Engel der Jagd (Angelique)

[Juli & August '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

Benutzeravatar
Maria Penthesilea
Beiträge: 1009
Registriert: Do 21. Jan 2016, 23:54

Re: Engel der Jagd (Angelique)

Beitrag von Maria Penthesilea »

Während Angelique sich einer der Wände näherte, schwoll der Gesang hinter ihr weiter an. Arhytmische Laute, ekstatisch, heidnisch.

Die noch stehenden Wände waren aus Holzbrettern gefertigt. Diese wirkten zwar teilweise faulig, aber es war in der Dunkelheit schwierig, überhaupt Möglichkeiten zu finden, sich daran hochzuziehen. Dazu kam, dass der Regen das Holz zusätzlich glitschig gemacht hatte.

[Geschick & Sportlichkeit gg. Schwierigkeit 9 wegen relativ glatt, dunkel, nass]

Dafür würde sie oben keine Dachschindeln heben müssen: Wie sie ja bereits gesehen hatte, fehlte sowohl auf dem Stall als auch auf dem Holzhaus das Dach.

Sie konnte nicht erahnen, welche Katastrophe dazu geführt hatte, dass die Besitzer das Gut hatten aufgeben müssen. Aber der melancholisch-düsteren Stimmung des Ortes konnte sie sich ebenso wenig entziehen. Hier hatte die Natur über die Zivilisation triumphiert, hatte die Pläne der Menschen zunichte gemacht.
Benutzeravatar
Angelique
Autarkis
Beiträge: 4604
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 14:50

Re: Engel der Jagd (Angelique)

Beitrag von Angelique »

[dice seed=24690 secure=a29e17ea_0]3d10[/dice]
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
Benutzeravatar
Maria Penthesilea
Beiträge: 1009
Registriert: Do 21. Jan 2016, 23:54

Re: Engel der Jagd (Angelique)

Beitrag von Maria Penthesilea »

[Zusammenfassung des Chatspiels]

Ihre Finger in das faulige Holz grabend, wo immer es möglich war, zog sich Angelique mit mehr Verbissenheit als Geschick an der Wand hoch. Schließlich rollte sie über die Kante – und schlagartig brach der Gesang der Nonnen ab. Für einen Moment schien die Nacht den Atem anzuhalten. Dann sah die kleine Malkavianerin eine schnelle Bewegung aus dem Augenwinkel, hörte Wasser spritzen, ein Keuchen. Angelique sprang auf und lief über das Dach, zu dem Loch, das im Boden gähnte. Und zögerte.

Der Jäger hatte sich den besten Platz gesichert, um einen Eindringling direkt zu fassen. In der zweiten Etage, über dem Loch in der Außenwand. Dem einfachsten Zugang. Nun hieß es warten. Seine Augen fuhren über die flache Landschaft vor dem Hof – bei Tag wäre Castello sichtbar gewesen – und seine Ohren lauschten gespannt. Dennoch hätte er die Bewegung in seinem Augenwinkel fast übersehen. Auf dem Dach! Einen Fluch unterdrückend sprang er und schlug hart auf dem mit Wasser überfluteten Steinboden auf. Der Jäger rappelte sich auf und lief zum Türeingang. Er hatte nicht die Absicht, zur Beute zu werden.

Angelique schloss die Augen – und trat aus der Sichtweite sterblicher Wesen hinaus. Zugleich erstickten ihre Gaben jegliches Geräusch um sie herum. Stille senkte sich wie ein Schleier. Sie kniff die Augen zusammen und blickte in den Raum hinab. Wasser. Der Geruch von altem Blut. Verrottetes Geschirr. Eine Küche – oder doch ein Schlachthaus? Ungesehen stand sie dort, auf ein Zeichen ihres Gegners hoffend.

Während er in den Flur stolperte, ließ der Jäger jegliches Geräusch in die Schatten zurückweichen. Seine Schritte machten keinen Lärm mehr, während er vorsichtig über die Scherben auf dem Boden lief. Eine gute Falle, aber würde der andere hineintappen? Er betrat den alten Hühnerstall und kroch, wie ein Wiesel auf Beutefang, die morschen Bretter hinauf. Vorsichtig, ganz vorsichtig blickte er um die Ecke…

…wo Angelique beschlossen hatte, in die Küche hinabzusteigen. Dank ihrer Gaben sah sie im Mondlicht recht deutlich. Und doch verriet das alte Holz sie, gab unter ihrem Griff nach. Sie rutschte ab…

…während der Jäger entschied, über das Dach zu schleichen und in den alten Stall zu blicken. Dort gab es viele Verstecke. Vielleicht war seine Beute dort. Langsam tastete er sich vor. Niemand bemerkte ihn…

…und niemand bemerkte, wie Angelique keine zwei Meter entfernt auf dem Boden der alten Küche aufschlug. Die Sphäre der Stille verschluckte jedes Geräusch. Kein Auge fiel auf die kleine Wasserfontäne, die aufspritzte. Angelique saß da, von ihren Sinneswahrnehmungen überwältigt. Das kalte, modrige Wasser schwappte in ihre Kleidung, durchnässte sie. Und der Schmerz war intensiv, so intensiv, wie ihn nur die sensiblen Sinne eines Kainiten wahrnehmen konnten. Schließlich rappelte sie sich auf und kroch unter einen alten Tisch in der Mitte des Raums. Kauerte sich tief in die feuchte, enge Höhle. Wie ein Tier. Die Nonnen wären erfreut gewesen.

Stirnrunzelnd begutachtete der Jäger den Stall. Keine Bewegung, nichts. Er hob die Hand und aus den Schatten erschienen Tentakeln, warfen Kisten und alte Gatter durcheinander, brachen durch morsche Balken und in verlassene Stallboxen. Er ließ die Geräusche der Welt aus den Schatten zurückkehren. Eine schöne Falle. Er musste nur warten.

Plötzlich hörte sie Lärm. Als ob eine gigantische Hand das Haus durchfegen würde! Angelique machte große Augen. Erst nach einer Weile wagte sie sich aus ihrem Versteck. Trat in den Flur – und auf die Scherben. Die Stille verschluckte jedes Geräusch. Sie studierte die Türen. Dann ging sie leise zu der linken und blickte in den Hühnerstall. Nichts. Vom Wahnsinn ihres Blutes gepackt, begann sie zu rennen, riss Türen auf, rannte dann zum Tisch zurück und verbarg sich. Ihre blutigen, zerschnittenen Füße ignorierte sie.

Es war zum Heulen! Niemand ließ sich blicken, obgleich der Stall aussah, als sei ein Wirbelsturm hindurchgefegt. Der Jäger überlegte seinen nächsten Schritt gründlich, als ihm der Geruch von Vitae in die Nase stieg. Nur schwach, ganz schwach. Aber unverkennbar.

Angelique schlich von Raum zu Raum, nun langsamer. Dann öffnete sie eine Tür – und ihre Nackenhaare stellten sich hoch. Werkzeuge hingen an der Wand, ein Hammer, die Überreste einer Sense, eine Zange… genug für sehr unschöne Bilder in ihrem Kopf. Ihre Augen schmerzten vom intensiven Sehen. Da plötzlich hörte sie Kinderlachen. Sie schüttelte den Kopf, aber es hörte nicht auf. Der Schrank vor ihr, ganz sicher! Sie eilte dorthin, warf ihn um, trat in die Schatten. Zwei Ratten huschten hinaus. Das Lachen hatte aufgehört. Oder hatte es?

Seiner Nase folgend schlich der Jäger erneut über das Haus, langsam einen Fuß vor den anderen setzend. Und bemerkte zu spät, dass der Boden unter ihm weggebrach. Mit einem Schrei griff er nach der Kante, klammerte sich fest, während der Rest von Balken und Brettern im Zimmer darunter aufschlug.

Die Malkavianerin wandte sich gerade der Tür im Raum zu, als die Erde zu beben begann. Ihre übernatürlichen Sinne spürten die Erschütterung wie ein Schlag auf ihre Beine, sie verlor beinahe ihr Gleichgewicht und ihr wurde ausgesprochen übel. Nur ihrer Willenskraft war es zu verdanken, dass sie die Kontrolle über sich selbst behielt.

Während er mit seinem Halt kämpfte, fiel ihm dem Jäger etwas auf: Der Aufschlag hatte kein Geräusch erzeugt! Seine Beute musste nahe sein. Er zog sich hoch, glitt ab, biss die Zähne zusammen und versuchte es erneut. Gerade als er sich oben aufgerichtet hatte, brach die Kante ab, an der er zuvor gehangen hatte und fiel – ebenso lautlos – auf den Schuttberg.

Die Erschütterung war von Seiten der verschlossenen Tür zu ihrer Rechten gekommen, da war Angelique sicher. Statt geradeaus auf den Flur zurückzukehren, rannte sie zu der Tür, riss sie auf…

…eine kleine Gestalt riss die Tür auf und verschwand direkt wieder in den Schatten. War es der seltsame Junge, der die Nonnen begleitete? Der Jäger setzte zum Sprung an…

…und Angelique trat direkt wieder in die Schatten zurück. Ungesehen und gebeugt näherte sie sich der Tür und wich geistesgegenwärtig, beinahe instinktiv aus…

…als der Jäger durch die Tür eilte und in der Mitte des Raumes stehen blieb. Sich verwirrt umsah. Wo war die Beute?

---

Selbst mit dem Ruß in Haaren und Gesicht, mit den seltsamen Rankenmustern auf dem Gesicht – Angelique hätte Alerio überall wiedererkannt. Sie lächelte freudig. Von hinten umschlang sie den Lasombra und flüsterte ihm zärtlich zu: „Gibt es dir Prestige, wenn du mich besiegst? Dann besieg mich!“ Gleichzeitig griff sie in die wilden, chaotischen Emotionen, die ihrem Clan innewohnten und sandte ihm Hoffnung, Mut… und Lust.

Doch obgleich sich ihre Lippen bewegten, kein Laut war zu hören. Sie hatte die Sphäre der Stille vergessen!

Und Alerio spürte, wie er umklammert wurde. Für einen Moment fuhr er zusammen, doch dann erfüllte ihn ungekannte Euphorie. Er fühlte sich mächtig wie ein Bär, mutig wie ein Löwe… es war fast eine erotische Sensation, die ihn da überfiel. War das die Entzückung der Jagd, von der die Nonnen gesprochen hatten? Es war überwältigend!

Denn nun wusste Alerio, wusste der Jäger, wo seine Beute war. Endlich!
Benutzeravatar
Alerio
Lasombra
Beiträge: 480
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 01:19

Re: Engel der Jagd (Angelique)

Beitrag von Alerio »

Nur das Tier in dem kleinen Lasombra fand das alles nicht so überwältigend. Gepackt und festgehalten von etwas unbekanntem? Das musste weg! Sofort!
Vielleicht waren es die Emotionen, die gefühlte Unbesiegbarkeit, die Freude an der Jagd, was ihn das Tier nicht im Zaum halten ließ.
Was auch immer Schuld war, der kindliche Vampir hatte die Kontrolle verloren und schlug nun wild um sich. Attackierte denjenigen, der es gewagt hatte ihn anzugreifen...

_____
Raserei im Chat gewürfelt:
Alerio wirft 3#1d10 --> [ 1d10=1 ]{1}, [ 1d10=7 ]{7}, [ 1d10=4 ]{4}
Benutzeravatar
Alerio
Lasombra
Beiträge: 480
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 01:19

Re: Engel der Jagd (Angelique)

Beitrag von Alerio »

Alerio fährt herum, schlägt ihre Arme beiseite und rammt ihr im Drehen den Ellenbogen in den Magen. Angelique ist zu überrascht um auszuweichen oder den Schlag zu blocken, hatte sie sich doch eigentlich gerade ergeben und ihn einfach nur umarmt.
Der Schlag lässt ihr Tier aufheulen, doch sie kann es zurück halten, sticht stattdessen mit ihrem Messer nach dem anderen Kindvampir, den sie plötzlich nicht mehr wieder erkennt.

Unbesiegbar wie er sich fühlt, unterschätzt er die Vampirin und ihr Messer schneidet eine tiefe Wunde in sein Fleisch.
Doch den Schmerz scheint er nicht zu spüren oder er ignoriert ihn einfach. Wie im Wahn wirft er sich auf das Mondkind. Unfähig sie zu erkennen und sich zu stoppen.

Er reißt sie hart zu Boden doch sie ist flink und rollt sich beiseite. Schnell sind beide wieder auf den Beinen und der kleine Lasombra greift nach ihr, versucht sie zu packen, doch sie kann sich mit ihrer unmenschlichen Kraft aus seinem Griff lösen und jagt ihm das Messer ins Bein.
Sie versucht es ein zweites Mal, doch der Streich geht daneben.

Alerio langt erneut nach ihr und kann sie schließlich festhalten. Seine Zähne schnappen nach ihrem Hals, treffen aber nur ihre Schulter, die mit Lederbändern bedeckt ist. Seine spitzen Fänge dringen hindurch, können ihre Haut aber nicht verletzen. Angelique stemmt sich gegen seine Griff und kann ihn von sich stoßen. Erneut sticht sie mit dem Messer nach ihm, doch diesmal weicht er ihr aus.

Das Tier ist unruhig und ungeduldig. Die Beute zappelt zu viel herum. Blut pocht in seinen Muskeln und erneut legen sich seine Hände und Arme um sie, umklammern sie. Fest. In einem normalen Moment, fern dieses furchtbaren Rituals, hätte ihr das vermutlich gefallen. Doch nun zappelte sie und stemmt sich mit all ihrer Kraft dagegen, doch sie ist zu sehr geschwächt und so kann sie nichts dagegen tun, als sich die weißen Zähne diesmal mit einer ungeheuren Stärke in ihre zarte Haut bohren; Fleisch, Sehnen und Arterien zermalmen und alles mit einem Schwall von Blut aus ihrer Kehle reißen...
Benutzeravatar
Maria Penthesilea
Beiträge: 1009
Registriert: Do 21. Jan 2016, 23:54

Re: Engel der Jagd (Angelique)

Beitrag von Maria Penthesilea »

Und während Angelique zusammenbricht und die Welt um sie herum schwarz wird...

Und während das rasende Wesen, dass Alerio war, zum letzten Biss ansetzt...

...geschieht etwas.

---

Für Angelique geht es hier weiter.

Für Alerio geht es (Link folgt).
Gesperrt

Zurück zu „981 & 982“