[1031] Im Elysium [Avelina, Anastasia]

[Anastasia]

Anastasia starrt sie entgeistert und verständnislos an.
"Wie? Also, wie das?"
Als das zweite Thema angeschnitten wird, kullert eine kleine blutige Träne ihre Wange herunter.
"Ich hatte Konstantin, meinen Erzeuger, wir liebten uns, er zeigte mir Lust, die kannte ich vorher nicht. Ich brauche keinen Mann, ich brauche keine Lust, aber ich schließe nichts aus."

[Avelina di Braida]

Sie hob die Brauen, „Wie, was?“ dann schien sie zu verstehen und ein Schmunzeln, welches besagte, dass eine Signora schwieg und genoss zeigte sich auf ihren Lippen.

Die weitere Erzählung ließ sie jedoch ernst drein blicken und sie streckte bereits die Hand aus um die blutige Träne hinfort zu wischen, hielt dann allerdings inne. Sie nickte sacht auf ihre Worte hin.
„Es ist angenehmer die Nächte nicht alleine zu verbringen. Warum soll ich mir nun, da ich die Möglichkeiten habe, das verweigern, was mir im Leben verwehrt blieb? Was nutzt uns unsere Existenz, wenn wir nicht versuchen sie zu genießen so gut es geht?“

[Anastasia]

Anastasia beugte sich der Hand entgegen und ließ die Träne auf Avelinas Hand laufen.
"Ich verurteile dich nicht. Und wäre ich so schön, würde ich es wahrscheinlich jede Nacht treiben. So aber wird es dauern, bis ich einen Geliebten finde."

Sie lacht.
"Aber natürlich sollen wir alles in vollen Zügen genießen. Dafür sind wir doch da."

[Avelina di Braida]

Zögerlich wog sie den Kopf, „Ich wünschte ich könnte sagen, dass es dein Herz ist auf das es ankommt... aber wir alle wissen, dass die meisten dich nicht danach beurteilen. Du... sagtest, der Kuss erlaubt dir... normal auszusehen? Du solltest nutzen was dir gegeben ist, wenn es das körperliche Verlangen ist, welches du suchst.“ schlug sie vorsichtig vor, „Mir.. geht es nicht darum. Nun, nicht nur... Ich genieße die Zärtlichen...“ sie senkte den Blick und schmunzelte, „...und manchmal weniger zärtlichen Berührungen meiner Geliebten, keine Frage. Aber es ist ihre Nähe, die inspirierend ist.“

[Anastasia]

Anastasia klappt die Kinnlade herunter, starrt dich ungläubig an. Nicht angewidert, oder empört, aber in etwa so, als hättest du ihr erzählt, dein Pferd robbt auf dem Rücken, statt zu laufen.
"Ge..Geliebte? Das geht? Wie? Ich meine? Ist es möglich?"
Die andere Frage geht unter in dem, für Anastasia, welterschütterndem Geständnis. Ihre Augen sind aufgerissen, sie lehnt nicht mehr an, hällt deine Hand fest, als wäre es ein Anker.

[Avelina di Braida]

Natürlich, es sprach kaum jemand über so etwas, aber... so ungewöhnlich war es doch nun auch nicht? Ein wenig irritiert blickte sie ihr Gegenüber an, für den Moment überfordert mit der ungläubigen Miene.
„Nun... natürlich. Warum... sollte es nicht gehen? Ich meine... gerade wir... und hast du nie von einer Frau getrunken? Was glaubst du wie sie dabei empfand? Ich meine... natürlich geht das auch ohne den Kuss. Sicher, unter den Sterblichen halten es die meisten nur so lange für den guten Ton, so lange man damit aufhört, wenn man verheiratet wird... Aber die Sterbliche Welt wird auch von Männern dominiert.“
Sie hob die Schultern.

[Anastasia]

Sie schüttelt den Kopf.
"Wenn es geht, vermeide ich Frauen beim Trinken. Aber nur unerwachsene Frauen sind mein Tabu. Ich... ich..."
Sie beginnt schallend und herzhaft über sich zu lachen.
"Die unschuldige Mörderin quatscht mit der verruchten Unschuld. Ich habe im Bordell gearbeitet, dort gekocht und geputzt... und es geschafft, nichts davon mitzubekommen. " Sie schüttelt sich vor lachen.
"Aber du hast Recht, es klingt logisch. Wahrscheinlich ist es sogar angenehmer, als mit einem Mann."

[Avelina di Braida]

Ihre Augen weiteten sich ungläubig.
„Du... vermeidest Frauen? Warum das? Ich meine... ihr Blut ist viel süßer, ihre Haut so viel weicher, ihr Duft... ehrlich gesagt verschaffe ich lieber einer jungen Magd ein paar anregende Erinnerungen, als dass ich einem Mann erlaube sich wie ein König zu fühlen, weil er wieder eine Eroberung mehr hatte.“ sie seufzte, „Bei der Jagd bin ich auch ehrlich gesagt sehr froh, wenn ich eine junge Magd anlocken kann und keinen stinkenden Säufer.“
Dann hielt sie inne und runzelte die Stirn, „Du.. hast in einem Freudenhaus gearbeitet und die Frauen dort haben nie... ich meine...“ das schien ihr offenbar absurd, „Ich schätze... jedem das seine.“ Sie hob sacht die Schultern.

[Anastasia]

Sie lacht.
"Ich habe es noch nie so betrachtet. Eher dass ich sie nicht schwächen wollte. Im Bordell, ich war nur in den Zimmern, wenn sie leer waren. Und gesprochen haben sie nicht darüber. Ich denke, wenn du es sagst, war es wohl doch üblich. Aber mich hätte doch eh keine genommen."

[Avelina di Braida]

„Oh ich... ich muss gestehen ich habe wohl nie ein Freudenhaus von innen gesehen. Aber wenn du wie ich mit den Werken der Alten groß wirst... ich denke im Adel ist es... nicht ungewöhnlich.“
Sie sah sie einen Moment forschend an.

„ὀ μὲν γὰρ κάλος ὄσσον ἴδην πέλεται κάλος,
ὀ δὲ κἄγαθος αὔτικα καὶ κάλος ἔσσεται.“

Sie lächelte sacht, bevor sie leise erklärte, „Schönheit ist nur etwas äußerliches. Wer gut ist, der wird auch schön sein. Eine Frau vermag dies oft deutlicher zu sehen, als ein Mann. Warum wohl würden sich sonst so viele schöne Frauen in so viele... weniger schöne Männer verlieben?“ meinte sie mit einem Schmunzeln.
„Doch... wie ich vorhin anmerkte... du sagtest der Kuss kann dich... nun, normal aussehen lassen? Ich will nicht... deine Clansgeheimnisse hinterfragen. Aber ich... weiß nicht, warum ihr so seid, wie ihr seid. Und was ihr... vielleicht... dagegen tun könnt.“