Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

[Juli & August '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Gaius Marcellus
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Krieger blieb eine weile am Schild hängen, dann wandte er sich zu einer der Milizleichen "Um diesen hier sollte man sich aber kümmern... kaum äußere verletzungen aber kein Blut in sich... wir wollen doch alle nicht, dass es bald neben einem Werwolf hier auch noch einen Vampir im Gespräch gibt... oder gibt es etwas sicheres, dass sich um ihn kümmert?"

Langsam schritt er zu dem Knaben, wartete nicht auf die Antwort, doch beugte sich zu ihm herab, sprach ein erneutes kurzes Gebet, schloss seine Augen und hob ihn behütend wie das eigene Kind in den Armen liegend auf und sah zu Roger zurück, lange seinen Blick fixierend
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
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Angelique
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Angelique »

Roger hob die Braue, so wie ungesehen auch Angelique ihre Braue hob, als von Loup Garou und Vampiren die Rede war.
Ohne seine Männer -der eine ein harscher Sergeant aus Maine und der andere ein Axtträger aus der Normandie- anzusehen, befahl der Burgunder:"Geht zu Etienne und sagt ihm, er kann die Leichensammler schicken."

Zu dem fremden Chevalier dagegen sprach er, kaum dass seine Leute sich sputeten, den Befehl zu befolgen:"Ihr solltet nicht in dunkelster Nacht vor frisch Erschlagenen von Gestaltwandlern und Blutsaugern reden. Wer weiß, wer zuhört? Vielleicht eben die, von denen Ihr leichtfertig redet?"
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Gaius Marcellus
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

"Zumindest diese Erschlagenen tun es nicht, dessen bin ich sicher." die Aura des Mannes hatte sich noch ein wenig ausgeweitet, jetzt kam er, mit dem toten Kind liebevoll in den Armen, auf den Ritter zu und lächelte sanftmütig
"Nun, Miles Roger, vor was fürchtet ihr euch mehr? Gehört ihr selbst doch keiner dieser Gattungen, an wie einerseits euer Anblick und andererseits der Fakt, dass ihr mich noch nicht angefallen habt, verrät. Ich bin immer erfreut die Bekanntschaft, besonderer Individuen zu machen, vor allem jener, in diesen Kreisen." sein Blick schweift über die dreckige Gosse "Die sich um solches kümmern..." seine Augen fixierten kurz die zwei grausam ermordeten Wachleute. "Diese Stadt scheint in Elend und Problemen geradezu zu ertrinken, da liegt es wohl an den besonderen Individuen, die richtigen Pfade zu finden und durchzusetzen."
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Angelique
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Angelique »

"Ihr seid ein besonderer Mann", sagte Roger ruhig. "Aber Ihr nehmt Euch da etwas viel vor. Diese Welt gehört dem Satan. Und des Satans Lakaien herrschen hinter gierigen Männern. Es ist Ihr Wille, dass Elend und Verdorbenheit Gerechtigkeit und Gedeihen verdrängt haben. Ihr werdet ein frühes Grab finden, wenn Ihr Euch gegen die Mächte, die sind, stellen wollt. Hofft lieber auf die Macht, die da kommen wird." Spöttisch fügte er hinzu: "Und zu glauben, die Toten hören nicht zu, wird Euch vielleicht schon vor dem Tag des Gerichts eine unschöne Überraschung bescheren."

Angelique derweil musterte den fremden Chevalier intensiv. Suchte nach Anzeichen, dass er Schmutz und Notwendigkeiten des Materiellen hinter sich gelassen hatte. Atmung und Schweiß unterschieden die perfecti von den Menschen. Genau dannach schaute sie mit gesteigerten Sinnen.

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Gaius Marcellus
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Schnell war für Angelique zu erkennen, dass der Fremde erst jüngst sein vorgetäuschtes Atmen aufgegeben hatte, auch sonst schien er nicht unter den Lasten der Arbeit zu leiden. Wenn es kein Kainit war, der dort unten stand, dann musste es ein Wahnsinniger sein... Bei derart genauer Betrachtung wirkten auch die Falten des Mannes unnatürlich und er selbst verdächtig ohne eigenen Geruch.

Der Krieger selbst nickte "Ja, die Hybris wird uns alle in unser Grab führen, ihr nicht anheim zu fallen ist unsere Prüfung." sprach er nachdenklich "Aber Gottes Wille ist es nicht, Gerechtigkeit und Gedeihen in dieser Welt aufgegeben und in die nächste zu verlagern. Er selbst sandte seinen Sohn... die Seelen der Menschen zu erlösen. Er selbst sandte uns seine Heiligen, unsere Wege zu erleuchten und er selbst... sandte uns besondere Männer und Frauen, die auf den rechten Wegen wandelnd, viel Gutes tun könnten." traurig blickte er auf den Knaben in seinen Armen
"Wir können diese Welt wohl nicht vor allem Übel schützen, aber wir können viele der Wunden die die dunklen Kräfte der Gier geschlagen haben schließen und verhindern, dass die wahrhaftigen Dämonen unter uns geduldet sind." er musterte Roger weiter und nickte leicht "Und ihr? Chevalier, Ihr seid kein Mann der nur wartet und den Wegen fromm folgt, ihr habt einen Pfad beschritten der ausharrt, der hofft, aber sicherlich doch auch einen, der handelt, oder nicht?"

Die kleine Spionin hatte er immer noch nicht entdeckt, suchte auch nicht danach, zu sehr schien der eine Ritter vom anderen in den Bann gezogen
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Angelique
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Angelique »

Roger antwortete mit der Gewißheit eines wahren Gläubigen, die keine Zweifel zuließ: "Ich folge einem Engel, der mir den Weg der Tugend und Gnosis weist."

Angelique war hin und her gerissen, Roger vor dem fremden und somit potentiell gefährlichen Dämon zu warnen oder weiter fasziniert zuzuhören. Sie entschied sich für Letzteres.
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Gaius Marcellus
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Fremde hob die Braue "Ein Engel, ein Engel dieser Stadt? Erzählt mir von ihm. Viele Engel kämpfen auf dieser Erde gegen ihre gefallenen Brüder auf den Pfaden Luzifers oder suchen sie zurückzubringen, erzählt mir von eurem... ihr nannten ihn den Engel des Todes? Er hat dieses niedere Gelichter gefällt? Was ist diese Selbsterfüllung die ihr erstrebt?"
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Angelique »

Roger war überrascht von dem Schwall an Fragen und trat einen Schritt zurück. Zu überrascht vom feurigeen Ausbruch war, sich irgendetwas auszudenken, sondern antwortete wahrheitsgemäß: "Ich... wo sollte ich anfangen, meinen Engel zu beschreiben, wo aufhören? Er ist mein Alpha und mein Omega, die Hoffnung in der Nacht, Schönheit und Vollkommenheit in einer schmutzigen, materiellen Welt. Meine Mutter, die für mich betet, meine Tochter, die ich schütze, meine unerreichbare Liebste, die mich letztendlich doch erkennet, fern wie ein Stern und doch so nah, dass ich bei ihrer Berührung frohlocke..."

Blut schoß in die Wangen der armen Angelique, als sie dieses Preisen hörte. Die Blume der Minnekunst erblühte ausgerechnet in dieser Gasse voller Blut und Gedärme! Sie seufzte laut und glitt aus ihrem Versteck.
"Bitte, hör auf, liebster Roger! Ich vergehe vor Verlegenheit."

Nun war es an Roger rot zu werden wie ein Jüngling, der er vor sehr langer Zeit gewesen war. Auf die Knie sank er und hauchte: "Herrin!" Zum Chevalier gewandt, sagte er: "Erlaubt mir meinen Engel des Todes vorzustellen: Angelique!"

Der Chevalier sah ein unmündiges Kind in der Gasse stehen, gewandet wie eine ärmliche Pilgerin, blass und großäugig.
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Gaius Marcellus
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Ein kurzer Moment der Konfusion und Rekapitulation der letzten Worte durchzogen augenscheinlich des Salubris Hirnwendungen, dies auf diese Gestalt anzubringen fiel ihm wohl nicht intuitiv zu. Aber wenige Augenblicke später konnte sich das Lächeln wieder festigen

"So erscheinen uns die Engel stets in einer Form, die nur das Herz und nich das Auge zu erwarten wagte." er neigte dem himmlischen Kinde die Stirn entgegen

"Ein Engel der sich durch Schamgefühl ziert, wie erfrischend. Ich kenne nicht nur einen der Engelsgleichen" ein kurzes Schmunzeln verzog die verunzierenden Narben "Doch in solcher Unschuldsgestalt mit dennoch solch deutlichem Namen kam keine unter meine Augen bisher..."

Ein kurzes Zögern bremste nun wiederum seinen Redefluss wie Angelique zuvor Roger gestoppt hatte
"Ihr seid also der Patronus dieses Quartiers und der Racheengel für jenes junge Leben in meinem Arm? Weist mir den Weg und ich wäre geehrt ihn auf dem letzten Gang zur Seite zu stehen..." zunehmend war die plötzliche Euphorie wieder der andächtigen Langsamkeit gewichen. Ein totes Kind auf den Armen dämmte so manche positive Empfindung für eine gute Seele...
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Angelique
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Angelique »

Für einen Moment zuckte Rogers Schwerthand, als er die den gehässigen Rosen seiner Heimat würdige versteckte Beleidigung vernahm. Dann beruhigte er sich wieder, als salbungsvollere Worte folgten.

Angelique dagegen hob die Braue und lächelte etwas abwesend. Ihr Blick wanderte zwischen unbelebten Leichen und dem fremden wandelnden Toten hin und her. Als wäre der Abend nicht schon kompliziert genug gewesen. Wer war der Mann? Warum mischte er sich hier ein? Trotzdem blieb sie freundlich.

"Ich bin Angelique, Kind von Veronique la Madonna Nigra de Arelete aus dem Hause des Engels Malkav. Und dies ist nicht mein Quartier. Wie war noch gleich der Name?"

Mit keinem Wort bestätigte oder verneinte sie die listige Anklage, sie sei für die Toten verantwortlich. Roger dämmerte, dass er einem völlig Unbekannten brisante Details verraten hatte, nur weil er ehrenhaft wirkte, und er scholt sich einen Narren.
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