[1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

[April '20]
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Avelina di Braida
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Re: [1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Dies ist nicht die Zeit für Geschichtsstunden. Vor allem nicht so lange ich nicht weiß wo du stehst, Anastasia. Aber ich bin mir sicher, dass die Unsrigen die Unruhen losgetreten haben. Sieh dich doch um. Wie viele von uns versuchen ihr Unleben in Friede zu verbringen? Und wie viele sind bereit zu töten und zu betrügen um ihre Macht zu mehren? Oder was ist mit jenen die in ihrer Eitelkeit die größten Monströsitäten erschaffen, so dass die Menschen glauben müssen, die Tore zur Hölle stünden offen? Menschen sind sicher nicht immer gut und reinen Herzens, aber würden wir uns an die Stille halten und keine Kriege untereinander führen, dann würde so etwas auch nicht passieren.“
Sie schüttelte traurig den Kopf, „Du willst mir sagen du bist neutral? Das behaupten mehrere. Doch neutral sein bedeutet auch sein Fähnchen im Wind zu drehen und zu akzeptieren, wenn die Schatten sich auf den Thron setzen. Tust du das?“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Anastasia
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Re: [1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia sieht sie fast mütterlich an. "Ich habe mich entschieden. Ich werde Genua beschützen. Ich unterstütze keinen Prinzen. Genua besteht großteils aus Dreck. Armut... dennen ist es egal, wer auf dem Thron hockt, solange sie leben können. Aber im Moment können sie es nicht. Es geht ihnen so schlecht, dass sie es als einen AUSWEG sehen, sich uns entgegen zu werfen, zu Hunderten zu sterben um einen von uns zu töten. Würde es ihnen gut gehen, dann würde es kaum einer riskieren. Das ist im Moment meine größte Sorge. Ja, ich habe geschworen. Aber ich kenne den Prinzen nicht. Das eine kurze Gespräch. Es war eine Formsache, notwendig, um hier zu bleiben und Genua helfen zu können."
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Avelina di Braida
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Re: [1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelinas Blick blieb misstrauisch und sie schüttelte sacht den Kopf während Anastasias Worten.
„Mir scheint du weißt nicht viel über diese Stadt. Du wirfst Dinge durcheinander die keinen Sinn ergeben. Tust du das um mich zu verwirren, oder weißt du es nicht besser? Oder willst du an meinen Weg apellieren, von dem ich weiß, dass du ihn nicht gehst?“

Ihr Blick glitt forschend über die Nosferatu.
„Die Menschen wissen nichts vom Thron, von Aurore oder den Schatten. Sie werfen sich uns entgegen, weil es jene unter uns gibt die dafür sorgen, weil sie sich davon etwas erhoffen. Nicht die Armut treibt sie in den Kampf. Es sind die Unsrigen und der christliche Glaube der sie dazu bringt.“

Ihr Kopf neigte sich langsam zur Seite.
„Aurore folgt der Via Humanitas. Glaubst du sie will die Menschen sterben sehen und auf ihrem Weg sinken? Wenn also die Sterblichen wirklich schützen willst, dann solltest du dir überlegen wie du das am besten erreichst. Es wird immer einen Prinz geben. Man kann die Stadt nur beschützen, indem man sich überlegt welche Überzeugungen am besten für das Wohl der Sterblichen sind. Indem man dafür sorgt, dass derjenige auf dem Thron ist, der am ehsten geneigt ist sie zu schützen. Und wer ist das wohl? Jemand der auf dem Weg der Menschlichkeit wandert? Oder jemand dem Menschenleben egal sind?“
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Anastasia
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Re: [1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

Beitrag von Anastasia »

Verwirrt sieht Anastasia sie an. Es scheint, als könne sie den Gedankensprüngen micht ganz folgen. "Soweit ich weiß, kümmern sich die Könige selten um den kleinen Mann. Oder gar die Frau. Ich glaube wir zwei gehen es von verschiedenen Seiten an. Du beginnst beim König. Ich beginne unten, in der Gosse. Ich denke man braucht beides. Die Prinzessin hat gewonnen. Ich hatte sie nicht verraten. Was mich eher erstaunt hatte, war, dass meine Informationen abgelehnt wurden, als ich sie anbot. Aber ich verstehe die Machenschaften der Oberen nicht. Ich habe versucht Arash zu warnen, weil ich DICH in Gefahr glaubte. Aber er war nicht uu finden, und ich wusste nicht, ob du ein Tier verstehen kannst.
Ich verstehe gerade nicht, warum du so aufgebracht bist."
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Avelina di Braida
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Re: [1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Tatsächlich schloss die Viscontessa einen Moment die Augen und massierte sich die Schläfe auf Anastasias Worte hin – begleitet von einem frustrierten Stöhnen.
„Anastasia... willst du mich für dumm verkaufen? Oder hat dir wirklich niemand etwas darüber beigebracht, wie das ganze läuft?“

Ihr Blick legte sich auf ihr Gegenüber, leicht ungehalten.
„Du wirfst Dinge durcheinander, die nichts miteinander zu tun haben. Und du lenkst vom Thema ab. Nach all dem was passiert ist, weiß ich nicht ob ich dir trauen kann. Du hast den Fingerzeig Lydiadas in San Donato gesehen? Ich denke er würde mich lieber tot sehen. Die beiden anderen auf die er deutete waren Titus und Ferrucio. Und ich besitze weder Titus Stärke, noch Ferrucios Kokon aus Sterblichen deren Glaube so groß ist, dass er die stärksten der unsrigen in Angst und Schrecken versetzt. Also entweder versuchst du jetzt vernünftig mit mir zu reden, oder ich muss dich bitten zu gehen.“
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Anastasia
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Re: [1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

Beitrag von Anastasia »

"Den Fingerzeig habe ich gesehen, Avelina. Und wie in der ersten Nacht hätte ich mein Unleben riskiert um dich zu schützen, wäre es dazu gekommen."
Sie sieht sie lange ernst an.
"Lass nicht die Krankheit der Unsterblichen zwischen uns treten."
Sie versucht sich zu sammeln und zu fokussieren. "Ja, ich bringe Dinge durcheinander, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, manchmal für mich schon, der Rest ist dem geschuldet, dass ich zu viele Dinge auf einmal will. Und am Ende des Satzes nicht weiß, womit ich anfangen habe. Ich habe es dir schon beim erstenmal gesagt: ich kann nicht gut mit Worten. Ich kann nicht lügen oder mich verstellen. Das Arash fort ist, habe ich erst in der Nacht gehört. Sonst hätte ich früher nach ihm geschaut. Ich sehe es so: in Genua gibt es Kainiten, denen ich mich verbunden fühle... und welche, die mir egal sind. Du gehörst zu den ersteren."
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Re: [1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Dies hat nichts mit dem zu tun, was du die Krankheit der Unsterblichen nennst. Aber gut. Ich werde all diese Sätze für den Moment einmal beiseite stellen und dich nur eine Sache fragen. Du sagst Dinge haben für dich miteinander zu tun? Ja, für mich auch. Zum Beispiel, dass du einem Mann nachgeweint hast, der mich ohne zu zögern und ohne wirklichen Grund des Hochverrats beschuldigte. Ein Tyrann dem an nichts als der Macht gelegen war. Wie würdest du entscheiden, wenn solch ein Fall wieder auftreten würde? Wem würden dann deine Loyalitäten gelten? Ihm oder mir?“
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Anastasia
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Re: [1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia wird wütend, sieht Avelina enttäuscht an.
"Es gibt drei Kainiten in Genua, für die würde ich sterben, Avelina. Du gehörst dazu. Ja, ich habe geweint. Erstens, ich wusste nichts von euerer gemeinsamen Geschichte. Zweitens: Zu mir war er nett. Er schlug mich nieder, aber erkannte an, wie lange ich durchhielt. Er wollte mich lehren. Er wollte mich ausbilden. Vielleicht war ich ein wenig verschossen. Das ändert aber nichts an meiner Loyalität.
Ich bin kein kleines Mädchen mehr, dass sich von sowas blenden lässt.
Avelina..." Anastasia geht ein Schritt vorwärts, es sieht so aus, als wolle sie Avelina in den Arm nehmen.
"Ich war bei Lyadias. Ungeladen. Ohne, dass es einer wusste. Auch er selbst nicht. Ich war dort. Beim Kriegsrat. Nur um herauszufinden, was sie vorhaben, ob ihr drei in Gefahr seid. Du weißt, was sie mit mir angestellt hätten, wenn ich entdeckt worden wäre?
Ich erfuhr, dass du in Gefahr bist. Ich schickte einen Boten zu Arash. Aber ich erfuhr erst zu spät, dass sie nicht erfolgreich war. Da war es zu spät. Ich musste hoffen, dass du in Sicherheit warst. Diese Krieg war eine einzige Katastrophe."
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Re: [1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelina blieb aufrecht stehen, fast wie zur Salzsäule erstarrt, die Arme vor der Brust verschränkt. Einzig ihren Augen mochte anzusehen sein, dass sie die Situation mehr mitnahm, als sie es zugeben wollte. Ihre Stimme blieb recht ruhig als sie auf Anastasia antwortete.
„Und genau das ist der Punkt, Anastasia. Du magst kein Mädchen mehr sein, und dennoch besteht unsere Welt aus Intrigen. Und ohne diese Intrigen zu verstehen, wirst du nie sicher sein können, ob du jemandem dem du eigentlich helfen magst nicht gerade schadest.“

Sie pausierte um die Worte sinken zu lassen.
„Ja, ich war nicht auffindbar. Absichtlich. Und ich bin umso überzeugter die richtige Entscheidung getroffen zu haben, umso mehr ich höre.“

Ihre Augen verengten sich leicht.
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Anastasia
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Re: [1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia sieht sie traurig an, schlingt ihre Arme um sich selbst und wischt sich einmal über die Augen.
"Das habe ich mittlerweile selbst bemerkt. Ich bin bereit zu lernen. Wärest du bereit mich zu unterrichten?"
Sie schüttelt den Kopf.
"Es war eine hervorragende Entscheidung.
Ich. Ich war auf dem Weg zu Aurores Treffen. Da sah ich am Tarda Ora einige Kainiten. Mir wurde klar, sie treffen sich dort. Und mir wurde klar, wenn es Informationen gibt, die die betreffen, die mir wichtig sind, dann dort. Also ... beschloss ich, dass ich mein Unleben riskieren würde. Ich nutzte meine Blutkraft. Ich verbarg mich. Folgte den Kainiten. Versteckte mich dort. Versteckte mich vor den Bluthunden. Versteckte mich vor den Schattenkugeln. War unter dem Tisch. Hörte zu. Jedem dieser Kainiten hätte ich den Schwanz lutschen können. Jeden hätte ich versuhen können zu töten." Man merkt Anastasia deutlich an, dass schon bei der Erinnerung Gänsehaut über ihre Haut wächst. Ihr Tier diese Erinnerung gar nicht mag. Wohl mehr für das Tier und um die Erinnerungsspannung zu lockern, sagt sie die letzten beiden Sätze.
"Dort erfuhr ich dann, dass eine Adlige mit kleinem Gefolge entführt werden soll. Ich musste an dich denken. Sofort. Ich schickte Shaya zu Arash. Ich schickte Toni zu einem anderen Kainiten, um Aurore zu warnen. Shaya fand Arash nicht. Und Toni wurde mit den Kriegsratinformationen abgewiesen. Ich selbst hielt mich verborgen. Ich sollte tot geglaubt werden, damit man nicht mit mir rechnet. Nicht auf mich achtet. Ich vielleicht noch mehr Informationen bekommen könnte.
Das habe ich getan."
Anastasia zittert deutlich. Diese Erinnerungen machten ihr selbst im Nachhinein noch Angst.
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