Gelehrter... "

Als die Sprache auf den Clan der Gelehrten kam, blickte Nicolo etwas verlegen drein: "Direkt kennen gelernt habe ich noch keinen der Gelehrten, es ist mehr eurer Ruf und die Erzählungen meines Mentors, auf dem meine Meinung Fuß fasst. Jedoch bestägt mein erster Eindruck von euch, meine Meinung über Euren Clan, wohlwerte Seresa."
Respektvoll neigte Nicolo seinen Kopf.
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Seresa
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Ein ehrliches und leicht amüsiertes Kichern seitens der Brujah war zu hören gewesen, als der Salubri davon gesprochen hatte, dass sein erster Eindruck von ihr seine Meinung über ihren Clan bestätigte und ihre Lippen zierte noch immer ein Lächeln, als sie schließlich zu ihm sprach.

„Eure Worte schmeicheln mir, werter Nicolò, doch solltet Ihr nicht von mir auf andere meines Clans schließen. Für gewöhnlich sind meine Geschwister im Blute zwei Köpfe größer als ich und doppelt so schwer. Ihre Körper sind oftmals gezeichnet von den Kämpfen aus ihren sterblichen Tagen, während sie die schweren Rüstungen über ihren wohlgeformten, kräftigen Körpern wie ein leichtes Hemd tragen. Die Allerwenigsten davon sind ähnlich den Gelehrten der Kirche und für die meisten würde die Bezeichnung ´Kriegsgelehrte´, wohl eher passend sein.“

Die Gelehrte, welche vor dem Einhorn saß, wirkte jedoch alles andere als körperlich stark. Was sich unter der Robe erahnen ließ, wirkte hagerer Natur, anstatt kräftig oder gar muskulös. Eine Rüstung verbarg sich sichtlich nicht unter den Stoffen, denn Seresa wirkte schlank und eher zierlich. Wäre da nicht der Stab gewesen, welchen man zumindest als Waffe hätte führen können, wäre nichts an ihr gewesen, was die Bezeichnung ´Kriegsgelehrte´ von außen her betrachtet gerechtfertigt hätte.

„Was eine Unterkunft anbelangt, so könnt Ihr später mit Toma darüber sprechen, dient dieses Haus der Unterbringung kurzzeitiger und kurzfristiger Gäste. So Ihr Euch anderen Orts niederlasst, hinterlasst mir eine Nachricht im ´A Tarda Ora´ oder im Elysium, wo ich Euch zu einem späteren Zeitpunkt kontaktieren kann. Bedenkt bei Eurer Wahl, dass die Tore der Stadt nachts geschlossen sind und es Euch bis zur Entscheidung über Euer vorläufiges Gastrecht durch den Mondsenat untersagt ist, Euch innerhalb der Mauern der Stadt zu nähren. Danach wird Euch ein Sestieri zugeteilt, in welchem es Euch gestattet sein wird, Euch zu nähren. Derzeit - wie auch danach - ist und bleibt es Euch untersagt Euch außerhalb der Mauern in Burgus, Kreuzdorf oder Luccoli mit seinen umgebenden Wäldern zu nähren. Es handelt sich hierbei neben dem Sestieri Platealonga und dem Anwesen Marcello Embriacis, um anerkannte Jagdgebiete der Domäne Genua. Sie sind als solche zu betrachten und zu behandeln. Es ist Euch zu jeder Zeit untersagt die Villa Illuminata, das Kloster San Marcellino in Burgus, das Bischofskastell in Mascharana, sowie das Sestiere Clavicula, ohne den Erhalt einer ausdrücklichen Erlaubnis derer Herren zu betreten. Es handelt sich hierbei um anerkannte Domänen innerhalb der Domäne Genua. Sie sind als solche zu betrachten und zu behandeln.“

Über die Kräfte der Salubri sprach Seresa nichts weiter. Es war offenkundig ein schwieriges Thema und sie akzeptierte sein nein.
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Nicolo Trevisan
Salubri
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Als Seresa kicherte, war Nicolò zunächst irritiert. Während sie erklärte, zeigte sich Verstehen auf seiner Miene und schließlich murmelte er:
"Nun das passt vielleicht wohl doch auch eher zu den Erzählungen meines Mentors..." Etwas lauter sagte er: "Verzeiht meine Unerfahrenheit, wie schon erwähnt, habe ich noch nicht viele der... unsrigen kennengelernt."

"Ich danke Euch für Eure Ausführung und Euren Rat. Ich werde die Regeln und die angesprochenen Punkte, bei der Suche nach einer Unterkunft, beachten. Ist denn der Wohlwerte Toma in dieser Nacht ebenfalls anwesend?"

Nicolò unterbrach sich kurz: "Was muss oder sollte ich tun, um den Mondsenat zu überzeugen, mir das vorläufige Gastrecht zu gewähren?"

Als Seresa das Gespräch über die Teufelsanbeter und die Kräfte der Salubri nicht fortsetze, beugte Nicolò wieder einmal kurz seinen Kopf vor der Brujah:
"Vielleicht können wir zu einem anderen Zeitpunkt das Thema noch einmal besprechen, wenn ich... Genua etwas besser kennen gelernt habe." Dann blickte er ihr ernst in die Augen und erneut öffnete sich sein drittes Auge auf der Stirn: "Solltet Ihr aber jemals einen Heiler benötigen, auch wenn gefährliche oder heikle Umstände vorliegen sollten, zögert nicht mich zu rufen. Ich gebe Euch mein Wort, dass ich dann das in meiner Macht stehende tun werde, um Euch beizustehen." mit dem letzten Wort schloss er sein drittes Auge.
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Seresa
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Schweigend betrachtete Seresa Nicolò, als dieser geendet hatte. Von mehr als zwei Augen angesehen zu werden, war sichtlich ungewohnt für die Gelehrte, denn ihre braunen Augen wanderten immer wieder zu dem dritten Auge ab. Schließlich nickte sie einzig kurz.

„Ich werde mich daran erinnern.“

Seresas Hände beschrieben eine sich öffnende Geste, auch wenn ihre Stimme dabei ernst klang.

„Lasst mich Euch hierfür zwei gutgemeinte Ratschläge geben, welche ich selbst dereinst erhielt. Der Erste wäre, dass Ihr vorsichtig sein solltet, wem Ihr Euer Wort gebt, denn Ihr werdet daran gemessen werden. Der Zweite wäre, dass Ihr - besser früher als später - lernen solltet, zu Euren Fehlern zu stehen. Eine Entschuldigung ist eine Höflichkeit, welche immer zu spät kommt, werter Nicolò. Ihr habt in diesem Gespräch bereits zum siebten Mal um Verzeihung gebeten. Was glaubt Ihr, wärt Ihr mir schuldig, wenn ich Euch diese vielen Bitten um Verzeihung gewähren soll? Und was glaubt Ihr soll passieren, wenn ich Eurer Bitte um Verzeihung nicht nachkomme?“

Fragend blickte sie auf den noch so jungen Salubri, welcher da vor Ihr saß, bevor sie ihre Hände ruhig in den Schoß zurücklegte. Für einen Moment und einen Moment länger, ließ sie die Aussage so in dem kleinen Raum stehen, während sich die Stille unangenehm darüberlegte. Ihre Worte wirkten nicht wie eine Drohung, noch wie eine Erpressung. Sie schien ihm einzig eine wertvolle Lektion mit auf seinen Weg in Genua geben zu wollen.

„Was den Mondsenat und Eure Anwesenheit in der Domäne Genua anbelangt, so wird es an Euch sein binnen fünf Jahren zwei Vertreter unserer Art zu finden, welche für Euch Fürsprache leisten werden. Bei einem dieser Fürsprecher muss es sich um einen Vasallen ihrer höchst verehrten Majestät Aurore handeln. Der andere muss mindestens ein anerkannter Gast der Domäne Genua sein. Sobald Ihr zwei Fürsprecher gefunden und nachweislich mit Eurer Aufgabe - welche Ihr vom Herold genannt bekommt - begonnen habt, ist es an Euch dies einem der Mondsenatoren der Domäne Genuas bekannt zu geben. Der Mondsenat wird im Namen ihrer höchst verehrten Majestät Aurore vorläufig über Euer Gastrecht entscheiden, bis ihre höchst verehrte Majestät Aurore am nächsten Hoftag - in Eurem Fall womöglich bereits in drei Jahren - eine Entscheidung fällen wird.“

Seresa pausierte für einen kurzen Moment.

„Welche Aufgabe dies sein wird, darüber denke ich derzeit noch nach, kämen für Euch mehrere infrage, welchen Ihr in meinen Augen zum Wohle der Domäne nachgehen könntet. Was Toma und die Gästeunterkunft indes anbelangt, so werdet Ihr nach unserem einführenden Gespräch das entsprechende Vergnügen haben.“
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Nicolo Trevisan
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò hörte sich aufmerksam, aber mit leicht konsterniertem Gesichtsausdruck die Ratschläge der Brujah an. Zwar saß er zunächst still, je mehr sich die Stille ausdehnte und ihr fragender Blick auf ihn ruhte, desto unbehaglicher wurde ihm wohl zumute – zumindest war zu erkennen, dass er etwas unruhiger vor ihr zu sitzen begann - ein flüchtiger Beobachter hätte es vielleicht nicht gemerkt, aber da sie ihn direkt anblickte, musste es ihr auffallen.
Letzlich sagte er in die Stille hinein: "Ich..." es folgte ein unverständlicher Laut, dann räusperte er sich und setzte erneut an: "Ich danke Euch für Euren Rat und werde mich bemühen ihn zu beherzigen." Es sah danach aus, als wollte der Salubri noch etwas hinzufügen, jedoch verbiss er sich weitere Worte und schwieg dann auch, mit einem nachdenklichen Ausdruck auf dem Gesicht. Trotzdem hatte Seresa den Eindruck, dass er die Worte auch so gemeint hatte, wie er sie sagte. Schließlich bekam er sich wieder vollständig in den Griff und saß nun wieder ruhig vor ihr.

Zu den Erläuterungen über den Mondsenat und das Gastrecht nickte Nicolò nur.

Als das Gespräch auf den Drachen kam, blickte er nun seinerseits fragend die Gelehrte an: „So ihr es mir sagen könnt, was für eine Art Gespräch wird mich bei dem Wohlwerten Messere Toma Ianos Navodeanu erwarten?“
Es schien so, als wollte Nicolò auch etwas zu den möglichen Aufgaben sagen, doch schwieg er zunächst und wartete ab, ob die Gelehrte dies weiter erläutern würde.
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Seresa
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte einzig kurz genickt auf die Worte bezüglich des beherzigen, bevor sie ihren Kopf leicht schräg gelegt hatte, als Nicolò geendet hatte.

„Was genau versteht Ihr darunter, welche Art Gespräch Euch erwarten wird, werter Nicolò?“

Fragend blickte sie auf den Salubri.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Nun mir sind die Sitten und Gebräuche in Genua noch fremd und da ich nicht weiß, was im Gespräch mit dem wohlwerten Messere Toma auf mich zukommt, wollte ich gerade heraus fragen, wohlwerte Seresa." Nicolo blickte etwas irritiert, als die Bruhja das Wort Art so betonte: "Natürlich möchte ich weitere Fauxpas oder gar eine unwissentliche Beleidigung vermeiden."

Er blickte Seresa dabei offen und konzentriert an, seine Hände ruhten diesmal still auf seinen Beinen. Wenn man jedoch genau hinsah, ließ sich erkennen, dass sie verkrampft wirkten - Nicolo war wohl darum bemüht sich nicht gleich wieder für seine Bolognische Mundart zu entschuldigen.
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Seresa »

„Die Aufgabe der Herolde ist es, die Neuankömmlinge über die Besonderheiten der Domäne in Kenntnis zu setzen, ihnen eine Aufgabe aus den aktuell offenen zuteilen und so unwissentlichen Rechtsbruch vorbeugen und ihre Zeit in der Domäne zum Wohle dieser zu verbringen. Auch Gastunterkünfte für kurzzeitige und kurzfristige Gäste fallen in ihren Zuständigkeitsbereich.“

Seresas Hände beschrieb eine sich öffnende Geste.

„Toma war beim letzten Hofe ernannt worden als Herold. Dort wurde von unserer höchstverehrten Herrin Aurore die Bitte gewährt, weitere Untersuchungen vornehmen zu dürfen, um Jene schwachen Blutes ausfindig zu machen und ihrem gerechten Urteil zuzuführen. Unsere höchstverehrte Herrin Aurore nannte dies kein Recht, sondern eine Pflicht der Domäne gegenüber.“

Dann zuckte die Brujah leicht mit den Schultern.

„Nachdem ich etwas mehr als zehn Jahre später unsere höchst verehrte Herrin Aurore ersuchte, Ihr als Herold dienen zu dürfen, teilten Toma und ich uns die Aufgaben nach unseren Stärken auf. Toma widmet sich den Gastunterkünften und der Prüfung des schwachen Blutes, während ich die Aufklärung über die Besonderheiten der Domäne übernahm. So Ihr Toma danach fragt, werdet Ihr entsprechend Informationen über die Gastunterkunft erhalten, sowie die damit verbundenen Bedingungen. Davon ab wird eine äußere und innere Untersuchung stattfinden, sofern Ihr nicht nachweisen könnt, dass Ihr nicht von dünnem Blut seid. Woran man dies eindeutig vermag zu erkennen, kann ich nicht beantworten, ist dies kein Wissensfeld, welches bisher mein eigenes Interesse geweckt hätte.“
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