[1034] Eine kleine Verschnaufpause, oder doch mehr? [Galeno, Anastasia] [Quarta]

[Nubis]

Galeno war gerade aus der Tür getreten, hinfort von diesem Albtraum, den er gerade durchlebt hatte und fand sich im A Tarda Ora wieder. Wo auch sonst. Ilario war an ihm vorbei gezogen, man hatte sich wohl gerade verpasst, und schien beschäftigt. Also wollte er ihn nicht stören und entschied sich zu warten.

Scheinbar hatte gerade er mit anderen gesprochen, darunter Anastasia und dieser fremde, junge Kerl, welcher ihm und Ilario dumm gekommen war.

Ihm schenkte er keine Beachtung, liess ihn ebenfalls ziehen, doch Anastasia nickte er zu und lächelte knapp. Sie war also auch hier gelandet? Hatte sie nicht noch am Hofe gross zu Arash gestanden? Dinge konnten sich schnell ändern, sehr schnell manchmal.

Er wartete ruhig, denn er musste ohnehin auf Ilario warten, und beobachtete sie, ob sie Anstalten machen würde, zu ihm herüber zu kommen. Ob sie ein Gespräch wollte oder es sogar suchen würde.

[Anastasia]

Anastasia sieht ihn fest an und kommt ohne großes Trara auf ihn zu, sie scheint zufrieden. "Guten Abend, werter Galeno. Wie geht es euch, in den Schatten?" Ihre Augen ziehen sich zusammen, als würde sie lächeln und schon kommt das leise bekannte Lachen.

[Nubis]

"Nicht anders, als im Licht, denke ich.."
Seine Haltung war kühl und möglicherweise leicht lauernd, wusste er doch nicht, was sie hier sollte.
"Wart ihr nicht auf der Seite Arashs und somit der weissen Prinzessin? Was hat euch zu den Schatten gezogen?"

[Anastasia]

Das leise Lachen klingt immernoch entspannt. "Ich bin zu Genua gekommen. Licht und Schatten spielen da keine Rolle. Und ich stehe nach wie vor hinter Nicolo und Arash. Die Prinzessin kenne ich nicht. Warum sollte ich also hinter ihr stehen? Wie geht es dir? Sind die Nächte gnädig zu dir?"

[Nubis]

Er hob eine Braue, als die Verborgene plötzlich ihn mit einem "Du" ansprach. Ja, früher wäre dies sicherlich nicht so das Problem gewesen, doch er hatte sich verändert und die letzten Ereignisse hatten ihm auch einiges aufgezeigt, auch über sich selbst...
Und so sank sie sogleich in seinen Augen ein weiteres Stück herab. Und dabei war es egal, ob sie sich vielleicht nur versprochen hatte. Wer in diesen Zeiten nicht dazu lernte, war wahrscheinlich verloren. Und doch, er hielt noch einen gewissen Pegel an Respekt bei, auch um einen guten Abstand zwischen sich und ihr zu halten.

"Mhhh..." Er verzog die Mundwinkel etwas nach unten und machte seinen Unmut durchaus kund.

"Auch wenn Licht und Schatten keine Rolle spielen, sollte Respekt dies doch noch immer und somit auch ein gewisser Nutzen von Umgangsformen, oder findet IHR nicht? Besonders, wenn man wohl auf der gleichen Seite steht."

Sein Blick blieb eisig, doch das war durchaus normal und man kannte dies sicherlich kaum anders von ihm. Er lächelte schliesslich nur, wenn es angebracht war. Ansonsten brauchte es keine arge Regung der Muskeln.

"Was lässt euch zu dem Schluss kommen, dass hier die Seite ist, die Genua unterstützt?"

Er setzte ab.

"Ich bin wahrscheinlich glücklich, wenn dies alles vorbei ist. Diese Nächte bringen Verwüstung, Leid und Schmerz auf allen Seiten. Daraus kann meiner Meinung nach nur selten etwas Gutes erwachsen. Und euch? Ist euch etwas Schlimmes widerfahren, oder seid ihr bisher gut durch die Nächte gewandert?"

Er merkte gar nicht, wie er bei den Wort "Schmerz" seine Hand auf die Brust gelegt hatte. Dort, wo für gewöhnlich das Herz sass.

[Anastasia]

Anastasia stockt, verneigt sich dann kurz. "Verzeiht, die Freude EUCH zu sehen, ließ mich kurz den rechten Umgangston vergessen." Sie sieht ihn forschend an. "Die gleiche Seite.. welche ist dies? Die gegen die Melisandriden? Die für Ilario? Ja, dann sind wir auf der gleichen Seite. Ich war heute hier, weil ich Ilario sprechen musste. Ich bin erfreut, dass Ihr lebt." Ihre entspannte Art behielt sie bei. "Hat jemand versucht das zu ändern?"

[Nubis]

Er verdreht leicht die Augen. Nun betitelte sie auch noch seinen Mentor falsch.
"Scheinbar hält die Freude wohl an? Mein wohlwerter Mentor wäre sicherlich nicht so glücklich darüber..." meinte er weiterhin kühl, mit gehobener Braue.
"Ich meinte auf Seite Genuas, das hattet ihr doch soeben erwähnt. Ihr seid also noch immer hinter den Mellissiden her? Hatten die Fragen irgendetwas gebracht? Ich bin im Moment mit vielen Dingen beschäftigt, sodass relativ wenig Zeit dafür bleibt, leider. Könnt ihr mich kurz über den aktuellen Stand aufklären?"

Noch einmal fasste er sich an die Brust, merkte es diesmal aber und nahm die Hand gleich wieder hinunter.
"Noch nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden...", seine Worte klangen bitter.

[Anastasia]

Anastasia lacht leise. "Ihr nehmt alles zu ernst. Aber vielleicht habt ihr recht. Ich würde niemals dem vereheten Ilario respektlos gegenüber treten, und mir war tatsächlich nicht klar, dass man es auch sein kann, wenn man über ihn spricht. Verzeiht. Ich sagte Euch schon am ersten Abend, ich bin nicht so gut mit Worten." Sie sieht ihn an. "Umso besser mit Dolchen. Wenn Ihr meine Dienste wünscht, so müsst Ihr sprechen." Dann sieht sie ihn an. "Der werte Ghazed wird sich einem Kampf anschließen, sollten wir losschlagen wollen. Scheinbar verhandeln die Mellisandriden mit beiden Seiten... morgen Nacht erwarte ich weitere Anweisungen von dem verehrten Ilario."

[Nubis]

"Es kommt darauf an, über was und wo man Scherze anbringt.. Ihr wärt überrascht...wenn ihr mich besser kennen würdet..." meinte er ruhig. "Nur wenn es um meinen wohlwerten Mentor geht, nein, dann kenne ich keinen Spass..."
Dass sie ihn nun verehrt nannte, wunderte ihn, aber gut, wenn sie so dachte. Sollte sie.
"Ich weisse euch darauf hin, weil ich es verzeihe. Andere würden das wohl nicht."
Er blickte kurz zur Tür, hinter der Ilario verschwunden war und hinter der er Lydiadas auch vermutete.
"Sie verhandeln mit beiden Seiten? Das gefällt mir nicht. Zumal der Verdacht besteht, dass diese hier unter anderem mit den Melissiden von Anfang an zusammen agiert haben."
Er schüttelte genervt mit dem Kopf.
"Ich hätte gestern etwas für euch gehabt...wobei.. ihr sagt, ihr seid auf der Seite Arashs. Habt ihr eine Ahnung, wo er sich derzeit aufhält?"

[Anastasia]

Anastasia schüttelt traurig den Kopf. "Ich konnte ihn nicht finden. Aber ich bin auf Seiten Genuas. Es muss wieder Ruhe einkehren und die Stille wieder wahr werden, die Jäger vertrieben. Ihr liebt ihn sehr, eueren Mentor. Wisset, ich achte ihn sehr. Was das andere angeht, schickt nach mir, auch wenn ich wenig zuhause bin, folge ich normalerweise den Nachrichten. Habt Ihr etwas von Nicolo gehört?"