[1030] Doch kein Licht aber Schatten [Nicolò, Ilario]

[Juli '19]
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Nicolo Trevisan
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[1030] Doch kein Licht aber Schatten [Nicolò, Ilario]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Es war ein lauer Sommerabend in Mascharana und die Sonne schickte sich an ihren täglichen Nachtschlaf zu huldigen. Während die Leute ihre Geschäfte langsam beendeten und den Heimweg zu ihren Heimen antraten - das tägliche Stimmengewirr nun immer mehr verklingend - leerten sich die Gassen und Straßen. So wurde es allmählich ruhig in Mascharana und die Sonne versank.

Ein Bote trübte dieses Bild, schritt er doch eiligenden Schrittes durch die nun schon sehr dunkel werdenen Gassen und eilte sich die Villa Embriaci zu erreichen. Dort würde er um eine Audienz für einen Herren namens Nicolò Trevisan bitten.
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Ilario
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Re: [1030] Doch kein Licht aber Schatten [Nicolò, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Der Bote wurde von einem Mann der wohl so etwas wie ein wachhabender Hauptmann sein mochte empfangen und gebeten zu warten, während man ihm ein gute Mahl kredenzte. Einige Zeit nach Einbruch der Dunkelheit kehrte der Hauptmann zurück und teilte dem Boten mit, dass sein Herr eine knappe Woche später, am Sonntag, gen Mitternacht empfangen würde.

Eine Woche später, Sonntag kurz vor Mitternacht.

Wie üblich war es in Mascharana dunkel und still. An den Klippen hörte man das brechen der Wellen und doch war da ein Licht vor der Villa Embriaci. Eine einsame Gestalt im Mantel wartete dort mit einer Laterne.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1030] Doch kein Licht aber Schatten [Nicolò, Ilario]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò bewegte sich leise durch die stillen Gassen von Mascharana. Er trug seinen üblichen Kapuzenumhang und hatte sie wie stets tief ins Gesicht gezogen. Darunter hatte er sein einfaches wollenes Gewand gegen eine feine Tunika und Beinlinge getauscht, um der Stellung des Kastellans respekt zu zollen.

Als er die Villa Embriaci erreichte, bemerkte das Licht und die Gestalt im Mantel. Nun hielt er direkt sie zu und sobald er Nahe genug war, sprach er sie leise, begleitet von einem Kopfnicken, an: "Gott zum Gruße Messere, mein Name ist Nicolò Trevisan und mir wurde eine Audienz bei dem Hausherrn der Villa Embriaci gewährt."
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Ilario
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Re: [1030] Doch kein Licht aber Schatten [Nicolò, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Die Gestalt erwies sich als Frau in den Dreißigern, in Umhang und eine leichte Rüstung gewandet, die sogar ein kurzes Schwert gegürtet hatte. Sie verneigte sich. "Verehrter Herr, bitte folgt mir." Sie öffnete das Tor und führte ihn durch einen Garten hin zur eigentlichen Villa. Keine Menschenseele begegnete ihnen, auch wenn sicherlich wachsame Augen und Ohren auf ihnen ruhten. Schließlich wurde Nicolo in eine kleine Schreibstube gebracht, wo ihn der Herr des Hauses erwartete. Eine kleine Öllampen erhellte den Raum schwach.

Ilario trug eine dunkle Tunika mit silbern bestickten Säumen und stand vor dem geöffneten Fenster. Mondlicht tauchte seine schlanke Gestalt in ein fahles, gespenstisches Licht. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt blickte er hinaus in den Nachthimmel. Als sein Gast den Raum betreten und die Bewaffnete die Tür von außen geschlossen hatte, drehte er sich um. Seine Stimme war nicht besonders laut oder leise, dennoch schien sie von Entschlossenheit und innerer Stärke getragen.


"Seid willkommen werter Nicolò Trevisan da Bologna, Neugeborener des Clans der Einhörner, Kind von Eleazar, Ancilla vom Clan der Einhörner, Kind Amadi’s, Ancilla vom Clan der Einhörner. Seid willkommen in meinem Heim und willkommen in Mascharana. Es freut mich, dass euch euer Weg hierher geführt hat."
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1030] Doch kein Licht aber Schatten [Nicolò, Ilario]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò war überrascht gewesen, eine gerüstete und bewaffnete Frau zu sehen, hatte was von „Verzeiht Donna“ gemurmelt und war daher noch abgelenkt, als er zu Ilario in die Kammer geführt wurde.
Etwas ungelenk verbeugte er sich tief vor dem Kastellan, dann besann er sich und nahm schnell seine Kapuze ab, so dass der Knoten auf seiner Stirn zu sehen war.
Erneut verbeugte er sich und sprach mit einer tiefen und ruhigen Stimme:
„Wohlwerter Ilario Contarini,
Kastellan Genuas und Mondsenator Mascharanas,
Neugeborener der Schatten,
Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig,
Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn im Blut der Schatten,
Kind des Eremiten, Ahn im Blut der Schatten,
Ich danke Euch, für Euren freundlichen Empfang und für die Zeit, die Ihr mir einräumt.“


Nicolò wartete auf ein Zeichen, dass er sich wieder aufrichten könne und so er es erhielte, tat er es auch.
„Ich habe um eine Audienz ersucht, um Euch von meiner Aufgabe zu berichten, welche die Wohlwerte Heroldin Seresa mir gab.“
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Ilario
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Re: [1030] Doch kein Licht aber Schatten [Nicolò, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Der Hauch eines wissenden Lächelns umspielte seine Lippen, ehe es verblasste und Ilario leise erwiderte: "Und welche Aufgabe ist die eure werter Nicolo Trevisan?"

Die tiefe Verneigung korrigierte Ilario sogar leicht nonverbal mit einer aufwärts weisenden Handbewegung. Er trug ein Amt, aber war dennoch ein Neugeborener. Einen Nosferatu oder Ravnos, einen Gangrel oder Malkavianer, hätte er vielleicht nicht korrigiert, aber Nicolo war Salubri und von Hohem Blut. Er sollte sich nicht erniedrigen. Ilario erwartete den ihm zustehenden Respekt, aber eben nicht mehr.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1030] Doch kein Licht aber Schatten [Nicolò, Ilario]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolo nahm die Korrektur kommentarlos hin und richtete sich rasch aber nicht hektisch wieder auf.
"Meine Aufgabe ist die, einen inoffiziellen Kanal zu meiner Heimatdomäne Bologna herzustellen. Ich gehe davon aus, dass die wohlwerte Seresa ihrem Wort folgend Euch bereits unterrichtet hat. Dennoch war und ist es mir wichtig, Euch auch persönlich darüber zu informieren." Sein Gesicht wirkte ernst, seine Augen aber vermittelten einen offenen und aufmerksamen Eindruck. "Sie trug mir ebenfalls auf, mit Euch Kontakt aufzunehmen, um die nächsten Schritte zu besprechen."

Nicolo ging etwas weiter in den Raum hinein und musterte Ilario, insbesondere die Augen des Kastellan, schienen ihn sehr zu interessieren.
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Ilario
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Re: [1030] Doch kein Licht aber Schatten [Nicolò, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"In der Tat hat mich die werte Heroldin bereits informiert. Jedoch schätze ich euer Engagement so schnell zur Tat zuschreiten." Ein bestätigendes Nicken folgte. Auf Seresa musste dieser Salubri einen ganz guten Eindruck gemacht haben und Ilario war geneigt vorerst dem Urteil der Brujah zu folgen.

"Bologna... nun, da es sich ja um einen inoffiziellen Kanal handeln soll: Wer schwebt euch als Kontaktperson dort vor?"

Nun ruhte der Blick seiner meergrauen Augen auf dem Salubri. Es war Zeit sich ein eigenes Bild zu machen.


"Und da ihr ein nicht unwesentlicher Teil dieser Operation sein werdet... Erzählt mir von euch. Gibt es gar Feinde oder Rivalen, womöglich politische Verflechtungen, die das alles beeinflussen könnten? Wenn wir die grundlegenden Umstände geklärt haben, können wir uns den Details zuwenden."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1030] Doch kein Licht aber Schatten [Nicolò, Ilario]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Mein Erzeuger Eleazar wäre eine gute Kontaktperson, da er als Ancilla in Bologna anerkannt und entsprechend geachtet ist. Darüber hinaus habe ich auch eine gute Beziehung zu ihm."

Nicolò fühlte den musternden Blick des Kastellan auf sich und blickte ihn in die Augen, kurz blitzte ein fragender oder nachdenklicher Zug auf, aber er war schnell verschwunden und er hatte wieder die ernste aber sonst neutrale Mimik aufgesetzt.
"Ich habe keine Rivalen oder politische Verflechtungen in Bologna. Meine Familie ist zwar als alteingesessene Familie von Händlern bekannt, aber wir hielten uns aus der örtlichen Politik weitestgehend heraus und entsprechend diente meine Familie bis dahin keinem Kainitischen Herren." Nicolò räusperte sich," Ich will allerdings nicht verschweigen, dass es eine Art... Familien-Fehde mit meinem Bruder gibt. Er ist jedoch in Pisa ansässig und nicht in Bologna."

"Darüber hinaus lernte ich den Beruf eines Medicus, Anfangs gegen den Willen meiner Familie, doch das änderte sich später..." Leise konnte man noch hören: "Außer bei meinem Bruder." und obwohl er um Neutralität bemüht war, klangen die Worte verbittert.

Dann schüttelte Nicolò leicht den Kopf, wie um alte Erinnerungen zu vertreiben: "Aber dies steht meiner Aufgabe Bologna betreffend, nicht hinderlich entgegen. Was möchtet Ihr sonst noch Wissen, Wohlwerter Ilario?
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Ilario
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Re: [1030] Doch kein Licht aber Schatten [Nicolò, Ilario]

Beitrag von Ilario »

"Pisa... ich war erst vor Kurzem dort." Einem Gedankengang folgend legte Ilario einen Finger an sein Kinn, dann verwarf er diesen aber wieder. "Sollte euer Bruder zu einem Problem werden, sagt Bescheid." Wieder schwieg er und überdachte diese Fehde, nickte dann aber. Dies war Nicolos Sache.

"Für eure Aufgabe wird es früher oder später nötig sein, einen vertrauenswürdigen Boten zu haben. Aber ich bin sicher diesen werdet ihr organisieren können. Allerdings, wenn euer verehrter Erzeuger die Kontaktperson sein soll... so wird ihm dies, wenn er sich geschickt anstellt was er als Ancilla ohne Frage tun wird, zum Vorteil gereichen. Im Gegenzug hätte ich dafür, vorausgesetzt diese inoffizielle Verbindung macht sich auch für ihn bezahlt, ein einfaches Gratulationsschreiben von ihm, wenn ich mich dereinst in die Kreise der Ancilla begebe. Doch keine Sorge, bis dahin werden noch Jahre vergehen.

Darüber hinaus... erzählt mir vom ihm. Gibt es Eigenheiten die in der Kommunikation mit dem verehrten Eleazar zu beachten sind? Welche Feinde hat er die euch bekannt sind und es vermutlich gern sähen wenn sie Botschaften abfangen könnten?"
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