[1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

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Titus
Kappadozianer
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Titus »

Titus hatte sich auch erhoben und folgte dem Geschehen. Er betrachtete mit einer gewissen Ehrfurcht die blinde Prinzessin und nickte schließlich, sichtlich zufriedener als zuletzt. Als es an der Zeit war seinen Lehnseid zu erneuern ging er erneut auf das rechteKnie, diesmal vor seiner Prinzessin und legte ihr sein Großschwert vor die Füße. Sein Rücken war durchgedrückt, der Kopf gesenkt und sein Blick auf ihre Füße gerichtet. Mit fester Stimme wiederholte er seinen Lehnseid, den er schon beinahe ein Jahrhundert zuvor gesprochen hatte.

"Ich, Titus, Neugeborener vom Clan der Kappadozianer, Kind von Gaius, Ahnherr des Clan der Kappadozianer, erneuere meinen Schwur und Treueid an Aurore vom Geblüte des Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin der Domäne Genua an. Ich beuge mich Ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und alle Gesetze schenkte. Ich schwöre die Domäne Genua und all ihr Blut - sterblich oder nicht - zu beschützen. So es Euch gefällt bin ich bereit auf Euren Wunsch hin Eure Feinde in den Staub zu treten und zu vernichten, so wahr mir Gott helfe."
Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe
Denn dein Wille geschehe
und ungebeugt, bis zum jüngsten Gericht
tu ich gottergeben meine Pflicht
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Ilario
Lasombra
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Ilario »

Er blieb auf den Knien und lauschte den Worten Lydiadas. Das war es also...
Langsam folgte der Blick seiner meergrauen Augen Maximinianus als dieser geschätzteste aller Feinde und Rivalen das Elysium verließ. Fast hätte Ilario sich erhoben und es ihm gleich getan, doch es blieb ihm verwehrt. Galba hatte ihn hierher geschickt und sich dem Willen der eigenen Ahnen entgegen zu stellen war keine Option.

Und so blieb er auf seinen Knien und sprach die Worte in altem Latein. Wieder einmal, diesmal unter anderen Vorzeichen, aber ohne Furcht ud mit heiligem Ernst. Ilario konnte nur hoffen, dass sein Brief, seine Offerte, sein Geschenk, Aurore erreicht hatte...


"Ich, Ilario Contarini, Neugeborener im Blut der Schatten, Kind des Lucius Valerius Galba Ahn der Schatten zu Venedig, Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn der Schatten, Kind des Eremiten, Ahn der Schatten, erneuere meinen Schwur und Treueid an Aurore vom Geblüte des Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin der Domäne Genua an. Ich beuge mich Ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und alle Gesetze schenkte. Ich schwöre die Domäne Genua und all ihr Blut - sterblich oder nicht - zu beschützen."
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
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Avelina di Braida
Toreador
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Avelina di Braida »

Auch Bernardo, der sonst so stoisch wirkte, war nervös. Auch er sah jene, welche die Kirche betraten. Und auch wenn er nicht ganz glücklich über die Situation war mit Arash und all dem, so musste er eingestehen, dass er seine Viscontessa nicht besser hätte schützen können.
Er bemerkte Tias Unruhe und legte ihr die Hand auf die Schulter.
„Wir werden ihn finden.“ es war ungewohnt ausgerechnet aus seinem Munde derart tröstende Worte an eine Fremde zu hören. Und sein Griff wurde wenig später ein wenig fester, als müsse er daraus ebenfalls Zuversicht ziehen, als zunächst Maximinianus, und kurz darauf sämtliche Sterbliche das Gebäude verließen.


In der Kirche kniete Avelina noch immer ergeben und mit geschlossenen Augen, versuchte zu verstehen, was hier geschah und hoffte gegen alle Hoffnung, dass sich das Blatt wandte. Ein Vasallentum gegen das andere getauscht? Mailand nun der Feind? Eingepfercht in der Stadt die sie so unbedingt ihr eigen nennen wollten zwischen den Tedesci und der See der Schatten? Doch wo sollte Aurores Platz dabei sein?

Erst jetzt öffnete sie vorsichtig die Augen und warf einen verstohlenen Seitenblick zu Maximinianus als er sich erst Brimir näherte und dann San Donato verließ. Der Blick wanderte zu Aurore, als sie hörte wie die Gewänder um sie herum raschelten, als sich die anderen erhoben.
Mit einer fließenden Bewegung erhob sie sich ebenfalls und war erstaunt als sie mit souveränem Tonfall den Schwur von Lydiadas verlangte.
Mit jedem Wort des Schattens wuchs ihre Verwunderung. Oh, sie hatte auf eine Wendung gehofft. Auf die Gewissheit, dass das Licht auf Genuas Thron verweilte. Doch gleichzeitig war sie sicher, dass der Preis dafür hoch gewesen sein musste. Und noch immer klangen die Worte ihrer Audienz in ihren Ohren. So mischte sich Verständnis mit dem Gefühl etwas essentielles verpasst zu haben. Erleichterung mit einer gewissen Angst, dass dies noch ungeahnte Folgen hinter sich her ziehen würde.

Und doch, für den Moment spürte sie wie einer der Steine, der sie belastete von ihr abfiel. Und es bestärkte sie darin, dass ihr Handeln richtig gewesen war. Dass es gut war, dass sie ihre Loyalitäten nicht wechselte wie ein Fähnchen im Wind.
'...all ihr Blut – sterblich oder nicht - zu beschützen.'
Welch gewichtige Worte...
Sie vernahm wie Ferrucio den Schwur ebenfalls ablegte, sich gleichzeitig zum Ancilla erhob. Sie hörte Angelique und Titus... und dies war etwas, was sie respektieren konnte. Anders verhielt es sich da bei Ilario.

Was war mit ihr? Wurde verlangt, dass sie die Stimme erhob? Sie hatte es in den letzten Nächten nicht getan, hatte sich zurückgehalten, die älteren sprechen lassen, oder jene, die länger als sie in Genua weilten. Aber es war Zeit öffentlich Stellung zu beziehen, oder nicht?

Langsam schob sie die Kapuze vom Kopf und das erste mal in den vergangenen Nächten zeigte sie ihr hübsches Antlitz. Abermals ging sie auf die Knie und Ihre melodische, den Gesang gewohnte stimme, erhob sich leise und doch im ganzen Kirchenschiff hörbar.
„Ich, Avelina di Braida, Neugeboren im Blut der Rosen, Tochter der Sarina di Lerone, erkenne Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertretin Kains und Herrin der Domäne Genua an. Ich beuge mich ihrem Urteil über die Traditionen. Ich schwöre die Domäne Genua und all ihr Blut – sterblich oder nicht – zu beschützen.“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Vergonzo Faro
Nosferatu
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Zack und da war das fehlende Puzzleteil.
Der Baumeister hatte beobachtet während sich in seinem Kopf etliche Informationen zusammenfügten und nun wusste er,...ja was wusste er jetzt?

Ein Grinsen trat in sein Gesicht und er entspannte sich sichtlich. Hörte die Schwüre,... sah Gesichter unterschiedlichster Ausdrücke und spürte den Druck auf dieser Zusammenkunft.
Er schien zufrieden.
Also ging er umständig hinunter auf beide Knie. Seine Wunde am Bein Riss auf und schmatzte hörbar. Ebenso wie das brandvereiterte Loch am Rücken als dort etwas Eiter hervorquoll und in Zeitlupe zähflüssig den Rücken herunter lief.
Denn er hatte die Hände auf die Knie gelegt und sich weit nach vorne gebeugt, den Rücken so gut es ging gestreckt und den Blick zum Boden gesenkt, in Richtung Lydiadas und Aurore.

Seine Stimme klang rau und rußverstopft als er sicher und für die meisten gut hörbar das Wort ergriff.
"Auch ich, Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas, Neugeborener vom Clan Nosferatu, akzeptiere Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin der Domäne Genua. Ich werde mich Ihrem Urteil über die Traditionen, die uns der dunkle Vater schenkte, beugen und schwöre die Domäne Genua weiterhin mit all ihrem Blut zu beschützen."

Er blieb vorerst in dieser Haltung hocken und lauschte wie seine Worte im Gemäuer verhallten...
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Gasparo
Ventrue
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo beobachtete aufmerksam, wie die älteren Bewohner Genuas auf Aurores Kniefall reagierten. Instinktiv hatte der Ventrue in dieser Situation nach Hinweisen bei denjenigen gesucht, die schon länger in Kains Schatten wandelten.

Während Ferrucio und Benedetto ihren Part spielten nahm Gasparo eine Bewegung aus seinem Augenwinkel war. Sein Kopf zuckte ruckartig zurück und irritiert sah er die Motte, die an seinem Kopf herumschwirrte. Angeekelt rümpfte er die Nase und versuchte das Tier mit einem Kopfschütteln zu vertreiben als eine zweite Motte versuchte, sich auf ihn zu setzen. Eine Dritte folgte.

„Faex.“ Gasparo zischte leise den lateinischen Fluch als er einmal, zweimal nach den Motten griff bis er schließlich eine in seiner Hand zermalmte. Angewidert betrachtete die Überreste, die an seinen Fingern klebten. Moses dritte Plage, jetzt und hier? Unvermittelt zuckte sein Kopf von links nach rechts und er erkannte eine ganze Reihe weiteres Ungeziefer, das in einer Person den Ursprung hatte … Achilla. Seine Augen fixierten ihre Maske und er gab sich keine Mühe die Abscheu und Verachtung zu verbergen, die er für diese Ausgeburt des minderen Clans in diesem Moment empfand.

Dann öffnete sich die Türe und Maximinianus verließ das Elysium. Brimir hatte ihn gehen lassen doch warum? Die Ablenkung der Verborgenen hatte dazu geführt, dass ihm diese Handlung entgangen. Doch wie abwegig war es, in diesem Moment die versammelten Mächtigen vor den Kopf zu stoßen? Hatte der Stolz ihres Blutes den Ancilla zu einem Fehler verleitet?

Gasparo war nun bereit auf die Knie zu sinken als Lydiadas das Schauspiel noch einmal auf den Kopf stellte.

„Schwört!“ Aurores Stimme klang wie ein Chor in seinen Ohren, ein mächtiger Sirenengesang, der einforderte, was ihr Recht war. Aber war es das noch?

Für Gasparo war es an der Zeit. Langsam sank er auf die Knie und senkte sein Haupt. So blieb ihm auch der Anblick des geblendeten Gesichts erspart. Er sprach seine Worte auf griechisch. Sie waren für Aurore bestimmt, nicht für jeden anderen Pöbel in San Donato.

"Ich, Gasparo di Como Neugeborener im Blut der König, Kind des Majorianus, Kind des Desiderio,
Kind der Brutia Livia, Kind des Caracallas, aus der Linie des Lucius Tarquinus Priscus erkenne die höchstverehrte Aurore vom Geblüte des Alexanders von Paris als Stellvertretin Kains und Herrin der Domäne Genua an. Ich beuge mich ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und unsere Gesetze schenkte. Ich schwöre die Domäne Genua zu ihrer Ehre und ihrem Ruhm zu beschützen.“


Seine Stimme klang feierlich und fest. Dieser Schwur gehörte zu den wichtigsten Sätzen, die er ausgesprochen hatte, seit kein Atemzug seine Lunge mehr füllte oder Fleisch seinen Magen.
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Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Alain le Beau »

Unweigerlich wandert der Blick des jüngeren Tzimisce zu seinem Clansbruder, oder der Person, die er dafür hält. Toma ist nicht gerade gut darin seine Emotionen zu verbergen - und da Alain gerade nicht versteht, was geschieht, sucht er unweigerlich nach seinem persönlichen Wetterfrosch. Als Toma die Hände vors Gesicht schlägt, entspannt sich Alain und die Spur eines Lächelns erscheint auf seinem Mundwinkel. Als Toma zusammensackt, richtet Alain seinen Blick voller Optimismus auf die Prinzessin. Wenn da nicht dieser unschöne Widerklang in seinem Ohr wäre... "Schwört!"

Alain sinkt auf seine Knie und schließt sich Gasparo an. Nun, beinahe.

"Ich, Alain aus der Bretagne, Neugeborener der Drachen, Kind des Konrad von Wolmar, Kind des Radislav Draculea, Nachkomme von Tzimisce, erstem seines Blutes, erkenne die höchst verehrte Aurore aus dem Blut des Alexander von Paris als Stellvertreterin Kains und Herrin der Domäne Genua an. Ich beuge mich ihrem Urteil über die Traditionen unseres Vaters. Ich habe geschworen, die Domäne Genua zu beschützen und diesen Schwur durch Wort und Tat bekräftigt."

Ist nicht alles eine Frage der Formulierung? Aber er ist treu geblieben - und im Moment sieht es aus, als habe Aurore den Lasombra ausmanövriert. Wieder gleitet sein Blick kurz zu Toma. Es sind die kleinen Dinge des Unlebens, die es erst lebenswert machen. Von diesem Gesichtsausdruck wird er eine Weile zehren. Vielleicht sollte er einen Ghul passend dazu fleischformen?

Dann gleitet sein Blick an die Decke. "Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, dass sich im Gebälk dieser Kirche ein mir unbekannter Beobachter mit einem Säbel hockt. Der bisher nicht geschworen hat." Sein Finger zeigt direkt auf den Assamiten, anklagend.
Love the Sinner. Love the Sin.
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Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Nubis »

Galeno verfolgte den Ventrue, wie er aus der Kircher hinaus ging und grübelte leicht. Dies könnte sich irgendwann vielleicht zu einem Problem entwickeln, aber das war jetzt in diesem Moment nicht sein Problem. Sicherlich würde dies später irgendwie auf politische Weise geregelt werden. Wer wusste das schon.

Er verweilte hier, hier spielte die Musik und was für eine.
Politik konnte verworren sein und das beste Beispiel dessen wurde hier, vor seinen Augen gerade demonstriert.

Nachdem die Ghule gegangen waren und nun nur noch er und sein stummer Begleiter als Mönche zusammen neben Nicolo standen, kam es zu etwas, was er nicht erwartet hatte, aber möglicherweise insgeheim erhofft? Nein, eigentlich auch nicht, denn alles, was hier heute geschehen würde, würde erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen. Ämter würden sich verschieben, diplomatische Beziehungen andere werden, vielleicht würden sogar ganz schlimme Schrecken auf sie herein brechen.
Doch mit all dem kam er klar. Warum? Nun, seine Loyalitäten lagen noch immer klar.

Ein flüchtiger Blick, das Ohr aufmerksam genau dort hin gerichtet, wo es nun lauschen musste. Nochmals in die Knie gegangen sprach er seine Worte.

"Ich, Galeno Fiore, Neugeborener vom Clan des Todes, Kind von Bruder Martinus, Kind von Hephaistos, Ahn und Seneschall der Domäne Florenz, bekräftige hiermit meine an euch zugetragenen Worte. Ich leiste meinen Treueid Aurore vom Geblüte des Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin der Domäne Genua an. Ich beuge mich Ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und alle Gesetze schenkte. Ich schwöre die Domäne Genua zu beschützen."

Er verfolgte nun weiterhin aufmerksam, was noch geschehen würde. Noch war die Nacht nicht vorbei.
Durch Alains Ausruf wanderte sein Blick hinauf. Überraschend war es sicherlich nicht, denn nicht jeder war hier anwesend und nicht jeder hielt sich an Regeln des Elysiums. Eben, es konnte noch immer eine Falle sein. Doch es waren genug anwesend, die einen Angreifer, sofern es einer blieb, aufhalten konnten. Er blieb einfach aufmerksam und war glücklicherweise nahe des Ausgangs.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Benjamin
Assamit
Beiträge: 1426
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:40

Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Benjamin »

Schnell und behände versteckt sich Benjamin im Gebälk und tritt seinen Weg nach draußen an*. Er schüttelt kurz den Kopf.



*/roll 8d10 >=6 f1
SidekickBOTheute um 23:39 Uhr
@Benjamin (Adrian): 8d10 >=6 f1 = ( 4 5 5 10 6 7 7 4 , 4 successes) = 4
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Nach ein paar Momenten öffneten sie die Augen wieder und sahen auf als Alain von jemandem im Gebälk sprach, aber sie sahen unter dem Dach schon niemanden mehr.
In dieser Nacht überraschte sie auch nichts mehr. Vor wenigen Minuten hätte es schließlich noch fast ein Massaker gegeben.

Ihr Blick ging zu Lydiadas.
Derjenige den sie Prinz genannt hatten, hatte gekniet. Wie schlimm mochte es also erst für diesen sein. Mit einer Armee gekommen um den Thron zu besteigen und nun auf die Knie gezwungen... oder war es dennoch ein Sieg? Genua unter der Herrschaft der See der Schatten. Gut genug um den Thron selbst aufzugeben?
Toma wusste es nicht, aber es war auch egal. Sie hatten eigene Probleme und einen eigenen Weg zu gehen.

Mit einem leisen Seufzen ließen sie sich auf die Knie sinken. Müde. Enttäuscht und entmutigt ergaben sie sich ihrem Schicksal. Sie hatten nicht mal genug Energie wütend zu sein. Auf wen hätten sie das aber auch sein sollen außer sich selbst.

"Wir, Toma Ianos Navodeanu, neugeboren im Blute der Drachen, Herold der Domäne Genua und Kind des Ancilla Navod Sorinescu vom Blute der Drachen, erkennen Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin in der Domäne Genua an. Wir beugen uns ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der uns unser Blut und alle Gesetze schenkte. Wir schwören die Domäne Genua und all ihr Blut – sterblich oder nicht – zu beschützen."

verkündeten sie auch ihren Schwur in der Halle des Elysiums.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Signora Achilla
Nosferatu
Beiträge: 1472
Registriert: Do 7. Feb 2019, 23:24

Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Signora Achilla »

Ohh, wie wunderschön. Achilla konnte den politischen Reigen zumindest erahnen, den doppelten Kniefall. Wie diese beiden sich wohl begegnet waren, um dies, was nun geschah, zu verhandeln? Der hohe Stolz, die tiefe Schmach - und doch war der Fluss der Macht umgeleitet worden. Woher und wohin genau, das konnte sie nicht sagen. Es war wie nur ein kurzer Blick auf ein Schauspiel, das wohl Jahrhunderte dauerte. Oder waren es Jahrtausende? Mit dem Gedanken wurde sie von einer kalten Ehrfurcht erfasst. Sie galt nicht einmal diesen beiden, der weißen Prinzessin oder dem schwarzen Prinzen, der vielleicht keiner mehr war. Auch sie waren nur die Schauspieler in der Szene dieses einen Augenblicks. Bald war sie vorbei und es würde eine andere geben.

Es war genau dann, dass Gasparos Blick sie traf - wie ein Faustschlag. Wunder und Ehrfurcht wichen einem jähen Entsetzen und diesem gewissen Schmerz, den die Verachtung der Welt doch immer mit sich brachte. Oder vielleicht war es das jähe Ende des winzigen Lebens in seiner Faust?
Nein, der Magister war gewiss nicht der Einzige, doch bei ihm lag es so blank und bar wie selten.

Die Signora seufzte. Die Magie des Augenblicks war zerstoben und auf einmal fand sie sich auf dem kalten, harten Boden des Raumes und der Tatsachen zurück. Um das blanke Überleben ging es, und auch darum, wie es weitergehen sollte, Nacht für Nacht für Nacht.
Der Blick des Magisters war doch ein gutes Beispiel für all dies: Am Ende war diese Prinzessin nicht wahrhaftig an ihrem, an Achillas Wort oder Schwur interessiert. Es ging nur um Macht und Ergebenheit - und vielleicht um das nächste Geschacher.

Der Blick der Nosferatu glitt empor ins Gebälk, mit dem Ausruf Alains und den tanzenden Motten dort oben. Sie lächelte unter ihrer Maske und sie duckte sich tief, tief, tief unter dem Blick Gasparos.
Dann richtete sie den Körper wieder weit genug auf, dass sie gut sprechen konnte:

“Ich, die Signora Achilla aus Venedig, Neugeborene vom Blut Nosferatus, erkenne die höchstverehrte Aurore, Enkelin Alexanders von Paris, als Stellvertretin Kains und Herrin der Domäne Genua an, als die Weiße Prinzessin. Je tiefer eine See der Schatten, desto heller strahlt ein Licht.”

Motten tanzen um das Licht, so ist es wohl. Sie sterben auch in der Flamme, an der Erschöpfung oder tanzen einfach weiter zum nächsten, das heller und schöner brennt.

“Ich schwöre, die Domäne Genua als meine Heimat zu beschützen, mit all ihrem Blut, sterblich oder nicht.”
Sie schnalzte einmal mit der Zunge und konnte dann nicht anders als hinzuzufügen:

“Wer unter euch allen sich nicht scheut, mit den Sterblichen zu tanzen, und ohne sie zu sehr zu beschweren, der sei auch heute Nacht an den Hof der Wunder geladen, zum Fest. Ich will’s den hohen Mächtigen in dieser Nacht stiften, als eine Versöhnung mit den letzten Nächten oder als Befreiung von dem, was zu sehr niederhält.”

Sie hob das Füllhorn an, das sie an ihrem Gürtel getragen hatte, als eine Gabe für die Versammelten.
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
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