[1035] Das letzte Einhorn kehrt zurück [Nicolo, Toma]

[Toma Ianos Navodeanu]

Anfang 1035 empfing Toma den Salubri Nicolo im Tarda Ora, so wie sie es nach dem aschenen Pakt in San Donato vereinbart hatten.
Nicolo kannte das Erdgeschoss der Villa bereits und wurde direkt nach eintreten und Ankündigung von einem Diener ins obere Stockwerk geführt. Dort reihten sich mehrere Türen aneinander und man konnte in die erleuchtete Halle hinab sehen, die oben von einem Geländer umsäumt wurde.
Dort oben gab es keine Wachen, bis auf einen, der an einer Wand lehnte und sich verneigte, als Nicolo vorbeigeführt wurde.
In einem kleinen Raum, indem nur ein Tisch und zwei Stühle standen, als auch einige Kerzen um ihn zu erleuchten, wurde er gebeten zu warten, bis Toma kurz darauf eintrat.

Der oder die Tzimisce trug Ausgehkleidung, was nicht bedeutet das sie teuer war, sondern schlicht für das Verlassen des Hauses gedacht war. Tunika, Beinlinge, Schuhe und Gürtel. Im Inneren trugen sie sonst ja lieber nichts.

Sie nickten dem Salubri zu und bedeutete ihm sich zu setzen.
„Willkommen Nicolo. Wir sind ehrlich gesagt überrascht, dass ihr uns noch einmal aufsuchen wolltet. Das letzte Mal wart ihr nicht sonderlich glücklich bei uns.“

[Nicolo Trevisan]

Nicolo war nicht alleine gekommen, immer noch hegte er überwiegend abneigende Gefühle über diesen Ort oder vielmehr über deren Besitzerin oder eher Besitzer?
Zwei seiner Diener begleiteten ihn und beide waren bewaffnet und gerüstet. Der eine blickte sich misstrauisch um, während der andere eher seinen Herrn sorgenvoll anschaute.

Nicolo sah unbehaglich aus, während er über diese seltsame Gabe der Drachen nachdachte, zugleich unheimlich und gegensätzlich zu den seinen. Eiskalt lief es seinen Rücken runter, während er darüber nachsann.
Dann raffte er sich und mahnte sich zur Konzentration, abschweifende Gedanken waren hier nicht förderlich...
Während er den Raum betrat blieben seine Diener in Hörreichweite, sämtliche Proteste der hauseigenen Wachen ignorieren.

Nicolo war in seine übliche Kluft gekleidet, doch verzichtete er innerhalb des Gebäudes darauf seine Stirn zu verdecken, die Diener hier hatten bestimmt weit seltsameres gesehen...

Als Toma den Raum betrat, musterte er ihn zunächst genauer und versuchte sich seine neue Gestalt einzuprägen, was vermutlich ohne Belang war,so einfach wie er diese scheinbar wechseln konnte.
Die Beleidigung mit der der Herold gleich aufwartete entlockte Nicolo dagegen nur ein müdes Lächeln - was hatte er schließlich auch anderes erwartet.
Stattdessen nickte er dem Herold ebenso nur zu und verzichtete auf eine formelle Begrüßung, wie ihm sonst zugestanden hätte. Platz nahm er dennoch nicht.

"Nun, manches kommt unerwartet. Hättet Ihr es beispielsweise für möglich gehalten, dass wir für, wenn auch kurze Zeit, auf derselben Seite standen? Wenn auch sicherlich aus anderen Motivationen heraus."
Nicolo machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Was jetzt allerdings unerheblich ist."

Nicolo Blick wanderte zu den Augen des Drachen und er konzentrierte sich nun vollends auf sein Gegenüber.
"Nun ich bin hier, um über Eure Schuld bei mir zu sprechen, denn ich gedenke sie einzulösen."

[Toma Ianos Navodeanu]

„Hm...“ Toma musterte den Salubri vor sich und runzelte leicht die Stirn.
„Ihr steht dem Herold der Domäne gegenüber, werter Gast in unserem Hause. Wenn euch wieder eingefallen ist wie ihr uns anzusprechen habt, können wir über diese Schuld reden.“ erwiderten sie etwas pickiert und überzogen die beiden Worte bewusst.

[Nicolo Trevisan]

Nicolo schenkte dem Drachen einen freundlichen Blick und sprach mit ruhiger Stimme:
"Da Ihr, auf die formelle Anrede verzichtet hattet, betrachtete ich es meinerseits als unangebracht diese zu führen, aber nun da die Verhältnisse klar sind, Wohlwerter Toma, werde ich es selbstverständlich tun."

Dann fuhr seine Hand zu seinem Kinn und er setzte einen sinnierenden Gesichtsausdruck auf:
"Allerdings denke ich, ist dies für die Einlösung einer Schuld unerheblich, aber wenn Ihr möchtet erkundige ich mich gerne bei einer der Harpyien danach."

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma hob eine Augenbraue und fragte sich ob die Verhältnisse nun wirklich klar waren, doch sie würden nicht darüber diskutieren, solange Nicolo tat, was er wollte.

„Es steht euch natürlich frei mit der werten Harpye zu sprechen wenn ihr wollt.
Dann können wir hier abbrechen und ihr könnt wieder nach hause gehen.
Doch wird es euch nicht helfen. Ihr wollt mit uns sprechen und so sind wir es die entscheiden unter welchen Bedingungen wir mit euch sprechen. Dies hat noch nichts mit der Schuld zu tun.“

[Nicolo Trevisan]

Nicolò schaute den Drachen weiterhin freundlich an und rief sich in Erinnerung mit wem er hier sprach, während er sich schalte, auf die Reizung des Drachen eingegangen zu sein.

"Natürlich habt Ihr recht wohlwerter Toma."
Trotzdem, dass er um Tomas Wesen wusste, vielen ihm diese Worte ungewohnt schwer - der Drache hatte etwas an sich, dass seine Geduld beinahe sofort auf die Probe stellte und Nicolò fuhr erst nach einer kurzen Pause fort.
"Ich vermute, Ihr bevorzugt es ebenso wie ich, gleich zur Sache zu kommen, anstatt uns beide mit unnötiger Plauderei aufzuhalten."

Nicolò hielt erneut kurz inne und so der Drache in irgendeiner Form seine Zustimmung gab,setzte er wieder an:
"Als Ihr mich damals untersuchen wolltet, deutetet Ihr an, dass Ihr ein profundes Medizinisches Wissen besitzt. Ob Ihr es glaubt oder nicht, besitze ich ein eben-solches. Da Ihr mir einen Gefallen schuldet, gedenke ich ihn, im Austausch gegen medizinisches Wissen einzutauschen. Natürlich nur, sofern ich wirklich etwas neues dabei lernen, was den Gefallen wert ist."

Aufmerksam schaute er den Herold an und wartete seine Antwort ab.

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma hob die Hand und drehte sie Nicolo geöffnet zu, was bedeuten sollte, dass er weiter sprechen konnte.
Sie waren überrascht diese Anfrage zu hören aber auch erfreut darüber, dass ihr Wissen anerkannt wurde. Doch, dass sie keine Wahl hatten wem sie etwas beibrachten, trübte diese Freude auch.

"Nun gut. Was wollt ihr wissen, dass ihr noch nicht wisst? Danach können wir womöglich gehen ob wir euch dieses fehlende Wissen beibringen können."

[Nicolo Trevisan]

"Nun, ich vermute anhand der inneren Untersuchungen, die Ihr durchführt, dass dieses eines der Felder ist, in welchem Eure Expertise liegt."
Nicolò beobachtete sein Gegenüber einen Moment und suchte nach Bestätigung, ob er mit seiner Vermutung richtig gelegen hatte. Erst dann fuhr er fort:
"Ich versorgte in den Nächten nach dem Hof viele Verletzte, die an schweren Bauchverletzungen litten. Einigen konnte ich helfen, doch war der Blutverlust oftmals zu stark. Daher trachte ich danach in diesem Gebiet meine Kenntnisse zu erweitern."
Wieder machte Nicolò eine Pause - es schien fast, als würde er seine Worte bereuen, insbesondere als er die folgenden Worte schnell hinterher schob:
"Natürlich ist dies nicht das einzige Gebiet, welches mich interessiert. Beispielsweise bin ich insbesondere an Schriften über die Heilkunst interessiert, insbesondere der arabischen."

[Toma Ianos Navodeanu]

Sie nickten als Nicolo ihre Expertise vermutete. Es war tatsächlich wohl offensichtlich.

"Schriften der Heilkunst könnte wir euch beschaffen, doch das wären wohl zwei Wünsche und dieser ein teurer.
Wir sind auch kein Experte in der...gewöhnlichen Art Wunden zu versorgen." erwiderten sie. "Wir kennen jedoch den Aufbau des menschlichen Körpers und das Zusammenspiel der einzelnen Teile sehr gut. Wir wissen in vielen Fällen was passiert wenn man diese verändert. Wir könnte euch sicherlich das Innenleben eines Körpers genauer zeigen erklären, auch wenn wir es bevorzugen wenn man seine Erkenntnisse selbst findet.
Gehen wir richtig in der Annahme, dass ihr euch noch nicht viel mit dem Inneren beschäftigt habt?"

[Nicolo Trevisan]

Nicolò nickte bedächtig.
"Ich zähle nur meine Interessen auf, was sich davon realisieren lässt und in welcher Art, steht auf einem anderem Pergament."

Dann machte er eine Pause, während derer er abwägte, was er sagte und was nicht.
"Mit der gewöhnlichen Art Wunden zu versorgen, bin ich bestens vertraut. Es sollte als Beispiel dienen, wo ich meine Kenntnisse und Fähigkeiten weiter entwickeln möchte und Ihr die meinigen übertrefft. Ich wurde nach den Schriften des Corpus Hippocraticum unterwiesen. Entsprechend kenne ich die Grundlagen, aber Ihr geht recht in der Annahme, dass ich mich über das Versorgen von inneren Bauchwunden hinaus, noch nicht mit dem Inneren beschäftigt habe. Wenn ich die Zusammenhänge besser kenne, bin ich wiederum in der Lage auch innere Verletzungen besser zu behandeln."

Noch einmal musterte er den Drachen und dachte über das von ihm gesagte nach. Nicolò setzte an, noch etwas zu sagen, doch dann überlegte er es sich anders.