[1035] Ein Phallussymbol der Stadt [Vergonzo, Angelique]

[Vergonzo Faro]

"Warum wollte Aurore damals deinen Tod? Und was hat dich damals abgehalten sie zu vernichten? Wieso hat sie damals befohlen dich zu finden? Ich weiß nicht, wer von beiden besser für Genua ist,...vermutlich keiner. Ich befürchte das einige solche Gedanken hegen. Vielleicht sogar einige mit hoher Stellung. Ob es einen geheimen Widerstand geben wird? Ich für meinen Teil bin offen für das was die Zukunft bringt."

Über ihre Anspielung das ihr Lied unterbrochen wurde schmunzelte er vergnügt.
Als sie sich dann kurz zurück zogen,...:"Sie ist frisch, ganz neu..."

Er hatte noch weitere Dinge die er ansprechen wollte, doch wollte er erst mal daseine Thema beenden.

[Angelique]

"Humanitas hielt mich ab. Ich tue mich einfach schwer Hilflose zu töten.
Oh, Aurore wollte nicht meinen Tod, somdern der Häretiker. Sie war in den Fängen ihres Dämons und ich hatte das Privileg, das aus nächster Nähe zu erleben. Dagegen war selbst Brimir in ascomannischem Zorn nur eine tapsige Welpe, sage ich dir!
Nur die Verdunklung rette mich davor, von der tollwütigen Prinzessin gefressen zu werden, wie es der Plan des Häretikers war. Mein Blut, das die Seele Malkavs enthält, sollte der Ventrue wohl Weisheit schenken.
Nur dir vertraue ich diese Vermutung an und du solltest dieses Wissen in dir verschließen, willst du nicht zum Ziel des alten Hausherrn der Malkavianer werden."

[Vergonzo Faro]

Er senkte die Stimme:"Sie stand unter seinem Einfluss? Wieso lebt er noch?" irritiert ließ er diese Informationen sacken und nickte dann auf ihren Rat hin verstehend.

"Danke." sprach er dann lächelnd.
"Soll ich dir was sagen, ich vermute der Dreck hat grade erst begonnen über uns zusammen zu brechen. Es wird sicher Widerstand geben, erneut haben SIE dafür gesorgt das Volk Genuas zu spalten. Vor allem die Kinder hecheln nach Aufmerksamkeit, geblendet von Gier nach Macht,...verständlich, doch sie werden ausgenutzt. Wir, die Älteren sehen nun mehr,... kennen bereits die vielen Spielzüge der Maskerade der Alten,... aber was werden wir tun? Mit den Kindern spielen hab ich keine Lust..."
dann dachte er nach.
"Wie sieht dein Plan aus? Für wen wirst du dich einsetzen? Zu wem wirst du engeren Kontakt suchen? Ich möchte nicht, dass ich dir in deine Pläne kreuze."

[Angelique]

Angelique lachte hell. "Nein, ich nicht sie stand unter seinem Einfluß, ich. Eine Ventrue zu manipulieren, wäre die leichteste Übung für einen Alten meines Hauses. Das war deren Zeitvertreib in den Tagen Westroms, seit die ersten Ventrue-Tunten des Zweistromlandes sich in römische Legionäre verguckt hatten und in den barbarischen Westen zogen.
Ein Orakel wie mich zu benutzen, ist schon eher eine Herausforderung. Er ist ja auch nicht konventionell und hat sich mit allen Mächtigen damals angelegt, um das Christentum zu verbreiten. Wenn sie etwas gegen ihn unternehmen wollen würde, würde sie am Ende nicht mehr wissen, ob sie Vampir oder Lupine ist.
Die Leute unterschätzen immer unsere Macht aus dem Hintergrund. Und so soll das ja auch sein."

Sie knuddelte den Baumeister. "Aber einem Nesiferitu muss ich das nicht sagen, nicht wahr. Die Ventrue und ihre Schatten, die sie nicht loswerden, die Lasombra, herrschen im Licht des Mondes, wir in der Verdunklung der Nacht."

Sie wurde plötzlich sehr verhuscht und schaute verliebt. "Ich will Genuas Unterwelt mit dir lenken, mein Pharmakós-Prinz. Ich muss mich mit Ilario gutstellen, denn ich schulde ihm viel. Ansonsten lass uns absprechen, was wir tun werden. Und Gott helfe den Narren, die sich uns in den Weg stellen! Ich tue immer gekränkt, dass mir kein Amt vergönnt wird, aber das ist genau das, was ich will. Ämter binden, Ämter machen einen zum Ziel für Ehrgeizlinge und dem Zorn der Tyrannen."

[Vergonzo Faro]

Schauer fuhren kaum sichtbar über seinen Buckel.
Das was Angelique dort beschrieb, erschien ihm doch weitaus schlimmer als man meinen würde. Das Blut Malkavs sollte wahrlich nicht unterschätzt werden.
"Ich habe viel gesehen und viel erlebt,viel gelernt in den letzten Jahrzehnten, aber reicht das? Einflüsterungen ist eine Kunst für die man Fingerspitzengefühl braucht. Blutsdiener und Ghule an vielen Ecken zu haben ist nützlich, aber doch recht leicht zu erkennen wenn man es drauf anlegt. Ich habe mich in Genua recht Präsent gezeigt in den letzten Nächten, daher sollte ich wieder zurück ins Dunkle gehen,...vorerst."
Er lächelte und legte seinen schweren Arm um Angelique.

"Ich habe Respekt vor Ilario. Er ist schlau und recht machtvoll, aber er scheint annehmbaren Prinzipien zu folgen. Ämter binden, sehr wahr, ebenso der Status. Als Ancilla hat man nicht nur Rechte,...man muss abwägen ob es das Wert ist, wenn man dadurch seine Ziele erreichen kann." er legte den Kopf an ihren.
"Die Unterwelt lenken,... du meinst all das Gesindel, versteckter Handel, Mörder, Huren und all das als Untergrund gesellschaft einer Hand zu Unterstellen? Oder Einfluss auf die nehmen, die oben Möglichkeiten haben Einfluss auf die Oberschicht zu nehmen? Für beides braucht man Vertraute und Mitstreiter, Loyalität."
Er dachte nach.

[Angelique]

"Du denkst in die richtige Richtung. Aber Verbrecher allein zu kontrollieren, wäre wieder zu eng begrenzt. Ich meine auch die Tagelöhner und Gesellen. Und niemals unter einer Hand, sondern unter viele Hände. Wenn eine abgeschlagen wird, darf das nicht verkrüppeln, so dass man von vorn beginnen muss. Es muss Ersatz sofort zur Stelle sein.

Die Nächte der Unruhen haben gezeigt, dass die Bürger und der Pöbel die wahre Macht in Genua sein werden. Wie die Tribune der Alten Tage müssen auch wir den Plebs beherrschen, der in Bälde unzufrieden mit dem Adel sein wird. Und der niederen Adel, all die landlosen Krieger und nachgeborenen Söldner werden die Milites sein. Händler, Stauer, Ruderer und Seeleute das Fundament der... REPUBLIK."

Das böse Wort! Sie hatte es gesagt. Republik! Das also war Angelique Vision für das verschlafene Hafentädtchen mit seinen verkrusteten Adelsstrukturen der Barbarenhäuptlinge, die mit jedem Jahr mehr Macht verloren.

Da sie aber ein Malkavianerin war, war ihre Seerepublik in der Vision bestimmt keine wie das stabile Venedig, sondern eher wie das Tollhaus Roms oder Athens in den Zeiten machtgieriger Demagogen.

[Vergonzo Faro]

Er nickte. Sie hatte recht.
"Es wird schwer ausreichend Volk zu beherrschen um etwas zu erreichen, ausser viele Tote. Aber ja, wenn dann sollte man es richtig angehen. Aber jetzt ohne Blutsdiener oder Ghulen haben sie dafür gesorgt das es noch schwerer werden würde."

Auch wenn er nicht alle Wörter verstand, erkannte er dennoch worauf sie hinaus wollte. Den Sinn ihrer Gedanken und Vorstellungen verstand er.
"Es wäre lustig zu sehen wie es ist, das Pferd von hinten aufzuzäumen." er kicherte.
"Aber sehnst du dich wirklich danach? Manchmal sehe ich dich in deiner riesigen Bibliothek sitzen, lesend, tanzend und singend. Wichtige Leute kommen um das Orakel Genuas zu befragen auf der suche nach Antworten, die sie nicht verstehen."
Er hatte sie schon mal verloren. Nochmal wollte er das nicht erleben. Denn das nächste mal, könnte Endgültigkeit bedeuten.

[Angelique]

Sie seufzte. "Eine riesige Bibliothek! Das wäre so schön! Aber völlig verrückt im eigenenützigen Genua. Eher sollte man viele kleine Bibliotheken bevorzugen´, dann kann man nicht alle gleichzeitig abbrennen, wenn es dem Bischof von Rom und Speichelleckern wie Ferrocio in den Sinn kommt."

Sie lächelte verträumt. "Ja, der Ruhm eines Orakels wäre Balsam für mich und all die Erniedrigungen des letzten halben Jahrhunderts. Aber da gilt, dass ein kleines ewig junges Mädchen, das Orakelsprüche gibt, irgendwann von den Zeloten Besuch bekommt. Wir sind nicht mehr in den alten Tagen. Selbst meine Sire residiert im Untergrund und nicht mehr offen.
So will ich es auch halten. Meine Weisagungen in Person an die Kinder der Nacht, für die Sterblichen über sterbliche Weissager und Prediger. Da müssen wir uns etwas einfallen lassen, da wir nicht mehr Blut binden dürfen.
Aber mit deinen Kontakten und meinen Fähigkeiten des Gesites, sollte das ein Leichtes sein."

"Hmmm, das Pferd von hinten aufzäumen..." Sie schaute Vergonzo an, dann ihr kleines Fäustchen, dann wieder Vergonzo.
Sie grinste breit und sagte: "Da habe ich plötzlich eine Idee!" Und wieder verschand sie mit dem Galan zu unaussprechlichen Dingen, die Ferrucio am blutigen Schaum vorm Mund hätten ersticken und den verdorbenen Alain erstaunen lassen.

[Vergonzo Faro]

"Eine geheime Bibliothek, oder mehrere Geheime. Dazu einen Ort, wo man das Orakel aufsuchen kann,... ein Palais im Stil der Griechen." er kicherte.
Er dachte nach. Sicherlich hatte er die einen oder anderen Kontakte, oder Kontakte über die er an Kontakte heran kam. Ein Netzwerk das er nutzen konnte.
"Wo sollten wir dann ansetzen? Also an welcher Stelle oder bei Wem? Es sollten recht schnell Taten folgen, bevor sich alles wieder beruhigt hat. Bei dem Chaos derzeit, sollte man die Chance nutzen direkt anzufangen."

Nachdem zweiten kurzen Ausflug in die Gestirne der Schatten, kam der Baumeister sichtlich erschöpft aber zufrieden mit Angelique zurück.
"Ich denke wir sollten langfristig ein Ziel haben, dass Genua das zurück gibt, was es uns gegeben hat. Gutes wie schlechtes."
Er suchte noch immer nach jemandem, der seiner Meinung nach das Recht hatte, Genua zu führen. Doch innerhalb der Mauern war dies schwer.

[Angelique]

"Wir sollten uns auf die verwirrten Überreste der getöteten oder in Ungnade gefallenen Vampire konzentrieren. Deren Diener werden in Angst und Schrecken sein, wenn ihren Herren fort sind. Sie aufzukaufen, in Unterjochung zu zwingen oder mit Vergünstigungen zu locken, sollte kinderleicht sein."

Bei diesen Worten hatte sie die Haltung einer Herrin angenommen und nicht des kleinen Kindes. Vergonzo sah, dass seine kleine Freundin nun wohl endgültig ihr depressives Tief hinter sich gelassen hatte und so lebendig wie früher war... und so gefährlich.