Messer, Brot und Bandage [offen]

[September '16]
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Maria Penthesilea
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Die Nonnen ignorierten Hund und Herrn in ihrer Diskussion, aber die Bögen waren gespannt. Die Nonne auf dem Dach warf Maria Polemusa einen weiteren Bogen zu, den diese geschickt fing. Maria Thermodosa runzelte die Stirn. "Das Sicherste ist, beide zu töten. Der Hund könnte gebunden sein."

Maria Polemusa machte eine Schnute. "Es wäre schade um ihn. Du müsstest sein Gesicht sehen. Er hat einige Jagden überlebt. Krieger, setz den Helm ab!" Die anderen Nonnen schwiegen, nur Maria Penthesilea tippte mit dem Fuß auf dem Boden. "Wir könnten ihn zu Brimir bringen. Er sucht immer gute Kämpfer. Und... wir schulden ihm zwei Blutsdiener."

Sie runzelte die Stirn. "Krieger, Helm und Schwert. Auf den Boden. Sofort!"
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Krieger blickte die sprechenden Nonnen nach einander an, blieb dann ernst an Maria Penthesilea hängen, blickte ihr in die Augen langsam hob er seine Hände gen seines Kopfes

„Einige Jagden… viele Tode, viele Jahrzehnte, nur einen einzigen selbst…“ er senkte sein Haupt sanft nach vorne um den Normannenhelm abzustreifen. Als er sein Haupt erneut erhob schwangen die Haare zurück, sein blickte wurde ernster, weniger gleichgültig denn zuvor

„Für eine Blutsgebundene seid ihr sehr vorlaut. Lasst doch eure Meisterin sprechen…“ sein Blick verriet, dass er nicht wusste, welche von ihnen diese Meisterin genau war, ob überhaupt eine hier anwesend sei, wenn er sie auch in der schattigen Ecke zu vermuten schien.

Langsam hakte er den Helm an seiner Seite ein „Ich bin Gaius Marcellus. Neugeborener aus dem Clan Saulots und Gast der Domäne Genua und euch auf eure Einladung hin in euer Do-mizil gefolgt. Erhebt eure Waffe gegen die Gastfreundschaft und ihr brecht euren Bund mit unserem Vater, erhebt sie gegen die Gastfreundschaft eurer Prinzessin, und ihr brecht euren Bund mit ihr.“

Dann zog sein Blick weiter über die Nonnen „Nun Schwestern, wieso wollt ihr die Vernich-tung eines euch Fremden der kein Wort und keine Waffe gegen euch führte. Für solche Mar-tialitäten scheint es Anlass und wenig Sinn zu geben, außer...“ Mittlerweile wirkte der Krieger ein wenig enttäuscht, Furcht war hinter seinem Respekt immer noch keine zu sehen, doch waren die Mienen der Toten auch manchmal schwer zu interpretieren… "für Yppolitanische Zwecke kann ich euch nicht dienen, doch sprecht mit mir mit dem Anstand der sich ziemt und ich will euch gern in anderen Dingen zur Hilfe sein."
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut.
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Maria Penthesilea
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Maria Thermodosa stöhnte auf. Maria Polemusa grinste noch begeisterter als zuvor, seine Rüge offenbar völlig ignorierend. "Ein Jäger!" rief sie aus. "Ein Jäger!" Auch die anderen Nonnen tauschten Blicke aus. Er hörte ein Räuspern. Dann sprach Maria Thermodosa. "Es ist uns eine Ehre, deine Bekanntschaft zu machen, Jäger Gaius. Der Kult der Jagd grüßt dich. Möge deine Beute vielfältig und deine Suche erfolgreich sein."

Die Nonne im Halbschatten wartete diese recht formell ausgesprochene Begrüßung ab, dann räusperte sie sich. "Verzeih das Missverständnis", sagte sie dann, während sie nachzudenken schien. "Dieser Hund..." Sie blickte das Ärgernis auf vier Pfoten an. "Gehört er dir?"
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Nun war der Krieger vor ihnen das erste mal wirklich einen kurzen Moment aus dem Konzept und vermochte auch nicht dies zu verschleiern, seine Brauen hoben sich weit in die Höhe, die schweren Stirnfalten wölbten sich mit und er blinzelte sogar einmal kräftig.
Dann eroberte ein erleichtertes Lächeln seine Züge und wirkte tatsächlich etwas entspannter "Grämt euch nicht deswegen, ihr verfügbt über... außergewöhnliche... Gebundene. Ich will euch nicht zürnen."
"Jedoch" die Stimme bekam ihre alte Ruhe zurück "Darf ich um eure Vorstellung bitten, mehr noch... wäre ich ein Sethskind gewesen, wieso hättet ihr eure Waffen gegen mich erhoben, kein Leid kam euch entgegen..."
Der Blick fixierte die aus den Schatten schreitende Amazonenkönigin, zum Hund blickte er erst gar nicht, ein beiläufiges "Nein... doch blutsgebunden ist er... ein Leid anzutun scheint jedoch unnötig, er bellt mehr als zu beißen."
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Maria Penthesilea
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Die Nonne trat aus dem Schatten heraus. Sie hatte ein recht hübsches, schmales Gesicht und blickte ihn nachdenklich an. Dann nickte sie. "Ich bin Maria Penthesilea. Erfahrenste Jägerin des Kultes. Hier, in Genua. Dies sind die Jägerinnen Polemusa und Thermodosa. Sie haben dich gefunden." Polemusa zwinkerte. "Dort sind die Jägerinnen Derimacheia und Evandre." sie zeigte auf das Dach "Und eine Schülerin."

Sie hob den Bogen mit dem Pfeil darauf. Blickte ihn ernst an. "Die Jagd muss geschützt sein. Ein Sterblicher sieht uns, so?" Sie wies auf die Gruppe bewaffneter Frauen. "Zu viel Gerede. Zu viele Gerüchte. Besonders jetzt. Dieser Jagdgrund ist umkämpft. Du hast es ja gesehen. Besser Stille. Besser für alle. Aber Stille hat viele Gesichter."

Ein Nicken. Die Pfeile flogen, lautlos, bohrten sich in das Fleisch des Ghultiers. Mit einem Winseln brach der Hund zusammen.

"Die besten Spione wirken harmlos", sagte sie. "Deine Worte: Das Urteil. Tod."

Sie ließ den Bogen sinken und rieb sich die Nasenwurzel, wirkte für einen Moment leicht erschöpft. Dann machte sie eine Handbewegung, Maria Derimacheia und Maria Polemusa nickten und verschwanden in den Gassen.

"Nun. Du. Wärst du ein Sterblicher... du bist ein Krieger. Wie einer unserer... Freunde. Er hätte dich brauchen können." Maria Polemusa warf nickend ein: "Ich habe es gesagt: Die Miliz hier. Sie braucht einen Anführer. Die wahre Miliz."
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Erschocken beobachtete der Salubri den raschen Tod des Hundes, schlunkte kurz, rascher Prozess...
Dann fiel sein Blick wieder auf die abgehackt sprechende "Kult der Jagd... als Nonnen gekleidet, wieso?" irgendwo hatten sie ja einen Stolz auf ihr Ornat bewiesen und waren gewillt das darunter liegende zu verteidigen...

"Ihr meint die Geißel, Brumur oder derartig? Seine Männer hier in Broglio sind desorientiert und brauchen eine Hand... warum? Im Kampf gegen diese andere Miliz, sind sie sich Feinde, oder nur gegen die Vielzahl an Dieben?" irgendwie kam der Mann sich seltsam vor, immer noch umringt von Amazonen im Nonnengewand sprach er normale Sätze und wirkte wie ein Philosoph dagegen... oder eher, wie ein Theologe, so viel Inhalt war nicht gegeben...
"Der Kult der Jagd und wir, die Unsterblichen, sind Jäger... doch ihr nicht? Was jagt ihr... meine Brüder nennen sich auch Jäger, doch sie sind keine Nonnen sondern Engel und Jagen mächtige Beute..." er hob erneut, wie er es so gern tat, die Braue, um damit das restliche Gesicht in Bewegung zu bringen, schade dass Maria Polemusa bereits fort war
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Maria Penthesilea
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

"Wir haben es dir erklärt", sagte Maria Thermodosa, während sie den Hundekadaver betrachtete. Sie zog die Pfeile nicht heraus, nahm das herauslaufende Blut mit einem Tuch auf. Die anderen Nonnen verteilten sich und stellten sich an den Eingängen zum Hof auf, schlossen das Geschehen dort von der Außenwelt ab. "Wir suchen Verlorene. Wir führen sie auf den Weg. Zeigen ihnen die Wahrheit. Die Wahrheit der Jagd."

Maria Penthesilea nickte. "Das ist unsere Aufgabe. Wir bewahren - was vergessen wurde. Wir lehren Jäger - was sie bereits wissen. Wir helfen ihnen - das Gleichgewicht zu finden."

Das Interesse in ihrer Stimme klang echt: "Von welch mächtiger Beute sprichst du? Erzähl mehr! Wir hören gern von großen Jagden!"
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Krieger lächelte versonnen, jetzt könnte er Anfangen die Jagdgeschichten seiner Urahnen mit ihnen zu teilen, doch wollte er das? Womöglich wäre dann sinnigeres aus den Damen herauszuholen... oder aus ihren Reaktionen etwas zum Zustand der Stadt

"Verlorene, was ist ein Verlorener?... erzählt mir mehr?
Aber zuerst will ich eure bitte erzählen, Schwester Maria Penthesilea..." er atmete einmal merklich aus und ein "Es gibt in dieser Welt wahre Engel, nicht nur jene himmlischen, auch Unsterbliche, die zu großer Macht gekommen sind... sie fochten schon seit Urzeiten. Seit den Epochen der ersten Städte. Sie jagten ebenso machtvolle Feinde, Dämonenbrut. Dieser Kampf, dieser Krieg, er brachte einen hervor - der sich Samael nannte - im zweiten der großen Kriege gegen die Dämonen soll er eine ganze Kaste voller Dämonenjäger angeführt haben, hinter sich all die anderen Clans unserer unsterblichen Gesellschaft.
Er fiel auf dieser Jagd gemeinsam mit seiner Beute, seinem größten Feind... unzählige Geschichten existieren. Doch ist sein Jägerruf so weit gehallt, dass manche Völker im Norden seinen Namen anrufen, bevor sie zur Jagd gehen, für ihn Silber vergießen, damit ihre Pfeile für immer treffen mögen... das Leben so sehr seiner Jagd verschrieben, dass er es ohne es zu wollen zu wahrer Verehrung schaffte.
Ist das die Art Jagd die ihr sucht? Die finale, die ultimative?"
Er hatte sich auch an einen Türrahmen gelehnt und mit tatsächlicher leiser Inbrust erzählt.
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Maria Penthesilea
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

"Das klingt nach einer großen Jagd", sagte Maria Penthesilea. "Einer würdigen Jagd. Wir würden gern mehr davon hören." Sie rieb sich das Kinn mit zwei Fingern. "Fi-na-le? Eine letzte Jagd? Es hat immer die Jagd gegeben. Es wird sie immer geben. Das Ende einer Jagd ist der Beginn einer neuen." In ihre Augen war ein erregter Glanz getreten. "Aber eine Beute... wie du sie beschreibst? Für viele Jäger wäre es das Ende. Ein gutes Ende."

Sie schaute an ihm auf und ab. "Viele Jäger... Kainskinder... verleugnen sich. Ihr Wesen. Das Tier in ihnen. Finden kein Gleichgewicht. Suchen ihr Heil in anderen Dingen. Scheitern. Wir helfen ihnen zu verstehen. Sich selbst zu verstehen. Auf das Tier zu hören."
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

"Ja genau, ein gutes Ende für viele Jäger in ihrer eigenen letzten Jagd... diese Jagd ist nicht beendet, die Dämonenanbeter sind immer noch unter uns. Habt ihr davon gehört, hier in Genua?" auch in ihm brannte ein feuer der Jagd wenn er über diese... Dämonen... sprach, ein helles Feuer gar, dass seine Aura aufflackern ließ, Zorn war zu spüren

Dieser Zorn wandelte sich kurz darauf in leichten... Übermut? Ohne die übliche Panik, verdächtig neutral führte er seine Idee weiter "Und von der Geschichte mit dem Lupinen, dem Werwolf, ihr lachtet - einem Sterblichen gegenüber - auch einem Jäger? Die Wölfe sind für viele... sehr besondere... Jäger."

Es war als würde das Tier ob seiner Nennung in ihm Grummeln, zum Knurren war es nicht stark genug... "Was für eine Art Jäger ist ein Kainskind denn... viele vergleichen sich mit Wölfen, jedoch sind sie nicht unsere Urfeinde? Was also dann...? Und ihr?" er sah nun wieder Maria Penthesilea
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
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