Re: [1034] Die letzte Nacht von vielen. [Hof, alle]
Verfasst: Fr 8. Nov 2019, 18:22
Aurore hatte Mareno eine Weile knien lassen und hatte dnm Blick durch den Raum schweifen lassen, ehe sie sich dem knieenden Toreador völlig zuwandte und ihn mit einer auffordernden Geste zum sprechen aufforderte. Sie lauschte seinen vorgetragenen Worten mit ausdrucksloser Miene. Ganz ähnlich handhabte es Totila, dessen Blick fern am anderen Ende der Halle lag, auch wenn man erkennen konnte das er sehr wohl zuhörte.
Aurore nickte sanft, als ob sie bestätigen wollen würde das sie von Marenos Einsatz in der Angelegenheit um Sardinien Kenntnis habe. Dann fiel ihr Blick auf ihn und glitt über sein Anlitz wie ein nasser Fisch über eine Schiffsoberfläche. "Wer spricht für dich?" waren ihre einzigen Worte. Offenbar würde diese Angelegenheit hier schnell gehen. Aus welchen Gründen auch immer. Das war zumindest die Hoffnung.
Aus dem hinteren Bereich des Saals mischte sich mit einem mal eine Stimme ein. In ihr spiegelte sich Entschlossenheit, Stärke und noch etwas anderes, etwas das zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz klar war, hinein. "Wir. Adelchis Diaconus, Neugeborener des Clans der Schatten. Ich. Acacia della Velanera, Ancilla der Schatten, Hüterin der Elysien, Mondsenatorin von Plateolonga, Kind von Lydiadas, Prinz der Domäne Genua, Ahn vom Blute Lasombras, Consigliere del padrone profondo, sanguigno cacciatore di Catania, Herr der Tiefen, aus der Linie Ahriman min alzilals, Ahnherr des Clan Lasombra, Kind Lasombras, erster seines Blutes"
Augen wurden aufgerissen, Köpfe ruckten herum, Hände griffen zu ihren Waffen und Aurore erhob sich mit einer Miene wie sie seit hundert Jahren niemand mehr gesehen haben mochte. Die Zähne ausgefahren, die Hände glatt am Körper, mit ausgestreckten Fingern, bis zum bersten gespannt.
Die zeremonielle Art, mit der Acacia ihre Linie wechselte, hatte zum einen etwas befremdliches, zum anderen etwas natürliches. Als ob sie nur laut aussprechen würde was seit langen in ihrem Herzen gereift war. Zeitgleich nahm sie jenen die immer an soetwas wie Linien geglaubt hatten ein Stück Gewissheit. Zu wessen Blut konnte man gehören wenn es eine Wahl gab?
Es hatte mit einem Nachtbrief angefangen. Vor vielen Jahren. Dieser hatte zu einem Mitternachtsurteil geführt auf einer Nacht der vielen Toten und wurde nun, in der letzten Nacht von vielen, zu einem Ende geführt.
Mareno war vergessen als Aurore an ihm vorbei schritt, direkt auf Acacia zu. Es war jedoch erst die Hälfte des Weges hinter sich gebracht als sie urplötzlich stehen blieb. Ihr Blick huschte nach rechts und nach links. Und in der Tat, auch Totila erhob sich langsam von seinem Thron. Der Salubri Kometiolos drehte sich, beinahe wissend in Richtung des Eingangsportals. Er murmelte etwas. Diejenigen die griechisch sprachen und sich nahe bei ihm befanden mochten verstehen was:
"Die brennende Münze treibt den Erkennenden an die salzigen Ufer des Märtyrers. Doch seine Erkenntnis gebärt, was keinen eigenen Schatten wirft und weiß als schwarz zu rot werden lässt."
Dann hörten auch die anderen die Schritte die durch den Gang hallten welcher in den Festsaal führte. Durch den sie alle gekommen waren, in dem der Liktor Ajax vor wenigen Minuten geendet hatte. Der düstere Gang war beinahe schwarz geworden. Als ob sich das Licht aus ihm fortstehlen wollte wie ein Geliebter am frühen Morgen. Die schweren, rasselnden Schritte zeugten von Rüstzeug. Trotzdem war da mehr. Etwas das die Ohren spitzen und die Nackenhaare aufstellen ließ. Etwas falsches. Das nicht hier her gehörte.
Mit einem mal stolperte eine Gestalt aus dem Dunkel. Nicht jene die das falsche Echo warf. Nicht jene die das Licht zum flüchten brachte, dennoch brachte sie einige der Kainiten hier zum überraschten aufreissen der Augen.
Das Gesicht mochte einst einmal hübsch gewesen sein, war heute jedoch von vielerlei großen Narben und schweren Falten verunziert. Umschlossen von halblangen, braunen, leicht lockigen, Haaren, spätrömischen Männerbart und durchbrochen von olivgrünen Augen strahlt es Schmerz, Härte und Leid aus. Von dem strahlenden Mann den einige von ihnen kannten, war kaum noch etwas übrig. Die Kleidung schlicht und einfach, die Haltung gebeugt und alt. Er musste vieles mitgemacht haben.
Er passierte Acacia und Adelchis nur wenige Schritte, wurde dann langsamer und blieb schließlich stehen. Sein Blick auf Aurore gerichtet in deren Gesicht nun mehr Kälte zu sehen war als in einem nordischen Winter. Der Neuankömmling ließ sich davon jedoch von nichts abhalten, er begann laut zu sprechen, so das jeder ihn hören konnte: "Mein Name ist Gaius Marcellus Palatino, Neugeborener des Clans der Salubri, Kind des Matthias von Bath, Ahn des Clans der Salubri, Liktor und Vasall Aurores, Anhänger des via regalis, Gründer des Ordens der Martinsritter und Mitglied des erlauchten Zirkels der Könige zu Genua." offenbar hatte er etwas zu sagen. Auch Aurore schien dieser Meinung zu sein und setzte sich wieder in Bewegung, direkt auf ihn zu. Man konnte förmlich bereits den dritten Vergangenen in dieser Nacht sehen, da stoppte die Prinzessin urplötzlich. Blickte hinüber zum Eingangsportal, an Gaius vorbei.... wo sich gerade eine Gestalt aus dem dunkel schälte.
Von durschnittlich großer Erscheinung, mit kurzem, schwarzen Haar und in eine schwere Rüstung aus dunklem Stahl gehüllt kam sie nur wenigen vertraut vor. Am Gürtel eine schlichte, schwarze Scheide in der ein Schwert mit breiter Klinge steckte. Das seltsame an ihr war jedoch nicht das vernarbte, ernste Gesicht oder die Art wie sie Aurore fixierte. Es war die Art wie sie auftrat. Irgendetwas daran war falsch. Als ob der Klang der Schritte ein falsches Echo warf oder die Konturen der Gestalt unscharf flackerten.
Unklar ob er ihn mit hereingebracht hatte oder ob er nun aus dem Gang hereinzog... aber mit einem mal lag der Geruch von Asche in der Luft.
Aurore und der Fremde starrten sich an. Zwischen Acacia, Gaius und Adelchis hindurch. In Aurores Blick lag blanker Hass. Der Fremde begegnete ihm mit brutaler Härte.
Gaius unterdess nutzte die Situation um erneut die Stimme zu erheben: "Ich vermache alle offenen Gefallen meiner Person dem höchst verehrten Lydiadas, Ahn des Clans der Schatten, Prinz von Genua. Im Austausch für mein Leben, welches ich ihm Schulde.... Außerdem klage ich Aurore, Ahn vom Clan Ventrue, des Eidbruchs des mir gegebenen Lehns- und Schutzeides an! Sie hat mich verraten und im Stich gelassen. Ich werde ihr nicht länger dienen und fordere jeden aufrechten Kainiten auf dem Weg der Könige auf diesen Eidbruch zu sühnen und zu vergelten."
Erst jetzt konnte sich Aurore vom Anlitz des Neuankömmlings loseisen, ruckte mit dem Kopf zu Gaius hinüber und machte einige erstaunlich schnelle Schritte zu ihm hinüber. Während Acacia und Adelchis vor ihr zurückwichen, blieb Gaius eisern stehen. Aurore erreichte ihn, packte ihn am Hals und zwang ihn ihr in die Augen zu blicken. Zeitgleich zückte er ein einfaches Messer mit rußgeschwärzter Klinge. Aurore wich zurück und Gaius rammt das Messer unter blutigen Tränen ins Herz. Sein Herz.
Mit entsetztem Gesicht starrte der ehemals eifrigste Liktor auf seine Brust, stand noch dort als sich bereits Asche von seiner Haut löste.
Es war die letzte Nacht von vielen.
Aurore nickte sanft, als ob sie bestätigen wollen würde das sie von Marenos Einsatz in der Angelegenheit um Sardinien Kenntnis habe. Dann fiel ihr Blick auf ihn und glitt über sein Anlitz wie ein nasser Fisch über eine Schiffsoberfläche. "Wer spricht für dich?" waren ihre einzigen Worte. Offenbar würde diese Angelegenheit hier schnell gehen. Aus welchen Gründen auch immer. Das war zumindest die Hoffnung.
Aus dem hinteren Bereich des Saals mischte sich mit einem mal eine Stimme ein. In ihr spiegelte sich Entschlossenheit, Stärke und noch etwas anderes, etwas das zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz klar war, hinein. "Wir. Adelchis Diaconus, Neugeborener des Clans der Schatten. Ich. Acacia della Velanera, Ancilla der Schatten, Hüterin der Elysien, Mondsenatorin von Plateolonga, Kind von Lydiadas, Prinz der Domäne Genua, Ahn vom Blute Lasombras, Consigliere del padrone profondo, sanguigno cacciatore di Catania, Herr der Tiefen, aus der Linie Ahriman min alzilals, Ahnherr des Clan Lasombra, Kind Lasombras, erster seines Blutes"
Augen wurden aufgerissen, Köpfe ruckten herum, Hände griffen zu ihren Waffen und Aurore erhob sich mit einer Miene wie sie seit hundert Jahren niemand mehr gesehen haben mochte. Die Zähne ausgefahren, die Hände glatt am Körper, mit ausgestreckten Fingern, bis zum bersten gespannt.
Die zeremonielle Art, mit der Acacia ihre Linie wechselte, hatte zum einen etwas befremdliches, zum anderen etwas natürliches. Als ob sie nur laut aussprechen würde was seit langen in ihrem Herzen gereift war. Zeitgleich nahm sie jenen die immer an soetwas wie Linien geglaubt hatten ein Stück Gewissheit. Zu wessen Blut konnte man gehören wenn es eine Wahl gab?
Es hatte mit einem Nachtbrief angefangen. Vor vielen Jahren. Dieser hatte zu einem Mitternachtsurteil geführt auf einer Nacht der vielen Toten und wurde nun, in der letzten Nacht von vielen, zu einem Ende geführt.
Mareno war vergessen als Aurore an ihm vorbei schritt, direkt auf Acacia zu. Es war jedoch erst die Hälfte des Weges hinter sich gebracht als sie urplötzlich stehen blieb. Ihr Blick huschte nach rechts und nach links. Und in der Tat, auch Totila erhob sich langsam von seinem Thron. Der Salubri Kometiolos drehte sich, beinahe wissend in Richtung des Eingangsportals. Er murmelte etwas. Diejenigen die griechisch sprachen und sich nahe bei ihm befanden mochten verstehen was:
"Die brennende Münze treibt den Erkennenden an die salzigen Ufer des Märtyrers. Doch seine Erkenntnis gebärt, was keinen eigenen Schatten wirft und weiß als schwarz zu rot werden lässt."
Dann hörten auch die anderen die Schritte die durch den Gang hallten welcher in den Festsaal führte. Durch den sie alle gekommen waren, in dem der Liktor Ajax vor wenigen Minuten geendet hatte. Der düstere Gang war beinahe schwarz geworden. Als ob sich das Licht aus ihm fortstehlen wollte wie ein Geliebter am frühen Morgen. Die schweren, rasselnden Schritte zeugten von Rüstzeug. Trotzdem war da mehr. Etwas das die Ohren spitzen und die Nackenhaare aufstellen ließ. Etwas falsches. Das nicht hier her gehörte.
Mit einem mal stolperte eine Gestalt aus dem Dunkel. Nicht jene die das falsche Echo warf. Nicht jene die das Licht zum flüchten brachte, dennoch brachte sie einige der Kainiten hier zum überraschten aufreissen der Augen.
Das Gesicht mochte einst einmal hübsch gewesen sein, war heute jedoch von vielerlei großen Narben und schweren Falten verunziert. Umschlossen von halblangen, braunen, leicht lockigen, Haaren, spätrömischen Männerbart und durchbrochen von olivgrünen Augen strahlt es Schmerz, Härte und Leid aus. Von dem strahlenden Mann den einige von ihnen kannten, war kaum noch etwas übrig. Die Kleidung schlicht und einfach, die Haltung gebeugt und alt. Er musste vieles mitgemacht haben.
Er passierte Acacia und Adelchis nur wenige Schritte, wurde dann langsamer und blieb schließlich stehen. Sein Blick auf Aurore gerichtet in deren Gesicht nun mehr Kälte zu sehen war als in einem nordischen Winter. Der Neuankömmling ließ sich davon jedoch von nichts abhalten, er begann laut zu sprechen, so das jeder ihn hören konnte: "Mein Name ist Gaius Marcellus Palatino, Neugeborener des Clans der Salubri, Kind des Matthias von Bath, Ahn des Clans der Salubri, Liktor und Vasall Aurores, Anhänger des via regalis, Gründer des Ordens der Martinsritter und Mitglied des erlauchten Zirkels der Könige zu Genua." offenbar hatte er etwas zu sagen. Auch Aurore schien dieser Meinung zu sein und setzte sich wieder in Bewegung, direkt auf ihn zu. Man konnte förmlich bereits den dritten Vergangenen in dieser Nacht sehen, da stoppte die Prinzessin urplötzlich. Blickte hinüber zum Eingangsportal, an Gaius vorbei.... wo sich gerade eine Gestalt aus dem dunkel schälte.
Von durschnittlich großer Erscheinung, mit kurzem, schwarzen Haar und in eine schwere Rüstung aus dunklem Stahl gehüllt kam sie nur wenigen vertraut vor. Am Gürtel eine schlichte, schwarze Scheide in der ein Schwert mit breiter Klinge steckte. Das seltsame an ihr war jedoch nicht das vernarbte, ernste Gesicht oder die Art wie sie Aurore fixierte. Es war die Art wie sie auftrat. Irgendetwas daran war falsch. Als ob der Klang der Schritte ein falsches Echo warf oder die Konturen der Gestalt unscharf flackerten.
Unklar ob er ihn mit hereingebracht hatte oder ob er nun aus dem Gang hereinzog... aber mit einem mal lag der Geruch von Asche in der Luft.
Aurore und der Fremde starrten sich an. Zwischen Acacia, Gaius und Adelchis hindurch. In Aurores Blick lag blanker Hass. Der Fremde begegnete ihm mit brutaler Härte.
Gaius unterdess nutzte die Situation um erneut die Stimme zu erheben: "Ich vermache alle offenen Gefallen meiner Person dem höchst verehrten Lydiadas, Ahn des Clans der Schatten, Prinz von Genua. Im Austausch für mein Leben, welches ich ihm Schulde.... Außerdem klage ich Aurore, Ahn vom Clan Ventrue, des Eidbruchs des mir gegebenen Lehns- und Schutzeides an! Sie hat mich verraten und im Stich gelassen. Ich werde ihr nicht länger dienen und fordere jeden aufrechten Kainiten auf dem Weg der Könige auf diesen Eidbruch zu sühnen und zu vergelten."
Erst jetzt konnte sich Aurore vom Anlitz des Neuankömmlings loseisen, ruckte mit dem Kopf zu Gaius hinüber und machte einige erstaunlich schnelle Schritte zu ihm hinüber. Während Acacia und Adelchis vor ihr zurückwichen, blieb Gaius eisern stehen. Aurore erreichte ihn, packte ihn am Hals und zwang ihn ihr in die Augen zu blicken. Zeitgleich zückte er ein einfaches Messer mit rußgeschwärzter Klinge. Aurore wich zurück und Gaius rammt das Messer unter blutigen Tränen ins Herz. Sein Herz.
Mit entsetztem Gesicht starrte der ehemals eifrigste Liktor auf seine Brust, stand noch dort als sich bereits Asche von seiner Haut löste.
Es war die letzte Nacht von vielen.