[1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

[August '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"In Domus bei unserem Diener Jakob von Ebersberg oder in Broglio im A Tarda Ora, dieser Name existiert jedoch nicht in der sterblichen Welt.
Ihr habt jedoch scheinbar beste Kontakte es herauszufinden wie ihr dorthin gelangt, solltet ihr es nicht selbst finden."
erklärten sie und sahen sich dann ebenfalls um.

"So werden wir uns nun auch wieder auf den Weg machen. Bis demnächst...wenn ihr etwas anzubieten habt." verabschiedeten sich aber fügten kein Nicken bei. Warteten kurz auf ihre Erwiderung und würden sodann die Straße um die Kirche verlassen. Interessant war dieser Abend allemal geworden.
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Iulia Cornelia
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ich schmunzelte über ihre Worte, verkniff mir jedoch jeglichen Kommentar auf ihr provozierendes wenn. Es gab keinen Grund, weshalb ich sie herausfordern sollte oder gar wollte. Stattdessen nickte ich einzig und fragte höflich: „Wird euch ein gewöhnlicher, einheimischer Bote eine Woche zuvor genehm sein oder benötigt ihr mehr Zeit, um entsprechende Vorbereitungen zu treffen?“ Ich gedachte nicht einmal einen einzigen Moment daran, die Großzügigkeit meiner besten Kontakte, wie sie es nannte, für derlei banale Dinge zu beanspruchen, wäre es mehr als eine Beleidigung für sie gewesen. Davon ab gab es für mich keinen Grund, weshalb ich einen eingeweihten Diener hätte schicken sollen für alltägliche Geschäftsdinge, außer Toma würde dies explizit verlangen oder fordern. „Ich freue mich darauf von euch zu hören.“, bestätigte ich, bevor ich fragte: „Wünscht ihr meine Anwesenheit bei der Begutachtung der Ware oder werdet ihr mir anderweitig eure Entscheidung mitteilen?“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Wenn ihr einen solchen schicken wollt...ja, dann ließe sich dies zeitlich einrichten." erwiderten sie auf ihre erste Frage und zuckten dann mit den Schultern.
"Das ist eure Entscheidung, ob ihr dabei sein wollt. Wir denken nicht das wir euch brauchen, aber wenn ihr da sein wollt, stellt das kein Problem dar."
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Iulia Cornelia
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ich bin mir sicher, wir werden uns auch so erneut begegnen. Zumal man doch ohnehin manche Leidenschaften wohl vornehmlich lieber allein genießen will.“, antwortete ich sanft, während ich beinahe wissend lächelte und dem Hauptmann ein dezentes Zeichen gab, sich anders zu positionieren, um Toma und ihrer Begleitung gleich nicht in ihrem Weg zu stehen.

„Ich wünsche euch bis dahin allzeit sichere Wege und noch eine angenehme heutige Nacht.“ Entsprechend höflich verneigte ich mich vor ihr, bevor ich wartete, dass die Kainitin sich entfernt hatte, um anschließend selbst weiter in Richtung des Hauptmannes zu gehen, um einige leise Worte mit ihm auszutauschen, bevor ich auf den Rest meiner Begleitung an diesem Abend wartete, um unseren geplanten Weg weiter fortsetzen zu können.

Nur wenige Wochen später sollte ein Bote Toma erreichen, um einen Ort für die Lieferung zu erfragen. Dorthin war dann auch eine weitere Woche später das versprochene Anschauungsstück gebracht worden.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Das war keine Leidenschaft die sie allein genießen mussten, aber sie wussten was sie meinte und dann doch vielleicht wieder nicht, schließlich lagen Tomas Leidenschaften für den Körper auch auf einer gänzlich anderen Ebene als die vieler anderer.

Sie nickten dem Kind zum Abschied zu und verließen die Gasse, folgten den dunklen Straßen Genuas nach Hause und würden sich auf dem Weg noch nach einer möglichen günstigen Beute umsehen.

Wochen später empfing Jakob den Lieferanten und brachte das versprochene Objekt ins Haus, wo er es im Wohnraum aufstellte, damit Toma es umfangreich betrachten könne.
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Iulia Cornelia
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Der Mann, welcher das versprochene Objekt gebracht hatte, war Jakob unbekannt, doch er war in Begleitung von vier weiteren leichtgerüsteten Männern erschienen, von denen zwei einen schweraussehenden Gegenstand getragen hatten. Schwer genug, dass der Sprecher der Gruppe höflich angeboten hatte, diesen hineintragen zu dürfen, bevor er mit nur wenigen Worten die Männer entsprechend den Wünschen des Hausbesitzers kommandiert hatte.

An Jakob direkt gewandt hatte er gesprochen: „Meine Herrin entsendet der hochwohlgeborenen Dame des Hauses ihre besten Grüße und hofft, diese werde an der kleinen Aufmerksamkeit aus Odense weit im Norden der Welt Gefallen finden können.“. Offenkundig war das Gebrachte ein Geschenk an Toma und keine Leihgabe wie zuerst vereinbart. Danach hatten sie sich verabschiedet, wobei die Worte des Mannes sehr kurz, aber doch zu höflich gehalten waren für einen einfachen Soldaten.

In Tomas Haus befand sich nun ein neues, hellholziges Möbelstück. Es war eine stabil wirkende Sitzbank, die ihren barbarischen Ursprung widerspiegelte und doch durch das verwendete Espenholz zugleich edel und hochwertig wirkte. Die Oberfläche der Sitzfläche fühlte sich angenehm warm und glatt an. Sie war leicht geschwungen, doch frei von jeglicher Verzierung. Ganz anders dagegen waren die Stifte, welche die Seitenteile mit der Sitzfläche verkeilten. Sie waren reich verziert, so wie die Seitenteile selbst.

Nordische Muster rankten auf den Seitenteilen der Erde entgegen, wie feingliedrige Wurzeln eines Baumes, unter welchem sich allerlei Tiere tummelten, die an Rehe und Vögel erinnern konnten, auch wenn sie dabei recht verzogen und wenig naturgetreu wirkten. Dennoch wirkte es nicht falsch, sondern so als fügten sie sich in das Gesamtbild harmonisch und sehr dezent ein, während sie an den Wurzeln zu knabbern schienen oder Schutz im Geäst weiter oben suchten. Die Absetzung, die sie umgab, war dabei einen halben Fingerknochen tief ins Holz eingearbeitet, weshalb man die Muster selbst deutlich fühlen und sehen konnte.

Die Keile mochten im ersten Moment an seltsame Pferdeköpfe erinnern, doch je länger und genauer Toma sich diese ansehen würde, umso mehr würde sie die spitzen Zähne in dem geöffneten Maul mit der langen und etwas eingerollten Zunge erkennen, während die feingeritzten Schuppen rautenförmige den langen Hals verzierten. Es mochte womöglich einen Augenblick dauern, bis sie verstand, dass es sich bei den zwei Tieren, die die einzelnen Teile derartig fügten, um Drachen handelte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Jakob hatte es vorsichtig entgegen genommen und den Männern gedankt, als auch Speis und Trank angeboten für ihre Arbeit und den Weg.

In der Nacht schaute sich Toma das gute Stück genauer an. Sie hatten nicht genau ausgemacht was geliefert werden würde, so waren sie gespannt gewesen, was für eine Art Möbelstück es überhaupt sein würde. Natürlich hätten sich allein durch Größe und Gewicht einige bereits ausgeschlossen.

Die Bank genauestens musternd hatten sie es zunächst umrundet und sich dann die Verzierungen und Darstellungen der Tiere genauer angesehen. Andächtig fuhren sie mit den Fingern über jede Erhebung und Fuge, der Schnitzereien. Sie schätzten Details und an der ein oder anderen Stelle hätte man sauberer arbeiten können oder realistischer, aber sie hatten auch nicht erwartet ein Meisterwerk zu sehen. Ihnen gefielen jedoch die Drachenköpfe. Natürlich ob ihrer Symbolik, aber auch die Verarbeitung und Darstellung war gut, sofern es gewollt war, dass sie auf den ersten Blick wie Pferde anmuteten. Vermutlich war es aber auch einfach nur ein Fehler. Dann hätte man es besser machen können, aber andererseits würde es für den sterblichen Pöbel gewöhnlicher aussehen.

Es war zwar nicht sonderlich originell einem Drachen Drachendarstellungen zu schenken, aber Toma sah es als Schmeichelei an, der sie nicht abgeneigt waren.

Schließlich ließen sie sich auf der Sitzfläche nieder und prüften auch die Funktion. Bequem war sie nicht sonderlich, aber das waren Bänke selten.
Warum war es nun ein Geschenk? Das war nicht die Abmachung gewesen. Nun überlegten sie was sie erwidern würden.

Am nächsten Abend überbrachte Jakob eine Antwort für Iulia an dem Ort den Toma wusste, dass jemand die Nachricht für sie sicher entgegen nehmen würde.
"Iulia Cornelia, Kind der Könige. Wir danken euch für eure kleine Aufmerksamkeit. Wir sind an einem Handel interessiert, so ihr weitere anbieten könnt." Mehr war es nicht. Wenn sie dabei bleiben wollte auf diesen Handel einzugehen, dann wusste sie wo sie die Antwort hinschicken müsste.
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Iulia Cornelia
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Speis und Trank waren höflich dankend, aber bestimmt abgelehnt worden. Man befände sich im Dienst ihrer Herren und würde anderen Orts erwartet. Ein anderes Mal sehr gerne.

Nur wenige Nächte später hatte die Drachin dann eine Antwort erhalten. Gebracht von eben jenem Hauptmann, der bereits die Bank gebracht hatte. In einem kleinen Kästchen aus Johannisbrotbaum befand sich auf einem Stück blütenreinem, weißen Tuch ein bräunliches, ohne Emblem aber mit weißem Siegelwachs gesiegeltes Pergament aufgebahrt.

Auf dem Deckel war ein ineinander verschlungenes Kreuz mit Kreisen geschnitzt, in dem sich in den daraus ergebenden Lücken stilisierte Lilien befanden und in dessen Mitte eine einzelne Blüte ragte. An den Seiten war der untere Rand mit eingeritzten Ranken versehen, während eine kleine goldene Schließe das Kästchen schmückend verschloss.

So man das Siegel des Pergaments brach war darauf in Latein und an die Schrift der christlichen Kirche erinnernd, eine höfliche und der Etikette gemäße Bitte an die Drachin um ein Treffen formuliert. Iulia würde sich über das geäußerte Interesse an einem Handel freuen und würde gerne weitere Details mit ihr besprechen, sobald Toma hierfür die Zeit fände. Ein konkreter Ort oder auch eine konkrete Zeit wurden nicht genannt. Auch nicht, ob das Kästchen ein Teil der Nachricht oder eine Leihgabe war, mit der Iulia in Vorleistung für den Handel ging.

So oder so hätte sich bei einer daraus ergebenden Einladung durch Toma, Iulia zum genannten Ort und Zeitpunkt eingefunden, wobei sie das Treffen kurz nach der Einladung durch einen gewöhnlichen Boten Stille wahrend bestätigen hatte lassen. Schließlich wäre es unangemessen gewesen, so sie keine Rückmeldung gegeben hätte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Wie zuvor hatte Jakob das überbrachte Schächtelchen für Toma angenommen. Selbst hatte er es betrachtet, während es auf einem der Anrichten stand und darauf wartete geöffnet zu werden. Natürlich tat er das nicht. Gehorsam wartete er auf seine Herrschaften, die sich erst eine Nacht später in dem Häuschen in Domus wieder einfanden.

Mit dem kritischen Blick des Meister-Zimmermanns, der sie waren begutachteten sie die Schatulle. Eine filigrane Schnitzerei, keine Frage, aber nichts herausragendes. Sie öffneten es und zogen des Schreiben heraus. Nachdem sie das Siegel untersucht hatten brachen sie es und übergaben es sogleich an Jakob, der wusste dass er es vorzulesen hatte.

Schließlich trugen sie dem Ghul auf auch ein Antwortschreiben zu verfassen.
Auf einem Stück gewöhnlichen Pergaments schrieben sie zurück, dass sie sie in zwei Wochen nach Mitternacht in Domus erwarten würden.
Auch wenn es nicht viel war, falteten sie es und siegelten es mit ihrem eigenen Siegel.

Am nächsten Abend überbrachte Jakob das Schreiben und zwei Wochen später hatte er den Wohnraum des kleinen Häuschens für den Besuch vorbereitet. Ein Feuer brannte in der Herdstelle und das Bänkchen hatte sich neben eine der längeren Bänke gesellt, die an dem großen dunklen Tisch mit verzierten Seiten, standen. Das hellere Holz stach heraus in der sonst von dunklem Nuss und Kirschbaumholz gehaltenen Ausstattung.
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Re: [1031] Engel der Muse [Toma, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ich kam nicht allein, doch war dies für Jemanden in meiner Position und mit meinem Aussehen auch wenig verwunderlich. Zwar war mein Äußeres unter einem Umhang mit Kopfbedeckung gut verborgen, doch man wusste schließlich nie.

Während der Hauptmann der Wache klopfte und uns ankündigte, indem er wie immer recht kurz und prägnant sprach: „Guten Abend. Signora Cornelia in Begleitung. Sie werden erwartet.“, nachdem sich die Tür geöffnet hatte, verweilte ich mit meiner Toma wohlbekannten Begleitung, umgeben von vier Wachen, die uns schützten.

Erst so wir eingelassen worden wären, würden sich die Wachen zurückziehen. Auch der Hauptmann würde keine Anstalten machen einzutreten, sondern würde die Männer begleiten, um das Haus und die Umgebung im sicheren Blick zu behalten. Aufmerksam darauf achtend, ob sich hier etwas herumtrieb, was nicht hier sein sollte und dieses verjagend, so es sein musste.

Der Begleiter an meiner Seite jedoch erhielt ein Lächeln und eine einladende Geste, bei mir zu bleiben, während ich meine Gespräche mit Toma führen würde. Es war nicht so, als hätte ich eine Wahl darüber gehabt, aber ich wusste es war besser freundlich zu bleiben. Zumal ich mich nicht weiter an ihm oder daran störte. Vor allem da ich wusste, er würde sich ohnehin diskret im Hintergrund halten.
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