[1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

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Nicolo Trevisan
Salubri
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Noch kniend, hatte er den Kopf doch leicht erhoben, um Maximinianus Abgang gerade im letzten Moment zu verfolgen und er machte ein zerknirschtes Gesicht, als er dies mit ansah - war seine Entscheidung falsch gewesen? Zweifel zeigten sich auf seinem Gesicht.

Erst auf das Zeichen Lydiadas hin, erhob sich Nicolò wieder - immer noch seinen Gedanken nachhängend. Was sich im nächsten Moment erneut als Narretei zeigte, denn von der weiteren Wendung und Lydiadas Anerkennung Aurores wurde er erneut überrascht, obwohl ihr Schwur davor so etwas bereits angezeichnet hatte. Innerlich schalt er sich erneut einen Narren, war es doch nicht zum ersten mal geschehen.
Und während die anderen anfingen ihre Treue schworen oder erneuerten, fragte sich Nicolo besorgt, was wohl die Zukunft für ihn bereit hielt. Unzweifelhaft würde Aurore nicht vergessen, wer sich auf die Seite des Schatten gestellt hatte und wer nicht. Und das er damit das Leben ihrer Untertanen hatte retten wollen, würde für sie wohl keine Rolle spielen.

Also zögerte Nicolò weiter, bemerkte nahezu nichts von Alains Deutung auf jenen im Gebälk - zu sehr gefangen zwischen seiner Zauderei.
Erst als Signora Achilla zum Fest einlud, dachte Nicolòm, dass die einzige Möglichkeit ihm hier noch bliebe, die Flucht nach vorne sei.

So sank er auf die Knie, senkte sein Haupt tief und intonierte, langsam in Latein - in dem sich sicherlich an der ein oder anderen Stelle noch ein Einschlag seines Bologner Akzentes wiederfand:

"Höchstverehrte Aurore, Prinz der Domäne Genua, aus der Linie des höchstverehrten Alexanders, Kind des Ventrue,
ich, Nicolò Trevisan, Neugeborener vom Blut der Salubri, Kind von Eleazar, Ancilla vom Blute der Salubri, Kind von Amadi, Ancilla vom Blute der Salubri, aus der Linie von Mokur, Kind Saulots, Enkel des Kain,
erbitte untertänigst die Ehre eurer Gastfreundschaft und der Jagd in eurer Domäne, wie es die zweite Tradition Kains des Vaters gebietet. Wie nach Vergabe des vorübergehenden Gastrechts durch die Wohlwerte Heroldin Seresa, Neugeborene vom Clan der Gelehrten, Kind von Fabrizio Piccolomini, Ancilla vom Clan der Gelehrten,
üblich, suchte ich Fürsprecher, die ihr Wort für meinen Leumund erheben und bin meiner erteilten Aufgabe nachgekommen, wie der wohlwerte Ilario Contarini, Neugeborener im Blut der Schatten, Kind des Lucius Valerius Galba Ahn der Schatten zu Venedig, Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn der Schatten, Kind des Eremiten, Ahn der Schatten bezeugen kann, der auch einer meiner Fürsprecher ist.
Meine beiden anderen Fürsprecher sind Galeno Fiore, Neugeborener vom Clan des Todes, Kind von Bruder Martinus, Kind von Hephaistos, Ahn und Seneschall der Domäne Florenz und Alain aus der Bretagne, Neugeborener der Drachen, Kind des Konrad von Wolmar, Kind des Radislav Draculea, Nachkomme von Tzimisce, erstem seines Blutes."

Nicolò war aufgewühlt bei diesen Worten und bei den folgenden noch viel mehr - kannte er das 'Protokoll' für solch einen besonderen Fall doch nicht. Nach außen schaffte er es aber ruhig zu erscheinen und nur jene, die diesbezüglich über einen ausgesprochenen Riecher verfügten, würden seine Maske durchschauen.*

"Ich erkenne Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin in der Domäne Genua an. Ich beuge mich ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und alle Gesetze schenkte. Ich schwöre die Domäne Genua und all ihr Blut – sterblich oder nicht – zu beschützen."
Trotz seiner ruhigen Stimme, konnte er nicht vollends aus seiner Stimme halten, dass ihm der Schutz der Sterblichen wohl im besonderen Maße wichtig war.

Er verharrte in dieser Position, wohl wissend, dass er einiges gewagt und vermutlich mit den Konventionen gebrochen hatte, aber so gesehen war er wohl nicht der einzige. Vor allem aber hoffte er, dass seine Fürsprecher auch weiterhin bestätigen würden.

_________________________
* Verbergen der Emotionen
Manipulation + Ausflüchte

@🦄 Nicolò Trevisan: 4d10 = (10+7+2+10) = 29
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Anastasia
Nosferatu
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia murmelt leise.

"Höchstverehrte Aurore, aus der Linie des höchstverehrten Alexanders, Kind des Ventrue,
ich, Anastasia die Verborgene, Neugeborene vom Clan Nosferatu, Kind von Konstantin vom Clan Nosferatu, Kind von Thomaso vom Clan Nosferatu,
erbitte untertänigst die Ehre eurer Gastfreundschaft und der Jagd in eurer Domäne, wie es die zweite Tradition Kains des Vaters gebietet. Wie nach Vergabe des vorübergehenden Gastrechts durch die Wohlwerten Herolde Toma,
üblich, suchte ich Fürsprecher, die ihr Wort für meinen Leumund erhebe.
Meine beiden Fürsprecher sind Vergonzo Faro, Erster Baumeister Genuas, Neugeborener vom Clan Nosferatu und Signora Achilla aus Venedig, Neugeborene vom Blut Nosferatu."
Sie macht eine kleine Pause, fährt dann aber fort.
"Auch ich, Anastasia die Verborgene, Neugeborene vom Clan Nosferatu, akzeptiere Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin der Domäne Genua. Ich werde mich Ihrem Urteil über die Traditionen, die uns der dunkle Vater schenkte, beugen und schwöre die Domäne Genua weiterhin mit all ihrem Blut - sterblich oder nicht - zu beschützen."
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I said, "Is it good, friend?"


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Arash
Gangrel
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Arash »

Tias Nervosität war ins unermessliche gestiegen, seit die weiße Prinzessin die Kirche betreten hatte. Inzwischen ging die Ghulin vor dem stoisch dreinblickenden Bernado auf und ab. Auch, wenn der Riese stoisch aussah. Die Kiefermuskeln mahlten seine Zähne sicher gerade zu Staub. Das beruhigte sie nur absolut nicht. Auch, wenn Arash nicht dort drin war, lies sie Anspannung sie nicht los. Inzwischen war sie beinahe froh nicht dort drin zu sein. Andererseits wüsste sie dann was geschehen wäre und könnte Brimir endlich selbst umbringen! Plötzlich wurde die Tür wieder geöffnet und mein Mann trat heraus. Einsam mit steifen Schritt und geradem Rücken. Kannte sie ihn? Sie hatte ihn beim Kriegsrat bereits gesehen, aber sie erinnerte sich nicht an seinen Namen. Offenbar gab es noch kein Blutbad. DAS machte es allerdings auch nicht besser.

Sie seufzte und blieb stehen. Sah Maximinianus nach und dann passierte was Tia nicht erwartet hatte. Die Tür öffnete sich und ein Schwall an Menschen...oder Ghulen?...ergoss sich auf die Straßen. Es waren Diener, Wachen und Andere. Waren so viele Sterbliche dort gewesen. Sie erkannte keine Kainiten unter ihnen...zumindest keinen der ihr bekannt vorkam. Schließlich fasste sie sich ein Herz und trat auf einen der Wächter zu, der gerade neben dem Eingang Stellung bezog. "Was ist da drinnen geschehen? Rieselt nur noch Asche zu Boden, oder wieso seit ihr alle herausgekommen?" Die Ghulin war aufgeregt, aber sie war auch reslout und bestimmt in ihrem Auftreten.
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
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Fray Diego
Lasombra
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Fray Diego »

Eine nicht enden wollende Wiederholung von Eiden und Gelübten, von Bitten und Speichellecken erging sich über Fray Diego, der am Rand stehend, die Geschehnisse verfolgen musste.

Amüsant war nur zu beobachten, wie viele der Anwesenden er noch vor 3 Nächten auf dem Kriegsrat von Lydiadas gesehen hatte, von Ihm mit Aufträgen und Wünschen verstehen waren und um seine Gunst und Aufmerksamkeit gebettelt hatten. Und nun, nur 3 Nächte später wälzten sie sich wie die Schweine auf dem Boden des Elysiums, um der Person, welcher sie in den letzten Nächten versucht hatten, möglichst viel Schaden zuzufügen, ihre Gefolgsschaft mitzuteilen.

Die Minuten vergingen und in Fray Diego kam ein leichtes Gefühl von Ekel auf. Geduldig wartete er, wie diese Veranstaltung sich weiter entwickeln würde und beobachtete die Anwesenden.
Ghazed
Gangrel
Beiträge: 203
Registriert: Di 2. Apr 2019, 17:44

Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Ghazed »

Die situation entwickelte sich irritierend schnell.
Ihm war klar das recht schnell nachdem er zu den Worten der Ahnen die Zeit auf den Knien inne hielt und wachsam jedem der Worte folgend - alles wie immer, anders war.
Nicht schlimm am ende solange man wusste wohin und warum man ging aber so simpel war das hier niemals.
Oder doch?
Wachsam verfolgte der Soldat die Machtverschiebungen wie sie sich zeigten und machte selbst keine Anstalten zu gehen. Ihm war klar das er vielen bedeutenden Stimmen Genuas den Vorrang lassen würde und musste, bevor er selbst reden konnte. Er hatte zu so ziemlich allen Zeiten gelernt wann man als Soldat die Klappe zu halten hatte und wann es wichtig wurde, zu Reden. Als es also an der Zeit war, war er zu hören. Klar und fest dringt seine Stimme durch den Raum, folgendes verkündend und dem Schwur folge leistend:

"Ich,
Ghazed,Neugeborener vom Clan des Tieres, Sohn Andre Blutpfads Ancilla vom Clan des Tieres,
erkenne Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin in der Domäne Genua an. Ich beuge mich ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und alle Gesetze schenkte. Ich schwöre die Domäne Genua und all ihr Blut – sterblich oder nicht – zu beschützen."


Wie es sich für den Soldaten gebührte der seine Loyalität vor den großen Herren der Welt und Unterwelt anzuzeigen hatte senkte sich sein Leib in angemessener Demut noch tiefer gen Boden und erwartete das Weitere.
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Il Canzoniere
Erzähler
Beiträge: 8405
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 20:22

Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Il Canzoniere »

Auch die anderen Anwesenden schienen überrascht. Benedettos Äuglein huschten eilig hin und her, sich versuchend zu merken was er alles für Notizen machen wollen würde, sobald es ihm gesellschaftlich gestattet war. Und er schwor, wie so viele andere auch, im Wortlaut exakt Aurore entsprechend. Auch der Dottore und Joseph erhoben ihre Stimme und schworen der weißen Prinzessin ihre Treue.
Brimir, Giacomo, Leandro und Salvador knieten alle miteinander, niemand jedoch sprach den verlangten Schwur.

Aurore ließ sich noch ein paar Augenblicke in denen sie von allen Seiten Huldigungen, Schwüre, Eide und Versprechen erhielt. Dann orchestrierte sie, allein mit den Nuancen in ihrer Stimme, die Erhebungen jener aus diesem untoten Garten wie einzeln emporsteigende Pflanzen. Dem Licht entgegen goss sie jene mit dem einzigen Wasser nach dem es der kainitischen Seele gelüstete: Macht.

"Damit tritt der aschenen Pakt von San Donato in Kraft. Erhebt euch, Lydiadas, Seneschall von Genua. Josef Szokyel, Prinz der genuesisch-sardischen Territorien. Erhebt euch, Bruder Benedetto, Chronist Genuas. Erhebt euch Ferrucio Erminio, Hofgelehrter. Erhebt euch Gasparo di Como, Hofgelehrter. Erhebt euch Avelina di Braida, Hüterin der Elysien. Erhebt euch Toma Ianos Navodeanu, Herold. Erhebt euch Bruder Galeno, Herold. Erhebt euch Ilario Contarini, Harpyie. Erhebt euch Alain le Beau, Harpyie. Erhebt euch Ghazed, Liktor. Erhebt euch Fray Diego, Liktor. Erhebt euch Anastasia, Liktor." mit einem suchenden Ausdruck glitt ihr Blick über die Anwesenden und wanderte dann nach oben ins Gebälk. "Auch Benjamin ist einer der Liktoren."

Dann zog sich eine Augenbraue in die Höhe."Wo ist Arash? Titus oder er sind für das Amt der Geissel vorgesehen. Wer auch immer von beiden sich hier langfristig durchsetzen kann. Auf kurze Sicht benötigen wir zwei Geisseln. Nur einer der beiden wird es jedoch auch bleiben können."

Wieder ging ihre Aufmerksamkeit auf den Saal als ganzes über. "Erhebt euch, Vasallen und Gäste der Domäne Genua. Willkommen in einer neuen Nacht." es gab eine kurze Pause, als ob ihr dieser Teil nicht sonderlich gefallen mochte, dennoch sprach sie es aus. "Genua ist nun Teil der See der Schatten. Jegliche feindlichen Aktivitäten gegen Interessen und Aktivposten der See sind daher einzustellen. Bei Gerichtsprozessen gilt ab sofort sizilianisches Recht. Fürderhin sind tedescische und byzantinische Operationen, wie auch jegliche Aktivitäten gegen Domänen an der südfränkischen Küste unverzüglich bei mir oder dem Seneschall anzuzeigen. Weiterhin werden einige Reformen stattfinden die in den kommenden Monaten und Jahren verkündet werden."

Ihr Tonfall, eben noch formal und mitteilsam, statt anteilsam, änderte sich schlagartig. "Ehe ich das Wort an den sehr verehrten Lydiadas übergebe, habe ich noch zwei Punkte. Zum ersten erkläre ich meine bestehende Lebensschuld bei Angelique als eingelöst. Ilario Contarini, der diese Schuld bei Angelique erwarb, löste sie bei mir ein. Sie gilt als beglichen, wenn nicht jemand beteiligtes jetzt Einspruch erhebt."

Sie wartete einige Augenblicke, dann fuhr sie fort: "Zum zweiten verurteile ich Brimir Böggvission aufgrund des Bruchs der fünften Tradition, der illegitimen Vernichtung des ehemaligen Botschafters Siziliens und der See der Schatten, zum sofortigen Tode. Vernichtet ihn." mit einem Nicken gab sie den dazugehörigen Befehl.

Und während die eine noch die Augen aufrissen, kam bereits Bewegung in die Angelegenheit...
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Titus
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Registriert: Do 10. Nov 2016, 22:35

Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Titus »

[Kampfintention]

Titus hatte sich erhoben und seine angebliche Konkurrenz mit Arash nur kurz zur Kenntnis genommen.

Das Todesurteil für Brimir versetzte ihm einen kleinen Stich in seinem untoten Herzen. Aber er hatte seine Seite gewählt und wer sich mit der schwarzen Hexe einlässt, wird seine Strafe bekommen. Es dauerte kaum ein Wimpernschlag, als Titus sein Schwert packte und auf seinen ehemaligen Schwertbruder einstürmte...diesmal würde sie der Sonnenaufgang nicht trennen...
Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe
Denn dein Wille geschehe
und ungebeugt, bis zum jüngsten Gericht
tu ich gottergeben meine Pflicht
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Anastasia
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Anastasia »

[Kampfintention, nicht tatsächliche Aktion]

Wähernd Anastasia sich völlig verwirrt erhob, sie .. ein Liktor, da kommt schon der Tötungsbefehl. Titus hatte sich schneller gefangen als sie, aber nun war Brimir abgelenkt. Einen Dolch in der einen Hand, einen Pflock in der anderen, versucht sie leise hinter Brimir zu treten und bei der nächst besten Gelegenheit versucht sie den Pflock durch sein untotes Herz zu treiben.


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Leise und unbemerkt hinter Brimir treten (Heimlichkeit + Geschick)
@🧛 Anastasia (Krissa)  🔥: 8d10 = (6+7+9+4+1+9+5+6)
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Angelique
Autarkis
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Angelique »

Wie so häufig bei Hoftagen schien Angelique die endlose Vergabe von Titeln nicht wirklich zu interessieren, obwohl sie zumindest bei einigen Stellen schmunzeln musste. Besonders bei der Ernennung des Hofgelehrten!
Da sollte noch mal jemand sagen, Ventrue hätten keinen Humor.

Interessant wurde es bei der Lebensschuldgeschichte. Da hob sie überraschst den Kopf, eher neugierig, als irgendetwas anderes.

Als aber Brimir, der erste Vampir, den sie überhaupt in Genua kennengelernt hatte, zum Tode verurteilt wurde und die ersten Exekutoren, manche zögernd, manche begierig, sich bereit machten, das Relikt einer archaischeren Zeit in Überzahl zu Fall zu bringen, da wurde sie sehr traurig.

Was auch immer ihr Teil an seinem Schicksal gewesen war, den Tod hatte sie ihm nicht gewünscht.
Sie wusste aber, was seiner Kultur wichtig war. Tod bedeutete den Ascomannen nichts - nur wie man starb.

Sie sprach nicht an diesem Hof, das stand ihr nicht zu.
Aber sie sang.

Sie sang das Lied, dessen okzitanischen Worte sie damals aus der Geschichte Brimirs geflochten und mit dem sie einst sein Herz erfreut hatte.
Das Lied, das seine Geschichte erzählte und das bleiben würde, wenn er längst Asche war.
Männer starben, aber die Lieder über Helden lebten ewig.

Sie hoffte, es würde ihm helfen nach der Sitte seines Volkes als Held zu gehen - dem sicheren Untergang furchtlos und trotzig ins Gesicht sehend.

Und so klang ihre leise Stimme erst kaum hörbar und dann lauter werdend und wunderschön durch das entweihte Haus. Ein letztes Heldenlied, mit Engelsstimme vorgetragen oder für Brimir vielleicht das Willkommenslied der Walküren an den Toren Walhallas.

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"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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La Cronista
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Registriert: Sa 15. Dez 2018, 20:22

Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von La Cronista »

Kaum waren die Worte gesprochen die den Gangrel verdammten, riss Salvador vom Blut der Gelehrten seine Klinge aus der Scheide. Mit einem mordlüsternen Grinsen stürmte er auf Brimir zu, die Bewegungen verschwommen. Das Schwert hoch erhoben um auf sein Opfer hinabzufahren...

Toma, der ebenfalls bei der Tür nahe bei Brimir gestanden hatte, floh von dem Ort des Kampfes gen Eingangsportal.

Avelina musste sich innerhalb von Momenten entscheiden. Diverse Kainiten waren im Begriff zu Brimir zu stürmen und ihn in einen Haufen Asche zu verwandeln. Dies würde weder Licht in das Rätsel um Arashs Verbleib bringen, noch würde es den Gesetzen entsprechen, wenngleich es ein Befehl der Prinzessin war. San Donato war ein Elysium... 'gewesen'? Es sei denn...
Sie war nun die Hüterin der Elysien. Sie konnte dies als Nichtig erklären, die Gesetzte des Elysiums für diesen Saal aufheben...

So fasste sie all ihren Mut, straffte die Schultern und hob das Kinn. Sie war nie die jenige gewesen, die sich in den Mittelpunkt geschoben hatte. Nie war sie darum bemüht gewesen aufzufallen und die Gaben ihres Blutes schienen manches mal verschwendet an ihr, da sie sie wie kostbare Juwelen hütete, vor allem wenn es um die ihrigen ging. Doch es war an der Zeit sie zu nutzen. Ihr neues Amt verlangte es.
Manche mochten sie in der Vergangenheit für zerbrechlich gehalten haben, für harmlos. Sie sollten sehen, dass sie jemanden vor sich hatten, den man besser nicht verärgerte und dem man Gehör schenken sollte...

„Halt! Bitte!“
Sie trat einen Schritt nach vorne und versuchte so viele Worte an jene zu richten die zuhörten, wie es nur ging, sie mit ihrer puren Anwesenheit für einen Moment zur Ruhe kommen zu lassen. Sie würde sich an Brimir richten, sofern ihr die Zeit blieb, mit wütender Miene und kalter Stimme.
„Wo ist Arash?“
Ja, sie schien zu glauben, dass der zum Tode verurteilte mehr über den Verbleib des Gangrel wissen würde... und schließlich hatte Aurore eine Antwort diesbezüglich verlangt.

Alle Anwesnden nahmen sie in diesem Moment als äußerst kompetent war. Sie war die Hüterin der Elysien und sie hatte etwas zu sagen.

Der Ancilla vom Clan des Tieres zeigte äußerlich abseits voller Konzentration kein Mienenspiel, sein Blick war auf die Angreifer gerichtet um diesen zu begegnen. Dennoch, die Klauen der Bestie fuhren nicht durch Salvadors Fleisch. Brimir schien durch alle Kriegerinstinkte hindurch von dem Apell der Hüterin erreicht.

Doch nicht alle ließen sich davon aufhalten. Titus drehte sich nach dem Befehl seiner Prinzessin postwendend um und spurtete auf Brimir los. Mit einem deutlich hörbaren Knurren schüttelte er die übernatürliche Präsenz von Avelina ab. Nichts würde ihn davon abhalten seine Pflicht als Geißel zu tun. Mit einer Geschwindigkeit, die man dem großen hünenhaften Mann nicht zugetraut hätte stürmte er an den im Weg stehenden Bruder Diego und Avelina vorbei. Diesem Mann wollte man nicht im Weg stehen. Mit einem gewaltigen Hieb seines Großschwertes traf er Brimir.

Dieser versuchte den Schlag zu parieren, doch schaffte es nicht. Der Stahl fraß sich in seine Schulter, die trotz der Wucht und der massiven Klinge nicht so schwer getroffen wurde, wie man hätte annehmen können. Dennoch floss das erste Blut. Dick und köstlich sickerte es schwach aber wahrnehmbar aus der Wunde.

Ein Saal voller Raubtiere schnupperte und zwei hatten mit dem Tier in sich zu kämpfen, doch hielten es im Zaum. Gasparo und Fray Diego sperrten die Gier nach Blut zurück in ihr Innerstes.

Auch Anastasia folgte Salvador und Titus zu Brimir, ihre Waffen gezogen. Abwartend ob sie handeln musste, denn die Worte der Hüterin waren nicht gänzlich an ihr vorüber gegangen und dennoch gab es einen Befehl der Prinzessin.

Auf die Worte Aurores Brimir zu vernichten rief Vergonzo so laut er konnte:"EINSPRUCH! IM NAMEN KAINS!"
Und gingt dann auf ein Knie in Richtung Aurore und Lydiadas. Auch wenn einiges bereits in Bewegung gekommen war.
Mehr Zeit hatte er nicht, keine Zeit für Höflichkeiten, um Verzeihung kann man hinterher immer noch bitten, eventuell....

Lydiadas, dessen Blick zum Eingang, dann zu Avelina gehuscht und schließlich zu dem buckeligen Nosferatu zurückgewandert war, nickte ihm zu und antwortete rasch: "Sprich." währenddessen ging am anderen Ende der Kirche das Trubel ungerührt weiter. Dann wanderte der Blick zu Avelina zurück.

Just darauf setzte Angelique im Hintergrund zu einem wunderschöne hellen Gesang an, der von den Mauern widerhallte.

Inmitten all dieser Stimmen, Rufe und Gesänge setzte auch Ferruccio ein, der Avelina erst anblickte und dann an die Decke starrte und die Hände hob während er begannt laut in das Crescendo aus stimmen und Kampfgeräuschen hineinzuschreien: "Und ihr sollt keine Versühnung nehmen für die Seele eines Totschlägers...“

„Prinzessin, bitte lasst Gnade walten!“ erhob sich noch die flehende Stimme Nicolos, während er auf die Knie fiel und Aurore aus allen Augen anblickte. Er hatte sich todesverachtend zwischen die Kämpfenden gedrängt.
Bereit sich notfalls weiter zwischen Titus und Brimir zu werfen, um letzteren zu schützen.

Es war eine Kakophonie der Verzweiflung.

Derweil entfernten sich auch Galeno und Sofia von der Tür, wo sich die Kämpfenden und Bittenden sammelten. Entschwanden Titus' Rücken und Großschwert und hielten sich im hinteren Bereich der Kirche an der Seite der Statuen auf. Galeno hatten den Blick auf Lydiadas fixiert, schaute ihn lauernd und auffordernd an. Glaubend, dass dieser schon wisse warum.

Davon nahezu ungerührt und von den meisten unbeachtet erklomm Alain eine der Statuen und kletterte zu dem Gebälk der Kirche hinauf.
Ilario drückte sich seinerseits in den Schatten einer Statue. Hielt sich ebenso zurück bei alle dem, wie viele andere.
Salvador der der erste war, der Brimir hatte aufspießen wollen, stockte nun und machte einen Schritt zurück. Sah mit bösem Blick zu Avelina.

Nun nahm der Gangrel jedoch Rache an dem Schlag von zuvor. Er setzte um Nicolo herum und schlug seine Krallen nach Titus, der es nicht schaffte diesen zu entgehen. Die Klauen rissen durch seinen Oberarm, Schulter und Hals und wurden nur durch die Rüstung davon abgehalten sich tief hinein zu graben.
Erneut rutschte Nicolo zwischen die Kontrahenten. Bereit einen weiteren Schlag abzufangen, wenn es nötig sein sollte oder zu helfen wo er konnte.
Salvador zog sich mit schnellen Schritten weiter von den Kämpfenden zurück und warf einen kurzer Blick zu seinem Herrn, dem Ahn der Schatten, scheinbar unsicher ob der Hierarchie in dieser Situation.

Für einen kurzen Moment, der kaum eine Sekunde dauerte, rührte sich keiner mehr. Blickten sich alle grimmig an.
Brimir lächelte. Fletschte die Zähne und mit einem letzten gutturalen Knurren, verweht die Gestalt des Gangrel zu gespenstischem Nebel.
Seine Gestalt wurde binnen eines Augenblicks durchsichtig und farblos und zerfloss zu einem nebligen Wabern.
Dieser Nebel sickerte zwischen die Ritzen der Tür, als würde er herausgezogen und ward entschwunden.

"Ein flehendes "Halt!" klang ihm nach, das von Nicolo ausgestoßen wurde.

Vergonzo sprach derweil was er zu sagen hatte, zu was er aufgefordert worden war. Er schaute zu Lydiadas, fühlt sich ein wenig bestätigt und erhob seine Stimme mit dem Versuch alles andere zu übertönen:
"Schelte! Ich als Fürsprecher für Brimir berufe mich auf die Urteilsschelte."
Erneut rannte ihm die Zeit davon. Erklärungen müssten später folgen, so es eine Chance dazu gab.

Neben alle dem erreichte Alain nun auch das Dach der Kirche.

Titus versuchte Nicolo am Kragen zu packen, doch dieser wich ihm behände aus. „Was fällt dir ein, Welpe!“ zischte er dennoch erbost und der Salubri erwiderte: „Verfolgt lieber Brimir, statt meiner.“

Noch immer war der wundervolle Gesang der kleinen Malkavianerin zu hören.

Da presste eine ungeheure Macht alle Anwesenden auf die Knie. Es war die unverkennbare und unvermeidbare Präsenz Aurores, die sie alle innehalten ließ, die jedes Wort und jeden Gesang ersterben ließ. Die jeden anderen Gedanken hinweg spülte als diesen einzigen an sie.
Die Kainiten Genuas blickten zu ihr, sie verehrten sie. Sie wollten ihre Worte hören.

Ein Ruck ging durch die zarte Gestalt des jahrhundertealten Monsters das gemeinhin als die Weiße Prinzessin von Genua bekannt war. Auf ihrer marmorblassen Stirn zeichnet sich eine steile Zornesfalte ab, ihre Schönheit lähmt geradezu. Ihre schiere Macht fordert ein was einer Ahnin und Prinzen der Verdammten gehört: Hingabe, Achtung und vor allem Furcht in den toten Herzen ihrer Untertanen.

Nur einer schien davon unbeeindruckt. Weiterhin schreiend erhob sich seine Stimme noch mehr „...denn er ist des Todes schuldig, und er soll des Todes sterben!" Mit einem weiteren wortlosen Schrei rannte Ferruccio auf das große Kirchenportal zu, während alle anderen von der Macht Aurores gelähmt waren. Riss den schweren Balken, der es verschlossen hielt, hoch und stieß die Tore auf. Unverständliches Gebrabbel von Sünde, Feuer und Tod erklang noch, während er draußen in der Dunkelheit verschwand.

Schritte eilten heran und ein paar Elysiumswachen, die zuvor hinausgeschickt worden waren, schauten nun herein. Wissend um der Sicherheit dieses Ortes schlossen sie das Portal wieder.

[Worte von Aurore folgen. Wer trotz ihrer Präsenz agieren will, indem er das Wort erhebt oder ähnliches, müsste Mut gg. 9 werfen.]
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