[1036] Geschäfte, Geschäfte, Amtsgeschäfte [Anastasia, Fray Diego]

[Fray Diego]

Das neue Jahr ist erst ein paar Tage alt, als Fray Diego, in seine übliche Robe gekleidet, durch die Strassen Claviculas läuft. Seine Schritte sind sicher und zügig. Weniger als wenn er diesen Stadtteil schnell durchqueren will, als das er zügig an sein Ziel will. An dem alten Haus angekommen klopft er deutlich an die Tür und wartet geduldig, ob ihm die Tür geöffnet wird.

[Anastasia]

Ein junger Mann, nicht mehr schön, auch wenn er es einmal gewesen war, öffnet die Tür.
"Der Schleifstein ist hinten, oder wolltet Ihr mit mir erstmal über die Geschäfte der Nacht sprechen?"

[Fray Diego]

" Guten Abend" sagte der Mönch, " vielen Dank das ihr mir öffnet. " Ich würde mich gerne mit der Dame Anastasia unterhalten."

Fray Diego tritt erst einmal ein, so dass die Tür hinter ihm geschlossen werden kann.

" Wo kann ich sie finden ?"

[Anastasia]

"Ich bin Toni, verehrter Herr. Setzt euch doch bitte, ich sehe nach, ob Anastasia da ist."
Er scheint kurz zu zögern, dann geht er kurz auf ein Knie und flüstert. "Etwas kleines verrate ich dem Diener des Herrn. Ihr solltet Anastasia nicht unbedingt mit Dame ansprechen. Sie ... sie meint, sie sei keine und jeder, der das tut, will sie einlullen oder meint es spöttisch." Dann erhebt er sich, und geht hinaus, wobei ihm noch hinaus rutscht. "Vielleicht denkt ihr an mich beim nächsten Gebet für die Sünder." Er verschwindet hinten.

Kurze Zeit später hört man einen kurzen schmerzhaften Aufschrei, dann kommt eine kleine junge Frau hinein. Ihr Gesicht unterhalb der Augen ist verschleiert, ihre Arme und Beine scheinen krumm, aber sie bewegt sich sicher. Ihre Kleidung ist lang getragen und weißt Löcher und Dreck auf, auch an den Seiten scheint der Rock kaputt. Ihre Aussprache ist ganz leicht lispelnd und etwas matschig. Sie entspannt etwas als sie den Mönch sieht.

"Guten Abend, werther Liktor Frey Diego. Willkommen in meinem bescheidenen Heim."

[Fray Diego]

Fray Diego, welcher sich in der Zwischenzeit gesetzt hat, steht auf, als die Nosferatu den Raum betritt. " Ah, einen wunderschönen guten Abend. Ich hoffe ich störe Euch nicht um diese Zeit. " Er nickt ihr einmal kurz zu.

" Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass ihr jemand anderen erwartet hattet, als ihr den Raum betratet, aber ich will euch eigentlich nicht lange aufhalten, dennoch teilen wir beide ja nun mal ein Amt und ich wollte mich kurz mit Euch abstimmen, was einige Dinge angehen. Habt ihr ein wenig Zeit für mich?"

Er steht recht gelassen und entspannt da, als er seine Worte spricht.

[Anastasia]

Anastasia lacht leise, nickt und deutet an den Tisch.
"Verzeiht, ich wusste nicht, wen ich erwarte, da mein grandioser Toni vergaß dies zu erfragen. Da bin ich immer vorsichtig. Wie sind im Clavicula, manchmal glauben manche sie könnten hier anfangen zu bestimmen. Euere Anwesenheit hat mich positiv überrascht. Ich muss mich nur entschuldigen, ich habe keine Herde, habe Euch nicht erwartet. Ich kann Euch leider so keinen Kelch oder Ader bieten, nur vielleicht eine gemeinsame Jagd."
Sie verneigt sich entschuldigend.

[Fray Diego]

Fray Diego winkt dankend ab, als die Nosferatu ihm Nahrung anbietet.

" Euer Angebot ehrt euch, jedoch habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, dererlei Gespräche und Wege durch die Stadt in einem satten Zustand zu machen. Einerseits müssen wir alle vorsichtig sein, wo und von wem wir uns nähren und daher ist die Nahrung vielfach knapp; und andererseits ist man in Gesprächen deutlich entspannter. Heisst es nicht, ein voller Bauch studiere nicht gerne? Ich denke , dass einem vollen Magen auch das Streiten ferner liegt."

Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens fährt er dann fort:

" Wenn ich es genau betrachte, ist es eigentlich meine Schuld, dass euer Toni euch nicht meinen Namen verraten hat. Ich tue dies ungern auf offener Straße, seit es anscheinend Personen gibt, die auf unsereins Jagd machen. Und wenn dann einmal in diesem Zusammenhang ein Name fällt, ist man schnell gebrandmarkt. "

Dann huscht ein schmunzelt über sein Gesicht.

" Es ist schon fast ironisch, wie ich durch eine einfache Erklärung auf den Grund meines Besuches komme. In Anbetracht der Tatsache, dass das, was ich euch zu erläutern habe, ein wenig länger dauern wird, möchte ich Euch fragen, ob es Euch recht ist, wenn wir uns derweil setzen?`"

Fray Diego deutet auf die Sitzgelegenheit in der Nähe.

[Anastasia]

Anastasia lacht erneut und deutet einladend und freundlich auf die Stühle.
"Seid willkommen. Setzt euch. Langsam werde ich neugierig. Ich habe ein paar Namen und ein paar Beschreibungen, mut denen ich zu den Liktoren wollte. Auch ein paar Ergebnisse aus dem Treffen mit Toma. Aber ihr zuerst."

[Fray Diego]

Bereitwillig nimmt Fray Diego Platz.

" Nun denn," beginnt er," ich denke wir sind uns darüber einig, dass die Situation in Bezug auf die Stille des Blutes kritisch ist. Ich rede von Menschen, die über unsereins sprechen, wider uns Reden schwingen und sich heimlich dazu ermutigen uns zu schaden. In den Straßen und Kirchen wird sich von den Sterblichen das Maul zerissen, teilweise aus Angst, teilweise aus Übermut. Gefühlt kann man an manchen Abenden und Nächten kaum das Haus verlassen, ohne dass man mit solchen Reden konfrontiert wird. Seht ihr das ähnlich wie ich?

Er schaut ihr dabei in die Augen, sein Blick oberhalb des Schleiers ruhend.

[Anastasia]

Anastasia nickt zustimmend.
"Auf jedenfall. Ich habe mir da auch schon Gedanken gemacht... aber fahrt erstmal fort."