[1035] Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn [Anastasia, Avelina]

[Avelina di Braida]

Kurz schien ihr Blick verwirrt, als hätte sie mit einer anderen Reaktion seitens Anastasias gerechnet.
„Die Schatten haben dafür gesorgt, dass ich mich lieber verborgen hielt in den Nächten. Ich habe dich nicht gesehen... Nicht beim Kriegsrat... erst in San Donato. Ich wusste nicht ob du lebst, ob du dich deinem Clan angeschlossen hast...“ bei diesen Worten sah sie sie aufmerksam an. Scheinbar gab es erst anderes zu klären, bevor sie auf die Frage nach Arash zu sprechen kommen wollte.

[Anastasia]

Anastasia lacht, sieht dann zu Bernardo. "Ausführlichere Antworten gibt es ohne ihn. Er kann in der Nähe bleiben, aber nicht zuhören. Ansonsten bleibt es bei: ach ich war hier und da..." Anastasia ist deutlich anzumerken, dass die Dinge, die gesagt werden könnten zu heikel sind, sie sie nicht mit ihm teilen würde.

[Avelina di Braida]

Avelina blieb ernst. Ihr Blick wanderte zu Bernardo und schließlich nickte sie ihm sacht zu. Zu gefallen schien es ihm nicht, doch er wandte sich ab und lief den Trampelpfad zurück in die Richtung aus der er gekommen war.
Der Blick der Rose scheint unterdessen etwas wachsamer zu werden.

[Anastasia]

Anastasia entspannt etwas mehr. "Ich war beim Kriegsrat. Ich war auch viel unterwegs. Mein Clan, nun, ich habe ihn nie verlassen. Aber ich habe stets über euch drei gewacht. Ich habe versucht Arash zu warnen, aber er war in der zweiten Nacht nicht auffindbar. Es hieß, eine Adelige sollte entführt werden. Habe mir Sorgen gemacht. Habe mich aber auch tot gestellt. Mareno... verlangte von mir Dinge, zu denen ich nicht fähig bin. Befahl sie mir. Ich musste untertauchen, denn er hörte einfach nicht zu." Man merkt, Anastasia springt wieder mit ihren Gedanken mal hierhin, mal dorthin.

[Avelina di Braida]

Avelina lauschte mit gerunzelter Stirn. Als Anastasia schließlich endete erwiederte sie, „Der Älteste deines Clans ist nicht bekannt dafür nachsichtig zu sein. Wie es schien haben sich ausnahmslos alle den Schatten angeschlossen. Auf welcher Seite stehst du? Das ist die Frage die mich interessiert. Du warst in San Donato. Dann hast du sicher mitbekommen, wie Lydiadas mit dem Finger auf mich zeigte. Wäre Aurore nicht aufgetaucht, dann wäre ich womöglich jetzt ein Haufen Asche.“

[Anastasia]

Anastasia lacht leise. "Mein Ältester wollte neutral bleiben. Und ich habe entschieden, dass es tatsächlich das Beste ist. Ich bin auf der Seite von Genua. Es war eine gute Entscheidung. Genua brennt. Menschen JAGEN uns. Aktiv. Und sie TÖTEN uns. Mattia, Acacia... und diverse andere..."

[Avelina di Braida]

Bei der Erwähnung Acacias fuhr Avelina die Fänge aus und fauchte. Ohne Zweifel war sie nicht gut zu sprechen auf sie. Und die Nachricht von Mattia schien sie auch weniger zu schockieren.
„Sie ist wirklich tot? Gut.“
Ihre Augen verengten sich leicht.
„Wenn du jener hinterher trauerst, wenn du jene die mich erpressten, die mich mittels ehrloser Einschüchterungen auf ihre Seite holen wollten, die ohne Zögern in meine Zuflucht eindrangen und ihre Gaben auf meine Familie anwandten deine Verbündeten oder Freunde nennst, dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.“
Vielleicht lag eine leichte Traurigkeit in ihren Augen, doch die Verärgerung, die Abneigung für jene Kainiten schien vorherrschend.

[Anastasia]

Anastasia starrt Avelina völlig verwirrt an. "WAS? Darum geht es überhaupt nicht. Ich hätte Mattia selbst getötet. Es ist nicht schade drum. Mareno ist wahrscheinlich auch tot. Es geht darum, dass sie uns jagen... und siegen! Wir müssen Genua wieder liebenswert machen, damit es für uns lebenswert ist. Sonst bangen wir jeden Tag, jede Nacht..."

[Avelina di Braida]

Sie schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder mit einem Stirnrunzeln, als sie Mareno erwähnte. Das letzte was sie von ihm sah oder hörte, war sein... eher unangebrachter Enthusiasmus in der Nacht des Hofes. Sie neigte den Kopf etwas zur Seite, als wolle sie in sich hinein hören, welche Meinung sie zu Anastasias Vermutung hatte.

Sie entschloss sich das Thema vorerst ruhen zu lassen und kam auf das weitere zu sprechen.
„Die Sterblichen... die Gläubigen... Es gibt einen Grund warum sie uns jagen.“
Erkenntnis zeigte sich in ihren Augen.
„Ja natürlich... es waren die Schatten die jene Unruhen lostraten.“ Offenbar begann das ganze für sie Sinn zu ergeben, „Die Melissiden... Die Geburtstagsfeier von di Mare!“

Sie schüttelte den Kopf, „Verstehst du nicht? Es gibt Drahtzieher hinter all jenem. Und dies sind keine Sterblichen, sondern die Unsrigen. Und ja, deswegen geht es genau darum und um nichts anderes.“

[Anastasia]

Anastasia sieht sie an. "Das war vor meiner Zeit. Erzähle mir davon, bitte. Mareno fiel, von Mattia, ich habe nach ihm gesucht, als der Mob fort war... aber ich fand ihn nicht... allerdings auch seine Kleidung nicht. Vielleicht konnte er doch entkommen. Ich weiß es nicht."