[1035] Neues Blut [Benjamin, Toma]

[Toma Ianos Navodeanu]

Das Tarda Ora war ein Gästehaus und doch hatte es in den vielen Jahren seit es den Namen bekam kaum Gäste beherbergt. Doch nun, seit dem Konflikt, war eindeutig mehr „Leben“ eingezogen. Toma war darüber nicht wirklich erfreut, aber brachte es wohl auch eine gewisse Art von Sicherheit mit sich.

Zur späten Stunde, so wurde es genannt und zu eben einer solchen späten Stunde hatte ein weiterer Gast das Haus betreten.
Sie wussten, dass jemand erwartet wurde. Nur nicht von ihnen Sie lehnten an dem Geländer, dass den Durchbruch zur unteren Halle im oberen Stockwerk umschloss und sprachen mit ihrem Diener. Dabei ließen sie die Halle unter sich aber auch nicht aus den Augen und verfolgten den Gast auf seinem Weg hindurch, bis er aus ihrem Blickfeld verschwunden war.

Als Benjamin später wieder auf dem Weg hinaus war, wurde er von dem jungen Mann in gehobener Kleidung aufgehalten, der ihn auch zuvor hereingeführt hatte.
„Verzeiht, verehrter Herr, der verehrte Herold erbittet ebenfalls ein Gespräch mit euch, wenn ihr es noch einrichten könnt.“

[Benjamin]

Der ebenfalls junge Mann der den Diener anblickt wirkt etwas angespannt und scheint tatsächlich zu überlegen ob der die Einladung des Herolds ausschlägt. Er atmet einmal hörbar aus und eine Hand lässt konstant eine Münze durch die Finger gleiten dann nach ein paar Wimpernschlägen blickt er wieder den Diener an.

„Gut so bringt mich zu ihm, wie ich gerade herausgefunden habe, haben wir sowieso einiges zu besprechen.“ er folgt den Diener der ihn in Tomas Räumlichkeiten bringen soll.

[Toma Ianos Navodeanu]

Der Diener verneigte sich und deutete mit der Hand auf die Treppe am Ende des Ganges und bat Benjamin ihm nach oben zu folgen.
Er führte ihn an ein paar Türen und dem Geländer das den Durchbruch zur Halle unten umschloss, vorbei, bis zu einem kleinen Raum in dem kaum mehr stand als ein Tisch und zwei Stühle. Diese waren immerhin von hoher Qualität und Kunstfertigkeit, doch sonst wirkte der Raum sehr schlicht.
helle Wände und die Möbel aus dunklem Kirschholz.

Benjamin wurde gebeten einen Moment zu warten und kurz darauf brachte der Diener einen anderen Mann mit herein, den Benjamin womöglich auf der Versammlung in San Donato bemerkt hatte, ihm aber bis dahin unbekannt war.
Der Mann schien Mitte zwanzig, besaß kinnlanges braunes Haar und ein attraktives Äußeres. Obschon die Kleidung die er trug einfach und eher bürgerlich war.

"Willkommen werter Benjamin. Liktor Genuas. Wir hatten noch nicht die Freude euch kennen zu lernen. Daher ergriffen wir die Möglichkeit die sich heute bot.
Wir sind Toma Ianos Navodeanu, neugeboren im Blute der Drachen. Erster Herold der Domäne Genua und Kind des Ancilla Navod Sorinescu."

Stellten sie sich vor und wartete auf die entsprechende Vorstellung des Neulings. Es war durchaus ungewöhnlich, dass jemand der gerade erst in der Stadt angekommen war schon ein Amt erhalten hatte. Ohne Aufgabe, ohne Vorstellung, aber so war er womöglich mit Lydiadas in die Stadt gekommen.
Einiges hatte sich geändert und manches auch nicht.

[Benjamin]

Benjamin nickt dem Drachen respektvoll zu und stellt sich vor, er wirkt etwas angespannt vielleicht sogar etwas nervös, aber nicht unsicher.

"Die Nacht zum Gruße werter Herold, Ich bin Benjamin, Neugeborener der Banu Haqim, oder auch der Clan der Jagd. Habt dank für eure Einladung, gerade erst trug der sehr verehrte Seneschall an mich heran das wir möglicherweise eine gemeinsame Aufgabe haben." er lächelt. Er zählt um die zwanzig Sommer und seine Haut hat trotz seine Haut wirkt trotzdem seiner Abendländischen Gesichtszüge etwas dunkel, auch wenn das bei den schwachen Lichtverhältnisse schwer auszumachen ist.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Eine gemeinsame Aufgabe?" fragten sie und dann dämmerte es ihnen sogleich. Clan der Jagd. "Ah, ja. Ihr sprecht vermutlich von der Jagd auf die wissenden Menschen." Sie waren darüber gar nicht glücklich. Alles was damit zusammen hing. Sicher war es nötig, aber es würde nicht leicht werden. Sie kannten das ja schon mit den Melissiden.

"Wir hatten bisher keine Erfahrung mit einem Vertreter des Clans der Jagd. Wir nehmen an dies ist eine Aufgabe ganz nach eurem Talent?"
Sie deuteten auf einen Sitzplatz und setzten sich selbst.

"Hm...Banu Haqim? Das ist arabisch, oder? Stammt ihr aus einer dieser Länder?" Er sah nicht so aus, aber sie wussten auch nicht wie weit der Clan der Jagd verbreitet war. Er wirkte auch optisch sehr jung, aber mochte viel älter sein. Sie wollten mehr über ihn wissen. Ein fähiger Jäger wäre sicher nicht verkehrt dieser Nächte.

[Benjamin]

Benjamin schaut auf die Münze in seiner Hand und lässt sie flink durch die Finger wandern. Seine Körperhaltung entspannt sich etwas.

Er schaut dem Herold unverhohlen in die Augen als er antwortet. "Eine Aufgabe nach meinen Talenten ...vielleicht. Aber nicht nach meinem Geschmack. Ich hasse das Töten auch wenn Ich keine Sekunde zögern würde wenn es wie in diesem Fall nötig ist." er zuckt mit den Schultern, so ist der Lauf der Dinge auch wenn es ihn schmerzt.

"Ja Banu Haqim ist Arabisch, es heißt soviel wie die Söhne Haqims unserem Altvorderen. Toma Ianos Navodeanu klingt auch nicht wirklich nach den Stadtstaaten, woher kommt ihr werter Herold? Solltet ihr kein Interesse daran haben die wissenden Menschen zu jagen, so kann Ich euch diese Arbeit auch abnehmen, und ihr bezahlt dafür in anderer Währung? " ein fragender Blick folgt. "Ich nehme an Ich bin tatsächlich gut für diese Aufgabe geeignet." fügt er dann noch nachdenklich hinzu.

[Toma Ianos Navodeanu]

"Ihr hasst das Töten und würdet doch nicht zögern? Wie kam es, dass ihr zum Clan der Jagd gehört? Oder nehmt ihr auch Gefangene?" fragten sie, hatten sie den Clan der Jagd doch immer als Mörder verstanden.

"Wir stammen von nördlich der Karpaten. Falls diese euch nichts sagen. Nordöstlich der Alpen, am schwarzen Meer. Italien ist nicht unsere Heimat, aber wir sind ein Sucher nach Neuem und Neues findet man nicht im altbekannten. Ihr habt jedoch unsere Frage nicht beantwortet aus welchem Land ihr stammt. Euer Aussehen nach nicht zu sehr südlich, aber Süditalien oder Spanien womöglich?"

Sein Angebot ließen sie sich durch den Kopf gehen, doch konnten sie das eingehen?
"Was würde das kosten? Wenn ihr sie erlegt und uns die Beute jedoch überlassen würdet um sie dem sehr verehrten Lydiadas vorzulegen?"
Sie brauchten diese Guhle.

[Benjamin]

Benjamin nickt verstehend, so als wäre ihm diese Frage nicht neu, als hätte er sie gar erwartet. Er ist dabei jedoch nicht verstimmt. Er ist es gewohnt diese Fragen gestellt zu bekommen. Genauso wie er selbst keinen blassen Schimmer hat welche Blutlinie sein Gegenüber mit Blut der Drachen meint, genauso kann Toma nicht mehr wissen als das was ihm seine Umgebung gelehrt hat. Benjamin kaschiert seine Verwunderung jedoch ganz gut. Ein aufmerksamer Beobachter merkt jedoch dass ihn etwas irritiert.*

"Entschuldigt, Ich bin zur Zeit etwas abwesend." er verneigt sich leicht. "Ich komme ursprüunglich von der Insel Sizilien. Hm... die Karpaten und das schwarze Meer. Ich habe von beidem bereits gehört gehabt, aber hatte leider noch nicht die Möglichkeiten die Regionen zu bereisen." Benjamin scheint es tatsächlich zu bedauern.

"Auf eure Frage bezüglich meines Clans. Die Vision meines Clans und sein Lebensinhalt ist tatsächlich nicht das Morden sondern das Beschützen. Das Zweitere ist leider nicht immer ohne das Erstere möglich. Stellt euch die Frage wie ihr ein Geschwür entfernen würdet. Ihr schneidet es mit der Klinge heraus, sodass der Rest des Lebens heilen kann." er kneift die Augen angestrengt zusammen, womöglich waren seine vorherigen Worte nicht bloß reine Entschuldigung sondern tatsächliche Realität. Dies würde gleichzeitig auch seine angespannte Haltung erklären.

"Ich verfolge bei dieser Art des Geschäfts eine ebenso alte wie einfache Regelung. Ein Leben für ein Leben. Jeden Ghul eurer Ghule den ihr durch meine Arbeit schützen könnt werde Ich zu einem anderen Zeitpunkt von euch zurückfordern können. Sei dies in Form eines Dieners, eines Mordes oder ähnlichem. Diese Leben werden natürlich in Verhältnismäßigkeit miteinander stehen. Es wird sich auf sterbliche oder das Leben eines Ghuls beschränken." bei seinen letzten Worten zieht er eine zweite Münze aus seinem Umhang hervor und legt beide gleichformigen runden Scheiben nebeinander vor sich auf den Tisch. Seine Handflächen zeigen nach oben als er mit seinen Händen eine präsentierende Geste macht.





*Benjamin (Adrian)heute um 11:11 Uhr
/roll 7d10 >=7 f1
SidekickBOTheute um 11:11 Uhr
@Benjamin (Adrian): 7d10 >=7 f1 = ( 2 7 3 3 1 10 8, 2 successes) = 2 Manipulation+ Ausflüchte zum kaschieren der Emotionen

[Toma Ianos Navodeanu]

Toma schien von der Irritation des Banu Haquim nichts mitzubekommen.
Unberührt hörten sie ihm weiter zu.

Wie ist Sizilien? Wir waren nie weiter im Süden bisher gewesen. Es würde uns interessieren wie es dort ist. Die Landschaft, die Städte, die Kultur?
Ähnelt es Genua oder ist es gänzlich anders dort?

"Das heißt ihr tötet nur bestimmte Menschen und Kainiten? Habt so etwas wie Richtlinien? Ehre? Ihr tötet nicht jeden?" Das fanden sie interessant. Ihnen war der Schutz zwar einerlei, aber sie verstanden das Gleichnis.
"Hm...euer Blut hatte bisher keinen guten Stand in Genua. Ihr wurdet gejagt, einige eurer Brüder verloren hier ihr Leben. Aber vielleicht könnte sich dies nun ändern. Mit eurer Sichtweise werdet ihr bei einigen vermutlich auf mehr Verständnis stoßen, als es bisher der Fall war."

"Ihr fordert also als Ausgleich ein Leben. Ein ähnliches." Sie wogen den Kopf hin und her als sie darüber nachdachten. "Kein besonders gutes Geschäft für uns. Wenn wir einen Guhl an euch ausliefern müssten, dann könnten wir auch direkt die Arbeit selbst verrichten und diese freien Guhle jagen. Wir verstehen, dass der Wert gleich sein muss, doch wenn es dieselbe Tat nötig macht...warum diese dann erst von euch verrichten lassen?"



@ Kleiner Schatten (Sam) rolled 26. (2 + 9 + 1 + 3 + 6 + 5 = 26)

[Benjamin]

"Sizilien ist anders, die Araber haben die Insel von Byzanz erobert, was einem zunächst wie eine niederschmetternde Niederlage vorkommen hätte können entpuppte sich im Laufe der Jahre jedoch als ein großer Gewinn.Das Arabische Reich umfasst große Teile des Mittelmeers und Sizilien ist zu einem der Hauptangelpunkte des Handelsnetz geworden. Die Christen dürfen dort ihr Leben so leben wie sie es wünschen solange sie, wie alle Bürger Siziiens, ihre Abgaben zahlen. Die heißen Sommer machen gute Bewässerungstechnicken unabdingbar, und in manchen Teilen der Insel sieht man noch die Überreste des römischen Reiches in Form von ausladenden Theatern." als er berichtet hört man ein wenig Bewunderung in seiner Stimme.

Benjamin seufzt. "Bezieht ihr euch mit eurer ersten Frage darauf, das diese bestimmten Menschen oder Kainiten etwas falsch gemacht haben um den Tod zu verdienen? Wenn das eure Frage ist, dann ist meine Antwort Ja, Ich würde nicht jeden töten. Und natürlich gibt es einen Kodex, was wären wir denn ansonsten Wert wenn unser Wort und unser Maßstab an dem unsere Taten gerichtet werden nichts als Nebel und Zwielicht wären. Ich für meinen Teil halte dies zumindest so, für andere wage Ich jedoch nicht zu sprechen. Ich bezweifle jedoch nicht, dass einige Mitglieder meines Clans von diesem Weg abgekommen tragen wir doch eine Last die nur schwer für andere Clans zu begreifen ist." er lächelt als er die letzten Worte sagt, aber es wirkt wie ein Lächeln das man aufsetzt um nicht von der Trauer begraben zu werden. Ein Witz der die Wahrheit erträglicher macht.

"Das Verständniß der Genuesen ist mir, bis auf wenige Ausnahmen, egal werter Herold. Ihr würdet eure Entscheidungen doch sicherlich auch nicht davon abhängig machen ob eure Handlungen von unwissenden Schafen angenommen werden würden?" wen er nun genau mit Genuesen und unwissenden Schafen meint überlässt er der Interpretation des Herolds.

"Ihr könnt davon ausgehen, dass Ich nur in den seltensten Fällen tatsächlich fordern von euch fordern werde ein Leben zu beenden. Es verschafft euch ebenso auch Zeit die ihr in andere Dinge investieren könnt. Solltet ihr mit dieser Möglichkeit nicht zufrieden sein, so macht einen Gegenvorschlag." es folgt einen kurze Pause dann schiebt Benjamin noch eine Frage hinterher.

"Was trieb euch in den Nächten des Blutes euch auf die Seite Lydiadas zu positionieren?"