Anastasia steht auf, starrt ihn an, eine gewisse Wildheit schleicht sich in ihre Augen.
"Wir betrügen euch nicht. Und wir geben euch die Informationen. Ob Ihr damit etwas anfangen könnt oder nicht, ist mir ziemlich gleich, also JA, dieser Teil war gelogen. Es tut mir nicht leid, es ist mir ziemlich gleichgültig. Euere Sinne kann ich nicht beurteilen, auch nicht, ob er sich diesen Geruch vielleicht später durch irgendwas angeschmiert hat oder nicht, das ist nicht bekannt, ist nicht bekannt. Warum sollten wir euch falsche Informationen liefern? So wichtig seid Ihr nun auch wieder nicht."
Sie setzt sich wieder nach einer Weile.

Sie kann hören, wie die Wachen hinter ihr unruhig werden. Hände gleiten an Waffengriffe, ein Schwert wird gezogen. Alain hebt die Hand. Dann sieht er die junge Nosferatu an. Es ist ein Blick, den sie oft gespürt hat, als sie noch ein Kind unter den Untoten war. Immer dann, wenn sie etwas besonders Dummes getan oder gesagt hat.

"Schleich zurück zu deinem Ältesten, Anastasia", sagt der Tzimisce, mit einem gewissen Mitgefühl in der Stimme. "Sag ihm, Alain vom Clan des Drachen erbittet untertänigst eine Audienz. Er wäre geehrt, den sehr verehrten Godeoc in seinem Palast zu empfangen. Oder sich zu einem Ort von dessen Wahl zu begeben." Er zieht den Mundwinkel hoch. "Und teile ihm mit, dass seine Botin wahrlich die Kunst des Lügens beherrschen lernen muss." Er macht eine Geste mit der Hand, die entweder eine Fliege verscheuchen oder Anastasia entlassen soll. "Gehab dich wohl!"

Sie steht auf. "Ich werde das Flüsstern der Maus weitergeben, mal sehen ob, der große Godeoc zuhören will."
Starrt ihn kurz an, sieht betont zu den drei Wachen. Lacht leise, während sie geht.
"Und ihr glaubt... ihr solltet euch mit Angelique unterhalten, was Ghule betrifft..." Lachend geht sie hinaus.

Alain starrt der verschleierten Gestalt hinterher, die Stirn gerunzelt, die Hand zu Faust geballt. Doch der letzte Satz Anastasias lässt ihn in den Stuhl zurücksinken. Er reibt sich das Kinn, nachdenklich.

Immerhin: Toni hat all das Bier und all den Zuspruch erfahren, den man sich als Tavernengast nur wünschen kann.
Zusammenfassung: Anastasia behauptet, die Informationen über Alains Angreifer zu besitzen. Doch ihre Geschichte widerspricht dem, was Alain selbst erlebt hat. Er bezichtigt sie der Lüge und weist sie an, Godeoc um eine Audienz zu bitten. Mit einer letzten Provokation und einer kryptischen Bemerkung verschwindet die Nosferatu in der Nacht.