[1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

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Il Canzoniere
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Il Canzoniere »

"Jeder sucht den weihernen Mann. Seine Zeichen und Deutungen. Verbrennen Knochen und Geweih... atmen den Rauch ein um zu träumen... aber er kommt und geht, taucht auf wie ein Hirsch im düstersten Wald, taucht ab wie eine Hand in einem geschwerten Moor." eine plastische Untermalung einer herabsinkenden Hand, ganz langsam, beglitt die Worte des Maskierten. Offenbar hatte Nicolo da ein Thema getroffen was den Älteren interessierte.

"Im Traum ist er manchmal so nah... die trockene Vaporeszenz seines Herzens, die haptische Unmöglichkeit seines Atems, die Zeichnung seines Auges... Geschmack... kalkweiße Kluft kaum mehr als eine Erinnerung. Warmes Blut, hervorgeholt von steinernen Messern, welches haarlose Arme hinabläuft... den saftigen Boden tränkt... nur Wege zu träumen. Der aschene Hund, klirrend und schreiend, kann nur treiben... der weiherne Mann aber kann führen. Fort von Blut... Nacht... Tod... Kälte. Durchs Dickicht. Bis der Pfad verschwindet. Bis die Last verschwindet. Bis der Fluch verschwindet." sein Kopf schwenkte nun zu Nicolo hinüber. Als würde er ihn zum ersten Mal richtig betrachten, jetzt wo sie darüber sprachen. Er nahm den Blick nicht mehr fort.

Starrte den Neugeborenen unverhohlen mit zwei hinter der Maske kaum zu erkennenden, dunkelbraunen Augen an. Die Pupillen weiteten sich und schrumpften wieder zusammen. Ungleichmäßig, immer schneller und schneller, auf eine Art beruhigend auf eine andere verstörend. Der Blick jedoch ging direkt durch Nicolos eigene Augen hindurch, starrten auf die hintere Wand seines Schädels, mitten durch seine Seele hindurch.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò fühlte sich unbehaglich in dem Blick und fragte sich, was sein Ahn sah und was er noch sehen würde.
Dennoch versuchte er ohne weitere Regung diesen Blick stand zu halten, seine Verfehlungen bei den Ausführungen Kometiolos zuvor noch vor Augen habend.

"Ich frage mich, ob es eine Möglichkeit gibt, ihm gezielt im Traum näher zu kommen... Weg zu kommen vom aschenen Hund und die Führung des weihernen Mannes anzunehmen."

Die Andeutungen die sein Ahn machte, hatten Nicolòs Interesse über alle Maßen geweckt und aufmerksam verfolgte er jede kleinste Geste und Regung seines Ahnes, sich bewusst werdend, dass dem wohl allem eine Bedeutung nach kam.
Wenn er ihn doch nur besser verstehen könnte... so kreisten Kometiolos Worte in seinem Kopf und er versuchte die tiefere Bedeutung dessen besser zu verstehen und nach Anhaltspunkten zu suchen.

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Il Canzoniere
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Il Canzoniere »

"Blut und Vitae. Sind sie nicht die Antwort auf alles?"

antwortete er - zum ersten mal recht direkt - auf eine der gestellten Fragen. Mit einer langsamen Bewegung erhob sich die Hand des Älteren und griff Nicolo an den Kopf, legte zwei Finger auf Schläfe und hohen Wangenknochen und schob das Gesicht des Jüngeren so, dass sich ihre Augen nurnoch wenige Zentimeter voneinander entfernt befanden, sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten.

Das hohe Auge öffnete sich, während sich die anderen beiden schlossen, dann geschah es andersherum. Und noch einmal öffnete sich das hohe und die anderen beiden schlossen sich. Wie als ob sie in entgegengesetztem Takt blinzeln würden.

Offenbar begann im Saal der Hof, denn die gesammelte Aufmerksamkeit der Anwesenden glitt nach vorne, hin zu den beiden dort stehenden Thronen. Nach und nach glitt auch die Aufmerksamkeit von dem eigenartigen Tanz der Salubri ab, aus Angst das man den ein oder anderen Herrscher verärgern würde. Aurore begann bereits zu sprechen, Nicolo ergriff die Furcht für diese Tat des Älteren genauso in Mitleidenschaft gezogen zu werden wie für andere Dinge die er nichts konnte, da öffnete die rätselhafte Gestalt ein letztes mal den Mund:

"Der Hund jagt den Mann. Der Mann fürchtet den Hund. Ist der Hund fort oder satt, unaufmerksam oder sicher eingesperrt, abgelenkt oder verwundet, taucht der Mann auf."


Sanft ließ er das Gesicht des Neugeborenen los, trat einen Schritt zurück, wandte sich den Thronen zu und verneigte sich tief.
Die Unterhaltung war beendet.

Die Rätsel waren gesprochen.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1034] Im Zentrum des Labyrinths [Nicolò, Kometiolos (SL)] [Hoftag]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Hastig verbeugte sich Nicolò vor dem Ahn seiner Kaste, als dieser zurück trat, nur um dann ebenso hastig vor dem Thronen nieder zu knien.



Während des Hofs trifft Nicolò den Salubri Ahn Kometiolos auf dem Hof.
Kometiolos spricht rätselhafte Warnungen über eine zukünftige Gefahr und einen Konflikt, den Nicolò nur schwer zu deuten vermag, doch er gibt ihm klar den Auftrag den Wolf vor dem Feind zu schützen.
Kometiolos erzählt ebenfalls von dem Weihernen Mann und seiner Weisheit, sowie den aschenen Hund in rätselhaften Andeutungen. Kometiolos zeigt Wege auf den aschenen Hund zu entkommen und die Weisheit des weihernen Mann zu erreichen, auch wenn Nicolò nur wenig davon versteht. Klar ist aber, dass Kometiolos Amadi - die Erzeugerin von Nicolòs Erzeuger kennt.
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