[1031] Hafengeschichten [Nicolò, Angelique]

[August '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Nicolo Trevisan
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Re: [1031] Hafengeschichten [Nicolò, Angelique]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolo schnaubte vernehmlich:
"Ihr seid mir eine, Werte Angelique, erst lauert Ihr mir auf, unterstellt mir Unhöflichkeit, fragt mich aus und beantwortet im Gegenzug kaum meine Fragen, wobei ich euch nicht mal kenne. Und dann unterstellt Ihr mir und warnt mich gar vor den Folgen, falls ich Euch verschwinden lassen sollte."
Er zuckte mit den Schultern:
"Ich halte es hier für nicht mehr sicher Angelique, zweifellos habt ihr gerade bemerkt, wie ich mir an den Kopf fasste. Daher bevorzuge ich kein stehendes Ziel mehr zu bieten. Wenn Ihr mit mir reden wollt, könnt Ihr mich begleiten."

Nicolo schüttelte den Kopf, diese Nacht war wohl nicht seine Nacht und seine Geduld erschöpfte sich langsam, schließlich hatte er schon einiges erklärt, sie aber nur wenig und er wusste immer noch nicht, was sie von ihm wollte. Daher setzte er sich in Bewegung, einerlei ob Angelique ihm nun Folgen würde oder nicht. Seine Worte waren aber noch gut zu vernehmen:
"Ihr habt mich abgepasst, nicht umgekehrt und vielleicht möchtet Ihr mich gerade hier in Position halten. Damit Ihr es aber wisst, auch in meinen Fall wissen Personen Bescheid, welchen Weg ich nehme und auch diese werden Fragen stellen, sollte mir etwas zustoßen.
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Angelique
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Re: [1031] Hafengeschichten [Nicolò, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angeilque schnappte sich ihre Armbrust, schlang sie über den Rücken und wieselte parallel zum Salubri auf dem Dächern der Häuser entlang. Ab und an musste sie über eine schmale Gasse springen, bewies dabei aber weder Furcht, noch Mangel an akrobatischem Talent.

So hielt sie in der Tat Schritt mit dem großen Mann, so dieser nicht plötzlich zu rennen anfangen sollte.

Auf die anklagenden Worte meinte sie nur: "Nun, ich wohne hier seit Jahrzehnten. Ihr dagegen seid nagelneu und hättet ja ein Sarazene oder ein Baalit sein können. Da ging ich auf Nummer sicher, anstatt einen erneuten Angriff wie bei der verschleierten Mörderin zu riskieren. Jetzt habt Ihr aber nichts zu befürchten, wo Ihr Euch erklärt habt."

Sie musste lachen. "Ja, die Leute haben die Tendenz, sich an den Kopf zu fassen, wenn ich mit ihnen rede."

Sie war gespannt, wohin der Heiler sie wohl führen würde.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1031] Hafengeschichten [Nicolò, Angelique]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolo bewegte sich tatsächlich nicht besonders schnell, sondern ging ruhig und gleimäßig einher.
Sein Kopf zuckte kurz in Ihre Richtung, als sie das Wort "Baalit" erwähnte, aber eine weitere Reaktion war nicht zu erkennen, da die Kapuze wieder sein Gesicht verhüllte.
"Ich habe mich bereits vor 2 Jahren bei den Herolden vorgestellt, auch wenn erst am Hof ihrer Majestät endgültig über mein Status als Gast entschieden wird. Wenn ich ein Messer schwingenden Sarazene wäre - abgesehen davon, dass ich nicht wie einer aussehe - hätten mich die Herolde aber wohl schon eher der Stadt verwiesen. Aber lassen wir das Thema, es führt zu nichts und ich weiß immer noch nicht auf welchen Vorfall Ihr Euch ständig bezieht."

Nachdem sie keine Anstalten machte, zu ihm runter zu kommen, blieb Nicolo plötzlich an einer Stelle stehen, die zwar still war, wo er aber mit nur zwei, drei Schritten eine wegführende Gasse würde entlang laufen können und sprach sie an:
"So können wir uns schlecht leise unterhalten. Wenn Ihr etwas mit mir zu bereden habt, dann können wir uns im Elysium treffen, denn das ist mein Ziel. Oder Ihr schlägt einen Treffpunkt in einer anderen Nacht vor."
Er beobachtete sie sehr genau, stand aber äußerlich ruhig da.
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Angelique
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Re: [1031] Hafengeschichten [Nicolò, Angelique]

Beitrag von Angelique »

"In Ordnung, bis gleich!", sagte das untote und verabschiedete sich auf Französisch.

Angelique hetzte wie eine Irre erst weiter über Dächer, dann auf die Gassen hinab und erreichte das Elysium vor dem Heiler, da sie wirklich alle Abkürzungen wie ihre Westentasche kannte.

Sicherheitshalber schaute sie vor dem Elysium und auch im Inneren nach versteckten Meuchlern. Sie fragte sich, ob die Wachen immer noch dieselben waren und sich an ihre Anwesenheit gewöhnt hatten oder neue, die nicht wussten, wie sie beinahe die Kirchentür damals eingerissen hatte.

Dann brachte sie schnell noch die Verehrung Alerio gegenüber zum Ausdruck - leises Jammern und die Beine der Statue Umklammern - dann stellte sie sich so in die Halle, dass sie schnell in Deckung springen können würde.
So wartete sie auf den Salubri.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1031] Hafengeschichten [Nicolò, Angelique]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò nickte nur, sein französisch war so schlecht, dass er lieber gar nicht damit anfing.

Auch brauchte er wesentlich länger zum Elysium als Angelique, da er keine Abkürzung über die Dächer nahmn und auch nicht dorthin hetzte, aber zumindest ging er zügig voran.

Den Wachen am Elysium nickte er zu und er nahm auch seine Kapuze ab, als er eintratt. Dann sah er sich nach Angelique um.
Als er sie wahrnahm ging er ruhig auf sie zu und sagte leise: "Nun hier sollten wir uns wenigstens ohne Störung unterhalten können. Wie ich schon sagte, bin ich noch recht neu in der Stadt und Ihr erwähntet hier schon mehrere Jahrzente zu sein. Aber ich vermute, dass Ihr ursprünlgich nicht aus Genua stammt?" Nicolò schien wohl gerne das offensitliche auszusprechen...
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Angelique
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Re: [1031] Hafengeschichten [Nicolò, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Das Mädchen, das Nicolo jetzt aus der Nähe und besser ausgeleuchtet sehen konnte, war tatsächlich ein Kind. Eigentlich recht hübsch, aber sehr mager, als hätte es zu Lebzeiten Hunger gelitten. Es hatte dunkle Locken, die sehr wuschelig und ungekämmt waren und die Kleidung war sehr abgetragen und fadenscheinig, als wäre sie Jahrzehnte alt.
Ein gelbes Stoffbändchen am dünnen Arm deutete wohl an, dass sie alles machen würde, was keine gute Ehefrau tun würde und sich für Geld nach den Gesetzen niemandem verweigeren durfte.

Im Kontrast zu dieser Maskerade konnte die teuere Armbrust gelten, auf die das Kind sich Lässig stützte. Diese war allerdings nicht mehr gespannt.

"Schiavo noch einmal. Ihr habt recht, ursprünglich bin ich aus dem Burgunderreich und der schönen Stadt Arles, wo meine Erzeugerin Orakel ist. Aber in Genua lebe ich nun schon recht lange."
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Il Cavaliere
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Re: [1031] Hafengeschichten [Nicolò, Angelique]

Beitrag von Il Cavaliere »

In dieser Nacht war es nicht Acacias Elysiumsgarde, sondern Brimir und Ilarios Mannen die Wacht hielten. Einer von Ilarios Waisen, seinen Schattenkriegern, löste sich von seiner Position und trat zu den Kainiten. Er, nein es war eine Sie, verneigte sich tief und sprach dann zu Angelique: "Verzeiht Verehrte, doch ist es meine Pflicht euch anzubieten die schwere Waffe für euch zu halten solange ihr hier verweilt..." Die Frau war Mitte Dreißig und die höflich vorgetragene Bitte klang leicht hölzern, als wäre dies nicht ihre Art zu sprechen. Sie war schlank und drahtig, trug eine lederne Rüstung und ein kurzes Schwert sowie mehrere Messer und einen Pflock. Vielleicht kannte Angelique sie sogar von ihren Besuchen bei Ilario, es war das Mädchen, die Frau, die einst nach dem kindlichen Lasombra benannt worden war. Alerio.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1031] Hafengeschichten [Nicolò, Angelique]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Ah aus Arles, tatsächlich bin ich schon ein, zweimal dort durchgekommen, bevor ich... als Sterblicher meine ich. Allerdings nur jeweils kurz..." Nicolò war ins okzitanische gewechselt und nur wenn man sehr genau hinhörte, konnte man an dem ein oder anderen Wort vielleicht noch einen Akzent heraushören.

Als einer der Schattenkrieger auf sie zukam verstummte Nicolò und beobachtete erst einmal die weitere Entwicklung der Situation, dabei versuchte er sowohl Angelique als auch die Wache, die sich bei näherer Betrachtung als Frau herausstellte, im Auge zu behalten.
Er versuchte sich zu erinnern, ob es die gleiche Frau war, die ihn damals bei seinem Besuch in der Villa Embriaci empfangen hatte.
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Angelique
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Re: [1031] Hafengeschichten [Nicolò, Angelique]

Beitrag von Angelique »

"Heheh, da hattet Ihr Glück, dass meine Erzeugerin gerade satt gewesen sein muss. Ich..." Sie verstummte, als die Wache näher kam, so als fürchtete sie, bespitzelt zu werden.

Als sie wieder fort war, meinte sie spöttisch lächelnd: "Draußen habt Ihr Zuhörer gefürchtet, aber das Elysium haltet Ihr für diesbezüglich unbedenklich? Dahinten ist das Anschlagsbrett. Da können wir nachher anschlagen, was wir jetzt besprechen."

Sie zuckte mit den Schultern. "Im Moment habe ich außer meinem Leben aber nichts zu verlieren und auch wenig Geheimnisse, die Acacia nützen würden. So kann ich für meinen Teil frei sprechen.
Also, um auf mein Misstrauen Euch gegenüber zurückzukommen: Vor kurzen hat eine mir eine Kainitin, verschleiert wie eine Sarazene, meinen getreuen Blutvasallen Etienné angegriffen und getötet. Und dann wollte sie die Leiche auch noch fortschaffen und erwähnte einen Heiler zu dem sie sie bringen wollte, wohl um sie zu verkaufen, damit er anatomische Studien oder schwarze Magie daran betreiben könne. Der Blutvogtgehilfe Arash verhinderte diese aber. Nun und ich fand heraus, dass dieser ominöse Heiler nur Ihr sein konntet."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1031] Hafengeschichten [Nicolò, Angelique]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Ich hatte eher ein ungutes Gefühl, als wären wir dort nicht sicher gewesen und manchmal zahlt es sich aus, auf seine Intuition zu hören." Nicolo war wieder ins Okzitanische gewechselt, immerhin war es für einen möglichen Lauscher so auch etwas schwieriger etwas zu verstehen.

"Hm ein seltsamer Vorfall und irgendwie verstehe ich nicht, was damit zu bezwecken war. Falls der Angriff Euch galt, wieso ließ sie dann von Euch ab, als sie Euren Blutvasallen getötet hatte? War Euer Blutvasalle möglicherweise in irgendetwas verwickelt?
... Verzeiht, eigentlich geht es mich gar nichts an."
Nicolo räusperte sich,
"Jedenfalls pflege ich keine anatomischen Studien an Leichen zu unternehmen und Schwarze Magie beherrsche ich erst recht nicht. Das ich aber ein Medicus und Heiler bin, ist schon richtig."
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