[Diskussion] Clansfluch, Regeln vs Spielbarkeit

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Avelina di Braida
Toreador
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[Diskussion] Clansfluch, Regeln vs Spielbarkeit

Beitrag von Avelina di Braida »

Hallo zusammen.

Nach langer Diskussion mit Hauke, sind wir beide zu dem Schluss gekommen, dass eine Diskussion zu zweit in der Angelegenheit nicht weiter führt da wir komplett konträrer Meinung sind und es besser ist einen Thread dafür zu eröffnen um vielleicht auch mal andere Meinungen einzuholen.

"If they encounter beauty (Storyteller and player work together to determine appropriate triggers), they must roll Self-Control or Instinct (difficulty 5)."

Das ist der erste schöne Satz um den es hier geht. Meiner Meinung nach bedeutet „Triggers“ (Übersetzt: Auslöser) in diesem Zusammenhang, dass eben nicht alles was im Allgemeinbefinden als „schön“ erachtet wird auch gleich triggert. Sondern dass das nach wie vor eine sehr persönliche Sache ist. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, und nur weil vielleicht irgendjemand die Kunst von zB Beuys schön findet, muss das nicht jeder. Weil einen vielleicht neoklassizistische Kunst fasziniert, muss einen moderne Kunst nicht interessieren.

Die Regeln auf Genua wurden derart umgestellt, dass der Clansfluch der Toreador wie folgt aussieht:
a) Alle Personen EB 4+ triggern den Clansfluch
b) Jedes Kunstwerk das mit 6+ Erfolgen geschaffen wurde triggert den Clansfluch

Ich hab mich nie beschwert – wenngleich ich einen solchen Regeleingriff für nicht gut befinde, die Grundregeln existieren nicht ohne Sinn und sollten eingehalten werden da sie die Basis jeglicher Kommunikation sind – und habe da immer brav gewürfelt. (Zumindest ab dem Zeitpunkt ab dem ich es wusste, denn diese Regelungen sind irgendwo in den Tiefen des Forums vergraben und stechen einem nicht sofort ins Auge. War zumindest damals so.) Ob das nun bei hübschen Personen im Spiel war, oder bei Brimirs Metallarbeiten, oder Galenos Werken... Ich spiel das auch gerne aus, das gehört dazu und macht ja auch bis zu einem gewissen Grad sehr viel Spaß. Ich lasse Avelina auch immer mal gerne etwas bewundern, was nicht in die Kategorie fällt, zB ihre kleine Obsession mit Martha. Ab irgendeinem Punkt allerdings wird es lächerlich in meinen Augen. Und dieser Punkt ist dann gekommen, wenn dank dieser ganzen Regelverschärfungen ein Schreiben nicht mehr möglich ist, weil die Szene die ganze Nacht anhält. Letztendlich ist das ein Foren-RP in dem es auf das schreiben ankommt.

Es heißt im DA-Regelwerk V20:
„Scheitert der Wurf, verfallen sie in einen Tagtraum, der so lange anhält, bis die Szene vorbei ist oder das Objekt ihres Wahns geht oder verschwindet.“

Das bedeutet für mich, sobald etwas aus dem Blickfeld ist, kann der Toreador auch wieder klar denken und weiß, dass ihn gerade der Clansfluch eingeholt hat. Er kann sicher bedauerlich finden, dass er das Objekt der Begierde nicht mehr sieht, aber die Situation ist in dem Moment vorbei. Er würde nicht alles daran setzen sofort wieder in den Clansfluch zu verfallen nur weil das Objekt eben so schön war, vor allem in einer Situation die er für unangemessen einstuft.

Was mir da sehr aufgestoßen ist, war der Vergleich mit dem Brujah-Clansfluch, als Hauke meinte der Toreador-Clansfluch sei eine mildere Variante des Brujah-Clansfluches, und sofern man zB versuchen würde eine Toreador vom Objekt der Begierde weg zu tragen, würde sie in Raserei verfallen.
Es ist zwar im V20 Masquerade die Rede von einem Selbsbeherrschungs-Wurf, aber in anderem Zusammenhang, von Raserei ist da nirgends die Rede:
„Die Verzückung endet, wenn er dem Anblick des Objekts nicht mehr ausgesetzt ist (weil er sich bewegt hat, vernichtet wurde oder was sonst der Situation angemessen ist). Verzücke Toreador können sich nicht einmal verteidigen, wenn sie angegriffen werden, doch eine Verwundung erlaubt ihnen einen weiteren Selbstbeherrschungs- oder Instinktwurf, um den Bann zu brechen.“

Sich nicht mal verteidigen zu können scheint mir doch sehr weit entfernt von der Raserei.... Oder muss sich die Toreador auch selbst zerfleischen, wenn ihr eine hübsche Vase aus der Hand gleitet und zu Bruch geht?

Bei all diesen Dingen gehen mir im Hinblick auf die Sonderregelung Genuas drei Dinge durch den Kopf, die ich nicht nachvollziehen kann.
  1. Wie soll ein Toreador-Clanstreffen funktionieren? Man kann sich gut vorstellen, dass mehr als nur zwei oder drei Toreador anwesend sind, die mindestens EB4 haben... Zwar kann das mit der Selbstbeherrschung bei einem funktionieren, aber wie soll man sich das vorstellen? Man dreht sich um und sieht sich mit der nächsten Schönheit konfrontiert. Und so stehen irgendwann alle da und starren sich an, bis … ja bis wann? Diese Szene hat ja eigentlich kein Ende, wenn keiner freiwillig ablässt?
  2. Wie ist die Blutlinie überhaupt entstanden? Arikel/Ishtar, die ja sehr schön gewesen soll, erschafft den ersten Toreador → dieser sieht seine Erzeugerin und... jaaaa... das war's dann wohl, leider verhungert, keine Toreador Blutlinie. Weil selbst wenn der Selbstbeherrschungs-Wurf klappt, man wir ja immer und immer wieder getriggert...
  3. Wie soll das in unserer modernen Zeit funktionieren, wo einem überall auf Hochglanzmagazinen mit Photoshop aufgehübschte Schönheiten entgegen lächeln? Wo man in Google ganz schnell mal über die Mona Lisa stolpert? Wo man den TV einschaltet und unweigerlich irgendwann eine Schönheit oder eine Kunstdoku vor Augen hat?
Ja, ein Clansfluch soll dem Clan Schwierigkeiten bereiten, und es kann auch dem Schreiber mal richtig Spaß machen den auszuspielen, aber nicht bis zur Unspielbarkeit, wo man dann einfach nur noch rumsteht und nicht mehr raus kommt. Das hat wenig Nährwert für einen Selbst, die Geschichte oder die Mitspieler. Wenn es lediglich darum geht, dass andere den Clansfluch sehen: das ist schon längst passiert und wird in Zukunft auch noch passieren. Und da kommt gleich die nächste Sache die ein Ungleichgewicht bringt:
Bei einer derartigen Umstellung des Clansfluches auf „Alles triggert“, ist es ein leichtes für andere das heraus zu finden. Niemand muss sich die Mühe machen und herausfinden, was es im speziellen ist, und bald heißt es in Genuas kainitischen Kreisen: "Toreador? Stell dem was schönes vor die Nase, ist wie einem Kind einen Schnuller in den Mund stecken, dann gibt der Ruhe."

Nach all diesem hin und her kamen wir zum Thema Regeln, und mir wurde erklärt, dass es eigentlich keine gibt, damit die Veteranen nicht im Vorteil sind. Wichtig ist, dass es allen schwer gemacht wird mit Dingen, mit denen sie nicht rechnen - Regelseitig.
Hinzu kommt aber, dass es die Genua-Sonderregeln ja offensichtlich doch gibt – gesegnet sind also die, die lange genug dabei sind, oder die so viel Zeit investieren können in den Tiefen des Forums zu suchen. Und da ist die erwünschte Balance von Vampire-Veteran vs. Vampire-Newbie schon wieder völlig ausgehebelt.
Da darf man mich gerne altmodisch nennen, aber, aber Regeln sind die Grundpfeiler der Kommunikation, gerade im Rollenspiel. Eine gemeinsame Basis auf die man sich im Vorfeld geeinigt hat. Der „personal Horror“ sollte nicht durch Regelverbiegung stattfinden, sondern durch das Setting, die Geschichte die erzählt wird. Ich habe im Normalfall wenig dagegen, wenn der SL mal die Regeln biegt, denn ich mag den Satz „Regeln sind gutgemeinte Vorschläge“. Das trifft sicher in einer PnP-Runde zu, in der vielleicht 3 Spieler + SL sind, aber in einem Forum denke ich, braucht es eine gemeinsame Grundlage, aber auch keinen Regeldschungel durch den keiner durchblickt. Denn sonst wird das ganze abhängig von Sympathien, Unsympathien und unterm Strich komplett unbalanced. Und letztendlich sollte RP im OT ein Miteinander sein, kein Gegeneinander.

Ich bin da ehrlich... würde mich im Moment, nach dieser Diskussion jemand fragen, würde ich sagen „Toreador auf dem Weg der Menschlichkeit mit gedrosseltem Auspex.... eigentlich unspielbar auf Genua.“. Es kommt nicht das Gefühl auf, als wäre das erwünscht. Das mag der ein oder andere als Gejammer sehen, aber ich mache mir halt auch viele Gedanken und renne da vielleicht auch wegen jeder Kleinigkeit nachfragen, weil ich auch mein Spiel für andere fair halten will. Was womöglich auch ein Fehler ist. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass man uns das Spiel schwieriger machen will, aber es wäre schön, wenn das Settingseitig bleiben würde. Immerhin spielen wir auch keine Kücken mehr, die gerade gewandelt wurden, sondern Kainiten die schon Jahrzehnte oder über ein Jahrhundert existieren. Die sollten ihre eigenen Schwächen kennen, da sollte es nicht nötig sein dass der SL den Spieler belehrt und mit der Nase auf irgendeinen vergrabenen Forenthread stößt, als wäre er nur zu dumm gewesen es bei Anmeldung auf dem Forum zu lesen, dass es da schon wieder eine Sonderregel gibt... obwohl es ja eigentlich keine Regeln gibt... ich bin verwirrt... Und letztendlich sehe ich als Neuankömmling (ich fühle mich nach 1 ½ Jahren immer noch so) → Regelwerk „DA V20“ + die Liste an Hausregeln... die dann aber unterm Strich vielleicht 5% der Sonderregeln ausmacht.
Und ich melde mich ja auch an, weil ich meinen Charakter spielen will, und nicht den, den der SL für mich erstellt hat. So kenne ich das zumindest. Ich sollte also schon im Bilde sein was mein Charakter kann und was er nicht kann. Sonst muss man klar Charaktervordrucke wie beim One-Shot machen und die Spieler darüber aufklären, dass sie nur eine Statistenrolle spielen. Zumindest war ich bisher der Auffassung, dass ein Foren-RP eine gemeinsam geschriebene Geschichte ist, deren Reiz es ist, dass man nie genau weiß wie sein Gegenüber handeln wird, und nicht eine Überraschungsshow die Charakterregeln betreffend.

Es sei an dieser Stelle aber auch gesagt, dass mir bewusst ist, dass die SL nicht immer alles lesen oder im Kopf haben kann. Vielleicht rühren daher auch viele Meinungsverschiedenheiten, weil der SL eben nicht derart im 'alltäglichen' Spielbetrieb steckt und man selbst viel eher sieht, wie oft oder wie ausschweifend man etwas tut oder nicht tut. Und gerade mit Hinblick darauf, würde ich mir wünschen in diesem Zusammenhang nicht unmündig behandelt zu werden, da kommt das Gefühl auf den Spielern wird nicht vertraut, dass sie ihrem Charakter auch selbst Schwächen geben. Ja, einige tun das vielleicht nicht, aber andere geben Angriffsfläche genug. Ob das nun heißt aus seiner Menschlichkeit nie einen Hehl gemacht zu haben, oder unter Visionen zusammenzubrechen, oder anderen zu viel Vertrauen zu schenken... die Möglichkeiten sind weitreichend.

Das mag nun alles aus der Kalten reichlich hart klingen, aber die Diskussion war auch sehr anstrengend, das spiegelt sich wohl wider^^ In diesem Sinne... ich hoffe da auf weitere Meinungen und würde mich freuen, wenn ich in einem Forenspiel auch schreiben darf und mein Charakter nicht zum AFK rumstehen verdammt ist für ganze Threads^^ ..denn das hat meiner Meinung nach ähnlich viel Nährwert wie ein Brujah in Dauerraserei. Sowas ist hin und wieder lustig für den Spieler und in der Theorie sicher unglaublich spannend für einen SL, aber auf Dauer unspielbar beim schreiben, sowie im großen Zusammenhang unlogisch.
Ich bin da manchmal an einem Punkt, wo ich mich frage ob ich mein Schreiberhobby sein lassen sollte, was sehr schade wäre, denn es gibt einige hier mit denen ich unheimlich gerne spiele. Und... ich will doch einfach nur schreiben... :?
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Il Cavaliere
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Re: [Diskussion] Clansfluch, Regeln vs Spielbarkeit

Beitrag von Il Cavaliere »

Eventuell schreib ich die Tage dazu mal noch mehr, aber eigentlich würde ich diese Energie lieber für spannendere Texte für Genua verwenden ;)

- Das mit den Triggern kenne ich aus dem P&P auch eher als Sonderfall oder optional, etwas das allgemein als Schön gilt (Goldener Schnitt zB) triggert den Fluch. Ich persönlich kenne das sogar aus manchen Chroniken ab EB3

- laut Regelwerk kann der Toreador dann aber eben durchaus mit dem Objekt seiner Faszination interagieren, aber eben NUR mit diesem. Das kommt dem Spiel und der Vorstellung einer unheimlichen Obsession zugute finde ich.

- meine persönliche Einschätzung: Du machst dir da viel zu viele Gedanken, der Impact des Clansfluchs auf das Spiel insgesamt ist doch eher gering. Ab und zu mal würfeln, seltener als Raserei vermutlich. So krass ist das nicht, klar gibts ein paar Charaktere mit EB 4+ aber im Spielbetrieb geht das alles. Ich hab in Genua meinen Toreador ein gutes Jahr intensiv gespielt und Matteo ist auch zwei oder dreimal seiner Schwäche erlegen. Das war aber nie ein so großes Problem(einmal vor Aurore, einmal bei Sousanna) und war eher spielbereichernd (Zwinkern von Aurore weil sie das von den Torries so kennt und Psycho-Spielchen mit Sou)
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Anastasia
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Re: [Diskussion] Clansfluch, Regeln vs Spielbarkeit

Beitrag von Anastasia »

Nur meine Erfahrungswerte.
Unser SL spielte es so mit uns:
Er hat die großen Kunstbereiche aufgeteilt:
Musik//
Tanz//
Malerei,Bildhauerei,Skulpturen// Theater,Schrift//
Ästetik des Lebenden//
Architektur//
(Äquivalent zu den 6 Elementen: Wasser, Feuer, Erde, Luft, Geist, Raum)
Man konnte eines als Clansfluch wählen und es musste nicht unbedingt eines derer sein, welches man selbst praktizierte.
Von diesen wurde man dann getriggert und zwar im weitestens Sinne (wobei es immernoch Diskussionen gab: Schneewittchen, lebedige Ästhetik oder Skulpturen... aber das bleibt wohl nie aus).
Allerdings...
Hatte man ein Werk aus seiner Spate, das den CF auslösen würde und der Macher hatte gepatzt, dann... würfekte man gegen Raserei. Schaffte man es nicht, vernichtet man das Werk mit allen Kräften... und bei einem Patzer gegen die Raserei entwickelt man einen absoluten Hass gegen diesen Künstler und scheut keine Mühen all seine Werke vom Planeten zu tilgen. Das kann dann natürlich nach und nach passieren, bleibt aber eine Queste, die selbst die gelungenen Werke trifft.
(Was bei lebendiger Ästhetik tatsächlich auch auf Nosferatu zutraf... .. .)
Zu dem, wie es Avelina beschreibt: ich empfinde es tatsächlich als etwas zu drüber, auf alles schöne zu reagieren, denn, wenn man 'realistisch' ist, hat sie mit ihren Beispielen der Clanstreffen etc. Recht. Und man müsste doch eigentlich immer würfeln...
Vielleicht findet sich ja ein Weg?
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"


Ausschnitt aus in the desert, stephen crane
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Alain le Beau
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Re: [Diskussion] Clansfluch, Regeln vs Spielbarkeit

Beitrag von Alain le Beau »

Ich denke, man kann den Clansfluch schon ausspielen. Raserei wegen Verdecken fände ich komisch. Aber: Einfach verdecken wäre auch zu billig. Du kannst ja mit der Statue interagieren. Du könntest also den Mantel wieder runterziehen. Würde sie ja sicher auch machen, weil sie es sehen will.

Wenn sie jemand rausschleift, könnte man das als "körperliche Provokation" auslegen. Das wäre dann ein Rasereiwurf.
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Nubis
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Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [Diskussion] Clansfluch, Regeln vs Spielbarkeit

Beitrag von Nubis »

Ich schreib gern später noch meine Ansichten zur Thematik, aber ich möchte erst einmal noch Haukes Statement dazu lesen, falls möglich, denn ich lese immer gern beide Seiten der Münze.... schliesslich hat jeder seine Meinung und jeder ein paar Punkte für die man sprechen kann und befürworten kann oder die auf einen nicht passen, oder mit denen man sich schwer tut...
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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La Cronista
Erzähler
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Re: [Diskussion] Clansfluch, Regeln vs Spielbarkeit

Beitrag von La Cronista »

Ok ich denke das sind drei Probleme:

1. Regeln sind versteckt oder nicht bekannt.
Das kann ich verstehen, dass das mitunter frustrierend sein kann. Ich gehe da auch eher mit dir mit dass man schon Dinge wissen sollte die den eigenen Char betreffen. Aber das ist jetzt auch grob gesagt, da kann man wieder paar Abstufungen machen und das geht mir jetzt aber zu weit da zu sehr in die Tiefe zu gehen. Zumal Hauke da eben eine andere Vorstellung von hat.

Für die festen Regeln die es gibt, gibt es jetzt aber auch eine übersichtliche Liste mit Links, dass man sie finden kann und neue Spieler bekommen eine Checkliste mit wichtigen Links direkt zu Anfang. Zusätzlich haben wir jetzt die Paten, die bei Fragen helfen, wenn was nicht bekannt ist im Forum. Mir ist natürlich bewusst, dass es da vll immer noch irgendwo Lücken gibt, aber wir sind auch nur Menschen mit begrenzter Zeit und Vergesslichkeit.

2. Unspielbarkeit (aufgrund von Clansfluch)
Du übertreibst damit meiner Meinung nach.Wie Martin sagt kann ein Toreador mit dem Objekt der Begierde interagieren.
Dass du also einen ganzen Thread lang AFK stehen würdest ist überhaupt nicht wahr und wäre deine eigene Entscheidung wenn es so ist. Das steht auch im Regelwerk, also etwas das nicht aus Genua kommt, sondern Basis ist.

Ein Torri im Griff seines Clansfluchs oder freiwilliger Obsession würde aus meiner Sicht das Objekt berühren wollen, ihm Nahe sein, es anhimmeln, mit ihm sprechen und versuchen zu klauen um es für immer zu besitzen zb.
Sowas hab ich von dir bisher noch nicht gelesen und wäre doch Spiel das man schön schreiben kann, oder nicht?

Was ich zustimme ist dass es bei vielen schönen Dingen sehr oft gewürfelt werden müsste und das für Torries auch gefährlich werden kann und irgendwann repetativ. Theoretisch, aber praktisch musstest du das bisher nicht so oft. Daher sehe ich bei dir nicht, dass du einen Grund hättest dich zu beschweren. Wenn du jetzt aller 1-2 Monate in Torristarre gestanden hättest, dann würde ich das verstehen, aber bisher finde ich deinen Ärger unbegründet.

Es ist auch nicht so dass man nicht aus dem Clansfluch rauskommt. Du schreibst selbst dass die Wirkung eine Szene anhält. Eine Szene muss kein ganzes Spiel sein, keine ganze Nacht.
Eine Szene wechselt da wo Ort, Zeit oder Thematik gewechselt werden.
Ein Problem entsteht da nur bei unlebendigen Objekten, die nicht weggehen können. Aber wie gesagt kann man auch mit dem interagieren und man hat Spiele ja nicht allein. Es sind ja dann andere da, die da auch irgendwie darauf reagieren werden.

Was ich gut finde ist die Idee von Anastasia/Krissa, dass Torries einen oder mehrere Bereiche bekommen die sie schön finden aber dann da eben auch negativ reagieren wenn was nicht passt.
So könnte man es meiner Meinung nach auch gern machen.

3. Raserei-Trigger
Wir spielen nicht nach dem Maskerade Regelwerk und ich sehe es ähnlich wie Anton, dass das wegtragen/wegziehen eines Torri als körperliche Provokation gewertet werden kann oder er sich zumidnst soweit gegen den anderen wehrt bis er zu dem Objekt der Begierde zurück kommt, sofern er es noch sieht.
Das wäre der wichtige Punkt. Wenn der Torrie herumgedreht wird und das Objekt aus dem Blick verliert, ist es gelöst, wenn er weggezogen wird, aber mit seinen Augen das Objekt noch erhaschen kann wird er alles dafür tun sich zu befreien und wieder zu seinem Objekt zu kommen. Das muss keine Raserei sein, aber ein wehrhaftes Verhalten.

Hier sieht man jetzt aber auch warum Hauke manche Regelungen/Sichtweisen eben manchmal nicht für alle frei gibt, weil jetzt jeder wissen würde, wie er agieren müsste, neben einem Torrie, dass alles gut und glimpflich ausgeht, wenn das die feste Regel wäre. Die Welt soll für euch aber unberechenbar sein. Wenn ihr nicht wisst wie man Torries aus der Starre befreit, weiss es euer Char auch nicht und euer Char weiss es nicht, solange er nicht in der Situation schon mal war.
Als Toreador würde ich aber schon sagen, dass man wissen sollte, wie der eigene Clansfluch funktioniert, weil man ihn ja tendenziell öfter schon erlebt hat.
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Seresa
Brujah
Beiträge: 2254
Registriert: Sa 29. Jul 2017, 23:49

Re: [Diskussion] Clansfluch, Regeln vs Spielbarkeit

Beitrag von Seresa »

Ich werde mich hier nicht in die Diskussion einmischen, sondern werde nur ein paar Dinge ergänzen, die ich erwähnenswert finde:

Von den 79 Charakteren, die jemals in Genua aufgetaucht sind (Laut Charakterliste. Besucher/Charaktere aus anderen Domänen mal ausgelassen), hatten 9 (Caterina, Sirius, Ravunthu, Aurore, Sousanna, Acacia, Avelina, Francesca Bianca, Iulia) ein Erscheinungsbild von 4 oder höher. 2 (bzw eher 3) dieser Charaktere wurden so gut wie nicht gespielt (Ravunthu, Francesca Bianca, (Sirirus)), 1er verschwand vor zwei Jahren in der Versenkung (Sirius und wie erwähnt ebenso wenig bespielt) und 1e wurde vor bald zwei Jahren vernichtet (Caterina).
Von den derzeit 41 Charakteren mit denen prinzipiell eine Begegnung möglich wäre, haben 5 (Aurore, Acacia, Sousanna, Iulia, Avelina) ein Erscheinungsbild von 4 oder höher, wovon 2 (Aurore, Acacia) NSC sind, 1e SC (Sousanna) bis vor kurzem NSC war, 1e SC (Iulia) erst seit kurzem in Genua existiert und 1e Avelina selbst ist.
Die einzige (mir gerade bekannte) Kunst von 6+ Erfolgen sind 4 Stück. Sie sind von Toma und Brimir. Sie befindet sich an 4 bekannten Orten (Alains Palast, Elysium, bei Acacia, Medicorum), wovon 2 öffentlich zugänglich und 2 privat sind.
Bei 3 weiteren (mir gerade bekannten) Kunstwerken (Gemälde in Avelinas Haus, Kapelle von Seinfreda, eine Statue bei Aurore) bin ich mir nicht sicher, ob diese überhaupt die benötigten Erfolge aufbringen können. Sie alle befinden sich an privaten oder zugangsreglementierten Orten.
Reine Sterbliche mit einem Erscheinungsbild von 4 oder höher sind so gut wie nicht existent oder mir in meinen zwei Jahren in Genua noch nie begegnet. Ebenso Kunstwerke mit 6+ Erfolgen von Sterblichen. Das mag daran liegen, dass beides auf Grund der (Erstellungs-)Werte für gewöhnliche Sterbliche unmöglich oder so gut wie unmöglich ist.
Die Aussage „alles triggert“ ist somit entweder schlichtweg falsch oder aber hochgradig überspitzt.

Was den Tagtraum angeht, so haben Sam und Martin bereits erwähnt, dass eine Interaktion mit dem Objekt der Begierde jederzeit möglich ist. Ein Schreiben und Handeln ist entsprechend durchaus möglich, auch wenn es natürlich nicht so ist, wie man es in diesem Moment vielleicht selbst gerne möchte, da ja der Clansfluch getriggert hatte. Die Aussage jedoch nicht schreiben zu dürfen oder gar zum AFK rumstehen verdammt zu sein, ist entsprechend schlichtweg falsch oder aber hochgradig überspitzt.
Ähnliches gilt im übrigen auch für Spiele und Situationen, in denen die Raserei (Patzer) zuschlagen würde. Auch hier ist ein Spiel prinzipiell noch möglich, wenn auch nicht länger in der Art und Weise wie man es eigentlich geplant hat. Wobei man Spiele ohnehin nicht wirklich kann und so doch, so nennt sich das ganze Fluff. Nur soviel am Rande erwähnt. Bei Raserei (Patzer) würde theoretisch die SL den Charakter übernehmen, ich kann jedoch aus eigener Erfahrung versichern, dass man auch dann noch selbst den Charakter weiter bespielen darf, so man Rücksprache mit Hauke hält und bereit ist, die Konsequenzen der Raserei in aller geforderter Härte durchzuziehen.
Davon ab können solche Spielsituation wie Martin es auch bereits mit Aurore und Sousanna erwähnt hat, sehr schönes Spiel für die Anderen und auch für einen selbst erzeugen, so man bereit dazu ist, sich einfach mal darauf einlzulassen und zu schauen, was tatsächlich passieren wird, bevor man sich im Vorfeld über alle Eventualitäten den Kopf zerbricht. Etwas Mut und Vertrauen in die Mitspieler, sowie die Bereitschaft zur eigenen Leidensfähigkeit und das Ertragen von Situationen, die für den eigenen Charakter nicht immer toll und glanzvoll, sondern hochgradig negativ bis hin zu charakterbedrohend sind, würde ich mir von allen Spielern gleicher Maßen wünschen.
Was das Wegtragen des Toreadors vom Objekt der Begierde (bei getriggertem Clansfluch) jedoch angeht, so kann das wie Anton bereits anmerkte, als eine körperliche Provokation angesehen werden, die wiederum eine Raserei triggern könnte.

Die Situation eines Toreador-Clanstreffen mit mehr als einem Charakter mit Erscheinungsbild 4 oder höher ist derzeit jedoch spieltechnisch unrelevant, weil es keine anderen Toreador als Avelina mit Erscheinungsbild 4 in Genua gibt. Sofern dieser höchstunwahrscheinliche Fall eintreten würde, gilt was ich bereits zuvor sagte: Mut und Vertrauen. Auch in die SL, die sich in so einem so unrealistischen Fall ohne Zweifel etwas sehr schönes überlegen würde, um es wieder zu lösen. Sicher kann man sich viele Szenarien überlegen. Die Frage ist jedoch dabei, ob es wirklich notwendig und sinnvoll ist jedes Einzelne davon bis ins Detail im Vorfeld zu zerpflücken und zu besprechen, solange kein voraussehbarer Bedarf der Klärung oder überhaupt die realistische Wahrscheinlichkeit einer solchen Situation besteht oder gegeben wäre.
Die Entstehung der Blutslinie ist in Genua geheimes Wissen. Sofern jemand dieses Wissen besitzen möchte, muss er oder sie hierfür OOC und viel Zeit im Spiel aufwenden. Einen Anspruch auf OT Wissen gibt es in diesem Punkt nicht. Eigene Annahmen es wäre laut Regelwerk oder Common-Lore sind falsch und treffen für Genua nicht zu. Beides ist auf dem Forum so niedergeschrieben und nachlesbar. Siehe hierzu auch Regelwerk Übernatürliches Wissen , sowie [Diskussion] Übernatürliches Wissen und Haukes "kleine" Kolumne als weitere interessante Lektüren.
Was die moderne Zeit anbelangt, so spielen wir derzeit im Jahre 1032 und nach dem Regelsystem der Dark Ages. Es ist für Genua entsprechend derzeit spieltechnisch völlig unrelevant wie es in der Neuzeit wäre und wird es voraussichtlich bleiben, da wir bis es relevant werden könnte, alle alt, grau, tattrig oder bereits tot sind. Um die Frage dennoch kurz anzuschneiden. Hochglanzmagazine, sowie andere Medien, würden wie Statuen im Dark Ages vermutlich dem 6+ Kunstwerk Punkt unterliegen und wären entsprechend auch dann vermutlich unrelevant.

Zur Aussage es gäbe keine Regeln werde ich Hauke selbst antworten lassen. Meiner Meinung und meines Wissens nach gibt es Regeln. Manche davon sind jedoch nicht offen zugänglich und sind entsprechend nur Hauke gänzlich bekannt. Dass dem Spieler bekannt sein sollte, wie Disziplinen von der Mechanik her in Genua eingesetzt werden oder wie der Clansfluch funktioniert, ist essenziell und sollte bekannt sein. Ob es hierfür tatsächlich niedergeschriebene Regeln benötigt oder man von einem Spieler erwarten sollte, dass er selbstständig kurz Rücksprache hält und Rückfrage stellt, wie die für ihn relevanten Dinge in Genua geregelt sind und bespielt werden, bevor angefangen wird zu spielen und ein Charakter zu bauen, ist und bleibt wohl eine Frage der eigenen Philosophie und Herangehensweise als Spieler, in einer im unbekannten Runde/Forum, einer unbekannten SL und unbekannten Mitspielern.
Tatsache ist jedoch - so man es niederschreiben würde - Hauke es allein aufarbeiten müsste und Niemand ihn wirklich dabei unterstützen kann. Das Zeit - und wir sprechen von sehr viel Zeit - hierfür von Nöten sein wird, steht dabei völlig außer Frage. Die entscheidende Frage ist entsprechend, ob Hauke seine - ohnehin mehr als knappe Zeit - dafür investieren soll oder nicht. Der längerfristige Nutzen - auch für Neuspieler - ist ohne Zweifel, auch wenn ich selbst die Erfahrung gemacht habe, dass Leute nicht auf dem Forum nachschlagen, ob es entsprechende Regeln zu etwas gibt, sondern (so sie es überhaupt tun) im Discord fragen und selbst wenn man die Regeln in der Theorie kennen könnten und sollte, diese trotzdem vergessen oder übersehen werden können, ob sie auf dem Forum zu finden sind oder nicht

Nachdem es doch mehr geworden ist, als ich eigentlich vor hatte zu schreiben, will ich nur eine kleine Sache nur noch anfügen zum Thema Miteinander, Spielbarkeit von Charakteren und der gemeinsam geschrieben Geschichte: [Diskussion] Spieler und Charaktere und deren Unterschied, Regeln und Regeln lassen, sowie Paul und Anton. Oder muss/darf ich mit jedem spielen? und Haukes „kleine“ Kolumne

Nachdem ich diese generellen und allgemeinen Informationen dazu dagelassen habe, bin ich hiermit dann auch wieder aus der Diskussion raus.

Sorry, wie immer für den Wall of Text.
~*~ Die Glut des Herzens ist am besten in den Nächten voller Dunkelheit zu erkennen. ~*~
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Ilario
Lasombra
Beiträge: 3195
Registriert: Di 28. Feb 2017, 09:41

Re: [Diskussion] Clansfluch, Regeln vs Spielbarkeit

Beitrag von Ilario »

Kleine Anmerkung zu den Triggern bzw der Clansschwäche: Es geht um Schönheit, nicht um perfekte Hand- oder Kunstwerke. Die können schön sein, müssen es aber nicht. Bei Kunstwerken kann man meiner Meinung nach drüber reden ob etwas dem Schönheitsideal der Epoche/Kultur entspricht. Ästhetik und Schönheit lässt sich zu einem gewissen Grad auch auswerten, z.B. empfinden wir Menschen um so schöner je symmetrischer sie sind.

Allerdings würde ich definitiv jeden Charakter mit EB 4+ den Clansfluch triggern lassen, eben weil er durch dieses Attribut IT als schön gilt. Und Toreador Versammlungen sind dadurch auch nicht unmöglich. Denn erstens sind nicht alle Toreador schön, ein guter Teil wird ja wegen ihrer Kunst in die Nacht geholt und zweitens ist einfach die Dynamik eines solchen Treffens eine spezielle wenn ein oder zwei Toreador eben nur mit dem Objekt ihrer Begierde interagieren. Dadurch können sich sicherlich Nachteile für diese ergeben, das bietet aber auch Raum für Intrigen wenn die anderen das ausnutzen.
Zu guter letzt ist der Wurf eigentlich mit SW 5 nicht besonders schwer, ich gehe bei dem typischen Toreador von einer Selbstbeherrschung von 3+ aus und wenn es wichtig ist setzt man Willenskraft ein. Auch das passt, wenn man seiner Schwäche in diesem Moment auf keinen Fall erliegen möchte.

Kurzum: Die Energie die hier bis jetzt schon in dieses Drama geflossen ist, wäre im Spiel wesentlich besser aufgehoben gewesen. Das Problem ist ja eher ein "herbeigedachtes", IT war dies bisher weder bei einem vorherigen Toreador noch (meine Meinung, kann ja sein dass das anders empfunden wird) bei Avelina wirklich relevant oder?
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
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Avelina di Braida
Toreador
Beiträge: 1535
Registriert: Do 31. Mai 2018, 13:17

Re: [Diskussion] Clansfluch, Regeln vs Spielbarkeit

Beitrag von Avelina di Braida »

Um das mal aufzuklären:
Ich komme ja nicht von ungefähr auf die Sachen die ich geschrieben habe. Ich habe wie gesagt mit Hauke lange vorher darüber gesprochen. Und wenn ich von „Alles triggert“ spreche, dann meine ich das im Sinne von „Jede Kunstform, jede Person, alles was in irgendjemandes Schönheitsempfinden schön ist“. Und mir geht es dabei nicht nur um das jetzt, Genua entwickelt sich und mit ihm die Kunst. Toma oder Galeno oder Brimir oder Vergonzo sind jetzt schon Meister ihres Faches, und da kommen in Zukunft noch viele EP drauf zu. Das ganze ist also tendenziell anwachsend, und wo es jetzt vielleicht nur die Stauen im Elysium gibt, die Bronzebildnisse von Brimir, die Werke von Galeno (die Avelina dann eben NICHT in ihren eigenen Garten packen kann, sorry, Galeno), die Bauten von Vergonzo, die Schnitzereien von Toma... wird in Zukunft mehr dazu kommen, da die Künstler sich ja auch verbessern und ihre Werke verbreiten. Da denke ich halt auch dran, was in Zukunft neue Toreador betrifft, und woher diese neuen Spieler dies alles wieder wissen sollen... etc.
Auch was die Personen angeht so scheint das sehr gering, aber Genua hat jetzt auch nicht 100 aktive Spieler, man läuft sich im Normalfall mehr als einmal über den Weg.
Ebenso sehe ich Fragen wie die nach dem Clanstreffen nicht als irrelevant, denn ich hätte gerne ein wenig Logik in meinem Spiel.

Hochgradig überspitzt ist die Sache mit dem AFK herumstehen leider nicht, denn falls die anderen jetzt hinein gehen wird genau das passieren. Und gerade mit so vielen Leuten wird es schwierig, da hat ja keiner Lust bei der gaffenden Toreador im Flur stehen zu bleiben, das verstehe ich auch. In diesem speziellen Fall muss sich das zwar noch zeigen, aber ich würde es verstehen wenn jeder geht und sein Ding macht.
Es gibt sicher Situationen in die das wunderbar einzubinden ist. Und ich war der Meinung das hätte ich bisher auch getan, aber das Gespräch mit Hauke hat mir vor Augen gehalten, dass ich das offenbar falsch getan habe und das nicht in seinem Sinne ist.
Ich sagte es oben bereits, ich spiele das alles gerne aus, ich fühlte mich in der privaten Diskussion darüber allerdings als recht unmünding erklärt. Ich dachte und denke, dass man mir durchaus die Verantwortung überlassen kann, dass ich so etwas vernünftig ausspiele. Aber mir wurde Sinngemäß auch gesagt „Nein, das hält die ganze Nacht an, eine Szene. Und Sichtkontakt brechen gilt nicht.“.
Und das ist im Moment mein Problem und der Knackpunkt. Ja, hätte ich nicht gefragt, hätte kein Hahn danach gekräht. Und vermutlich hätte Avelina noch weiter gezickt, aber.... ich wollte es halt fair halten für die anderen und habe nachgefragt.

Nach dieser Diskussion wird es keine Elysiumsbesuche mehr geben für Avelina. Wer bringt sich denn freiwillig dauernd in Gefahr ohne Sinn und Zweck? Auch werden schöne Dinge wohl unter Tüchern in ihrem Haus versteckt, damit sie überhaupt zu was kommt. Eine Art Immunisierung bei einzelnen Kunstwerken die man andauernd sieht wäre da sehr fein, weil wie sonst kann sich der Clan mit schönen Dingen umgeben?
Es geht mir nicht darum, dass Avelina nicht in Gefahr geraten darf, sicher darf sie das! Darum geht es gar nicht! Keiner von den Charakteren ist da in irgendeiner Weise frei von Gefahr, aber welcher Logik entspricht es, wenn ein allgemein vorsichtiger Charakter vollen Bewusstseins in offene Speere springt? Das ist ja Unsinn.

Das mit dem „Wie konnte die Blutlinie überhaupt entstehen“ war ein leicht sarkastischer Scherz, denn es fügt sich einfach in die erwähnten unlogischen Dinge.

Und was die Regeln betrifft: wenn ich als Spieler lese „Dark Ages V20 + diese Liste an Hausregeln“ muss ich von eben dieser Information ausgehen. Alles andere ist irreführend. Denn nicht jeder hat die Zeit das ganze Forum zu durchforsten und wirklich ALLES zu lesen und sich das auch noch einzuprägen.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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La Cronista
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Re: [Diskussion] Clansfluch, Regeln vs Spielbarkeit

Beitrag von La Cronista »

Dann drückst du dich aber wirklich hochgradig überspitzt aus. Alles triggert soll also heißen alles was schön ist? Ja, das ist was der Clansfluch ist.
Was genau jetzt alles schön ist, ja, darüber kann man vortrefflich streiten aber wird keine für alle zufiredenestellende Antwort bekommen.
Für Genua war es jetzt nur EB4+ und da 6+ Erfolge bei einem Kunstwerk schon ziehmlich überdurchschnittlich sind, wäre es da auch passend.

Ich hab ja bereits schon gesagt wie ich mir den Clansfluch vorstellen würde und was man da machen könnte, aber ich muss auch sagen:

Wenn die Haupt SL schon sagt: Das ist so, dann ist das so.
Sofern nicht ein Großteil des Forums dagegen stehen würde, dann muss man sich auch einfach mal fügen. Denn eine Chronik mag zwar eine gemeinsam erzählte Geschichte sein, aber es ist die Chronik des SL, wo er sich was dabei gedacht hat wie die sein soll und wenn man mit der Art des Spieles nicht klar kommt, muss man es nicht spielen. Das Thema hatten wir auch schon mal.

Es klingt nun bei dir eher so als wäre dein Problem das Hauke dir nicht zustimmt und dir was vorschreibt, was dir nicht gefällt. Das kann ich verstehen dass dir das nicht gefällt, aber da können wir jetzt auch nichts machen. Zumal wir wie Iris schon sagt nicht mal wissen was ihr wirklich gesagt habt.

Bei deinen anderen Punkten zu dem Spiel und möglichen Kunstwerken kann ich auch nur wieder auf Martin verweisen. Es ist total unnütz über etwas noch nicht geschehenes so zu diskutieren. Du gehst davon aus dass im Laufe der Jahre haufen neue Kunstwerke hinzukommen würden und Avelina oder andere Toreador denen ständig ausgesetzt werden....was wenn nicht? Du und alle anderen Spieler habt keine Ahnung was in Genua geschehen wird und was jeder einzelne Spieler tut oder was sonst in der Welt passiert.
Es bringt also einfach nichts ein was-wäre-wenn durchzuspielen.

Du malst dir bereits negative Möglichkeiten für ein Spiel aus das noch gar nicht zu Ende erzählt ist und ignorierst wieder dabei was wir bereits gesagt haben: Du musst nicht AFK rumstehen! Da gibt Möglichkeiten die Avelina tun könnte, auch was Aufmerksamkeit erregen würde, dass dich andere Chars sicher nicht links liegen lassen, zumal man da ja auch mit Spielern OT reden kann, aber offenbar willst du einfach nicht in eine Situation kommen die für Avelina unansehnlich/unelegenat/unpassend, was auch immer sein könnte. Aber Vampire soll ein Spiel von personal horror sein. Du sagst zwar du hast kein Problem es auszuspielen aber du tust es gerade nicht. Stattdessen diskutierst du über unvergossene Milch.

Du willst gern deine Geschichte so erzählen wie du willst, vergisst aber dass das hier ein Multiplayer Spiel und nicht Solo ist und von einem Spielleiter gesteuert wird.

Deine Meinung jetzt auch nicht mehr ins Elysium zu gehen oder was zu hause aufzustellen, klingt auch wie eine Torschlussreaktion. Man wird ja nur von Dingen getriggert die man ansieht. Avelina kann auch ins Elysium gehen ohne sich die Statuen anzuschauen,die stehen ja nicht genau in der Mitte vorm Altar sondern in Nischen. Und ich finde auch dass ein Toreador sich zu hause wohl kaum vor seiner Clansschwäche schützen würde, sondern sich darin ergehen würde. Die Clansschwäche ist zwar ein Nachteil, aber sie lässt den Toreador Euphorie fühlen. Er sollte sich also sogar danach sehen besonders Schönes betrachten zu können. „The rush of pleasure they receive from objects of beauty is highly addictive.“
Mit einer normalen Selbstbehrrschung und vor allem mit WK hat man damit aber auch kein großes Problem seinem Fluch zu entgehen.
Wenn du nie in Clansschwäche fallen willst, dann könntest du auch theoretisch immer WK nehmen, dann bist du safe, aber ist ja auch eher langweilig.
Und ja, wahrscheinlich muss ein Torrie auch mal zu hause schöne Sachen verdecken lassen, wenn er die Ablenkung gerade nicht gebrauchen kann. Es ist eben ein Nachteil. Aber man muss sein Haus ja auch nicht voll mit dem allerschönsten besonderen hängen/stellen und sehr wahrscheinlich wird niemand von dir verlangen bei jeden Bild, Vase, Stuhl zu würfeln.
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