[1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

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Anastasia
Nosferatu
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Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Anastasia »

Ein lautes Brüllen, gefüllt von Wut, Enttäuschung und Schmerz ertönt, die Worte darunter mehr zu erfühlen, als zu hören. "Lauf nur, wir werden dich kriegen. Du wirst nicht ehrenvoll sterben." Anastasia bremst nicht ihren Lauf ab, erst kurz vor dem, was vor Ajax übrig blieb, dort geht sie auf ein Knie, knurrt laut. Sammelt vorsichtig die Asche in die Rüstung auf um dann diese aufzuheben und ehrfürchtig in Richtung des Prinzen zu tragen. Ausser dem Knurren hört man nichts, aber man sieht die blutigen Tränen ihre Augen verlassen und im Schleier zu verschwinden. In einem gebührenden Abstand zum Prinzen legt sie die Überreste darnieder und beugt ihr Haupt, geht auf beide Knie.
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"


Ausschnitt aus in the desert, stephen crane
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Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain hat das Drama mit offenem Mund verfolgt. Immerhin besitzt er die Selbstbeherrschung, seine Mundwinkel 'Entsetzen' statt 'Faszination' andeuten zu lassen. Als der Prinz fällt, wirft er einen unauffälligen Blick auf dessen Überreste, dann auf all die Ahnen, die das Geschehen verfolgen. Als er wieder zu den Brujah blickt, sind diese bereits hinausgeeilt, schneller, als seine Augen es hätten verfolgen können. Wieder klappt seine Kinnlade nach unten. Rasch eilt er hinter dem flüchtenden Ancilla her. Nicht, dass er in irgendeiner Weise vorhat, sich diesem Hammer in den Weg zu werfen. Aber man muss ja den Schein wahren.

Und so sieht auch Alain, erst die körperlose Kleidung Ajax auf dem Boden liegen, als er heraus kommt. Ein ehrliches "Nein!" stößt von seinen Lippen und zum ersten Mal während dieses Schauspiels erscheint Zorn auf seinen Zügen. Als Anastasia zu der Asche hineilt, wirft er ihr einen kurzen, wütenden Blick zu. Dann glätten sich seine Züge. Er tritt zu ihr, lässt sich neben ihr nieder, hilft ihr bei ihrem Werk. Eine vorgebliche Demutsgeste vor dem Dienst des Gefallenen. "Ein großer Krieger ist gefallen", sagt er leise, der melodische Akzent in diesem Moment der Erregung hörbarer als sonst. Dann schweigt er und schaufelt die Asche mit seinen Händen.

Schließlich ist es getan. Ein intensiver Moment. Alain nickt der Nosferatu zu, wobei er ihr verweintes Gesicht mit einem seltsamen Gesichtsausdruck ansieht. Er spürt die Rauheit der Überreste auf seinen Handflächen, denn er hat seine übernatürlichen Gaben benutzt. Das, was noch übrig ist, das was an seinen Händen klebt, schiebt er zusammen und faltet es in ein Seidentuch. Tritt zurück, als die Blicke der Verschleierten folgen. Die Aufmerksamkeit der Ahnen dürfte auf Anastasia liegen - und sie darf diese gerne behalten. Das Seidentuch hält er respektvoll in den Händen. Bis keiner mehr hinsieht. Dann verschwindet es, weniger respektvoll, in seinem Gewand.

[Auspex I
Wa&Aufm: 10,10,9,9,6,5,1 = 6 Erfolge]
Love the Sinner. Love the Sin.
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Mareno
Toreador
Beiträge: 279
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 00:03

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Mareno »

Mareno war der Auffassung, er hatte sein möglichstes getan. Hätten mehr Liktoren den Ausgang versperrt, wäre der Attentäter wohl nicht entkommen. Natürlich hätte dann mehr Gefahr für die Gäste bestanden, aber letztlich hätte man den Attentäter wohl festsetzen können. Nachdem er also vergeblich versucht hatte, Mattia mit der Macht des Tieres zu vertreiben, mischte er sich wieder unter die Gäste, beziehungsweise unter die anderen Liktoren, die nicht schnell genug waren um die Verfolgung aufzunehmen. Der Herold, den Mareno aufgrund seiner weiblichen Gestalt nicht ganz wieder erkannte, war ebenfalls vor Ort. Diese Versammlung war ein Pulverfass, und dennoch konnte Mareno nicht davon lassen, eine kleine Anmerkung zu den Geschehnissen abzugeben.


"Was hat sich der wohlwerte Mailänder nur dabei gedacht.. einfach mit dem Pflock auf ihn einzustechen...Und das auch noch treffsicherer als jeder Schlag den er gegen seinen Clansbruder führte.
Verwunderlich.. fast so wie die Tatsache dass das Opfer keine Hilfe von den umstehenden Kainiten empfing.."


Nachdem er geendet hatte traf es ihn wie ein Schlag. Hatte er mit dieser, doch sehr direkten Anmerkung nicht etwas zu viel verraten?



Mani+Ausflüchte :@🌹 Mareno (Felix) rolled 20. 9 + 9 + 1 + 1 =kein Erfolg
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
sondern Freibeuter eines Zusammenbruchs.
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Nicolo Trevisan
Salubri
Beiträge: 1332
Registriert: Do 6. Jun 2019, 19:35

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Ebenso wie viele anderen, wandte Nicolo den Blick auf die Konfrontation von Adalbert und Mattia. Als das Tier sich in Mattia regte und er den Prinzen von Pavia niederschlug, war Nicolo mehr als alles andere überrascht.

Erst der Befehl der Majestät Aurore riss ihn aus seiner überraschten Starre.
Während die Liktoren auf beide zustürmten, setzte er sich mit grimmigen Gesicht ebenfalls in Bewegung, überzeugt davon, dass gleich die Dienste gebraucht werden würden, die nur ein Salubri Heiler vollbringen konnte.

Plötzlich ging alles so schnell - die Bewegungen der Krieger verschwammen vor seinen Auge und mit Erschrecken verfolgte er, wie der Prinz von Pavia von Ajax mit dem Stuhl gepflockt und durch Mattia vernichtet wurde oder hatte er es falsch gesehen?

Dann rannten die beiden mit einer Geschwindigkeit, die er bis dahin nirgends gesehen hatte, zum Ausgang.
Er wurde langsamer, denn für jegliche Hilfe für den Prinzen war es jetzt zu spät.
Stattdessen schärfte er seine Sinne und versuchte wahrzunehmen, was hier eigentlich vorging.

Er hörte das entzeliche Quietschen von Metall, als dieses zersprang und die grauenhaften Geräusche, als ein Brustkorb aufgerissen wurde.

Im nächsten Augenblick wurde ihm bewusst, dass er immer noch auf dem Weg zum Prinzen stehen geblieben war.

Nicolo beschloss sich lieber im Hintergrund zu halten und bewegte sich daher zurück an den Rand.
Mit Unverständnis hörte er die Rede von Mareno und versuchte weiter zu ergründen, was vorgefallen war.

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Wahrnehmung + Aufmerksamkeit (Auspex 1)
@:unicorn: Nicolò Trevisan: 5d10 = (3+9+7+5+6) = 30
4 Erfolge?
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Vergonzo Faro
Nosferatu
Beiträge: 2987
Registriert: Mi 5. Okt 2016, 16:29

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Der Baumeister war derweil seinem Ahn und seiner Brut gefolgt, wie ein Schatten.
Er wartete darauf was Godeoc wohl tun würde und wann er es tun würde, wobei er sich jeden den Besucher heute Abend genauer aus dem Schatten des Ahn heraus ansah und einprägte.
Es lag annähernd eine Perfektion darin, wie er im Getümmel des Raumes verschwand, als sei er garnicht hier.
War es ein Zeichen, das er seinem Ahn folgte? Ein Zeichen wem er folgte? War es Angst oder Scheu? Es gab viel oder auch nichts hinein zu interpretieren.

Dann geschah das, was zu erwarten war und doch nur wenige wirklich ernsthaft trauten in Erwägung zu ziehen. Erneut wurden dunkle Lichter Genuas vollends gelöscht.
Alles ging so schnell von statten, das Vergonzo grade mal Zeit hatte zu realisieren was hier geschah und dann den Blick auf Godeoc legte und wartete....dann war es beinahe schon wieder vorbei.
Auch wenn er vor Aufregung und vielleicht vor Freude und Erregung erlebte, wie eine Sünde nach der Anderen begangen wurde, lag sein Blick, die Hände knetend auf Godeoc... was war zu lesen?

Dieser Hof würde noch spannender werden, als die zuvor.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Nubis »

Auch Galeno, der erst eher abseits gestanden hatte, war in Richtung Tür unterwegs gewesen. Ja, er hatte sich nicht einmischen wollen, nicht direkt, aber er würde, wenn er denn könnte.. Vieles war viel zu schnell abgelaufen und alles genau zu verfolgen schwer gewesen. Diese Geschwindigkeit, manches davon kannte er ja schon mit eigenen Begegnungen mit Ajax. Eben dieser Grund hinderte ihn an einem Eingreifen. Er wäre doch ohnehin nur im Weg und seine Stärke lag einfach anderswo. Wurde an anderen Stellen gebraucht.
Und dann war da noch dieser Unbekannte, vorgestellt als Mareno, der ihm das Blut gefrieren liess. Was für eine Bestie er sein konnte.

Eiliger wurden somit später erst die Schritte, um jenes Schauspiel zu verfolgen, diesen heftigen Kampf, der draussen wohl weiter vor sich ging, dem er aber nun wirklich gar nicht mehr folgen konnte. Als er nach draussen spähen konnte, war alles schon vorbei. War das dort gerade Ajax Rüstung, die von Anastasia aufgehoben wurde und zum Prinz getragen wurde?
Perplex starrte er zu dem Aschehaufen. Ajax der Liktor vergangen? Er konnte es nicht ganz glauben. Aber sicherlich würde er nicht nackt irgendwo umher springen. Asche und vor allem die Rüstung waren schon ein ziemlich gutes Indiz dafür, dass er es nicht geschafft hatte und der andere womöglich auf der Flucht.
"Erst Seresa, dann Ajax...?" meinte er leicht knurrend, leise..zu dem Haufen starrend. Sein Blick verlor sich dann nach und nach in der Weite, in der vielleicht der andere verschwunden war.
Enttäuscht und frustriert wandt er den Blick ab, ging wieder zurück.
Die schrecklichen Dinge auf dem Hoftag hatten begonnen und noch weitere Finger der Schatten würden sicherlich zugreifen.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Angelique
Autarkis
Beiträge: 4640
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 14:50

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Angelique »

Kassandra, du bist nur die Kassandra!, dachte Angelique zu sich, während sie sich mit zitternden Knien versteckend an eine Säule lehnte. Du kannst nichts ändern!

Die Alten hatten dieses Schauspiel so beschlossen und die Marionetten tanzten an ihren Fäden. Und nun waren schon die ersten Fäden zerschnitten.

Ajax also, hörte sie aus dem Tumult heraus. Wem hatte er wohl im Wege gestanden? Oder war sein angehäuftes Wissen gefährlich geworden?
Hatte etwa der Ketzer all dies in Bewegung gesetzt? Vielleicht wegen einer alten Fehde, die schon in Karthago und Rom begannen hatte?

Sie machte sich ganz klein. Niemand achtete auf kleine fiepende Mäuse, wenn tollwütige große Bestien sich balgten.
Hoffte sie zumindest!
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Gasparo
Ventrue
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Registriert: Mi 26. Dez 2018, 22:30

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Gasparo »

Als Adalbert von Schwaben seine Stimme erhob reckte Gasparo neugierig seinen Kopf in Richtung des Prinzen von Pavia. Der Lehrmeister hatte sich nach einigen Gesprächen zurückgezogen und die Ahnen um Prinz Aurore betrachtet. Diese Entwicklung war jedoch interessanten. Der Ventrue aus dem Norden forderte sehr forsch die Ergreifung Mattias von seiner Gastgeberin und die Anspannung könnte die bisher festliche Atmosphäre zum Kippen bringen. Ein mutiger, selbstbewusster Zug Adalberts aber war es auch der Richtige?

Kaum war dieser Gedanke geformt so schnell brach auch das Chaos aus. Gasparos Augen weiteten sich als das Tier im Körper des Ancilla seinen Weg bahnte und seinen Herausforderer brutal attackierte. Unbewusst und obwohl er weit weg von den Kämpfern stand riss er den Unterarm vor sich in einer abwehrenden Geste hoch. Langsam wich er zurück, kaum die Kainiten wahrnehmend, die an ihm vorbei stürzten um in den Konflikt einzugreifen.

Und dann war es auch schon vorbei. Mattia hatte Adalbert von Schwaben vernichtet. Gasparo hatte das Bedürfnis, auszuatmen, auch, wenn keine Luft seine Lungen füllte.

„Contra vim mortis ...“ flüsterte er mit erstickter Stimme. Ungläubig beobachtete er, wie es dem Brujah gelang, aus dem Saal zu fliehen, verfolgt von zahlreichen Gestalten. Erst jetzt sah er, fast peinlich berührt, auf den Arm, den er zum Schutz gehoben hatte. Was für ein albernes Gebahren! Gasparo zwang sich, sein Körperteil wieder zu senken und betrachtete abwechselnd Adalbert von Schwabens Begleiter und den Prinzen Genuas. Wie würden sie auf diese entsetzliche Tat reagieren?
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Signora Achilla
Nosferatu
Beiträge: 1472
Registriert: Do 7. Feb 2019, 23:24

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Signora Achilla »

Ein Saal voller Raubtiere - und Blut lag in der Luft. Die Signora trat den Rückzug von ihrem letzten Gespräch an.
Sie hatte in alledem keine Loyalitäten oder Pflichten außer denen des eigenen Blutes. Und so war es nicht verwunderlich, dass sie zu den ihren fand.
Leise gesellte sie sich zu Vergonzo und während dieser wohl Godeoc im Blick behielt, blieb sie wachsam für die übrigen umher. Eine Hand wäscht die andere - das war immer gut und wahr genug, wenn auch alles andere sonst zu schwer zu erkennen war.
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
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Il Canzoniere
Erzähler
Beiträge: 8405
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 20:22

Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]

Beitrag von Il Canzoniere »

Es Durcheinander zu nennen, würde der Sache einfach nicht gerecht. Es war so viel mehr was hier passierte. Die Blicke zwischen jenen die sich zum gleichen Lager rechneten. Die beiden Prinzen die eben noch mit Adalbert hier angekommen waren und sich nun um seine Asche versammelten. Leise, eilige Worte in einer hart wirkenden Sprache wechselten. Markus von Ansbach, der seine Geissel, Fabian von Wittlingen, dem Flüchtenden hinterherschickte. Viel zu spät. Trotzdem war der sich entfernende Neugeborene sehr zielstrebig.

Totila der, noch bevor er etwas anderes tat zu seinem Kind, Noellina, hinübersah die einige Meter entfernt das Schauspiel beobachtet hatte. Sie schien zu verstehen was er ihr sagen wollte, nickte und folgte der sich entfernenden korsischen Geissel eilig.

Aurore, die vor Zorn zu Beben schien und auf der mehr als ein Dutzend Augenpaare lagen. Auf wen oder was sie genau so zornig war ließ sich schwer sagen denn sie stand regungslos da und blickte in Richtung des Ausgangs. Aber besonders die Kainiten Genuas ahnten das es ein wirklich schlechter Moment war um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Il Onnivorno hatte das auch erkannt. War zu einem Seiteneingang verschwunden. Nach seiner Eile zu vermuten um irgendwleche Dinge in die Wege zu leiten, nicht um seiner Herrin zu entkommen, auch wenn dies durchaus das Motiv auf Platz 2 seiner Skala sein mochte.

Die Kappadozianer die wie Aaskrähen begannen ihre Kreise um die beiden Toten zu ziehen. Langsam naherrückend. Hier ein Schritt, dort ein gereckter Hals, ein neugieriger Blick, ein blecken der Zähne, ausgetauschte Blicke, ein lecken über die Lippen. Benedetto der sich zögerlich Totila und Aurore näherte um einen Blick auf die präsentierte Asche Ajax zu werfen und gleichzeitig in Aurores Wahrnehmungsfeld aufzutauchen, falls sie jemand benötigte der diese untersuchen solle. Angello di Sorrento der ohne zu blinzeln und mit steifem Blick die beiden Prinzen nahe des Toten Ventrue betrachtete, als ob es nichts anderes auf der Welt gäbe als diese beiden.

Ferrucio Erminio der begann mit lauter Stimme in Psalmen zu sprechen, offenbar völlig gleich ob all der Aufmerksamkeit die ihm dies sicherte: "Ich will die Übertreter deine Wege lehren, daß sich die Sünder zu dir bekehren. Errette mich von den Blutschulden, Gott, der du mein Gott und Heiland bist, daß meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme. HERR, tue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige. Denn du hast nicht Lust zum Opfer, ich wollte dir's sonst wohl geben, und Brandopfer gefallen dir nicht. Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist; ein geängstet und zerschlagen Herz wirst du, Gott, nicht verachten."

Godeoc der die ganze Zeit mit aufmerksamen, grüblerischen Blick dagestanden und sich keinen Zentimeter bewegt hatte, der gegluckst hatte als der Ventrue starb und schnaubte als Ajax ihm folgte. Der missmutig Anastasias Präsentation des vernichteten Brujahs folgte und dann einen Blick zu Acacia hinüberwarf - die dies jedoch nicht zu bemerken schien. Zu sehr blickte sie in Richtung Ausgang, sich offenbar ihre eigenen Sorgen machend.

Dann schien es eine Nuance dunkler zu werden. Als ob jemand am Licht sauge wie sie alle es unzählige Male an fremden Hälsen getan hatten. Totila hatte sich aufgerichtet. Knapp hinter Aurore stehend. Er hatte seinen Mantel aus dunklen Rabenfedern um sich gezogen wie als ob er wirkliche eine gewisse Verwandtschaft mit jenen Tieren hätte. Mit lauter und klarer Stimme in der eine ungute Mischung aus Zorn, Berechnung und Abneigung vorherrschte, dröhnte er durch den Raum: "Ich entlasse Mattia Bragadin hiermit aus meinen Diensten. Er hat Schande über sein und mein Blut gebracht. Ich biete jedem der ihn ergreift und mir lebendig - ganz gleich wie sehr - zur Aburteilung an meinem Hofe überbringt eine Belohnung in Form eines Gefallens meiner Person als solches und eines weiteren aus der Domäne Mailand heraus." er blickte zu Markus von Ansbach hinüber und nickte diesem zu.

Dieser schien einen Augenblick zu zögern. Einen Augenblick in dem Aurore den Kopf hob und gerade zu sprechen beginnen wollte als ihr jemand anderes zuvorkam. Platynus antwortete mit donnernder Stimme von der anderen Seite der Halle, wo er neben Karkana stand: "Die Domäne Parma hingegen wird sich der auf Mattia Bragadin ausgesprochenen Blutjagd der Domäne Pavia anschließen. Denn offensichtlich ist sie mehr als berechtigt. Ich fordere außerdem alle anwesenden Prinzen auf eine echte Blutjagd auszurufen. Bragadin ist vogelfrei. Jeder kann mit ihm tun und lassen was er möchte. Solange Bragadin nur vernichtet wird."

Den tödlichen Blick des knapp hinter ihr stehenden Totilas nicht sehend nickte Aurore ihrerseits Platynus zu."Genua wird als erstes folgen. Ich rufe hiermit die Blutjagd auf Mattia Bragadin, Ancilla des Clan Brujah aus. Man bringe mir seine Asche und ich werde eine fürstliche Belohnung bezahlen." das schien Entschlossenheit in die anderen zu bringen. Auch Blandus von Nizza, Karkana von Lucca und Berà de Marseille schloßen sich der Blutjagd an. Nun wurde der Brujah auch in Nizza, Lucca und Marseille kein zu Hause mehr finden. Markus von Ansbach und Liutprand von Savona erneuerten wiederrum ihre bereits indirekt verlautbarte Ankündigung das auch auf Korsika und in Savona die Blutjagd auf Mattia stattfinden würde, wie bereits vor dem Hof. Auch sie lobten Belohnungen für die Überbringung Mattias oder seiner Asche aus. Auch sie versprachen Belohnungen. Vielleicht sogar mehr noch als alle anderen zuvor. Calistus von Pisa, wartete lange, hob dann jedoch ebenfalls seine Stimme und erklärte, dass man auch in Pisa Jagd auf den Verbrecher machen werde um ihm dem mailändischen Hof zur Aburteilung zu überlassen, wobei er seinen Blick nicht von dem kühl zu Boden, auf die Asche des Ajax blickenden Totila von Mailand ließ. Camilla von Rapallo schloß sich ihrerseits Calistus Worten an.
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