Messer, Brot und Bandage [offen]

[September '16]
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Maria Penthesilea
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Sie schüttelte energisch den Kopf. "Das habe ich nicht. Aber wenn du sie findet..." Ein aufgeregtes Lächeln. "Komm zu uns! Die Jagd sucht schon lange würdige Beute." Keine Bitte um Gegenleistung oder Gefallen, im Gegenteil: Gaius hatte das Gefühl, Maria würde das ihrerseits als eine freundliche Geste seinerseits verstehen. Sehr verwirrend, das alles.

Dann winkte sie ab. "Pah. Es gibt einen Unterschied. Sterbliche sagen 'Werwolf', verstehen nichts. Du, ich, wir kennen andere Dinge. Das hier? Blödsinniger Aberglaube. Kein Werwolf in der Stadt." Sie zuckte mit den Schultern. "Vielleicht eine Waffe, das Reden. Vielleicht gegen jemanden gerichtet. Wir werden sehen."

Sie schaute auf ihren Bogen. "Was tust du, wenn jemand eine Waffe auf dich richtet?" Ein füchsisches Lächeln stahl sich auf ihre Züge.
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Anerkennend lächelte der Krieger die Frau an "Gut. Sollte es Diabolisten in dieser Stadt geben, werden wir sie gemeinsam jagen. Wo finde ich euch und bitte, sagt nicht, dass ihr mich finden werdet..." der letzte Satzteil klang frustriert, als habe er diesen hochtrabenden Spruch in seinem Unleben schon zu oft gehört, doch bezog sich dieser Frust wohl nicht auf sein Gegenüber, über ihre Aussagen wirkte der Paladin weiterhin erfreut... selten einte ein Thema Kainskinder so sehr wie die Baali, doch diese Frauen schienen gar nicht deswegen geneigt zu sein sich zu einigen...

Als das Gespräch auf den Werwolf zurückkam zuckte Gaius mit den Schultern "Besser ist es... mit den Lupinen ist eine gute Jagd schwer, ein Kampf die einzige Chance... für manche jedenfalls."

Als sie ihren Bogen erneut so betrachtete schloss der Kainit einen kurzen Moment die Augen, er schien nicht auf Spielchen aus zu sein, öffnete sie dann aber wieder, recht entschlossen "Ich bin mehr als eine Klinge... ist nicht die wichtigste Fähigkeit des Jägers die Übersicht? Ein Blick, auf die Zahl der Feinde, ihre Stellungen, ihre Geschwindigkeit, ihre Waffen... ein Blick auf ihren Anführer oder ihr schwächstes Glied.
Alleine gegen viele Anzutreten ist ein Aspekt der Beute, wie der Bär bei der Hatz, der von vielen Wölfen besprungen wird... doch wenn es dem Bär gelingt seine Jäger einzuengen und ihnen direkt gegenüber zu stehen, fällt meist nicht nur ihr Mut." Sein Blick schweifte durch die Gasse und die vielen kleinen Türen in verwinkelte Häuslein.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
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Maria Penthesilea
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Sie schaute ihn verdutzt an. "Wer sagt denn so etwas? Närrisch". Dann griff sie in die Falten ihres Gewandes und zog einen kleinen Schädel hervor - ein Rabe, wenn er raten müsste. Um diesen Schädel waren dekorativ Holzperlen und Federn angebracht, auf dem bleichen Knochen sah er seltsame Rankenmuster. "Du hängst diesen Schädel hier hin." Sie zeigte auf einen Nagel an der Wand.

"Dann werden wir in der nächsten Nacht hier erscheinen." Er konnte im Augenwinkel sehen, wie Maria Polemusa und die andere Nonne wieder auf den Hof traten. Sie trugen eine große Kiste zwischen sich. "Ah." sagte Maria Penthesilea. "Nun." Die beiden anderen Nonnen hoben den Hund auf und begannen, ihn in die Kiste zu hieven, wobei sie die Pfeile aus dem Kadaver zogen.

Währenddessen hörte Maria Penthesilea weiter zu, was Gaius sagte und nickte. "Es gibt viele verschiedene Jäger. Aber nur wenige sind so stark, dass..." Sie zuckte mit den Schultern. "Und selbst diese sollten planen. Lange, gründlich." Sie nickte zu der Kiste hin. "Deswegen. Natürlich... wird das nur funktionieren... wenn du schweigst?" Sie lächelte ihm zu.
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Krieger nahm das Totem an sich, verstaute es sorgsam in einer Tasche für Bandagen und lächelte dankbar. Dann beobachtete er ihre Planungen mit dem Hund vor sich "Nun... das will ich tun, doch gehört wenig Einsicht dazu, dass ihr den Hund wohl erlegt habt, der euch zu folgen befohle war... wenn er nicht zurückkehrt..." er schnupperte, als könnte er an dem erneut fließenden Blut des Hundes etwas erfahren "Hegt ihr einen Groll, gegen seinen Erschaffer? Ist der kainitische Herr dieses Siesteris euch verächtlich?"
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Maria Penthesilea
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Sie schüttelte den Kopf. "Im Gegenteil. Brimir ist ein Freund der Jagd. Ein weiser Mann. Ein guter Jäger." Ein Lächeln, für einen Moment. Dann wurde ihr Blick ernst. "Er ist die Geißel. Viel beschäftigt. Und andere nutzen das aus." Das Haupt in Richtung der Kiste neigend, sprach sie weiter: "Dies ist nicht sein Hund. Diese Männer sind nicht seine Männer. Seine Männer sind die Miliz. Diese Männer sind Abschaum."

Maria Penthesilea rümpfte die Nase. "Ich kann es nicht wissen. Aber wenn ich raten müsste..." Ihre Stirn legte sich in Falten. "Es gibt eine, die kam zu uns. Erzählte uns, sie wisse Geheimnisse der Jagd. Dann beleidigte sie uns. Und seitdem versucht sie, uns zu jagen. Aber will es sich nicht eingestehen. Wir haben Mitleid..." für einen Moment wurde ihr Gesicht weicher. Es schien nicht gelogen. Dann ballte sie die Faust. "Aber wer die Jagd zu jagen versucht? Der mag selbst zur Beute werden."

Sie blickte ihn an. "Verstehst du? Wer deine Jagd bedroht, der bedroht auch dich." Sie sah zu, wie die Nonnen mit Holzbrettern die blutige Erde in die Kiste schaufelten, während Maria Polemusa wieder an sie herantrat und den Krieger angrinste.
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Krieger nickte, richtete sich wieder vollends auf "Ein Jäger hat sein Revier, aber in diesem gibt es auch andere Jäger und Gefahren, denen er sich stellen muss. Ganz recht. Eure Beute, sind das die normalen Sterblichen? Wie jagt ihr sie - ihr werdet kaum hungrigen Bettlern Pfeile in den Rücken jagen... Oder anders gefragt" er wurde andächtiger "Wie jagt, der Kult der Jagd? Und was?"
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Maria Penthesilea
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

"Wir schützen die Herde", sagte Maria Penthesilea. "Die Herde der obersten Jägerin. Der Prinzessin. Wir jagen Verbrecher. Nach ihrem Gebot. Oft bis zum Tod. Aber nur diese. Andere Sterbliche... keine würdige Beute." Sie schüttelte den Kopf bei dem Gedanken daran. "Manchmal notwendig. Aber sie überleben dann. Außer, sie gefährden die Jagd."

Dann lächelte sie füchsisch. "Wie wir jagen? Du kannst lernen. Aber nicht alles auf einmal. Du hast weise Einsichten. Aber..." Den Kopf schiefgelegt studierte sie sein Gesicht. "Du folgst nicht unserem Weg. Wahr?"
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Salubri nickte zufrieden, er schien den Jägerinnen zu glauben.
Auf ihre Frage dachte er eine Weile nach
"Ich jage gleich und doch anders. Folge dem selben Weg und dem Gegenteiligen zugleich. Ich jage nicht aus Durst und nicht aus Lust sondern aus Leidenschaft und Pflicht. Wie ihr um zu bewahren, doch weniger mich sondern die Meinigen. Meine Jagd ist wie die eure gänzlich von der Beute abhängig, doch wird sie wohl stets in einem Kampfe, nie mit Blattschuss enden... doch wenn das Ziel ein passendes ist, teile ich womöglich die selbe... Lust wie ihr daran." er klang verschwörerisch, oder in Erinnerungen schwelgend..
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Maria Penthesilea
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

"Jeder jagt. Jeder Jäger muss jagen." Ein Schulterzucken. "Du verleugnest es nicht. Das ist wichtig. Wir werden zusammen jagen. Danach wissen wir mehr." Maria Penthesilea legte den Finger ans Kinn. "Vielleicht... zum Nachdenken: Warum schätzen einige Ehre und Pflicht? Warum andere nicht? Warum glauben einige an einen Gott? Warum andere nicht?"

Sie hob den Zeigefinger. "Aber warum - jagen sie alle?"
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Messer, Brot und Bandage [offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Salubri lächelte kurz einnehmend, schien sich fast geschmeichelt zu fühlen "Ja. Die rechte Beute, jagen wir zusammen.."

Dann wich sein Blick wieder zur Sprecherin der Gruppe, die Worte schienen bisher selten laut gedacht und daher etwas unsicherer als zuvor, langsam, teilweise sich erst entwickelnd

"Alle Ehre kommt aus Selbstwert, egal welche Art Ehre.
Alle Pflicht kommt aus Verantwortung und Glaube.
Glaube ist schwerer... doch an eine Art Götter glauben selbst die fersten Stämme. Nur Hybris kann uns fernhalten...
Doch eure letzte Frage... sie ist anders."
Der Krieger blieb eine Weile am Zeigefinger der Amazonenkönigin hängen
"Jagen denn alle? Einige gegen den Hunger, einige als ihre Ehre und Erfüllung...
doch die meisten Jagen nur noch ihren Zielen nach... es scheint also die bloße Bewegung in Richtung unserer Träume zu sein und das meiste tun demnach die Jagd?"
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